Geschichte aus Stahl...

Bryn28

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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte Amerika eine Reihe von Veränderungen. Der Bürgerkrieg trieb die Spannungen wegen der Sklaverei auf den Höhepunkt und forderte Tausende von Todesopfern. Nach dem Konflikt entstanden an den amerikanischen Grenzen entlang der immer länger werdenden Eisenbahnlinien neue Städte. In den Städten des Landes hatte eine technologische Revolution Einzug gehalten. Neue Fabriken beschäftigten Tausende von Amerikanern und es gab einen neuen Zustrom von Einwanderern. Die frisch emanzipierten Schwarzen im Süden begannen, ihr Wahlrecht auszuüben, aber mit dem Ende der Rekonstruktion in den 1870er Jahren begannen ihre Rechte und Freiheiten unter der Androhung von Gewalt zu bröckeln. Inmitten all dessen wurde James Garfield zum Präsidenten gewählt(1880), der Amerikanern aller Herkunft im ganzen Land Hoffnung brachte.

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Zum Messer:
Herstellung zwischen Ende 1870 und Anfang 1880 von der Firma Bridgeport G.I. Co Modell No.501 (zu erkennen an der ersten Version des Firmenstempels).
Gesamtlänge 350mm , Klinge 230mm lang und 6mm stark. Parierelement und Gravurplatte aus Neusilber, schöne gealterte Hirschhornschalen.
Die Ätzung auf der Klinge (Dorfszene und Monogramm) sind alt (Rostnarben liegen über der Ätzung)aber nicht Werksmäßig
Die Scheide ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und dient nun mehr lediglich noch als Belegstück.
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Weil ich die [richtig] alten einfach zu faszinierend finde, als daß das gut ausgeht ... :cry: Ich bin schon oft um welche rumgeschlichen.
 
Schönes Stück, stilvoll dargestellt 👍
Ist die Scheide aus Vollleder oder mit dünnem Leder beklebte Pappe?
In meinen Büchern habe ich über Bridgeport nichts gefunden. Es scheint ja ein Händler von Lade- vermutlich auch Wiederladewerkzeugen zu sein. Hast Du weitere Informationen über die Firma, Stempel etc.?
 
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Ein neues "Altes" Stück für meine Sammlung...
Herstellung Ende 1860 bis mitte 1870 das ergab die Recherche zu dem Hersteller H.Hobson

- 1845 eröffnete er mit seinem jüngeren Bruder John B. Hobson sein eigenes Geschäft. Sie wurden 1852 als Hobson Brothers (John und Henry, später Frederick Jun.) aufgeführt.

- 1852 lösten Henry und John Hobson Bros auf, und Henry führte fortan sein Geschäft allein.

- bis etwa 1868 als „John Pearce & Co“ (obwohl sein Schwiegervater (John Pearce) 1860 gestorben war)- 1876 führte Henry sein Geschäft als Henry Hobson & Son in der Queen Street.

Einziger Wermutstropfen ist das der Knopf an der Scheide fehlt.....

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Da muss ich ja doppelt WOW WOW, sagen! Tolle historische Stücke und begleitende Story, herrlich!!!

Abu
 
Ein weiteres "Schätzchen" für meine Sammlung...ein "Folding Dirk" von Robert Sorby & Sons Sheffield (ohne England) also vor 1890.
Die Werbung ist von 1828 zu der Zeit wurde bereits der Stempel mit dem Malteserkreuz verwendet.
Die Kontaktaufnahme mir der Firma Robert Sorbay & Sons ergab das sie in ihrem Archiv nur Unterlagen nach 1898 haben....also keine erkenntnis über das genaue Alter aus dieser Quelle.
Aufgrund der ganzen Machart würde ich es auf 1870-1880 schätzen und es als reine Stichwaffen einordnen.
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Hi @Bryn28 , Chapeau, du hast echt einen guten Lauf. Klasse Messer, Historie dazu - großartig!
Vielleicht lieferst du noch die Daten, Größe…. Wäre ggf zur Einordnung Stichwaffe hilfreich. Du könntest damit Recht haben, wenn wir aus unserer heutigen etwas verklemmten Sicht mal auf damals schauen. Unsichere Zeiten, die Briten (und andere) waren auf der ganzen Welt unterwegs. Auch ich besitze einige große Klapper mit einer Klinge, deren Zweck ich nicht unbedingt primär in der Brotzeit sehe.
Glückwunsch zu dem schönen Teil - ich warte auf die Nachfolgenden…

Abu
 
Allerdings ist das keine Stichwaffe. Ich weiß, wir bewegen uns hier im Bereich der Spekulation. Trotzdem wage ich mich mal aus dem Fenster.
Zwei Stichklingen:
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Hier ein Beispiel für ein Gebrauchsmesser:
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Nun befinden wir uns in einer wilden Zeit. Man wird sich im Zweifel keine Gedanken gemacht haben.
Ich habe Handschuhgröße 10 - 11
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Damit kann man schon wirkungsvoll reagieren.
Bei deinem Exemplar weisen m.E. die Gebrauchsspuren auf einen intensiven Einsatz als Werkzeug hin.
 
Wirklich sehr schöne Stücke...wie du schon sagst bzw. schreibst bewegen wir uns im Bereich der Spekulationen.
Messer als Werkzeug war sicherlich auch mein erster Gedanke....als ich es dann in der Hand hatte sind mir aber zweifel gekommen über die nutzung als normales Werkzeug....die lange falsche Schneide die bis hinter den Nagelhau geht , über 95mm Klingenlänge (was noch gut zu benutzen ist als Werkzeug)
Aber die sehr schlanke Bauweise und die Breite am Griffrücken von gerade mal 8-9mm machen es als "normales "Werkzeug bei der Gesamtlänge von über 210mm sehr fragil um damit zu arbeiten.....aber wie bereit gesagt....wir spekulieren
 
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