GB tritt zur finalen Lösung an

Am WE Talkrunde auf B5 aktuell zum neuen Peronalausweis. Anruferin: "Ja, das ist doch gut was der Herr Schäuble macht, der schützt uns vor Terroristen. Nein, sie habe nichts dagegen, wennn ihr Telefon oder ihr Computer abgehört wird, sie hat ja nix zu verbergen. Weil man müsse uns ja vor den Terroristen schützen."
Jupp, der beliebteste und zugleich dümmste Spruch. Solche Pappnasen fragt man am besten sofort ob sie ihre Mienung auch praktisch umsetzen und bei den Fenstern auf Vorhänge und Gardinen verzichten. Oder wie es damit wäre gleich ins Glashaus zu ziehen. Faszinieren wie viele dann ganz schnell doch etwas zu verbergen haben.

Gruß, Bernhard
 
Fakt ist, daß in der heutigen Welt Medien im harten Wettbewerb miteinander stehen, billigst Aufmerksamkeit erregen wollen und deshalb ellenlange, bluttriefende Berichte über Amokläufe & Messerstechereien gerne gebracht werden.
Nö, das war auch früher schon so. Oder was haben z.B. die Moritatensänger zum besten gegeben? Je schauriger desto mehr Publikum und somit auch Einnahmen.

Gruß, Bernhard
 
Ja, ja - in allen euren Kommentaren über die Medien, ihre Verflechtungen mit der Politik, wirtschaftlichen Abhängigkeiten etc. ist Wahrheit, mal mehr, mal weniger.

Die Unzulänglichkeiten der Systeme in den demokratischen Gesellschaften sind nicht zu übersehen. Frage ist nur, was die Alternative wäre. Noch weniger Demokratie oder mehr Kontrolle der Bürger und Medien kann ja wohl niemand wollen.

"Die Demokratie ist die am wenigsten schlechte unter allen Regierungsformen" oder so ähnlich hat Churchill mal formuliert.

Bliebe die Idee, sie zu verbessern. Das könnte aber nur gelingen, wenn das Geld nicht der allein seligmachende Faktor wäre, die einzige Religion, die im Alltag überlebt hat.

Und so sieht jeder an den Schaltstellen der Macht (da gehören einige Medienvertreter durchaus dazu) halt auch die Diskussionen über Sicherheit vor allem unter den Aspekten des Geldes. Der Verlag freut sich über die höhere Auflage durch Panikmache, der Politiker kann sich engagiert präsentieren und spart Geld durch billige Gesetze statt teurer sozialer Maßnahmen, die Wirtschaft verkauft neue überflüssige Dinge, die plötzlich gesetzlich verordnet werden (neue Pässe, weggeworfene Getränke am Flughafen, Überwachungskameras, Messer, die sich nicht einhändig feststellen lassen etc. etc.).

Patentlösungen zur Gesellschaftsverbesserung gibt es nicht. Und wir jammern auf hohem Niveau. Es gibt (immer noch) viel Freiheit in den Demokratien des Westens. Nicht zuletzt daher rührt ja das weitverbreitete Gefühl von Unsicherheit.

Und die Medien können so schlecht und geldgierig sein wie sie wollen - aber eins ist klar: Wenn einer, der im Rampenlicht steht, sich eine Sauerei zuschulden kommen lässt, dann wird er geschlachtet, egal wie er heißt. So lange das noch funktioniert, ist die Selbstreinigungskraft noch da.
 
DAs Problem an deiner Selbstreinigungsthese ist die, dass man schnell jemand anders ins Rampenlicht schieben kann, bevor man selber dran ist, insbesondere, wenn man an den passenden Positionen sitzt ;)

Was die weltweite Verschwörung angeht. Nun, vor lauter Verschwörungstheorien sind wir deren überdrüssig und würden wohl eine Verschwörung gar nicht mehr mitbekommen oder sehen wollen erst.
ALlerdings in diesem Rahmen: Dass sich nicht alle Zeitungen verbündet haben, mag noch stimmen. Aber auf der "politischen" Vitamin-B-Ebene möchte ich dafür nicht die Hand ins Feuer legen. Geht man davon aus, dass die zeitungen von der Wirtschaft gesteuert werden und diese immer mehr in globale Richtung geht, dann zieht das die Zeitungen mit.
Welcher Korrespondent worüber berichten darf im Ausland, da gibts 100% Absprachen.
Ich würde sagen, wenns um "Schreibefreiheit" geht, dann sind Printmedien ziemlich weit hinten. Einfach Überlegung: Wenn in der Zeitung steht, dass alles nicht so wild ist, dann kann man als Politiker keine Angst mehr ausnutzen. Kann man das nicht mehr, müsste man anders argumentieren, andere Vorteile bringen, warum man gewählt werden sollte und da siehts düster aus, wie wir wissen. Fazit ruft jemand aus der Industrie im politischen oder eigenen Interesse beim Redakteur an. Denn schließlich unterstützen Firmen ihre Kandidaten - und je amerikanischer unser Wahlsystem wird, desto stärker wir der Einfluss der Wirtschaft auf die Politik und damit direkt oder indirekt auf die Medien.
 
