Gebrauch von Messer und Co zu Großvaters Zeiten - Der Letzte seines Standes

Pxlowl

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„Früher war alles besser! – Oder nicht?“ , wie auch immer, leider sterben alte Berufe aus oder werden meist in andere Form ausgeführt. Die Filmserie „Der letzte seines Standes“, von der ihr sicherlich schon die eine oder die andere Folge gesehen habt, versucht(e) diese Berufe noch einzufangen. Meist in sehr schwerem Dialekt zeigen Männer und Frauen, wie Ihr Berufsalltag früher oder auch heute noch aussah/-sieht.

Auch die Werkzeuge und Verarbeitungsweisen haben sich stark verändert, der Werkstoff Holz wurde somit immer mehr aus dem Alltag gedrängt. Um diesen Werkstoff zu bearbeiten bedarf es jahrelange Erfahrung und ein Gespür fürs Holz. Die Meister konnten durch den alltäglichen Gebrauch ihre Werkzeuge mit einer Sicherheit und Kontinuität führen, auf die viele von uns heute neidisch drauf sein könnten. Zu den Werkzeugen zählten neben Messern auch andere scharfe Werkzeuge wie Hobel oder Axt. In den Filmen wird immer wieder sehr schön gezeigt, wie sie ihre Werkzeuge benutzten und pflegten.

Ich habe von einigen Folgen der Serie, die im Internet anzuschauen sind einige Zeitmarken aufgeschrieben die ebendiesen Gebrauch zeigen. Ich fand es überaus interessant zu sehen, wie sie ihre jeweiligen Werkzeuge schliffen. Meist nur ein einziger (Belgischer-) Brocken, der garantiert nicht mehr plan ist. Mit diesem bringen sie dann ihre Werkzeuge auf die benötigte Schärfe, zumeist mit kleinen, kreisförmigen Bewegungen aus Ermangelung eines Banksteines oder Schleifsystems. Da kommt in mir der (irrationale) Wunsch auf sich selbst nen Gelben Belgischen BROCKEN zu kaufen und eben diese Schleiftechnik auszuprobieren.

Mein Urgroßvater und manchmal auch noch mein Großvater hat, so hab mich mir erzählen lassen, auch noch so einen runden Sandstein gehabt, den dann einer drehen durfte, während der andere die Werkzeuge schliff, leider ist dieses Erbstück nicht erhlten geblieben und leider gibt es bei uns in der Familie keinen GBB. Mein Vater hat mir erzählt, dass der Stein sehr unruhig lief und auch geeiert hat.
Wisst ihr wie eure (Ur-)Großväter ihre Messer scharf gehalten haben?

Doch auch werden Techniken gezeigt wie früher Sackmesser geschmiedet wurden oder auch wie ein Sandstein für die Verwendung als Schleifstein aus dem Steinbruch herausgeschlagen wird.

Ich bin mir unsicher, wo ich diesen Thread platzieren soll. Ob nun in Wartung und Pflege; in Waldläufertechniken oder in Messer in den Medien. Sollte einer der der Mods denken er passe woanders besser hin, dann bitte verschieben.

Da die Liste bei weitem nicht vollständig ist, könnt ihr gerne Filme verlinken und Zeitmarke, sowie kurze Beschreibungen der Tätigkeiten reinschreiben, muss nicht auf diese Serie beschränkt sein.

Sollte der Film online nicht abrufbar sein, dann bitte die Verwendung genauer beschreiben. Da ich die Filme nicht selbst hochgeladen habe, bitte bescheid sagen, wenn einer nicht mehr aufrufbar ist, dann werde ich jeweils eine möglichst genaue Beschreibung nachliefern, doch Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte, weshalb ich jetzt mal aufhöre und mit dem ersten Film anfange:

Natürlich darf in einer solchen Reihe kein Schmied fehlen. In der Reihe gibt es mehrere Schmiede, diesen finde ich besonders interessant, da er zeigt, wie der Schmied früher Klappmesser schmiedete:
Der letzte seines Standes? – Der Messerschmied:

