grobe Steine - wenig Prestige, aber notwendig!

hdo

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Hallo

Mein „gröbsten“ waren bislang ein billiger chinesischer 240er und dann ein Shapton GS 500 (und Atoma 140/400).

Die Atoma sind bei mir eigentlich dem Trimmen von Steinen vorbehalten. Stähle über diese diamantierten Flächen schieben, tut (mir) förmlich in der Seele weh.
Der chinesische 240er ist viel zu weich gebunden. Macht kaum Sinn damit zu arbeiten- nichteinmal eine Spaltaxt lässt sich damit effizient bearbeiten.
Der SGS 500 hätte das notwendoge „Rückrat“, aber nicht die gewünschte extreme Abtragsleistung für grobe Arbeiten.

Heute kam ein Shapton pro 120 bei mir an und habe damit gleich ein Dick-Küchenbeil tracktiert. Komplett neue Schneide, ca. 50°. SP 120, SGS 500, SP 2000, CrO-riemen. Rasiert Armhaare und flutsch durch Papierblätter- was will man mehr.

Klar setzt der 120 etwas zu viel Schleifkörner frei. Klar verschleißt er (im vergleich zu anderen Shapton) stark. Aber im vergleich zu anderen groben Steinen ist das imho jammern auf sehr hohem Niveau!

Meine These: Viele Frustrationen von Anfängern sind darauf zurückzuführen, dass mit viel(!) zu feinen Steinen angefangen wird!
 
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Den Titel unterschreibe ich sofort!

Vorausgesetzt man weiß was man tut und setzt einen solchen Stein nur ein wenn es wirklich nötig ist und kann gut genug schärfen, so das man die Geschwindigkeit des Steins nutzt und nicht unnötig Material wegnimmt.

Das ein solcher Stein bei dünn ausgeschliffen Messern und feinen Schneiden viel zu viel wegnimmt sollte dem Anwender bewusst sein - siehe "vorausgesetzt man weiß was man tut"...
 
Sollte klar sein, dass der SP 120 ein Stein nur für stumpfe Beile und grobe „Umformungen„ ist.

Für stark heruntergerittene Kochmesser ist aber ein 1000er meist schon eine Strafe!
Für so manches Messer, das mir in die Hand gedrückt wurde war mir schon die Arbeit mit dem SGS 500 zu mühsam. Und wenn bei so einem ollen Prügel dann nachher das eine oder andere Zehntel mehr fehlt als unbedingt notwendig gewesen wäre, dann ist mir das echt ziemlich egal. Perlen vor Säue werfen ist nicht mein Hobby... und meditieren über Banksteinen auch niht.

Viele dieser verwahrlosten Messer sind eh kaum die Zeit/Mühe wert und sind nach ner Woche Schon wieder verratzt...

Als ich vor ca. 15 Jahren anfing zu schleifen/schärfen stieg ich eigentlich immer mit deutlich zu feinen Steinen ein und war sehr häufig frustriert.
Gleich mit einer, der Aufgabe angepassten Abtragsleistung anfangen, bringt Effizienz und ein zügiges Erfolgserlebnis.
 
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Sollte klar sein, dass der SP 120 ein Stein nur für stumpfe Beile und grobe „Umformungen„ ist.

Für stark heruntergerittene Kochmesser ist aber ein 1000er meist schon eine Strafe!

Gleich mit einer, der Aufgabe angepassten Abtragsleistung anfangen, bringt Effizienz und ein zügiges Erfolgserlebnis.

Das unterschreibe ich ebenfalls!
 
Gleich mit einer, der Aufgabe angepassten Abtragsleistung anfangen, bringt Effizienz und ein zügiges Erfolgserlebnis.
Sehe ich auch so, bedeutet gleichzeitig aber auch, nicht zu grob anzufangen. Das muss man als Anfänger erstmal einschätzen können. Anfänger neigen nach meiner Erfahrung eher dazu, zuviel Material abzutragen und sich die Klingengeometrie so unnötig zu verdicken. Ich nehme solche groben Körnungen nur um Beschädigungen an der Schneide auszuschleifen oder die Klinge auszudünnen.

Messer von Bekannten, die ich schleife, haben meist sehr breite Fasen (und dicke Klingen) und Ausbrüche, da fange ich auch nicht mit einem 1000 JIS Stein an.
 
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Je länger du schleifen musst, desto schwieriger ist es auch einen stabilen Winkel zu halten. Grobe Steine können da durchaus sehr hilfreich sein.

Von Bekannten Messer zu schleifen fange ich fast immer mit meinem Shapton 320 an, die Messer sind meistens ziemlich herunter gekommen...
 
Je länger du schleifen musst, desto schwieriger ist es auch einen stabilen Winkel zu halten. Grobe Steine können da durchaus sehr hilfreich sein.

Von Bekannten Messer zu schleifen fange ich fast immer mit meinem Shapton 320 an, die Messer sind meistens ziemlich herunter gekommen...

Für die völlig fertigen Messer von Bekannten würde mir ein SGS 320 auch noch gut gefallen (SGS 500 ist da oft schon zu zahm)- es ist eine Seuche mit dem Steine „sammeln“...
 
