Generelle Frage zu Mikrofase

bmesser

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In der Regel schleife ich alle Messer, sei es V oder Ballig auf 0 aus (bei V natürlich als Sekundärfase)

Wir haltet ihr das, in welchen Bereich?

Habe mittlerweile soviele YouTube Videos dazu geguckt, da hat jeder eine andere Meinung.

Also:

- EDC Slicer (eher für essbares)
- Waldmesser mit Ballig, sei es konvex oder hochgezogen
- Taschenklapper

Womit macht ihr die Mikrofase?
Einspannen und nen großen Winkel einstellen?
Abziehen mit Keramikstab?
Wieviel Grad?

Ich freue mich über alle Anwendungsfälle oder wo es auch gar nicht gemacht wird…
 
Hi @bmesser ,

interessantes Thema (y)
Ich schleife - mit System - so ziemlich alles auf einen Schleifwinkel von 15 Grad.
Obendrauf setze ich eine Microfase von 18 Grad (5-4-3-2-1 Züge).
Beim ersten Anbringen der Microfase gehe ich 5 mal links und 5 mal rechts drüber; danach 4 mal und so weiter.
Für einen Touch-Up mache ich dann nur noch die Hälfte - also 5 mal links, dann 4 mal rechts und so weiter. Reicht meines Erachtens locker aus.

Das mache ich mit so ziemlich allen Messern:
- diverse Kochmesser
- EDC
- Laguiole - beim Essen gehen muss das mit
- ...

Die Microfase setze ich mit dem beim Schleifwinkel zuletzt genutzten Stein.
Das kann bei einem guten Japanerstahl schon mal ein 8000er sein. Bei anderen Kochmessern ggf. ein 4000er oder aber auch ein 1000er bei EDCs.

Viele Grüße
Rainer
 
Systemisch geschliffen, kommt immer eine Microfase mit System dran - falls ich ohnehin durchschleife (Kochmesser 17,5-18,5 Grad, Klapper 20 Grad) entfällt selbige, sonst eben 17,5-18,5 Grad Microfase.

Ballige Klingen nachgeschärft, bekommen meistens auf dem Spyderco Sharpmaker 20 Grad ein paar Züge.

Locker nebenbei ballig abgezogene Klingen, auch schon mal abschließend Sieger Longlife frei Schnauze.

Also je nachdem, wie sorgfältig es sein soll.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Micro(fase) muss man sinnvoll machen.
Wenn Fase vorher gut gefinisht wurde und es geht um C-Stahl, dann kann man mit Arkansas arbeiten (so viel Züge wie notwendig).
Beil- da kann man mit naniwa 1000 anfangen und mit 5000 beenden. Wichtig ist, dass Winkel stimmt. Wenn man mit einer Schleifhilfe arbeitet, darf man dann nicht vergessen, dass Beile nicht immer symmetrisch sind, was bedeutende Winkelfehler und, als Folge, Ausbrüche verursachen kann.
 
Mal Status:
mittlerweile schleife ich alle convex auf 0 runter, V und Scandi mit Sekundärfase, Scandi aber nur als Mikrofase…
 
Ja, mit Scandi bearbeitet man häufig Holz. Da schleifen viele freihändig auf 0.

Wenn mans aber mit Schleifsystem prüft, dann muss man schon über 20 Grad gehen (Messer) und über 30 Graf (Beile) um Schneidspitze zu erreichen.
 
Ja, mit Scandi bearbeitet man häufig Holz. Da schleifen viele freihändig auf 0.

Wenn mans aber mit Schleifsystem prüft, dann muss man schon über 20 Grad gehen (Messer) und über 30 Graf (Beile) um Schneidspitze zu erreichen.
Heißt das jetzt, dass ich frei Hand gar keine bewuste Mikrofase brauche?

Liebe Grüße,
Andrea
 
Heißt das jetzt, dass ich frei Hand gar keine bewuste Mikrofase brauche?

Liebe Grüße,
Andrea

Du kannst freihändig eine Fase machen so dass die Schneide irgendwie stabil wird.

Ich würde aber vorher eine qualitativ gute Lupe nehmen oder sogar Mikroskop und angucken, ob da feine Risse gibt's und ggf. wie tief die sich verbreiten.
 
