Griffhölzer "aus dem Garten"

Smokehead

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Hallo Freunde alles Scheidigen :)
ich wollte Fragen ob jemand hier Erfahrungen damit hat, Griffhölzer selbst zu gewinnen.
Akut haben wir hier nämlich einen frisch gefällten Apfelbaum rumliegen, der ein sehr interessantes Kernholz hat.
Ich hätter gerne Crosscut-Griffschalen daraus gebastelt, ich weis nur nicht ob mir das Holz bein trocken reißt, bzw später bei der Bearbeitung.
Lieber im ganzen (also Scheit) trocknen lassen?

Grüße, Smokehead
 
Apfelbaum ist ein schönes Holz und weitere Holzarten aus dem heimischen Garten sind interessant. Kirschbaum, Nussbaum und Flieder waren es jüngst bei mir. Über das Trocknen sollte genug in der SuFu zu finden sein.

rocco26
 
Also ich hab jetzt mal Griffschalen aus einem Holzscheit gebastelt, der schon getrocknet war.
Ich hab jedoch keine Ahnung, um welches Holz es sich handelt :0
Es war unglaublich hart und widerspenstig in der Bearbeitung, die Fasern schienen wellig und kreuz und quer zu verlaufen, ich bekams mit der Stichsäge kaum gesägt:glgl:
Sobald das Messer fertig ist, gibts Bilder, dann könnt ichr mir beim Rätseln helfen, um welches Holz es sich handelt :)
Grüße, Smokehead
 
Hi Smokehead

Ich würde es als Scheit oder Kurze Stammstücke trocknen lasse
an einem luftigen trockenen Platz ohne Sonne . Risse wird es immer Kriegen , aber wenn die Stücke groß genug sind kannst Du die guten Teile rausschneiden.
Allerdings brauchst Du ein paar Jahre Gedult :hehe:

Gruß Norbert
 
Buchsbaumholz soll ganz hervorragend für Messergriffe sein. Habe vor 2 Jahren einen ganzen Stapel Stammabschnitte zum Trocknen eingelagert. Werde demnächst mal einen Versuch unternehmen und einen Eineinhalbhändergriff für ein langes Haumesser daraus schneiden.
Gruß,
Frank
 
Es ist sicher eine Frage der Geduld!

Aber ich denke man kann das Trocknen beschleunigen und Resultate verbessern.
Dazu verkleinert man das Stück, d.h. Stammabschnitte der Länge nach spalten (auch um die Rissbildung zu verringern da Bast und Rinde Feuchtigkeitsbarrieren darstellen), uninteressante Bereiche wegschneiden und an einem trockenen Platz ohne große Temperatursprünge lagern bzw. trocknen lassen. Je weniger Zentimeter Dicke desto schneller wird es trocknen.
Nach einiger Trockenzeit kann man Richtung Endgrösse zusägen. Danach würde ich die Stirnflächen und nur diese mit Kerzenwachs (o.ä.) versiegeln. So wird der Volumenverlust im Holzstück gleichmäßiger und man erhält sehr viel weniger Risse im Anschnitt!
Bei annähernd Endgröße und nach einiger Trockenzeit also mit wenigen cm Überstand würde ich das Holz auch in die Wohnung holen. Bei wachsgeschützten Stücken würde ich auch einen Platz auf der Heizung probieren.

Falls man genügend Holz hat lassen sich zum eigenen Erkenntnisgewinn vergleichende Ansätze fahren...

Ich habe eine Kettensäge, Japansägen und ähnlich scharfgeschliffene europäische Derivate sowie eine kleine Bandsäge. Letztere schneidet trockenes Holz sehr viel besser als frisches! Ob das bei großen Modellen mit 15, 20 oder mehr cm Durchlass ebenso gilt, wäre zu hinterfragen.

Beispielsweise hab ich hier ein Eichenkantel der Größe 5x4x15cm mit ~8% Restfeuchte ohne Risse an den Stirnkanten. Gewachste Stirnflächen, gut 10cm Stammdurchmesser etwa 2 Jahre nach dem Schnitt, 1 Jahr draußen als Meterstück getrocknet, dann zugeschnitten und ein Jahr drinnen gelagert teilweise auf einem Kachelofen. Stücke ohne Wachs hatten Verzug und zeigen Rissbildung.

Grüße

PS
Schnelltrocknungsverfahren mit Mikrowelle, Fritteuse usw. scheinen mir wenig Erfolg zu versprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, wie versprochen die Bilder von meinem Rätselholz:

21053199qi.jpg


21053200ml.jpg


21053201ml.jpg


Wie gesagt, keine Ahnung was das war...
Es war verflixt Widerspenstig in der Bearbeitung :hehe:
Könnte eine Eichenart so aussehen?

Grüße, Smokehead
 
Das sieht nach Kernesche aus. Eschenholz ist normalerweise recht hell bis in den Kern, bildet aber nach Verletzungen dunkle Stellen. Dieses Holz ist recht begehrt und wird im Möbelbau gerne verwendet. Deine Beschreibung 'widerspenstig' bei der Bearbeitung trifft auf Esche jedenfalls sehr gut.
Natürlich wäre von der Farbe her auch Eiche möglich oder Kernholz von Buche, Apfel, Quitte etc.
 
Hallo,

Die Widerspenstigkeit liegt mit ziemlicher Sicherheit an dem Ast.
Zum Holz:
Buche, Apfel und Quitte fallen definitiv raus, dazu sind die Poren an den Jahrringgrenzen zu deutlich ausgeprägt.
Esche meiner Meinung nach auch, da sind die Poren zwar eben genauso ausgeprägt, wie auf dem Bild, aber die Spiegel gehören da definitiv nicht in dieser Deutlichkeit hin.
Daher wäre Eiche eine Möglichkeit, Flieder wäre die andere. Kannst Du eine der beiden Holzarten ausschliessen, und wenn nein, hatte das Holz einen leicht "grünlichen" Farbton?

Viele Grüße

Christian
 
Hallo,

ob es Eiche ist, kannst Du erkennen, wenn Du das Holz naß machst und ein bisschen damit arbeitest - dann kriegst Du blauschwarze Hände !

Gruß
Harald
 
Flieder habe ich noch nie so grob gesehen.
Für mich sieht es eher nach Esche aus, wenn auch eine Eiche möglich ist.
Sicher keine Roteiche eher Stieleiche:argw:.
 
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