Hallo Allesamt,

die groben Steine sind auch bei mir ein Problemgebiet.

Der 120er Shapton wurde auch schon stark beansprucht, ist aber im Vergleich zu anderen groben Steinen noch recht widerstandsfähig. Gefühlt habe ich beim Schärfen von Billigmessern mehr Stein weggeschliffen, als manche Messer wert waren.

Meine Diamantplatten Atoma 140 und 400 tragen beim Ausdünnen von Messern nicht soviel Stahl ab, wie es mir wünschte, sind aber trotzdem effizienter als mancher grobe Schleifstein, weil das Abrichten wegfällt.
Etwas besseren Abtrag erreiche ich, wenn ich abwechselnd in verschiedene Richtungen schleife.

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für das grobe Schleifen von Flächen haben bei mir billige gelochte Diamantplatten (auf Plastikträger). Wahrscheinlich erhöhen Unebenheiten der Oberfläche zusammen mit den freien Löchern den Flächendruck und damit die Abtragsleistung.
Ebenso gut sind Sensenwetzsteine für Ausdünnarbeiten geeignet. Sie schleifen sich zwar auch hohl, sind dafür aber nicht so teuer.

Im 1000er Bereich ist der Shapton 1k ein echter Stahlfresser und kommt direkt nach egal welchem groben Anfangsstein zum Einsatz.


Was nehmt ihr so für den groben Anfang?


Viele Grüße
Mico
 
Was nehmt ihr so für den groben Anfang?

Ehemals DMT 325,

Aktuell:
Mehrere billige Sic-Steine aus dem Asia-Laden,
Shapton Pro 220,
Shapton Glass 320, 500
Naniwa Traditionell 220,
Naniwa Chosera 400, 600

Demnächst angedacht:
Imanishi Pink Bridge,
Sigma Select II 240, 400
Shapton Pro 120,
King 300 (Carbon)

Demnächst heißt, nachdem sich einer oder mehrere der vorhandenen Steine aufgebraucht haben.
 
Zukünftig bei mir:

Schleifmaschine mit rundem Schleifstein im Wasserbad, die ich jüngst gebraucht erworben habe. Für das Nachschärfen von Häckslermessern geht das jedenfalls prima. Da wären mir meine teuren Schleifsteine zu wertvoll. Es ist schon erstaunlich wieviel mehr Abtrag man durch die Umfanggeschwindigkeit der Schleifscheibe bekommt. Da wäre man von Hand eine Ewigkeit zugange.
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich die auch für "Gurken"Küchenmesser zum Ausdünnen benutzen werde.

Schon ausprobiert und nicht zu empfehlen:

Suehiro 80 - der zerbröselt förmlich beim Schleifen
DMT Diasharp Extra Extra Coarse - die Diamantplatte hatte recht große Diamanten in einer etwas lockeren Korndichte, die furchtbar tiefe Kratzer erzeugten.
 
Servus!

Die ganz groben Steine haben in aller Regel das Problem, dass sie bald recht stumpf werden. Das betrifft insbesondere die Shapton Pro 120 und 320 (den 220iger habe ich nicht). Um die stumpfen Steine wieder scharf zu bekommen, sollte man sie kurz mit SiC Pulver (60iger ist gut geeignet) auffrischen. Also ein wenig SiC auf eine Granitfliese - und dann den groben Stein ein paar Runden drehen lassen. Das wirkt Wunder.

Der Naniwa Pro 400 braucht die Prozedur etwas seltener als die groben Shapton Pros. Deswegen benutze ich den häufiger als die Shaptons. Der Shapton Pro 1k braucht es überhaupt nicht - der kommt beim Abrichten perfekt von der Diaplatte.

Ser Shapton Pro 120 hinterlässt gewaltige Riefen. Zumindest wenn er scharf ist. Also ich nehme den nur dann her, wenn sonst wirklich nichts mehr hilft. Es gibt auch noch einen groben Suehiro LD, der auch nicht so schlecht ist. Ich habe den aber noch nicht oft genug benutzt. Ein Bekannter, der ihn innerhalb eines Jahres fast durchgeschruppt hat (professioneller Einsatz), hält den aber für den besten Schruppstein. Er ist aber nur in Japan aufzutreiben. Und selbst da ist es nicht so einfach. (Suehiro LD-21, mit 180iger grit)

Generell stehe ich aber auch auf dem Standpunkt, dass man den grobsten Stein benutzen sollte, der für eine Aufgabe geeignet ist. Denn je länger man an einem Messer herumschleift, desto mehr Schleiffehlter kann man machen. Also von daher: wenn Material runter muss - groben Stein auspacken. Für ein einfaches Zurücksetzen der Schneide nach ein paar normalen Schärf-Sessions reicht aber oft der Shapton Pro 1k aus.

Es gibt genug Leute, die einer grobe Diaplatte den Vorzug vor einem groben Stein geben. Aber ich finde, dass die Diaplatten so schnell stumpf werden, dass das Flanken-Schleifen damit in aller Regel eine ziemliche Qual ist. Lieber nehme ich daher einen groben Stein - und halte die Grantfliese mit dem SiC Pulver parat.

