Griffteile lösen sich!

brr

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Hallo zusammen,
ich hatte vor ca 2-3monaten ein Messer mit Steckangelklinge und mehrteileigen Griff hergestellt. Von der Klinge aus gesehen 2mm N-silberplatte, 2cm dicke Scheibe Renhorn und den Rest aus Maserbirke.
Jetzt hatt ich dieses Messer eine Woche im Kofferraum meines Autos liegen (in der Lederscheide) und mußte gestern feststellen,das sich der Übergang Horn- Holz komplett von einander gelöst hat,denn es hat sich ein über den ganzen Umfang deutlich sichtbarer Spalt aufgetan.
So eine Schei...... :argw:

Zum test habe ich dann die Klinge in den Schraubstock eingespannt und habe mit Handkraft an dem Griff herum gezogen und gebogen um zu sehen ob sich noch mehr Teile gelöst haben. Nach erstem eindruck war das abe rnicht der Fall.

Die Klinge war nur mit Uhuendfest verklebt und nicht geschraubt, Horn war mit Wasserstoffperoxid gebleicht und somit auch schon gut entfettet. Vor dem eigenlichen Kleben nochmal alle Flächenmit Aceton entfettet.
Meine Frage an die Experten:

Ist dieses Verhalten der verschieden Materialien unter Temperaturschwankungen normal, so das es zum "Bruch" kommt.
Hat sich das Horn zusammengezogen und somit den Spalt erzeugt?
Sind die Kräfte so groß das es den Kleber Sprengt?
Kann mann was dagegen tun?
Wer hatt ähnliche Erfahrung gemacht?

Zum Schluß:
Wenn das normal ist und ich keine Fehler gemacht habe, wie soll dann ein derartiges Messer mehrere Jahre halten, denn früher oder später liegt ein Messer mal in der Sonne oder bleibt im Auto liegen. Und liegt nicht behütet im Regal o.ä.

M.f.G.
 
hallo brr

Deine Vermutung ist richtig: Horn kann gigantisch schrumpfen und so die beste Klebung sprengen. Die Lagerung im Auto und die Vorbehandlung in Wasserstoffperoxid tun ein übriges (Horn mag starke Feuchtigkeitsschwankungen überhaupt nicht). Sowas ist sehr ärgerlich, lässt sich aber manchmal leider nicht vermeiden.
 
Hallo brr,

stabilisiere das Horn mit cyanoacrylat!
Es gibt da ein sehr dünnflüssiges von Starbond: BM02.
Bei 2cm ist das hervorragend möglich. Spanne das Teil so ein,
das die beiden Stirnflächen mit den Röhren freiliegen und träufle
das Zeug rein (Küchentuch unterlegen!). So legst Du eine "Bandage" an.
Mache ich so. Bei einem längeren Stück einfach von beiden Seiten
einfüllen.
Ich habe einmal gehört, das Horn sollte im zugeschnittenen
Zustand 10 Jahre lagern. Hm, wer hat diese Zeit?
Ich werde mal Versuche mit der Microwelle unternehmen.

Gruss
Axel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also zumindest bei älterem Hirsch- und Rentierhorn (das ja kein Horn ist, sondern Knochen) habe ich solche Probleme noch niemals gehabt. Das verändert sein Volumen so gut wie gar nicht. Holz bewegt sich meiner Erfahrung nach wesentlich mehr. Ich vermute daher, dass es eher am Holz lag. Am schlimmsten ist Horn, also echtes Horn, wie vom Büffel, von Schaf, Ziege, Mufflon, Gams oder Kuh. Das Problem ist, dass die Hornzellen voller Salz sitzen und schon aus der Luft Feuchtigkeit anziehen.

Zu den Kräften, die beim Quellen oder Schrumpfen von Holz auftreten können, kann man nur sagen, dass früher mit Wasser übergossene Holzkeile zum Heraussprengen massiver Felsblöcke verwendet wurden. Ergo.... da hilf auch kein Uhu....

Achim
 
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