Doch auch das Schleifen von Küchenmessern soll nicht unbeachtet bleiben und so folgt nun ein Film über Das Schleifen und Blaupließten vom Meister Fehrekampf:
Der Letzte seines Standes? - Der Blaupließter:
Doku übers Schleifen von Solinger Messern von Schleifmeister Fehrekampf

Der Letzte seines Standes? – Der Strohdachdecker:
12:50 Schleifen der Sichel und Ernte von Stroh
24:25, Scheren des Strohdaches

Der Letzte seines Standes? - Der Weissbinder:
4:52 Schleifen der Axt
6:33 Spalten des großen Stammes
7:50 Ziehmesser/ Reifmesser in Verwendung
9:12 Rundeisen
10:20 Schnitzen des Schlosses mit Messer und Rundmesser
11:36 Messer: Heraussschnitzen einer Kerbe, sowie andere Tätigkeiten, das Messer ersetzt bspw. den Bleistift
12:04 Schleifen des Schnitzmessers mit dem Belgischen Brocken :hehe::super:
12:53 Schnitzen des Manderls
Herstellung der Dauben: 16:00 spalten der Dauben; 16:33 zurichten der Dauben mit dem Beil; 17:29 zuschnitzen der Dauben
21:10 Eben stoßen des Gebindes mit dem Hobel

Der Letzte seines Standes? – Der Wagner:
7:54 und 21:55 Verwendung des Ziehmessers
21:02 Schleifen des Wagner Beils

Der Letzte seines Standes? - Der Schleifsteinhauer:
Doku wie früher aus Sandsteinen Schleifsteine herausgeschlagen wurden

Der Letzte seines Standes? - Der Sattler:
6:26: Schärfen des Halbmondes; mit Schleifstein, Leder und Wetzstahl
6:51 und 11:20 Verwendung des Halbmondes um Leder zuzuschneiden

Der Letzte seines Standes? - Der Peitschenmacher:
3:28 Schleifen des Schnitzmessers mit Spucke und einem Brocken (Sandstein, GBB?), der Schleifwinkel ist sehr flach
3:50 Spalten des Manila Rohres mit dem Messer; weiteres Schnitzen: 6:04 , 13:00 (Ziehmesser), 14:49 , 15:00 Verwendung einer Art mini-Gertel (kennt jemand den korrekten Begriff?)

Der Letzte seines Standes - Der Mollenhauer
6:49 Schleifen der Axt, die im ganzen Film immer wieder verwendet wird, ebenso wie andere Werkzeuge: 3:54 (Axt), 7:30 (Schnitzbeil), 12:02 (Keile mit der Axt schnitzen), 14:18 (Detailarbeit mit der Axt), 19:15 ( Krummhaue), 23:03 (Schabe), 24:11 (Ziehmesser), 26:14 (Schnitzbeil)

Der Letzte seines Standes - Der Faßbinder
20:30 Krummesser wird auf alten Sandschleifstein geschärft
22:23 Krummesser in Verwendung

Der Letzte seines Standes – Die Bergbäuerin
6:45 (vielleicht nichts für allzu leichte Gemüter) Ausnehmen des Schweines mit dem Schlachtermesser
7:32 Wiegen von Majoran mit Wiegemesser, schneiden von Fleisch, etc.

LG das wars erstmal :)
 
Danke für das Zusammenstellen der links und das Heraussuchen der relevanten Stellen, das wird mal ein Programm für ein verregnetes Wochenende...

Gruss, Claus
 
Hallo Pxlowl,

was für eine Riesen-Arbeit!!! Danke, dass Du uns daran so einfach teilhaben lässt.

