Größe Damastpaket

McMonkey

Mitglied
Beiträge
81
Wie groß soll mein erstes Damastpaket sein, wenn dieses nur mit dem Handhammer 2kg bearbeitet wird. Möchte mich nicht überschätzen und bei der Hälfte schlapp machen. :irre:
Zuschläger hab ich leider auch keinen :(, könnte aber das Paket so am Amboss fixieren, dass ich es selbst mit einem 3kg Hammer bearbeiten kann.

Danke, dass ihr mir mit euren Antworten Arbeit abnehmt!!! :hmpf:

Gruß

McMonkey
 
hallo McMonkey: also ich kann dir nur sagen wie groß mein erstes war - wobei ich glaube daß die größe jetzt weniger eine rolle spielt als der zu bearbeitende materialmix--nähmlich 1.2842 und Ck45--geht gut zu schweißen und ist relativ einfach zu besorgen-die größe würde ich mit so 80mmlänge 30mmbreite und 8mmstärke wählen. 5 stück mit mittig 1.2842. so und jetzt gute hitze mit gruß frieda
 
Hi,

ehrlich gesagt weiß ich nicht genau was ich dir sagen soll. Die Größe hängt eigentlich von dem gewünschten Endresultat ab. Klar je größer die Klinge umso größer muss auch das Paket sein.

Dazu muss man aber auch noch einen Zuschlag wegen der Verzunderung draufrechnen - und hier kommts noch darauf an wieviel Lagen man möchte (mehr Lagen=mehr Hitzen=mehr Verzunderung) und in welcher Esse man arbeitet (Kohle=mehr Zunder als bei Gas).

Allgemein würde ich bei so einer Frage zuerst versuchen das ungefähre Volumen zu ermitteln. Auf die Zahl würde ich dann, sagen wir mal 30% fürs Verzundern draufrechnen. Am Ende noch einen Sicherheitsfaktor von ~ 20% - das zusammen müßte dann dicke reichen.

Jetzt aber nochmals zu dir zurück - mach doch für den Test einfach mal ein kleines Paket wie z.B. 15x20x50mm (BxHxL). Auch nach einigen Hitzen sollte da am Ende eine kleine Steckerl-Klinge "rausspringen".

Vielleicht sagt aber noch einer der Profis was dazu.

edit: Zu der "am Amboss fixieren" Geschichte - probiers für den Anfang lieber mal nicht. Neben dem Verschweißen ist gerade das gleichmäßige Aussmieden nicht so einfach. Wenn die Schläge nicht genau genug sind bekommt man schnell die gefürchtete Rauten-Form! Und dann wirds erst recht schwer...
Wenn du natürlich fixiert und mit dem 3 Kg Hammer genau schlagen kannst... probiers.

Gruß
Simon
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist denn die "gefürchtete Rautenform" ??? da hab ich ja noch nie was von gehört ??? :confused::D:confused:

Ansonsten bin ich 100% Deiner Meinung und finde die Paketgröße ideal, die Du vorschlägst!

Gruß

Xzenon
 
Was ist denn die "gefürchtete Rautenform" ??? da hab ich ja noch nie was von gehört ??? :confused::D:confused:

Anbei mal ein Schaubild mit einem extremen Beispiel. Wie auf der linken Seite sollts aussehen, hier ist die weitere Verarbeitung problemlos.

Wenns nun so wie auf der rechten Seite aussieht hat man ein Problem. Hier muss man dann quasi zuerst versuchen einen runden Querschnitt zu erreichen (auf die spitzen Kanten stellen und schmieden - und dabei hoffen das die Lagen halten!) um danach wieder auf ein rechteckigen Querschnitt umschmieden zu können. Zumindest sind meine Erfahrungen so :steirer:
Das Muster verändert sich dadurch natürlich auch sehr.

Gruß
Simon
 

Anhänge

  • Beispiel_raute.JPG
    Beispiel_raute.JPG
    6,6 KB · Aufrufe: 132
@Simon
Aaaahhh.... DIE böse Rautenform meinst Du :ahaa::hehe::ahaa:
Beim Bild hat es "klick" gemacht :super:

@McMonkey
Die kann man übrigens vermeiden indem man das Paket einfach gleichmässig wendet und von allen seiten (besonders hochkant) schmiedet.
Falls sie doch da ist, dann sollten die Lagen aber auch das "auf der Kante schmieden" aushalten. Falls nicht, dann hast Du vorher warscheinlich nicht sauber gearbeitet.

Meine grundlegenden Fehler waren anfangs beim Damast:
- Unsaubere Kontaktflächen
- nicht plan aufliegende Kontaktflächen
- zu niedrige Temperatur
- zu dünnes Paket (kühlt zu schnell aus)
- zu harte Schläge beim verschweissen

Vielleicht hilft es Dir ja weiter.
 
