griffschalen halten nicht

chinook

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guten tag an alle forumiten,

vor einigen tagen habe ich meine ersten beiden messer fertiggestellt.
bei einem habe ich die griffschalen mit 2k-kleber (uhu endfest 300) aufgeklebt ohne nieten oder ähnliches zu verwenden. die schalen bestehen aus 3mm starkem G 10, auf die ich zwei schichten aus 0,8mm starker fiber aufgeklebt habe (ebenfalls mit uhu endf.).

um festzustellen, wie sich das messer, hauptsächlich der stahl (RWL 34) verhält, habe ich es in der küche verwendet und auch im geschirrspüler gewaschen. als der spüler fertig war, war die überraschung gross: beide griffschalen haben sich von der klinge gelöst! die fiberplatten halten hingegen bombenfest am G 10.

meine vorgehensweise war folgende:
ich habe das G 10 und die fiberplatten mit kerben versehen und mit grobem schleifpapier aufgerauht. dann habe ich die flächen entfettet und mit dem kleber (im verhältnis 1:1 gemischt) bestrichen, zusammengefügt (mit einer fixierzange) und den kleber im backrohr bei ca 180 grad 5 minuten aushärten lassen (alles laut beipackzettel).
so, nun zur eigentlichen frage: ist dieser kleber ungeeignet für die temperaturen im geschirrspüler oder hab ich was falsch gemacht? oder geht es einfach nicht ohne nieten? habt ihr da erfahrungen? bin für alle tipps dankbar
 
ein problem kann das mischungsverhältnis sein. wenn du da nicht genau aufpasst....

gruß
Arne
 
chinook schrieb:
ich habe das G 10 und die fiberplatten mit kerben versehen und mit grobem schleifpapier aufgerauht.
Welche Oberfäche hatte denn der Stahl? Waren da evtl. noch Politurreste (wachshaltig) drauf?

ich mache ja gerne auf jeden Fall Löcher in den Stahl, so hat man im Zweifelsfall immer noch Pins aus Kleber und die Griffschalen hängen darüber direkt zusammen.
 
Kann es sein, dass Du dass G10 bei 180°C zerstört hast ?
Ich kenne die maximal zulässige Temperatur für G10 nicht, aber möglich ist es.

Wenn EP Verbindungen auf über ca. 110° - 120°C erwärmt werden, wird der ausgehärtete Kleber erst weich und auch wieder hart, aber die Festigkeit (Kohäsionskräfte) ist weg...

Ist technisch evtl. nicht ganz korrekt ausgedrückt, aber in diese Richtung geht meine Vermutung

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
chinook schrieb:
...meine vorgehensweise war folgende:
ich habe das G 10 und die fiberplatten mit kerben versehen und mit grobem schleifpapier aufgerauht. dann habe ich die flächen entfettet und mit dem kleber (im verhältnis 1:1 gemischt) bestrichen, zusammengefügt (mit einer fixierzange) und den kleber im backrohr bei ca 180 grad 5 minuten aushärten lassen (alles laut beipackzettel)...

Herzlich willkommen im MF!

Ich kann Dir nur sagen, was ich mache:
1. Keine Spülmaschine
2. Kleber nicht tempern (warm aushärten)
3. Erl vorsichtig(!) mit dem Winkelschleifer überschleifen, aber nicht bis zum Rand gehen
4. Erl entfetten
5. Mindestens zwei Schraubzwingen ansetzen (gleichmässige Flächenpressung)

Die Klebung muss auch ohne Pins ausreichen. Ich betrachte sie nur als Passstift (bei der Montage) bzw. Zierde (im Fertigzustand). Manche hoffen damit allerdings auch Scherkräfte übertragen zu können.
 
hobby schrieb:
Herzlich willkommen im MF!