Ja, wäre was für die langen Winterabende, aber wie Du siehst, mochte ich nicht so lange warten. Das Thema bewegt(e) mich von anderer Seite bereits intensiv. Groß geworden in einem kleinen Dorf, hatte ich vor einigen Jahrzehnten schon die schwindenden Handwerke als Hobbyfotograf dokumentiert. Diese Berufe waren einst namengebend, Fleischer, Mollenhauer, Messerschmidt, Schwertfeger usw. Ich hab einige fix gescannte Fotos mal drangehängt.

Inzwischen selbst Opa, kann ich Dir auch was über die Gerätepflege sagen, selbst erlebt. Auf allen größeren Höfen standen die eiernden Schleifsteine auf einem Holzbock mit hölzerner Wasserschale. Wasser rein, einer von uns Jungs drehte, der andere schliff sein Fahrtenmesser, das damals (50er/Anfang 60er) zum Standard eines jeden Jungen gehörte. Das "vornehme" Tafelbesteck wurde einem fahrenden Scherenschleifer überlassen, der seine Schleifscheiben am Rad montiert hatte. Kollege R'n'R hat kürzlich hier so etwas präsentiert. http://www.messerforum.net/showthre...-Monte-Gordo&p=1040021&viewfull=1#post1040021

Mein Opa schärfte seine Löwen noch simpler, fein verputzte Mauerkante oder Türschwelle aus Sandstein genügten. Und: waren immer sauscharf. So sieht dessen Klinge noch heute aus.....

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Mit Axt, Beil, Spaten, Hacken durfte ich zum Schmied gegenüber. Der schliff natürlich mit Motor und Transmissionsriemen. Während er das tat, ließ er mich Eisen erglühen und auf dem Amboss traktieren, krieg den Geruch noch in die Nase.

Sensen wurden nicht geschliffen, sondern gewetzt, aber vorher erklangen stundenlang die Hammerschläge des Dengelns, womit der Sensenstahl an der Schneide platt geschlagen wurde. Dengeln war eine typische Arbeit für die alten Herren, ging im Sitzen, war der Arm ermattet, ging's am nächsten Tag weiter. Klingt nach Idylle, war aber manchmal ganz schön nervig, das ewige Ping-Ping.

Den Messerschmied Latka aus dem Film wollte ich Anfang letzten Jahres in Görlitz aufsuchen, hatte sein Ladengeschäft aber bereits einem Nachfolger übergeben. Kein Messerschmied mehr, aber ein sehr versierter Schleifer!!! Bericht hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?133690-Balliges-Hubertus&highlight=G%F6rlitz
Der Beruf mag aussterben, die Passion nicht, wie wir hier ja in unzähligen Beiträgen selbst sehen können.

Beim Mollenhauer aus dem Ort war ich bei seiner letzten großen Schlachtemolle dabei, als Backetrog und Boot auf dem Bach durchaus multifunktional:hehe: Ich meine, seine Beile und Äxte waren nur einseitig geschliffen? Hab selbst mal einige Hiebe mit dem Rundeisen machen dürfen, was für eine Mühe!

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Im Dorf gab es mal DREI Hausschlachter (im Winter, im Sommer Maurer). Diesen hier hab ich bei seinem Abschieds-Schwein fotografisch begleitet. Ich kannte ihn schon seit meiner Kindheit und stand ehrfürchtig vor seinen scharfen Sachen, die ich auch mal in der Hand wiegen durfte, aber immer mit Ermahnung: "Pass upp, Junge, dei sinn mächtich schoarp!" Nur über'n Wetzstahl gezogen, keine Ahnung, wie die das gekonnt haben. Hätten sich über unser heutiges Bohei wohl amüsiert. Na denn, Prost ......

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Gruß
Abu
 
@ enrico: gern geschehen, wie von Abu angemerkt steht ja die kalte und dunkle Jahreszeit vor der Tür.

@ Abu: Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen und auch etwas traurigen Beitrag. Solche habe ich gar nicht gewagt zu erwarten... Und die schönen Bilder gehen auf jedem Fall als Medien durch. :hehe: Vielen Dank auch für die Beschreibung von persöhnlichen Erfahrungen.
Und das LOEWEN Messer ist ja echt ne charakteristische Schönheit. Der jahrelange Gebrauch hat es zu nem echt sexy Messer reifen lassen ;)

Na denne
Prost !
 
