In dem von feussnersch1 verlinkten Artikel steht u.a.:
"...Im Stellungskrieg zeigte sich deutlich, dass die Ausrüstung und Bewaffnung des Soldaten nicht den Erfordernissen dieser besonderen Kampfweise entsprach. So richtete sich die Länge des Gewehrs und des Bajonettes immer noch den Grundgedanken einer möglichst großen Reichweite bei dem damals schon illusorischen Bajonettfechten aus. In der Enge der Schützengräben, Unterständen und Granattrichtern waren derartige Waffen eher hinderlich und führten auch zu einer Gefährdung der eigenen Kameraden..."
Vergleicht man Größe und Klingengeometrie der Bajonette mit denen der Grabendolche, ganz gleich welcher Machart, wird deutlich, welchen Vorteil die Grabendolche hatten: relativ kurz, führig, spitz. Und dann vergegenwärtige man sich (wenn man's denn kann) den Charakter des Grabenkriegs: Gedränge auf engstem Raum, unübersichtliche Situation, Behinderung durch Dreck, Feuer und auch die eigenen Kameraden, enorme psychische Belastung, gnadenloses Töten. Hier kam es auf Schnelligkeit und Wendigkeit an, wenn man am Leben bleiben wollte.
Es hatte nichts, aber auch gar nichts zu tun mit einem nach Regeln geführten Kampf Mann gegen Mann ...
Edit: Wenn Du kannst, dann nimm doch 'mal das Standardbajonett zum Karabiner 98 in die Hand. Dann wirst Du vermutlich verstehen, warum diese Dinger im Grabenkampf eher hinderlich waren.