Ich würde aber vorher eine qualitativ gute Lupe nehmen oder sogar Mikroskop und angucken, ob da feine Risse gibt's und ggf. wie tief die sich verbreiten.
meinst Du Risse, die durchs Schleifen kommen? Also Tiefenschädigung von z.B groben Diamantplatten?

Die Mühe mit Mikroskop oder so habe ich mir bisher nicht gemacht. Ich schleife halt nach Gefühl, bis ich meine mit der Schärfe zufrieden zu sein...
 
als Ben Petersen das Lulu rausbrachte, war der Prototype mit Scandi auf 0 ausgeschliffen, mit Magnacut.
Bei der Nutzung am Amazonas, bekam es Macken.
Eine Messermacher war auch dabei, der das mit Mikrofase versehen und hat und sagte „mache ich immer so“
Dafaufhin wurden alle mit Mikrofase versehen.
Dazu gibt es ein schönes Video auf YouTube.
Einfach nach Knafs Lulu im bekannten Portal suchen.
Das findet man recht schnell.
 
Servus,

ein "Nullschliff" birgt immer ein Stabilitätsrisiko, sofern nicht soviel Stahl hinter der Schneide steht, wie bei einer Axt. 😉 Eine Mikrofase ist ein V-Schliff und sei er noch so fein ausgeführt. Hier durch eine Mikrofase eine oft winzige Facette in stumpfen Winkel anzuschleifen bringt immer eine stabilere Schneide. Das kann einen Hauch stabiler sein, oder viel stabiler, stabiler wird es in jedem Fall. 😉

Gruß, güNef
 
Wir haltet ihr das, in welchen Bereich?

Viele Küchenmessern verpasse ich eine sehr breite Fase, weil sie von Werk aus einfach viel zu fett und stabil ausgelegt sind.
Diese Messer bekommen dann immer eine sekundäre Fase, teilweise so dick das ich diese Fase nicht mehr Mikrofase nennen würde.

Ich fange mit einer sehr schmalen kaum sichtbaren sekundärfase an (so etwas verstehe ich auch unter dem Begriff Mikrofase, eine mit bloßem Auge so gut wie nicht sichtbare sekundäre Fase) und je nachdem wie sich das bewährt mache ich sie dann beim nächsten Schliff genauso oder halt breiter.

Um das zu beurteilen sehe ich mit starken Lupen / Mikroskopen (diese USB Dinger sind inzwischen ja wirklich billig) nach ob es massenhaft Ausbrüche gibt oder sich die Schneide umgelegt hat. Wenn das passiert ist muss die Schneide Stabiler werden, also die Fase breiter ausgelegt werden.

So taste ich mich bei Küchenmessern an das Optimum heran. Dieses Vorgehen finde ich so recht einfach und die Ergebnisse sind gut. Es geht bestimmt noch viel toller, ich habe aber nicht den Anspruch das beste Verfahren der Welt zu finden sondern will einfach und mit relativ wenig Aufwand sehr scharfe Messer.

Gebrauchsmesser brauchen bei mir keine Mikrofase, weil ich die entweder nicht so stark ausdünne, das eine sekundäre Fase benötigt wird oder weil ich sie gleich ballig schleife.

Ballig und Mikrofase widerspricht sich meines Erachtens - wird bestimmt Leute geben die auch das anders sehen bzw. anders machen - ich mische Ballig und sekundäre Fasen aber halt nicht.

Ich arbeite ausschließlich mit einem Schleifsystem dem Magna-Tec Scorpio und verwende ausschließlich Lapping Filme.
Das Schleifsystem brauche ich einfach um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, ich bin nicht geduldig genug Freihand schärfen so zu lernen, das es meinem Anspruch an das Ergebnis gerecht wird. Und Lapping Filme sind ein Segen, weil es genau vorgegebene Industrieprodukte sind die man benutzt solange sie gut sind (und die halten echt lange und sind sehr billig) und dann vollkommen problemlos tauscht. Man spart sich also alles was mit dem Thema Steine zu tun hat, muss man sich nicht mehr mit beschäftigen ... :)

Anbringen einer sekundärfase ist damit spielend einfach. Einfach größeren Winkel nehmen und dann mit relativ feinem Film (ich nehme dazu 40 Micron) die Fase angringen und dann nach Belieben fein auspolieren. Ich gehe fast immer bis 3 Micron runter, aber das ist ein anderes Thema.

Gruß
El
 
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