Gleich- oder höherwertige Alternativen zu Victorinox?

naturelle

Mitglied
Beiträge
985
Hi Leute,

durch einen anderen thread hier bin ich auf die Messer von Richartz aufmerksam geworden. So auf dem Papier sehen die gar nicht mal so schlecht aus, stellenweise hat man den Eindruck (besonders bei der Zweitmarke Ricardo), dass es sich um eine 100%-Kopie von Victorinox oder gar um Victorinox-Messer in Lizenzfertigung handelt.
Nun, nichtsdestotrotz gefällt mir die teilbare Picknick-Serie ganz gut, sowas kenne ich von Vic nicht (allerdings kostet das Struktura Picknick 7 auch um 41,-€, das ist ganz schön viel).

Wie ist denn so ein Richartz qualitativ einzuordnen (immer im Vergleich zu Victorinox)? Gibt es noch andere Hersteller, die so etwas produzieren (also Vic-ähnliche Taschenmesser mit anderen Ideen)?
Herbertz Messer vielleicht? Wobei - was ich von denen bisher in der Hand hatte, hat mich von Haptik und Verarbeitung her wirklich gar nicht überzeugt.

Ich habe noch ein teilbares Messer von Hartkopf, das ist mir allerdings zu gross als EDC und für mich persönlich eher was für die Vitrine als für den alltäglichen Gebrauch, gefällt mir ansonsten aber sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte so ein Richartz-Mehrklingenmesser mal vor zwei, drei Jahren in der Hand.
Die Qualität ist nicht schlecht, kommt aber meiner Meinung nach nicht ganz an Victorinox ran.
Bei den Mehrklingenmessern gibt es qualitativ eigentlich nichts über Victorinox / Wenger.

Eine mögliche Alternative wären evtl. die verschiedenen Sonderserien. Victorinox verbaut manchmal Hirschhorn u. ä. und von Wenger gibt es ja die Porsche Design Linie. Die Messer innen drin sind die gleichen, nur die Griffschalen wurden etwas umgestaltet. Allerdings steht der Mehrpreis meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zur optischen Verbesserung. Ist wohl eher was für die honorigen Leute. ;)
 
Ja, mir gehts auch nicht ums Desgin, das finde ich bei Victorinox ganz gelungen, mir geht es mehr um "ungewöhnliche" Funktionalität, wie z.B. bei dem teilbaren Picknick von Richartz.
 
Aitor und Mikov stellen ähnliche Messer her. Ob die qualitativ mit den Schweizern vergleichbar sind würde mich selbst mal interessieren, es sind einige interessante Modelle dabei.
 
Benutze selber mehrere(müssen mind. drei Stück sein) Ultima(davon zwei mit der Picknick-Funktion) und ein Struktura von Richartz(und noch ein paar andere Taschenmesser von Richartz, u. a. ein leichtes UNO-Kunststoffmesser{bechichtetes Hostaflon} mit Peter Lang-Design) und bin absolut zufrieden.
Alle meine Richartz-Messer sind sehr gut verarbeitet.
Was vielleicht etwas bemerkenswert ist, die meisten Richartz-Messer der Serien Ultima und Struktura(wird bei den Serien Quadro und Optima nicht anders sein) haben nur eine Messerklinge, also die große Klinge; die kleine Klinge findet man nur selten und dann bei den dicken Messern mit vielen Funktionen; hängt damit zusammen, daß Richartz meistens Modelle mit Picknick-Funktion anbietet und/oder neben der Gabel dann noch eine Schere bietet; die zwei Öffner sind quasi immer dabei.
Meine Ultima und Struktura sind sehr stabil, dadurch sind sie vielleicht etwas schwerer als die beiden helvetischen Fabrikate; Richartz verbaut anscheinend dickere Klingen, dadurch sind diese Messer geringfügig dicker als die Schweizmesser, aber ich kann nix zu der Härte der Richartz-Klingen sagen(ich habe aber bisher nicht feststellen können, daß sie weniger widerstandsfähig sind als bei Victorinox oder Wenger).