Hallo McMonkey,
30x30x100mm würde ich vorschlagen,kommt auf die Lagenzahl an.
Fixieren würde ich nicht machen,sonnst kühlt die untere Lage zu schnell
ab und Du bekommst eine schlechte verschweißung an der Stelle.Du kannst das Damastpaket auch nicht schnell genug auf dem Amboß wenden.Schweiß einen Stab an das Paket erwärmen Borax drauf und los gehts.:hehe: Du mußt das Paket nur komplett feuerschweißen.
Ausschmieden kannst Du es auch an einem anderen Tag.
Gruß Chris
 
Hauptproblem ist wohl das Ausrecken von Hand.

Das ist bei einem großen Paket schon sehr "jobbig"

Also lieber das Paket so klein machen, das es mit Abbrand und allem gut für das geplante Messer reicht.
 
Heut verarbeitetes Maß

40mm/80mm 11Lagen a etwa 1,5mm.

Langt locker für ne 13cm Klinge mit Stekangel und drei mal falten.

Rechne es dir aus nach deinem Material das du hast ich recke erst 1/3 und fange dann an hochkant zu recken etc., wenn das Paket also am Anfang etwa so hoch ist, das du nach 1/3 recken fast schon einen Stab hast sind das perfekte Bedingungen für das Erstpaket.

Tschau Torsten
 
Eine allein richtige Antwort wird es für die Frage nach der Größe eines Damastpakets, das mit dem Handhammer ausgeschmiedet werden soll, nicht geben. Das hängt von einigen Faktoren ab, die von Fall zu Fall verschieden sind.
Hier ein paar Überlegungen, die weiterhelfen könnten:
1. Besteht Schmiedeerfahrung und bist Du an regelmäßige Arbeit mit dem Hammer gewöhnt ?. Ein erfahrener Schmied erzielt mit einem Hammer von weniger als 2 kg mehr Verformung als ein Ungeübter mit einem schwereren Hammer. Kraft und Ausdauer sind sicher hilfreich, sind aber weniger bedeutsam als eine gute Technik und Hammerführung. Alfred Habermann hat das in seinem Film in der Reihe "Der Letzte seines Standes " sehr schön demonstriert.
Wenn du nicht oder nur wenig geschmiedet hast, ist möglicherweise der 2-kg-Hammer schon zu unhandlich. Wichtig sind nicht einzelne wuchtige, sondern schnelle und exakte Schläge.
2. An welche Damastkombination hast Du gedacht ? Es ist hier eine Kombination von 1.2842 mit C 45 empfohlen worden. Das kann man nur unterstreichen. Es ist eine Kombination, die gut schweißt, relativ viel Hitze verträgt und gut verformbar ist- einmal, weil man sie recht heiß machen kann und dann auch, weil die Komponenten nicht warmfest sind.
Als Damastkomponente werden wegen der schönen Zeichnung und den guten mechanischen Eigenschaften oft chrom- und nickelhaltige Vergütungsstähle oder Gesenkstähle- etwa die Stähle der 1.27.. Reihe im Stahlschlüssel empfohlen. Damastkombinationen mit diesen Stählen sind schwieriger zu schweißen und weit schwieriger zu verformen. Das kann so bis zum (gefühlten) Vierfachen der Arbeit gehen.
3. Mit welchen Abmessungen des Ausgangsmaterials kannst Du arbeiten ?. Mit Bandsägeblättern, dünnen Federstahlblättern oder ähnlich dimensionierten Materialien kann man mit mittelgroßen Paketen schon mit Lagenzahlen bis 50 und mehr beginnen und braucht nur ein-zweimal zu falten, um auf die gewünschte Lagenzahl zu kommen. Das erleichtert die Arbeit natürlich. Daß man solche Pakete besonders vorsichtig und gleichmäßig erhitzen muß, damit einem die äußeren Lagen nicht wegbrennen, wirst Du dann auch bald merken.
4. Wie gut ist Dein Amboß ? Es gibt hier nicht nur Unterschiede im angenehm dumpfen oder ekelhaft grellen Klang, sondern auch in der Verformungsleistung. Bei einem ausreichend schweren Amboß kann man auf der hinteren Amboßkante recht gut strecken, ist er zu leicht, klappt das nicht so gut. Auch bei den Hämmern gibt es Unterschiede.
Das Problem, "in der Hälfte schlapp zu machen", stellt sich nicht wirklich.
Die Ausdauer, die zur Verschweißung erforderlichen wenigen Hammerschläge aufzubringen, hat selbst der degenerierteste Schreibtischtäter. Für das anschließende Strecken des Pakets gibt es dann keine Zeitvorgaben- dafür hat man dann soviel Zeit, wie man Geduld hat.
Noch eines: Durch präzises Schmieden auf Endform kann man viel Material sparen, Das kommt einem bei der Größe des Pakets zugute.
Um die Überlegungen noch ein bißchen konkreter zu fassen: Fang mit einem Paket von ca. 20 x 30 x 70 mm mit möglichst vielen Lagen an (ca 300 gr.), wähle eine gut schweißende und nicht hitzeempfindliche Kombination, achte auf Sauberkeit beim Falten, verwende ein ordentliches Flussmittel, schmiede möglichst nahe an die gewünschte Form heran (bei der gewählten Paketgröße sollten gut und gerne 3-4 mittelgroße Klingen herauskommen)- ja-fang an und viel Erfolg!
MfG U. Gerfin
 
