Gemeinschaftsprojekt: das HCL-Messer

luftauge

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Herbert
hat die WB entsprechend der Legierung zusammengestellt, nachdem er das Zeug "durchleuchtet" hat
Claymore
hat gesagt, diese WB ist gar kein Thema, und musste dann erstmal tüfteln, wie er dieses Teil überhaupt zum Abschrecken eintauchen muss :D
Luftauge
hat das Material und die Form besorgt.

Es ist ein ehemaliges Mähbalkenmesser von einem Aufsitzmäher an meiner Arbeitsstelle, ich habe nur den Flügel plattgeklopft, und dann das restliche Profil reingearbeitet.
Das Material entspricht in etwa dem 1.1173 und ist verdammt mies zu bearbeiten, weil sehr zäh, die Härte liegt etwa bei 54HRC, was für meine Zwecke im Garten eigentlich ganz genau das Richtige ist.

Finish habe ich diesmal weggelassen, weil es sowieso irgendwann total versaut sein wird...
Griffe sind aus Bongossi, mit VA Hülsen und 5min EP verklebt.
War übrigens sowas, wie mein schnellstes Messer, ist heute aufgeschlagen und jetzt schon fertig...

Die Form...
Diesmal ist es kein Reißhaken, sondern ein "Wurzelzieher", die Vorderseite ist zum Wurzelkappen auf Stoß, die beiden anderen Klingen sind zum Entasten.
Auf dem Bild steckt das Teil in einem Fliederstumpf, und die Bluttropfen sind von mir, es wollte sich nicht nicht montieren lassen :hmpf:
Hm - bei der Bildbearbeitung fiel mir auf, dass ich dieses potthäßliche Teil ausnahmsweise wirklich gut in die kamera bekommen habe...
sollte mir das zu Denken geben ?

Gruß Andreas
 

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AAH...

da isses ja schon.
Macht sich doch nicht schlecht Luftauges umgeschmiedeter Rasenmäher :steirer:
Auf den Bildern 'Klinge nach links' sieht sie Textur irgendwie aus wie der Schwanz eines Scorpions.

Andere Assoziationen, die sich mir da aufdrängen wollen lass' ich hier aus Jugendschutzgründen einfach mal weg :glgl:



gruß

Peter
 
Hi

das ding schreit ja förmlich nach Olis Test auf dem Messerforum Outdoortreff ;-)

Sieht aber wirklich bös aus.

Äh Peter
Andere Assoziationen, die sich mir da aufdrängen wollen lass' ich hier aus Jugendschutzgründen einfach mal weg
das hab ich nicht verstanden ;)
 
Also ich kann Deine Assoziation mit viel Phantasie erahnen, mir verknüpft sich da nur eins:
Zum Schmieden noch ein langer Weg, wenn nicht mal das "Warm"-Richten klappt...
Aber das Bild mit dem Skorpion könnte passen, das Ding hat mich gebissen, bevor es fertig war.

Den Griff muss ich noch etwas nacharbeiten, und ein klitzekleines Bißchen finishen muss denn doch noch sein, da dieser Stahl sehr schnell rostet, wenn er ohne Beschichtung ist.
Und die Origianlbeschichtung war fast nicht zu entfernen, weder mit Hitze noch mit Schruppscheibe...

Der erste Test nach dem Anbringen des Griffs war aber schon sehr erfreulich, das Härten von Peter hat das "Roh" oder "Ur-Material" schon mal erheblich verbessert, vorher war er wohl eher nur vergütet, wegen der anderen Verwendung unter dem Aufsitzmäher.

Der "ultimative MFO-Test" ist leider etwas zu weit weg, aber ich werde das in meinem Garten weitgehend simulieren können :glgl:

Ja, böse sieht das wirklich aus, vor Allem mit dem groben Finish, der inoffizielle Titel "Armageddon-Tool" hat sich im chat nach meinen ersten Beschreibungen zum Objekt herauskristallisiert...

Gruß Andreas
 
Sehr interessantes Teil. Sieht ein wenig aus wie ein Guthook für .... erm... Mammuts oder vergleichbares in der Größe. :hehe:

Wie wär's mit Bremssattellack - hitzebeständig, säurefest und in vielen lustigen, bunten Farben erhältlich. :glgl:

Und die Origianlbeschichtung war fast nicht zu entfernen, weder mit Hitze noch mit Schruppscheibe...
Mit 'ner Lamellenscheibe für'n Winkelschleifer kriegt man alles runter wie ich heute feststellen konnte. :cool:
 
Toll geworden, das HCL-Messer. Jetzt renn ich gleich los, meins vorbereiten. Sieht irgendwie nach viel Arbeit aus (die man damit machen kann). Mir gefällts. Der Stahl ist übrigens borlegiert. cool.
 