Gerade bei warmen Temperaturen(wenn man schwitzt und feuchte Hände hat) finde ich die Ultima-Messer gut, durch die vier Gummikanten rutscht das Messer dann nicht so in der Hand.

Zur Picknick-Funktion noch ein paar Anmerkungen: Auf unseren Hochgebirgstouren "brauchte" ich dieses Detail nicht etwa, weil ich "mit Messer & Gabel" essen wollte, sondern fand es aus einem anderen Grund recht praktisch(da wir zu zweit unterwegs sind), der eine hat ein Messer und kann damit etwas schälen und der andere kann in der Zeit mit der Gabel arbeiten(z. Bsp.: Fleisch aus dem Topf auf dem Kocher holen bzw. umdrehen; oder aber frech schon etwas essen); aber es ist nicht wirklich notwendig(jahrelang ging es ohne diese Picknick-Funktion), wenn man es hat, dann nutzt man es eben auch.

Zu anderen Herstellern: Kenne noch Adler-Messer und Mikov. Adler-Messer hat ja die Produktion eingestellt und wurde von Mikov übernommen(jetzige Adler-Messer sind also von Mikov in Mikulášovice hergestellt, es gab schon vor der Übernahme 2005 eine Koperation).
Habe da einige Messer und kann nicht meckern, diese Messer sind nicht ganz so filigran wie Victorinox oder Wenger, aber trotzdem gut(deutlich besser als irgendwelche billigen Taschenmesser die man im Supermarkt manchmal angeboten bekommt).

Rajiv

P.S.:
Habe nochmal nachgeschaut, von Richartz habe ich u. a. ein Struktura maxi 5(mit Kreuzschlitzschraubendreher statt Korkenzieher), ein Ultima maxi 5(auch mit Kreuzschlitz.), ein Ultima picknick 5(mit Korkenzieher) und ein Ultima picknick 7(mit Korkenzieher); außerdem noch zwei Struktura mini 3 und ein Ultima mini 3; außerdem noch ein älteres Picknick-Modell(ähnlich dem picknick 3) mit aufgerauten Kunststoff-Schalen und ein älters (rotes!) Modell ähnlich dem maxi 5, aber im Schweiz-Design. Dazu noch das UNO und einige andere.
 
Richartz messer sind IMO keine Alternative. Das welches ich mal hatte, hatte einen zu schlappen Sliplock und die Klinge stand in einem komischen Winkel. Außerdem war das Fangriemenloch in einer Platine integriert, statt wie bei Victorinox in einer Feder, und brach dadurch irgendwann ab.

Alles in allem war das Messer nicht annähernd so gut verarbeitet, wie die Vics.

Ookami
 
Habe mir daraufhin meine Richartz nochmals angesehen.
Das Fangriemenloch ist in die Platine integriert bei den Richartz, aber bei meinen Messern gibt es da keinerlei Beschädigungen(geschweige denn, daß die Ösen abgebrochen wären), trotz häufiger Benutzung; deswegen sehe ich in dieser konstruktiven Auslegung keinen Nachteil.
Zum Öffnungswinkel der Richartz-Klingen: Habe mit meinen Victorinox- und Wenger-Messern verglichen und festgestellt, daß bei allen drei Fabrikaten die Klinge nicht ganz 180° öffnet(vielleicht öffnet die Klinge bei den helvetischen Messern wenige Grad mehr, aber für die Praxis habe ich da keine nennenswerten Unterschiede beim Gebrauch feststellen können), durch die sehr ähnliche Klingenform aller drei Hersteller weisen ja alle diese Messer den Umstand auf, daß die Schneide nicht parallel der Längsachse der Messer ist; deswegen sehe ich da keinen Nachteil der Richartz-Messer gegenüber den beiden eidgenössischen Messern. Bei allen meinen Richartz ist die Klinge auch exakt im rechten Winkel zur Drehachse, auch da steht da nix schief
Wie schon oben erwähnt, verarbeitungsmäßig sind meine Richartz alle völlig problemlos, sehe da nirgends eine unsaubere Stelle oder sonstige Mängel; auch die Klinge ist geöffnet gut arretiert(da würde ich eher bei meinem Wenger eine minimale Schwäche sehen).

