Gladius [war Teil von: Griffe mit Drahtumwicklung!?]

Hersir

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[HankEr: Abgespaltem von Griffe mit Drahtumwicklung!?]

griff eines gladius vom typus pompeii im anhang!

es gab auch komplett mit silber überzogene griffe, die aber immer die typische form hatten (siehe Mainz-Rheingöttheim fund!)
 
Re: Re: @floppi

Original geschrieben von Floppi

Bzgl. Römer: Die hatten am Gladius geschnitzte Griffe aus Holz oder Bein, selten auch Horn. Die Griffe haben ziemlich typische Formen. Ein Bild habe ich gerade nicht parat. Die waren aber vereinfacht gesagt facettiert. Griffwicklungen am Gladius gab es damals übrigens keine. (Ist mir zumindest nicht bekannt und habe ich auch noch nie bei einer Replik gesehen.)

mir ist jetzt nicht ganz klar, warum hersir u. du floopi, so über gladiusschwerter philosophieren könnt. meines wissens gibt es extrem wenig funde darüber, da keine grabbeigaben. beruft ihr euch auf schriftliche funde ??

- ach ja, ich persönlich finde drahtwicklungen ziemlich geil. die punkte dagegen kann ich nicht nachvollziehen.

grüsse,...
 
hi haudegen, es GIBT funde!!

allein in pompeii wurden 3 komplette exemplare gefunden!
 
Irgendeine bestimmte Form/Art oder allgemein ein Schwert der Römer? Sie hatten doch sicherlich auch mehrere verschiedene Typen. Hatten alle bekannten Typen die gleiche Griffform?
 
Danke für die Links. :)

Die Klingen-Formen der Gladia sehen zum Teil unterschiedlich aus. Gibt es auch Einteilungen danach?
 
Der gladius wurde im Laufe der punischen Kriege von den Keltiberern übernommen, die Römer nannten sie daher häufig das „spanische“ Schwert.
Einigermaßen komplett erhaltene gladii sind sehr selten, aus spät-republikanischer Zeit wurden bisher überhaupt noch keine gefunden. Vom sog. Typus Mainz, der in augusteisch-tiberischer Zeit in Gebrauch war, sind etwa zwei Dutzend Klingen und Scheiden bekannt, von denen allein neun aus dem Rhein bei Mainz stammen. Der ihn in claudisch-neronischer Zeit ablösende Typus Pompeii ist noch seltener auf uns gekommen, Ulbert zählt in seiner Zusammenstellung nur neun Exemplare auf. Häufiger begegnen wir kleinen Fragmenten von Griffen und von Scheiden wie Stichblättern, Mundblechen oder Ortbändern.
Der Typus Mainz und der Typus Pompeii unterscheiden sich so deutlich voneinander, dass es schwerfällt, noch von ein und derselben Schwertart zu sprechen. Ersterer stellt zumindest in der Klingenform eine organische Weiterentwicklung des keltiberischen Vorbildes dar. Die sehr breite zweischneidige Klinge verjüngt sich zunächst etwas, verbreitert sich dann wieder und läuft im vorderen Drittel in eine lang ausgezogenen schlanke spitze aus. Sie ist 50 – 56 cm lang, am Heft 8 –9 cm breit und hat einen betonten Mittelgrat, also rhombischen Querschnitt. Ein Schwert dieses Typus wiegt ohne Scheide 1200 – 1600 g. Die fast stromlinienförmig zu nennende Klinge gehört in ihrer mörderischen Eleganz zu den funktional schönsten Schöpfungen des römischen Handwerks. Der gladius vom Typus Pompeii hält mit ihm keinen Vergleich aus, er ist allerdings leichter und in seiner vereinfachten, vielleicht auch etwas robusteren Formgebung besser für die Massenproduktion geeignet. Er hat eine 44 – 55 cm lange, 5 –6 cm breite Klinge mit ganz geraden, parallele Schneiden und einer kurzen, abgekanteten Spitze. Er wiegt kaum mehr als 1 kg. Sein Gebrauch dauerte bis ins späte 2. Jahrhundert, als der gladius völlig verschwand und von der spatha abgelöst wurde.

Aus „Die Legionen des Augustus“ von Marcus Junkelmann


Mainz.jpg


Typus Mainz

Pompeii.jpg


Typus Pompeii
 
thomas, ich empfehl zur lektüre folgendes:
Roman Military Equipment : From the Punic Wars to the Fall of Rome
von M. C. Bishop, J. C. N. Coulston

gibts bei amazon
 
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