Gesetze sind nicht alles, ...

Radhulbh

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Gerade las ich auf GMX folgenden Artikel :

http://portal.gmx.net/de/themen/unt...bt-in-Haft,cc=0000001825000599641210PANc.html

Und da kam mir natürlich das ausgeprägte Messertrageverbot in England in den Sinn.
Auch wenn man spontanen Dummheiten damit entgegentritt, - jenen, die gezielt losziehen um ein Messer auch anzuwenden, ist auch ein solch radikales Gesetz keine Hürde - offensichtlich.
Wer kriminell ist - ist es eben.

Paralel dazu eine Scene bei mir im Outdoorladen :
Ein Vater kommt mit seinen zwei Söhnen -wohl kaum älter als 12 Jahre ( hoch geschätzt ! ) und der ältere Sohnemann findet ein Messer geil.
Dieses nette Modell wars glaube ich - jedenfalls aus dieser Serie:
http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=wo_04111&k_id=&hot=0

Kritischer Blick und Anmerkungen des Verkäufers werden abgetan, der Knabe bekommt sein ( in Deutschland mittlerweile verbotenes ) Messerchen.
Bleit zu hoffen, dass der Papa, es mit der Verantwortung hinbekommt.
Zu fördern - zu hinterfragen ?
Im privaten Bereich habe ich Knirpse trotz deutlicher Anweisungen eines Vaters schon aufeinander losgehen sehen - statt zu schnitzen. Folgen, - zum Glück nur Scharten in meinen Klingen.

Gesetze ersetzen halt keine Erziehung und Selbstverantwortung.
Immer wieder eine Herausforderung - finde ich.

R.
 
Hallo,

hast du auch mal in die Meinungen reingeschaut? Wenn man das dort Abgesonderte liest wird einem nur noch schlecht. Die Rufe nach Wiedereinführung der Todesstrafe sind nicht selten. Zum Glück gibt es da aber noch Kontrastimmen.

Und dann waren natürlich noch Dumpfnasen dabei, die eine Verschärfung des englischen WaffG analog zu unserer vom April fordern. Prust! Keine Ahnung von nichts, aber Hauptsache eine Meinung abgesondert.

Gruß, Bernhard
 
Hallo Faltradl ,

hmmm, verstehe leider deine Antwort nicht.

Habe mich garnicht positiv für verschärfte Gesetze ausgesprochen, sondern einfach nur geäussert, wie es mir ums Herz ist.

Sorry, wenn ich damit was falsch gemacht habe.

R.
 
...Kritischer Blick und Anmerkungen des Verkäufers werden abgetan, der Knabe bekommt sein ( in Deutschland mittlerweile verbotenes ) Messerchen.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass dies falsch ist. Die Wörter "verboten" und/oder "illegal" werden hier mittlerweile immer häufiger verwendet, ich schliesse mich da nicht aus.
Aber diese Messer sind nicht verboten. Man darf sie kaufen oder verkaufen, besitzen, sammeln, in die Vitrine stellen usw.
Sie unterliegen lediglich einem Verbot des Führens.
 
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass dies falsch ist. Die Wörter "verboten" und/oder "illegal" werden hier mittlerweile immer häufiger verwendet, ich schliesse mich da nicht aus.
Aber diese Messer sind nicht verboten. Man darf sie kaufen oder verkaufen, besitzen, sammeln, in die Vitrine stellen usw.
Sie unterliegen lediglich einem Verbot des Führens.

Wenn schon klugsch..., dann doch wenigstens richtig ;)

In der Praxis magst du recht haben, dass das Führen verboten ist, in der Theorie sieht es so aus, dass man nur einen guten Grund benötigt ;)

Gruss, Keno
 
Paralel dazu eine Scene bei mir im Outdoorladen :
Ein Vater kommt mit seinen zwei Söhnen -wohl kaum älter als 12 Jahre ( hoch geschätzt ! ) und der ältere Sohnemann findet ein Messer geil.
Dieses nette Modell wars glaube ich - jedenfalls aus dieser Serie:
http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=wo_04111&k_id=&hot=0
Hm… ich und mein Bruder haben mit 6 bzw. 5 unsere ersten scharfen Messer bekommen, die bekannten roten schweizer Taschenmesser. Mit 12 habe ich das große Pfadfinder-Fahrtenmesser (ca. 18cm Klinge, heute anscheinend was böses:argw:) meines Vaters bekommen und wir haben es erstaunlicher Weise überlebt. Auch wenn es beim Schnitzen die ein oder andere „Scharte“ in den Fingern gab :D
Mein Bruder und ich haben uns oft heftig gezofft, aber nie wäre einer von uns auf die Idee gekommen zum Messer zu greifen.
Im privaten Bereich habe ich Knirpse trotz deutlicher Anweisungen eines Vaters schon aufeinander losgehen sehen - statt zu schnitzen. Folgen, - zum Glück nur Scharten in meinen Klingen.
Vielleicht sind die Kinder keine Messer gewohnt und/oder ihnen wurden Messer als gefährliche Waffen vorgestellt und so benutzen sie die dann auch, wenn sie dann mal eins in die Hand bekommen.