Gell Herbert ? :D

Du hast ja mehr Schmiederfahrung als ich, darum sollte es Dir nicht schwerfallen, die Randkröpfung plattzuklopfen...
nur damit wir nicht in den schlechten Ruf kommen, mehrdeutige Texturen zu hinterlassen :glgl:

Allerdings ist meine gezeigte Formgebung rein handhabungsmäßig nicht so ganz optimal, den "S-Bogen" von der Spitze zum Griff, den ich anderen Leuten gern für Macheten empfehle, habe ich selbst nicht eingebracht, da ich diesen Hauer mit Front- und Rückenschneide benutzen will. Das schränkt die ermüdungsfreie Dauerarbeit dann doch etwas ein.

Aber der Rest ist dann doch etwas aufwändig, dieser Stahl mag (frisst) Schleifbänder ganz gern, und Feilen ignoriert er ziemlich konsequent :D

@Floppi:
Auch die Fächerscheiben haben nichts erkennbar bewirkt, ich habs dann mit Allem geschafft, was mir nach und nach in die Hände fiel...

Gruß Andreas
 
Na ja, Andreas, meine Schmiedeerfahrung ist sooo groß nicht, ich habe die meiste Erfahrung im klug und siegreich zugucken.

Aber mal für alle, diese Rasenmähermesserbalken sind echtes High-Tec. Ich habe vor kurzem mit einem Hersteller ein paar Fachgespräche geführt. Die müssen hart genug, und zäh sein, die müssen nämlich zufolge irgendeiner Norm, die ich leider vergessen habe, auch einen bestimmte Normast und irgendwelche Steine verkraften können, ohne dass Splitter abgehen oder das Dings bricht. Und die müssen problemlos umformbar sein (texturarm, homogen, feinkörnig) und bei einem eigentlich bescheidenen Kohlenstoffgehalt ziemlich hohe Härte bringen. Da wirkt das Zulegieren von etwas Bor wahre Wunder. Diese Stähle werden im Automobilbau viel verwendet. Ich find grad die Analyse nicht, werd das mla raussuchen.
Und das Schlimme ist, die Teile müssen hochpräzise, sehr leistungsfähig und billich sein, sonst finden die keinen Markt.
Ich jedenfalls sehe seit diesen Gesprächen meinen Rasenmäher mit anderen Augen an.....
 
Ein aufmerksamer Leser hat mir gemailt, darum eine Korrektur:
Das Rohstück stammt zwar von einem Aufsitzmäher, ist aber kein Mähbalkenmesser, sondern bestenfalls ein Messerbalken (daher der falsche Ausdruck, weil er auch von Firma Künast für Rasenmähermesser benutzt wird/wurde) :ahaa: - nicht dass Ihr jetzt durch die Schuppen der Nachbarschaft streunt, und nach Mähbalken Ausschau haltet, oder sogar ausschlachtet.

"Mähbalken" funktionieren wie eine Heckenschere, Messerbalken oder Rasenmähermesser rotieren ;)

Gruß Andreas
 
Erster richtiger Praxisgebrauch:
Handling eher suboptimal, selbst schuld, da Griff und Klingenschwerpunkt nicht auf Arbeitshaltung beim Hacken abgestimmt ist (kein "S"-Bogen und mittiger Klingenschwerpunkt).
Der Höcker reduziert die Hebelwirkung beim Schlag und die Klinge scheint bei Einschlag abzukippen - hat der Schneide aber nicht im Geringsten geschadet - da hat Peter wie gewohnt gute Arbeit geleistet.
Das nächste Exemplar aus diesem Stahl wird dann mehr einer normalen Machete entsprechen.

Schneid-/Kerb-/Grab- und Hackwirkung:
Klasse.
Verschiedene Gartenhölzer (trockener Flieder, Thuja, Wacholder, Scheinakazie, Eiche, diverse Wurzelballen und Sträucher zerkleinert, Haselnuss am Baum entastet - alles ohne Probleme (Schneidfase ca. 60°), Wurzeln aus dem Boden gegraben/gezogen.
Die gerade Schneide gleitet regelrecht in den Stamm, und das ziemlich "satt", da bleibt nicht viel Widerstand zu überwinden. Schärfe hat es nicht verloren.
 
Hallo Luftauge,
ziemlich geiles Teil. Die Form der Klinge gefällt mir ausgesprochen gut. Die könnte ich mir sehr gut zum Entasten bei uns im Jagdrevier vorstellen, da Jagdgeschosse freie Flugbahn lieben. :) Ich habe zwar schon ein handgeschmiedetes Haumesser von Daniel Boll, aber ich glaube, die Klingenform macht mich an und ich lasse mir auch einmal so ein Teil vom Messermacher meines Vertrauens schmieden.Sieht irgendwie ziemlich Hardcore aus und brüllt förmlich nach Gebrauch.

viele Gruesse
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Dizzy
 
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