Sehr schöner Thread,

Ich bin selbst extrem an Altem Handwerk interessiert, finds immer schade wenn das Wissen verloren geht.
Das Problem ist nicht nur das die jungen Leute das Handwerk nicht interessiert, denn es gibt definitiv noch einige wie mich die sowas gerne lernen würden, sondern auch alte Handwerker und Meister zu finden.
Es gibt oft Regional einfach keinen mehr und den Luxus weit zu Reisen haben viele nicht.


Sensen Dengeln wie Abu angsprochen hat hab ich leider nie gelernt, mähen und wetzen kann ich aber noch. Früher gabs noch Holzbecher in die der Wetzstein mit Wasser eingelegt und umgehängt wurde, später gabs dann Plastik. Wenns nix mehr geschnitten hat wurde einfach nachgewetzt.
Zum Dengeln selbst hat mein Opa noch mit der Hand gemacht (Dengelstock und Dengelhammer) später wurde dann ein Dengelapparat angeschafft, der steht heute aufm Dachboden neben der Sense, schade aber die Wiesn werden vom Traktor oder Balkenmäher gemäht und ausmäh arbeiten macht die Motorsense.

Naja ich werd weiterhin versuchen wissen anzusammeln und meine Geräte nicht zu missbrauchen.
 
Hallo Kamikazekrieger,

Ich bin da ein bisschen optimistischer, denn jedem extremen Pendelschlag folgt eine (kleine) Gegenbewegung. Schau auf die Messermacheszene, ist eigentlich von der Funktion so anachronistisch wie mechanische Uhren in der digitalen Welt sind.
Wenn die Leute zB genug vom Motorsensengeknatter haben, gründen sie so etwas, scheint grenzenlos in DE wie AT: http://www.sensenverein.at/sv/de/ Herrlich, oder?:steirer:

Schönen Gruß in die Alpenrepublik
Abu
 
Mein Urgroßvater und manchmal auch noch mein Großvater hat, so hab mich mir erzählen lassen, auch noch so einen runden Sandstein gehabt, den dann einer drehen durfte, während der andere die Werkzeuge schliff, leider ist dieses Erbstück nicht erhlten geblieben und leider gibt es bei uns in der Familie keinen GBB. Mein Vater hat mir erzählt, dass der Stein sehr unruhig lief und auch geeiert hat.
Wisst ihr wie eure (Ur-)Großväter ihre Messer scharf gehalten haben?

Na genau so! Mein Großvater hatte so einen Schleifstein; ich kann mich gut erinnern wie er im Sommer seine (wenigen) Werkzeuge damit geschärft hat - vor allem weil ich das Ding am Laufen halten musste!
Mein Opa ist leider schon vor über 25 Jahren verstorben, aber mein Bruder hat den Schleifstein gerettet und ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Der Stein ruht in einem selbstgebauten Gestell, die Wasserwanne dürfte früher mal ein Stahlblechfass gewesen sein... bei Interesse stelle ich Bilder ein.
 
Naja ich werd weiterhin versuchen wissen anzusammeln und meine Geräte nicht zu missbrauchen.

Das ist ja manchmal der Vorteil dieser alten Werkzeuge, die sind für Jahrzente gemacht, die kriegt man nicht so schnell klein ;)

Manchmal ist es einfacher, Motorgeräte zu verwenden. So widersprüchlich Freischneider und Motorsäge dem Naturschutz beispielsweise scheinen, so ist es halt damit einfacher, als mit der Machete gegen die Brombeerhecke vorzugehen... (v.a. da im Naturschtz die ehrenamtlichen Arbeitskräfte mau sind, das muss man ja mit PS kompensieren ;) )