Medien vs. Wahrheit

Oft rege ich mich auch über die Art und Qualität der Berichterstattung in diversen Medien auf (s. Luftauges RTL-Beispiel), weil ich darauf reinfalle und den Medienmachern glaube, hier das reale Geschehen zeigen zu wollen.

Letztendlich sind diese Sender doch nur Einrichtungen, die durch Werbeausstrahlungen Geld verdienen. Damit nun diese Werbung auch beachtet wird, werden zwischendurch Filme und eben auch unterhaltsame/spannende/schockerende Reportagen & "Nachrichten" gezeigt. Und gerade diese Reportagen dienen ausschließlich der Fesselung der Zuschauer an den Sender. Hierbei gibt es keinen Anspruch auf Authentizität oder Wahrheit. Die Rosswell-Ufos, Sarah & Marc, Riesen-Burger oder Killerbienen nimmt man ja hoffentlich auch nicht ernst...:hmpf:
Allerdings - finde ich - haben die Medien durch ihre heutigen Informationsmöglichkeiten und ihre Präsenz eine große zwingende soziale Verantwortung, der sie nicht mehr gerecht werden. Nur weil man Schrott senden kann, heißt das noch lange nicht, dass man ihn senden darf!
Da in den Anfängen des Fernsehens noch die objektive tatsächliche Berichterstattung betrieben wurde, geht man im Allgemeinen immer noch davon aus, dass das Fernsehen die Realität zeigt. Somit hält man die Kapuzenbubis mit Kampfmessern in jedem U-Bahnhof für real, bekommt Angst und begrüßt dankbar alle Arten von Kontrolle, Überwachung und Verboten. Ich unterstelle den Berichterstattern hier also erstmal nur Profitgier durch Gruselstories und nicht bewusste tiefgreifende und hintergründige Panikmache zur Verfolgung irgendwelcher politischer Ziele. Aber wer weiß, was wirklich läuft?:cool:

Man kann also bezüglich des Messer- und Waffenthemas nur versuchen, den medialen Schwachsinn zu boykottieren - ihm keine Plattform bieten - und selber das (für uns) reale Bild/Image in der Öffentlichkeit leben, positiv zu prägen und zu vertreten.

Vielleicht ist hier eine modifizierte Vogel-Strauß-Taktik zwischendurch ganz nützlich:
Der Strauß steckt den Kopf in den Sand, weil er die Wirklichkeit nicht wahrhaben will - wir sollten hin und wieder mal den Fernseher in die Mülltonne stecken, um nicht unser gesundes Bild über die Realität durch schwachsinnige Berichte zu verfälschen und zu verderben.
 
AW: Medien vs. Wahrheit

Dem kann ich mich nur anschließen

Man kann also bezüglich des Messer- und Waffenthemas nur versuchen, den medialen Schwachsinn zu boykottieren - ihm keine Plattform bieten - und selber das (für uns) reale Bild/Image in der Öffentlichkeit leben, positiv zu prägen und zu vertreten.

Gestern hab ich nem Kunden, der sich mit einer Verpackung rumärgerte, mein "taktisch" modifiziertes Opinel in die Hand gedrückt und der gute Mann war sehr erfreut, ein scharfes Messer benutzen zu können, nix von wegen, "ihh, der hat ja´n Messer dabei"...

Auch die angesprochene Vogelstrauß-Taktik halte ich für mich bereits seit einigen Jahren für für die beste Methode, mich nicht von Werbung und absurder Panikmache von Seiten der Privaten (und ÖR) Sendern kirre machen zu lassen.
Glotze abschaffen spart Stress und bares Geld, und Nachrichten bekommt man ja auch so mit...

Gruß,
Dom
 
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