Es ist sicher eine Frage der Geduld!
Aber ich denke man kann das Trocknen beschleunigen und Resultate verbessern.
Dazu verkleinert man das Stück, d.h. Stammabschnitte der Länge nach spalten (auch um die Rissbildung zu verringern da Bast und Rinde Feuchtigkeitsbarrieren darstellen), uninteressante Bereiche wegschneiden und an einem trockenen Platz ohne große Temperatursprünge lagern bzw. trocknen lassen. Je weniger Zentimeter Dicke desto schneller wird es trocknen.
Nach einiger Trockenzeit kann man Richtung Endgrösse zusägen. Danach würde ich die Stirnflächen und nur diese mit Kerzenwachs (o.ä.) versiegeln. So wird der Volumenverlust im Holzstück gleichmäßiger und man erhält sehr viel weniger Risse im Anschnitt!
Bei annähernd Endgröße und nach einiger Trockenzeit also mit wenigen cm Überstand würde ich das Holz auch in die Wohnung holen. Bei wachsgeschützten Stücken würde ich auch einen Platz auf der Heizung probieren.
Falls man genügend Holz hat lassen sich zum eigenen Erkenntnisgewinn vergleichende Ansätze fahren...
Ich habe eine Kettensäge, Japansägen und ähnlich scharfgeschliffene europäische Derivate sowie eine kleine Bandsäge. Letztere schneidet trockenes Holz sehr viel besser als frisches! Ob das bei großen Modellen mit 15, 20 oder mehr cm Durchlass ebenso gilt, wäre zu hinterfragen.
Beispielsweise hab ich hier ein Eichenkantel der Größe 5x4x15cm mit ~8% Restfeuchte ohne Risse an den Stirnkanten. Gewachste Stirnflächen, gut 10cm Stammdurchmesser etwa 2 Jahre nach dem Schnitt, 1 Jahr draußen als Meterstück getrocknet, dann zugeschnitten und ein Jahr drinnen gelagert teilweise auf einem Kachelofen. Stücke ohne Wachs hatten Verzug und zeigen Rissbildung.
Grüße
PS
Schnelltrocknungsverfahren mit Mikrowelle, Fritteuse usw. scheinen mir wenig Erfolg zu versprechen.