VG
Peter
 
Ich bräuchte in meinem Haushalt für meine Messer eigentlich auch nichts gröberes als den Shapton Pro 1000 (zurücksetzen der Schneidfase / leichtes Ausdünnen oder Schneidwinkelverkleinerungen). Der ist für die Körnungsangabe sehr flott im Abtrag, hinterlässt keine tiefen Riefen und ist mit der Dia Platte schnell und unkompliziert wieder einsatzbereit.

Gröbere Steine brauche ich nur wenn ich für Bekannte Messer "instandsetze".
 
Wurde jetzt aber in diesem thread schon recht häufig wiederholt.

Hier geht es aber um Steine, die ordentlich was weg hauen, und nicht um Shapton 1k und Konsorten.

Schön für jeden der nichts anderes braucht- bitte das in einem anderen thread diskutieren. Danke!
 
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Achso, ok, ja dann.

Wenn viel Material weg muss nehme ich alte Atomas (140 und 400) und drücke wie ein Irrer, damit die Platten greifen. Das ist tatsächlich eine Qual aber mir immernoch lieber als die wiederkehrende Sauerei mit SiC-Pulver.
 
Kommt vermutlich auch drauf an wo man arbeitet.
Solche Arbeiten mache ich auf der Terrasse und legen einen Gartenschlauch auf die Arbeitsfläche. Da kann ich beliebig rumsauen beim abrichten oder bei der Dauerberieselung der gröbsten Steine
Idealewerweise bei sehr warmem Wetter... *g*

Hatte es bislang mal mit meinem 400er-Atoma versucht (140er ist neu angeschafft) und fand das sehr unbefriedigend.

Ich bin froh fürs Grobe jetzt den SP 120 zu haben. Im vergleich zur Diamantplatte empfinde ich das Schleifgefühl angenehmer und den Abtrag zumindest gleichwertig.
 
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Ich habe keinen Garten :)

Bei Diaplatten oder dem SP 120 noch von "Gefühl" zu sprechen... :D allgemein finde ich das Schleifgefühl von groben synthetischen Wassersteinen auch angenehmer und Abtrag ist bei den Diaplatten nur höher, wenn sie noch frisch sind. Danach muss man halt viel Kraft aufwenden. Und bei den groben Steinen muss man halt das Öffnen und Abrichten zeitlich einrechnen. Eine vollbefriedigende Lösung im Körnungsbereich unter 1000 JIS scheint es nicht wirklich zu geben.

Was ich bei dem SP 120 noch nachteilig finde, sind die extrem tiefen Riefen, die er hinterlässt.
 
Weil es keine „voll befriedigende“ Schruppsteine gibt, habe ich den thread eröffnet.
Im Bereich über 5k gibts gute Steine noch und nöcher- bei den „Schmuddelkindern“ sieht es aber tröge aus.

Ich finde die Riefen neuer 140/400er-Diamamtplatten auch abartig tief. Man kommt kaum ohne Zwischenschritt vor der ~1k-Körnung zurecht. Habe zwar noch einen 500er SGS, werde aber vermutlich noch einen 220/240er besorgen, mit dem es mehr Spaß macht, als mit dem viel zu weich gebundenen King.

Mal schauen ob es der rosa Ziegel, der Naniwa, oder der Signa select II wird.

Aber klar, man braucht solche Steine nicht so oft, sie nutzen sich stark ab und das Ausdünnen ganzer Klingenflanken ist nicht wirklich wirtschaftlich mit Steinen darstellbar.

ordentliches Werkzeug da zu haben ist andererseits wiederum nie verkehrt!
 
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Aber klar, man braucht solche Steine nicht so oft, sie nutzen sich stark ab und das Ausdünnen ganzer Klingenflanken ist nicht wirklich wirtschaftlich mit Steinen darstellbar.

ordentliches Werkzeug da zu haben ist andererseits wiederum nie verkehrt!

Bei einem Hobby sollte man auch nicht wirtschaftlich denken, das versaut einem ganz schnell den Spaß!

Hast Du alternativ mal über eine Lösung mit vernünftigen Schleifpapier nachgedacht?
 
Schleifleinen/-Papier habe ich früher nass auf einer Glasplatte benutzt um damit meine Steine abzurichten.
Dann kam SiC-Granulat/Pulver und schließlich wegen der Bequemlichkeit die Atoma-Platten.

Wüsste aber nicht, wie ich -rein mechanisch gesehen- ein Messer auf dem Schleifleinen ausdünnen sollte.

Bei Beilen/Äxten verwende ich sehr gerne einen auf dem Rücken liegenden Bandschleifer (+Wassereimer zum kühlen zwischendurch).
Beim ausdünnen von Messern hätte ich da Angst vor „Anlassfarben“...

Zu dem SP120 kommt noch ein ordentlicher ~240er-Stein um vor dem 1000er die tiefen Riefen rauszuschleifen, dann passt das bei dem geringen Aufkommen vorläufig schon. Mein Shapton GS 500 hat mir dafür schon etwas zu wenig Abtragsleistung.
 
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