BTW: Wie kommen die Kinder eines Vaters an deine Klingen?:steirer:

Ich denke, wenn man Kindern von klein auf vermittelt, dass Messer a) ganz normal b) oft nützlich und c) sau scharf sind, dann sehen sie in einem Messer nicht eine Waffe, sondern ein Werkzeuge, das man mit dem nötigen Respekt und der nötigen Konzentration benutzen sollte.
 
Hallo R.,
Habe mich garnicht positiv für verschärfte Gesetze ausgesprochen, sondern einfach nur geäussert, wie es mir ums Herz ist.
Nein, nicht du bist gemeint. Ich hatte in die bei GMX/WEB.de-Meldungen hinterlegbaren Meinungen geschaut. Und dort ist so einiges zum Gruseln dabei.

Der Ahnungslose mit dem Ruf nach der Verschärfung des Waffenrechts war bereits vorgestern bei der ersten Meldung zum selben Thema.

Gruß, Bernhard
 
Hoi Loki_1982 ,

Männerwochenende mit Vätern, Paten und Jungs.
Sehr guter Vater, verantwortungsbewust und nicht militant, drei Jungs beim schnitzen und basteln - soll in den besten Familien vorkommen, dass Jungs ein Messer nicht nur zum schnitzen entdecken.

Aber ganz ehrlich, ich habe eigentlich nur ausdrücken wollen, dass es eben nicht einfach Gesetze sind, die den Umgang mit einem Messer bestimmen oder regeln können.
Und dass es bei aller Vorliebe für dieses Werkzeug, dass ich leidenschaftlich liebe, eben
auch nicht so einfach ist den rechten Umgang damit zu vermitteln.
Eigentlich doch gar kein Anlass zu Differenzen.
Dürfte doch nicht nur mir hier so gehen.

Auch ich renne seit Kleinauf mit Messern herum und dennoch bin ich immer wieder gehemmt, sie jungen Menschen zu geben - es scheint mir nicht nur bez. Schlägereien eine andere Generation herangewachsen zu sein, eine brutalere und ungehemmtere.
Aber vielleicht geht das nur mir so.

Bevor es zu mühsamen Diskussionen um Worte geht und keinerlei Sinn mehr erfasst wird, - vielleicht gehts ja anderen auch so wie mir.

Nochmals - nein, ich finde die Gesetze auch nicht zielführend, ich finde es aber auch nicht leicht in einem zunehmend gewaltbereiten Klima unter jungen Leuten mit dem Thema umzugehen.
Mehr wollte ich garnicht ausdrücken.

R.
 
...- es scheint mir nicht nur bez. Schlägereien eine andere Generation herangewachsen zu sein, eine brutalere und ungehemmtere.
Aber vielleicht geht das nur mir so.

.... ich finde es aber auch nicht leicht in einem zunehmend gewaltbereiten Klima unter jungen Leuten mit dem Thema umzugehen.

Moin.

Das was Du hier schreibst, ist das was uns die Medien vermitteln möchten und unsere politiker schwimmen auf dieser Welle mit.

MMn ist die jetzige Jugend kein bisschen gewaltbereiter als wir oder unsere Eltern.
Der Unterschied ist, dass wir uns anders an das Theam herantasten durften und vor allem konnten.

Ich konnte mich in der 4ten Klasse noch auf dem Schulhof prügeln ohne dass es im Nachhinein Pflichtsitzungen beim Psychater gab und die Eltern Besuch vom jugendamt bekamen. Es gab einen Rüffel beim Direktor und wenn man Pech hatte Nachsitzen. Meine Helden waren Pippi Langstrumpf und Sindbad der Seefahrer. Später dann (6te Klasse) Old Shatterhand und Bud Spencer.

Heutzutage ist das Thema Gewalt in der Realität völlig Tabu. Da wird nicht mehr unterschieden zwischen "normaler" Rangelei und der Absicht jemandem wirklich weh zu tun. Da "sich Kloppen" verboten ist kann man auch gleich Treten, der Ärger, wenn man erwischt wird ist der selbe.