Rajiv
 
Hi,

Richartz messer sind IMO keine Alternative. Das welches ich mal hatte, hatte einen zu schlappen Sliplock und die Klinge stand in einem komischen Winkel. Außerdem war das Fangriemenloch in einer Platine integriert, statt wie bei Victorinox in einer Feder, und brach dadurch irgendwann ab.
Alles in allem war das Messer nicht annähernd so gut verarbeitet, wie die Vics.

Ich habe jetzt auch eines (ich glaube Struktura5 oder 7, jedenfalls das mit den Noppen und mit Klinge, Gabel und Schere) und kann Deine Wertung leider nur bestätigen:
Das Richartz ist nicht annähernd so wertig anmutend wie die Victorinox, die ich hier habe. Der Begriff "Sliplock" sagt mir jetzt zwar nichts, aber da diese Art Taschenmesser sowieso alle gleich sind, vermute ich mal, dass Du meinst, dass der Federdruck zu gering ist. Und genau das trifft bei mir auch zu, ebenso wie der "komische Winkel", der dann auch prompt dazu führt, dass sich das Messer beim Nachziehen an den Schärfstäben (ich bin versehentlich vor einen Stab gestossen) halb eingeklappt hat. Sehr gefährlich! Auch das mit der Öse in der Platine halte ich für schlecht, nicht unbedingt, weil das Ding schneller abbricht, sondern schlicht, weil es durch seine Dünnheit scharfkantig ist und unangenehm drückt. Was mir noch aufgefallen ist:
- Aussenschalen liegen nicht sauber an.
- Nagelhieb auf unterschiedlichen Seiten (bezogen auf die Werkzeug-Achse), jedesmal, wenn ich ein Teil ausklappen will, muss ich nach dem zu meinem Unmut auch sehr kleinen Nagelhieb suchen. Ein Vic kann man quasi "blind" öffnen.
- Nagelhieb nicht tief genug.
- Federdruck an einigen Werkzeug zu gering, die meisten Werkzeuge lassen sich nicht auf 180° aufklappen, sondern stoppen wenige Winkelgrad vorher, was dazu führt, das einige davon unerwünscht einklappen können.
- warum eine kleine Klinge eingespart wurde ist nicht ersichtlich - der Platz ist jedenfalls vorhanden.
- Der Korkenzieher ist zu dünn, ein Einsatz-Schraubendreher von Victorinox passt nicht.
- die Ahle ist vollkommen stumpf, hat keine angeschärfte Seite.
- Zusatztools wie Pinzette und Zahnstocher fehlen. Gerade letzteres ist bei einem Tool, welches mit "Picknick" bezeichnet wird, schon merkwürdig.

Die zwei einzigen Pluspunkte sind:
- die Verbindungsstelle zwischen der Gabel- und der Messerseite ist wirklich hervorragend verarbeitet, sie rastet gut ein und es klappert nix.
- Alle Federn sind auf der Rückseite so ausgeformt, dass die Fläche glatt ist, bei Victorinox liegen sie etwas tiefer als die Platinen, was dort für Dreck-Ansammlung sorgt.

Mein Fazit:
wenn sich da nichts ändert, sicherlich mein einziges Richartz. Der Kauf hat sich nicht gelohnt, den Neupreis von mehr als 30,-€, den ich schon gesehen habe, hätte ich im Leben nicht dafür ausgegeben.
 
da gibts noch was kuhles con buck: 730 x-tract, buck whittaker

hat nicht urigst viele sachen drauf, aber Mega-Klinge, starke Zange, innovativen Schraubenzieher...

und alles einhändig zu öffnen!!!,
meiner Meinung nach die ca. 60 Euros voll wert, ich habe eines.
 
Ich habe mal die Marke Richartz bei einem Schleifer in der Nähe von mir gesehen der Dosenöffner hat mir sofort zugesagt du musst aber suchen die Firma hat wohl in den letzten Jahren sehr abgebaut aber bei dem war kein Klingenspiel vorhanden und es Besaß schalen aus Alu... schien mir recht gute Qualität zu sein Tschü :)
 
Zurück