Ich kann Dir nur sagen, was ich mache:
1. Keine Spülmaschine
2. Kleber nicht tempern (warm aushärten)
3. Erl vorsichtig(!) mit dem Winkelschleifer überschleifen, aber nicht bis zum Rand gehen
4. Erl entfetten
5. Mindestens zwei Schraubzwingen ansetzen (gleichmässige Flächenpressung)

Die Klebung muss auch ohne Pins ausreichen. Ich betrachte sie nur als Passstift (bei der Montage) bzw. Zierde (im Fertigzustand). Manche hoffen damit allerdings auch Scherkräfte übertragen zu können.
@hanker
politurreste waren eher nicht mehr am griffteil (platterl) da ich ihn nicht poliert habe sonder wie gesagt nur aufgerauht und dann mit nitro gereinigt
das mit den bohrungen is aber ne gute idee

@ beisser
ich habe mich bemüht das verhältnis korrekt einzuhalten, dass es daran liegt glaub ich eher nicht

@ luftauge
das g 10 ist glaub ich nicht das problem, denn gelöst hat sich der kleber zwischen fiber und stahl des platterls, der kleber zwischen g 10 und fiber hält tadellos

@ hobby
das der spüler für ein messer nicht so toll ist, hab ich schon öfter gelesen, aber ich dachte immer der stahl leidet, und nicht der kleber.
das tempern erhöht angeblich die festigkeit des klebers, steht jedenfalls in der beschreibung.
das die klebung ohne pins halten sollte hab ich eigentlich auch gehofft

ich werde nächstes mal die "kleberpins" von henker probieren, die oberfläche mit der flex noch aggressiver aufrauhen und das mischungsverhältnis noch genauer einzuhalten versuchen.

danke euch allen für die vielen tipps, is ein tolles forum!
 
Hallo chinook,

ich glaube nicht dass du mit dem Kleber was falsch gemacht hast. In meiner Firma verwenden wir den regelmässig, der wird bei uns 1:1 angemischt(Mengenverhältnis, nicht nach Gewicht) und dann bei 125°C
ausgehärtet. Es gab noch nie Probleme mit dem Kleber.
Was ich vermute ist, dass der Geschirrspüler dem Kleber ordentlich zugesetzt hat und die Verbindung auf dem Stahl nicht mehr halten konnte.

Gruss Rage
 
Ich habe mal mit dem Endfest 300 eine kaputte Kaffeetasse (henkel abgebrochen ) geklebt und zum spülen in die Spülmaschine gegeben um die Beständigkeit des Klebers zu testen.


Nach 3 oder 4 Spülgängen ist die Klebeverbindung aufgegangen und der Henkel abgefallen.
Fazit nicht spülmaschinentauglich ohne Pins.
Mit Pins hält es bestimmt, vermutlich wird die Verklebung aber unterwandert von Feuchtigkeit.

Ein Gleicher Versuch einen Henkel zu kleben ( ich mach halt viele Tassen kaputt beim Kaffeetrinken ;) ) mit JB Weld war erfolgreich.

Die Klebung hält immer noch und das seit jetzt ca. 3 Jahren.

Der Nachteil, JB-Weld ist im angemischten zustand grau und lässt sich nicht einfärben.



Gruß

Peter
 
ich persönlich denke das der kleber nicht schuldig ist:)
das fiber hält auf g10, aber nicht auf dem stahl ....so haste geschrieben.
wenn da eine klitzekleine stelle nicht geklebt war kommt das wasser drunter und durch die hitzeeinwirkung (unterschiedliche materialausdehung von stahl g10 denk ich mal hat sich das ganze einfach auseinandergesprengt...
was für fieber war das ?? - ist es feucht?
 
@ claymore
deinen erfahrungen mit den kaffeetassen zufolge, scheint der kleber für geschirrspüler nicht die erste wahl zu sein.
wo bekommt man denn diesen "JB-Weld", kennst du da eine bezugsquelle?

@ jürgen
welche fiber das ist weiß ich nicht, nass war sie nach dem spülen nicht
 
chinook...@ hobby das der spüler für ein messer nicht so toll ist schrieb:
Der Stahl leidet, der Kleber aber anscheinend auch ...

Dass die Festigkeit durch das Tempern zunimmt mag schon stimmen.
Fraglich bleibt aber, ob die Zähigkeit bzw. Elastizität nicht auch leidet, sprich die Verbindung spröder wird.
Die Festigkeit ist aber nicht das Problem, die sollte auch ohne Temperung gut ausreichen.
Aber was ist, wenn sich der Stahl durch das heisse Spülwasser anders (mehr?) ausdehnt als die Griffschalen?