Dazu kommt, auch wenn der ein oder andere das bestreiten mag, dass die eben "unrealistischen" Gewaltdarstellungen in Film und Fernsehen eine Qualität erreicht haben, dass ich mich schon manchmal frage, wer da die Altersfreigaben macht.

Das ist dann eine derartige Diskrepanz zwischen echter erlebter Realität und Fiktion, dass da ein junger Mensch nur mit klarkomen kann, wenn sich die Eltern wirklich viel Zeit nehmen.

Beispiel gefällig? Unsere Mittlere (12 Jahre, 6te Klasse) Auf dem Pausenhof ist Einkriegespielen und Fußball verboten; - wegen der Verletzungsgefahr. Im Geschichtsunterricht ist gerade das antike Griechenland dran gewesen. Filmtip der Lehrerin: 300. Ist ja eigentlich eher ein Zeichentrickfilm und die Kostüme wären sehr realistisch:glgl:

Kein weiterer Kommentar!

Gruß
chamenos
 
Wenn schon klugsch..., dann doch wenigstens richtig ;)

In der Praxis magst du recht haben, dass das Führen verboten ist, in der Theorie sieht es so aus, dass man nur einen guten Grund benötigt ;)

Jajaja, ich weiss schon :rolleyes: ;)
Es gibt ein Führungsvberbot,
von dem es bestimmte Ausnahmen gibt,
von denen wiederum niemand weiss, wie sie zu deuten sind,
weshalb es im Ernstfall auf eine gute Argumentationsweise ankommen wird,
auf die man sich aber bestimmt nicht immer und ganz gewiss nicht sicher verlassen kann,
weshalb das Gesetz schei..e ist ;)

Wollte ich aber alles nicht schreiben, weil ich befürchtete, wieder eine Verwarnung von einem M oder ator zu bekommen :D
 
etwas OT:
Dazu kommt, auch wenn der ein oder andere das bestreiten mag, dass die eben "unrealistischen" Gewaltdarstellungen in Film und Fernsehen eine Qualität erreicht haben, dass ich mich schon manchmal frage, wer da die Altersfreigaben macht.
Nicht nur beim Thema Gewalt. Mich ärgert es ebenso das bei Autounfällen wegen der "Äkschn" grundsätzlich die große Explosion fällig ist. So wird uns eine Angst eingebläut, die mit der Realität nichts zu tun hat.

Die Folgen hat mir eine Kollegin erzählt. Da hat es irgendwo unter der Motorhaube angefangen zu qualmen oder zu brennen. Sie ist in Panik aus dem noch rollenden Auto gehüpft. Kurz vor einer Kreuzung! Sie hat inkaufgenommen das das nun unkontrollierte Auto in den Querverkehr rollt und so einen heftigen Unfall verursacht. Zum Glück kam da gerade niemand.

Dito die in die Benzin fallende Zigarette. Wenn es sofort in Flammen aufgeht ist es der "ach so harmlose" Spiritus und kein Benzin/Diesel.

Gruß, Bernhard
 
Ein Vater kommt mit seinen zwei Söhnen -wohl kaum älter als 12 Jahre ( hoch geschätzt ! ) und der ältere Sohnemann findet ein Messer geil.[...] Kritischer Blick und Anmerkungen des Verkäufers werden abgetan, der Knabe bekommt sein ([...]) Messerchen.
Bleit zu hoffen, dass der Papa, es mit der Verantwortung hinbekommt.
Zu fördern - zu hinterfragen ?
Dafür ist er ja der Erziehungsberechtigte :ahaa: und ich wüsste nicht was es da zu hinterfragen gäbe.
 
Und mal am Rande bemerkt.
Auch ich bin im zarten Knabenalter schon mit einem Fahrtenmesser rumgelaufen, das bestimmt über 12cm lang war.
Gerade in dem Alter hegt man keine kriminellen Interessen. Man hat beim Spielen in der freien Natur einfach nur sein Fahrtenmesser dabei gehabt-basta. Niemand kam da auf dumme Gedanken, weder wir noch die Erwachsenen.

Aber heutzutage:

Zwei Wölfe gehen im Wald spazieren. Aus der Ferne erblicken sie einen dritten Wolf des Weges kommen.
Sagt der eine Wolf zum anderen: "Sieh mal, da kommt ein Wolf."
Zwei Menschen gehen im Wald spazieren. Aus der Ferne erblicken sie einen dritten Menschen des Weges kommen.
Sagt der eine Mensch zum anderen: "Sieh mal, hoffentlich kommt da kein Verbrecher!"
 
