Griff mit Fischhaut

hapet

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Hallo an Alle,
ich komme mit meinem Vorhaben, einen Messergriff mit Fischleder zu beziehen, allein nicht weiter. Ich habe mir Schollenhaut (Flunder) und Steinbutthaut besorgt, die ich zur Zeit zum Gerben vorbereite. Tolle, griffige Oberfläche.
Gedanklich habe ich alle möglichen Varianten durchgespielt, wie ich dauerhaft diese Häute auf den Griff kriege. Aber alles unbefriedigend. Kann mir jemand einen Tipp geben?.
Mir würde schon ein Hinweis genügen.


Danke im Voraus.
hapet
 
Ich denke am besten ist mit dünnem Epoxy-Kleber zu arbeiten. Den Griff dünn einstreichen und schön beziehen. Bei büchern die mit Ziegenleder bezogen werden macht man das mit Leim, aber das ist wohl eher nichts für ein Messer.
 
....ich komme mit meinem Vorhaben, einen Messergriff mit Fischleder zu beziehen, allein nicht weiter.....
Gedanklich habe ich alle möglichen Varianten durchgespielt, wie ich dauerhaft diese Häute auf den Griff kriege. Aber alles unbefriedigend. Kann mir jemand einen Tipp geben?......
Die Fa. DICK in Metten verkauft diverse Fischleder. Sicher hat man dort auch Hinweise für die Verarbeitung.

Durch eigene Versuche weiß ich, dass alle Kleber ungeeignet sind, die unter Wärmeeinfluss weich werden, z.B. PATTEX. Ich habe daher Rochenhaut mit Ponal verklebt. Traditionell verwendet man in Japan dafür Reisleim, also Stärkekleber. Diesem kommt bei uns der Methylcellulosekleber am nächsten, denke ich (z.B. METYLAN-Tapetenkleister). Diese industriellen Tapetenkleber haben leider häufig einen chemischen Zusatz eines Schimmelhemmstoffs, der allergische Reaktionen auslösen kann.

Wenn Du dagegen empfindlich sein solltest, kannst Du Dir reine Methylcellulose (verschiedene Varianten sind je nach Einsatzgebiet lieferbar) vom Apotheker Deines Vertrauens besorgen lassen.

Gruß

sanjuro
 
Hallo,
sanjuro hat das Wesentliche gesagt. Alle Kleber auf Zellulosebasis sind unbrauchbar. Ich geistere momentan erfolglos durch alle Bibliotheken. Ohne Erfolg. Ich werde wohl meienen eigenen Versuchen nachgehen.
Wenn ich Erfolge habe, werde ich einen Beitrag schreiben.
Erstmal Dank für die Anteilnahme.

Ich möchte das Messer nicht in einen Schrank legen, sondern benutzen. Harte Bedingungen unter Seewassereinfluss und dann noch der Fischschleim, da rutscht leicht einmal ein Messer aus der Hand.

Dick bietet zwar Fischleder in allen Varianten an, aber Hinweise zur Verarbeitung bekommt man auch nicht. Eine lapidare Mitteilung: man soll das Rochenleder vor der Verarbeitung einweichen. Zu allen anderen Lederarten gibt es keine Infos.

Meine Vorentscheidung: ich werde wohl das Leder an der unbelasteten Seite vernähen und dann mit Formalin aushärten.

hapet
 
...... Eine lapidare Mitteilung: man soll das Rochenleder vor der Verarbeitung einweichen. Zu allen anderen Lederarten gibt es keine Infos.

Meine Vorentscheidung: ich werde wohl das Leder an der unbelasteten Seite vernähen und dann mit Formalin aushärten.....
RochenLEDER ist gegerbt und daher etwas flexibel; das muss man nicht einweichen, sondern kann es so aufkleben. RochenHAUT ist ungegerbt und steif und muss eingeweicht werden.

Mit Formalin - krebserregend! - würde ich nicht gern arbeiten, besonders, weil der Stoff lange ausgast.

Mir ist aber noch eingefallen, dass man natürlich mit Lederkleber in dünner Schicht arbeiten könnte. Ich verwende da erfolgreich KÖVULFIX, und da man damit auch Schuhe macht, wird die zwar elastische, aber nicht weich werdende Klebefuge sicher auch den Ansprüchen an einen Messergriff gerecht werden.

Das Fischleder kann man mit TUNG-Öl sowohl härten als auch ziemlich wasserresistent machen. Allerdings sind die Fischleder, die ich kenne, recht dünn und ergeben wahrscheinlich keine langfristig strapazierfähigen Griffüberzüge.

Gruß

sanjuro
 
Hallo sanjuro,
Du hast mir gute Tipps gegeben. Danke dafür. Ich werde eine Versuchsserie starten und gelegentlich darüber berichten. Wie schon gesagt, sammle ich erst einmal Fischhäute von Scholle und Steinbutt. Formalin wird zwar verteufelt, aber bei richtiger Handhabung passiert nichts. Vorteil: alle Eiweißpartikel werden denaturiert, die Form des Überzugs verrutscht nicht mehr. Formalin mit Quark war der erste Kunststoff. Die Klaviertasten bei alten , sehr alten Klavieren bestanden daraus. Das Zeug heisst Gallalith. Ich habe einen Säbel unbekannter Herkunft. Da ist der Griff mit Leder bespannt, im unbelasteten Bereich vernäht. Vielleicht probiere ich das.

Nochmals Danke für die Tipps. Wenn ich Klarheit habe, melde ich mich per Beitrag. Kann aber dauern.

hapet
 
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