Meine Hypothese ist, dass die Klebung so elastisch wie möglich bleiben und deshalb die Temperung unterbleiben sollte.
 
Hallo Chinook,

den gab es mal in einigen Baumärkten in Deutschland.
In letzter Zeit leider nicht mehr zu finden.

Wer den Vertrieb jetzt macht weis ich auch nicht.

Ich habe aber ein kleines Kontingent, da kann ich dir was abgeben bei Bedarf.

Mail mir einfach mal wenn du was brauchst.


gruß


Peter
 
das mit dem tempern und elastiztätverlust klingt einleuchtend, jürgen hat auch vermutet, dass die unterschiedliche ausdehnung von stahl und g10 schuld sein könnte. das würde auch erklären, warum die fiber-g10 verbindung gut hält. da beides zwar unterschiedliche aber doch kunststoffe sind, ist die ausdehnung wahrscheinlich gleich oder zumindest ähnlich groß. werde den backrohrdurchgang nächstens unterlassen, schlimmer kanns ja nicht werden :hmpf:
 
wie wäre es mit: Messer benutzen, mit Spüli und heises Wasser sauber machen, Messer trocknen und ordentlich zurück legen. Keine Probleme mehr. :super:
 
hallo leute!!!arbeite oft mit UHU endfest!!!finde es ist einer der besten
2k-kleber!!!aber vorsicht!!!lest mal genau die verpackung durch!
da steht ganz deutlich:TRENNEN von KLEBUNGEN;LÄNGERES ERHITZEN AUF ÜBER 200°C.KLEBEFUGE WIRD WEICH-TEILE LASSEN SICH AUSEINANDERZIEHEN!!!!!!
(also nix für die spülmaschiene)bei 200°werden fast alle auf epoxidbasis basierenden kleber weich!hat mich auch schon lange mal interresiert ob es einen kleber gibt,der die temperatur aushält.bin dann auf PATTEX-STABILIT gestossen,der hat ein pulver als HÄRTER,auch mit dem arbeite ich sehr gerne.er hat ausserdem den vorteil,dass er innerhalb von 20min
richtig hart ist zum weiterverarbeiten.
werde jetzt einen test durchführen und das ergebnis dann hier posten.
also bis später!!!!
harry

www.koenig-knives.de
 
harry koenig schrieb:
...(also nix für die spülmaschiene)bei 200°werden fast alle auf epoxidbasis basierenden kleber weich!...

Ich habe auch schon davon gehört, dass man Epoxy-Verklebungen bei entsprechenden Temperaturen wieder weich bekommt ist.
Allerdings werden 200 °C in der Spülmaschine wohl eher nicht erreicht.
Dennoch weiss man natürlich nicht, wass die heisse Spüllösung anrichtet.
 
chinook schrieb:
...jürgen hat auch vermutet, dass die unterschiedliche ausdehnung von stahl und g10 schuld sein könnte. das würde auch erklären, warum die fiber-g10 verbindung gut hält...

Jetzt bin ich doch verwirrt:
Fiber-G10 hält, aber Stahl-G10 nicht?
Das würde doch bedeuten, dass Dein Aufbau Stahl-G10-Fiber war?
Ich bin immer von Stahl-Fiber-G10 ausgegangen.
Was aber in der eigentlichen Sache wohl nichts ausmacht.
 
hi leute!!! also vergesst das mit dem PATTEX-STABILIT,der ist nur temperaturbeständig bis+80°C,habe nun versuche mit einem kaltmetall-kleber von GS-INDUSTRIES am laufen(temperaturbeständig bis 300°)
ergebnisse werden eingestellt unter rubrik.HANDGEMACHTE MESSER!!
bis dann!!
harry

www.koenig-knives.de
 
hi hobby,
hast recht, ich hab mich ungenau ausgedrückt. gemeint hab ich die unterschiedliche ausdehnung von KUNSTSTOFF (sowohl g10 als auch fiber) und stahl. der griffaufbau wie du ihn zuerst verstanden hast stimmt schon: stahl-fiber-g10
 
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