@ enrico: sehr schönes Video! Besonders mag ich ja das Bäumchen am Ende. Da sieht man mal wie vielseitig so ein Messer ist. Auch der Axtgriff der da mir nichts dir nichts geschnitzt ist, das sieht so leicht aus... :staun:
Interessant finde ich auch, dass der Herr völlig auf spezialisierte Werkzäuge verzichtet, sondern mit seinem "EDC" Messer und ner Axt all diese Arbeiten erledigt. So manch einer hätte da Ziehmesser und Werkbank (bzw. heutzutage Schleifmaschiene und Router) benutzt, nein das Werkstück wird freihand gehalten. Selbst die mini-Schindeln spaltet der ja mit dem Messer.:super:

@ Furlan: Bitte, bitte, immer her mit den Fotos! (Wenns keine allzu großen Umstände macht) Wie wärs denn mit nem Selbstversuch :lach::hehe: (Keine Sorge, Bilder wären schon mehr als ausreichend)
 
Opas Schleifstein...

stein 1.JPG

gerade ist anders.....

Stein 2.JPG

Der Stein läuft ruhig und eiert nicht (ist ja auch doppelt kugelgelagert :))
Der Bock ist leider vom Zahn der Zeit (aka Holzwurm) etwas angenagt worden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Früher war nicht alles schlecht!
Schade, das einige Handwerke langsam aussterben! :teuflisch
Zum Glück hatte Herr Fehrenkampf noch Azubis und sein Wissen vererbt! :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf allen größeren Höfen standen die eiernden Schleifsteine auf einem Holzbock mit hölzerner Wasserschale.
Kann ich nicht bestätigen, obwohl ich in einem Ackerbürgerstädtchen aufgewachsen bin. Kann sein, das die Dinger zu der Zeit (70er) schon weit weg geräumt waren.

Aber mein Opa hat so einen Schleifstein gehabt, weil er Metzger war. Normalerweise wäre so etwas in der Metzgerei zu finden gewesen, aber ich kenne nur die Zeit, wo er nicht mehr als Metzger gearbeitet hat. Aber Hausschlachtungen auf den Höfen hat er noch gemacht. Deshalb hatte er einen Satz Messer etc., Bolzenschußgerät, Fleischwolf, Wurstemaschine und auch den Schleifstein.

Sensen wurden nicht geschliffen, sondern gewetzt,
Natürlich wurden sie geschliffen. Nicht auf dem Kurbelschleifstein, sondern mit dem speziellen länglichen Sensenschleifstein. Und wie das mit Sprachen so ist gibt es halt die Extrabezeichnung "Wetzen" dafür.

aber vorher erklangen stundenlang die Hammerschläge des Dengelns, womit der Sensenstahl an der Schneide platt geschlagen wurde. Dengeln war eine typische Arbeit für die alten Herren, ging im Sitzen, war der Arm ermattet, ging's am nächsten Tag weiter. Klingt nach Idylle, war aber manchmal ganz schön nervig, das ewige Ping-Ping.
Da wo ich her komme wird es nicht Dengeln, sondern "Sense kloppen" genannt. Wahrscheinlich einer der wenigen Reste des ursprünglich gesprochenen Dialekts, der ansonsten bereits komplett ausgestorben ist.

Das Dengeln ist notwendig, weil die Blattstärke der Sense dick genug sein muss, das sie nicht instabil wabbelt. Für die Schneide ist das aber zu dick. Also muss sie an der Kante ausgedünnt werden. Nur macht man das nicht per Schleifen, sondern per Kaltschmieden. Was den Vorteil hat, das dadurch die Härte zunimmt.

An Dengelgeräuse im Alltag kann ich mich nicht erinnern. Die Bauern haben längst per Traktor mit Mähbalken oder Kreiselmäher gemäht. Zur Sense wurde nur noch für kleine Restflächen gegriffen. (Wo heute die Motorsense lärmt.) Dementsprechend selten brauchten die Sensen pflegende Zuwendung.
 
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