MMn ist die jetzige Jugend kein bisschen gewaltbereiter als wir oder unsere Eltern.Der Unterschied ist, dass wir uns anders an das Theam herantasten durften und vor allem konnten.Ich konnte mich in der 4ten Klasse noch auf dem Schulhof prügeln ohne dass es im Nachhinein Pflichtsitzungen beim Psychater gab und die Eltern Besuch vom jugendamt bekamen.


Das sehe ich schon ein wenig dirfferenzierter - klar, auch wir haben uns "gekloppt" - aber es gab, selbst bei etwas härterer Gangart immer eien "Ehrencodex". S.h. wer am Boden lag wurde in Ruhe gelassen, es ging immer "Mann gegen Mann" usw.

Heute wird dem unten liegenden in´s Gesicht/an den Kopf getreten - und spez. unsere so auf "Ehre" bedachten jugendlichen Ausländer gehen oft ohne jede Hemmungen zu viert o. fünft auf Einen los....:(

Das ist schon eine ganz andere Dimension - leider.
 
...
"Wolfgang Bosbach (CDU), Vize-Fraktionschef der Union, lehnt schärfere Strafen dagegen ab: "Wir haben es hier mit Rechtsbruch zu tun", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Das ist bereits verboten." Es mache keinen Sinn, Verbotenes ein zweites Mal für verboten zu erklären. Jürgen Gehb, rechtspolitischer Sprecher der Unionsfraktion: "Wir Politiker sollten uns von dieser Hysterie nicht anstecken lassen. Ich sehe keinerlei Handlungsbedarf beim Gesetzgeber."

...

Die FDP nutzte die Spitzelaffäre bei der Telekom, um ihre Kritik an der Vorratsdatenspeicherung um Zuge der Terrorabwehr zu erneuern. "Die Bundesregierung sollte das wirklich jetzt noch mal überlegen, bevor das Gesetz vollkommen in Kraft ist", sagte die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger dem Bayerischen Rundfunk. Der CDU-Rechtspolitiker Gehb wies dies im "Tagesspiegel" empört als "schändlich" zurück: "Die Einlassungen der FDP sind politischer Amoklauf.""


Qelle

So sieht übrigens die Reaktion einiger unserer Herren Politiker aus, wenn es nicht um das Messer in der Tasche des Bürgers, sondern um Datenmissbrauch im großen Stil durch Konzerne geht. :mad::mad::mad:
 
....
So sieht übrigens die Reaktion einiger unserer Herren Politiker aus, wenn es nicht um das Messer in der Tasche des Bürgers, sondern um Datenmissbrauch im großen Stil durch Konzerne geht. :mad::mad::mad:
Nur dass da eben eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, weil diese Sorte Mensch unmittelbar voneinander profitiert: Manager von Politiker und umgekehrt - die halten zusammen, bis es nicht mehr geht. Und Rechtsfolgen, wie sie jeder Normalbürger zu spüren bekäme, werden im Vorfeld schon abgeklopft und verhindert...

Von den Steuerhinterziehern hat man seit Bekanntwerden auch nichts mehr gehört, vermutlich war es eher peinlich, dass überhaupt bekannt wird, dass in so großem Rahmen organisiert gegen das Gesetz verstoßen wird, genau, wie bei T-Com jetzt...

wichtiges Detail vergessen:
Hierzu berichten die Medien ausführlich - kein Wunder, sie sind ja auch betroffen...

:rolleyes::mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur in Stichworten, was Schäuble heute zum T-Com Lauscherfall sagte:
- Angelegenheit ist kein Grund, Gesetze zu verschärfen
- man will keinen Schnellschuß vollführen

Nun, er kennt sich damit aus, und warum sollte er erprobte Verfahren einschränken, die er selbst gern offiziell anwenden lassen würde...
Darum wird *auch da* nichts passieren...
 
Na ja. Ich gebe zu bedenken, dass das doch etwas ganz Anderes ist...wenn ich als Großfirmen-Obermotz am nächsten Tag Auszüge aus der (geheimen) Aufsichtsratssitzung in der Zeitung lesen müsste, hätte ich auch Interesse daran, das zu unterbinden!

Ich finde, da wird ein wenig von der Schuld desjenigen abgelenkt, der Firmeninterna ausgeplaudert hat (Schaden bei den Aktionären? Ich denke schon!).

Herr Schäuble möchte da eher generell erst einmal ALLE abhören lassen (bei denen es sich potentiell lohnen könnte). :teuflisch
 
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