Ich, als Anfänger kann die Kombination aus 1.2842 und C45 auch nur empfehlen.

Wie groß du dein Packet machst, hängt davon ab, wie groß dein späteres Messer werden soll. Je nachdem wie oft du faltest,
fällt auch mehr Zunder an, sodass bei 5 Faltungen nur noch ca. 2/3 Material da ist. Rechne am besten das Volumen deines theoretisch fertigen Messers aus, und verdopple das Volumen - Dann bekommst du das ungefähre Volumen deines Anfangpackets.

Z.B

Klingendicke = 4mm; Klingenhöhe 30mm und Klingenlänge 100mm
Erllänge 80mm; Erlhöhe 15mm

= 16800cmm (Klinge) --> 33600cmm (Packet)

Bei 30mm Packetbreite hast du jetzt eine Fläche von 1120mm bestehend aus z.B 20mm Dicke und 56mm Länge.


Auch der Kontrast zwischen den beiden Stahlsorten kann sich sehen lassen.

Hier ein Bild von einem tordierten Stück mit 160 Lagen:

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die zahlreichen Antworten!
Hab jetzt zumindest eine Vorstellung der Paketgröße und werde mich kontinuierlich an andere Größen herantasten.

Besteht Schmiedeerfahrung und bist Du an regelmäßige Arbeit mit dem Hammer gewöhnt ?.
Ja, Schmiedeerfahrung habe ich und auch die Hammerführung macht keine Probleme. So große Stücke hatte ich aber bis jetzt noch nicht.

An welche Damastkombination hast Du gedacht ? Es ist hier eine Kombination von 1.2842 mit C 45 empfohlen worden.
An diese Kombi hatte ich gedacht und auch schon einiges über Wärmebehandlung zusammengetragen.

Wie gut ist Dein Amboß ?
Ich habe eine 122kg "Böhmischen", die Bahn hat auch schon einiges auf dem Buckel, für Kunstschmiedearbeiten aber ideal. Der zweite hat 160kg. Seine Bahn ist absolut flach, aufgeschweißt und sehr hart, die Kanten sind 1a.


Für den Anfang möchte ich eine Klinge daraus zaubern :irre:. Ich denke, daß ich mit der Übung wachsen werde :hehe:.

Vielen Dank für die Unterstützung

McMonkey
 
Dann moechte ich mich auch mal bedanken, ich bin hier schon seit einiger Zeit am fleissigen mitlesen, und werde wenn ich in 6 Wochen wieder im lande bin, mich auch mal am damast versuchen, ich war zwar erst 2mal beim schmieden, aber bei den ganzen Bildern Hier bekomm ich immer mehr lust drauf es selbst zu versuchen, wenns nicht klappt, macht nix, dann wars gute Uebung und das altbekannte Lehrgeld... ich haette nur nich eine Frage, die sicher schon 1000mal beantwortet wurde, aber internet ist hier sehr teuer, deswegen sufu schlecht...
wenn ich das paket falten will, muss ich dann nochmal planschleifen? oder sonst irgendetwas beachten?
Antworten habein Zeit, ich komm fruehestens in 1,5 Monaten wieder an den Amboss :-(
 
Hallo
Die meisten reinigen das Packet nur mit der Drahtbürste, für den Anfang ist es aber auf jeden Fall nicht schlecht die Kontaktflächen planzuschleifen, mach ich auch so.
 
Bei gut schweißenden Kombinationen kann man auf das Planschleifen verzichten, schaden tut es aber jedenfalls nicht-bzw. doch-wenn man in der Mitte hohlschleift. Dann können Schlacke und gelöste Oxyde nämlich nicht abfließen, werden eingeschlossen und verhindern die Schweißung.
Bei Verwendung höher wolfram-,silizium- und chromhaltiger Stähle ist Überschleifen wegen der schwer lösbaren Oxyde empfehlenswert.
Selbst durch zu genaues Arbeiten kann man sich die Sache erschweren:
Ein guter Freund, Handwerker durch und durch, wollte eine Dreilagenklinge mit geschlossenem Rücken machen. Er hat also ein Stück Baustahl exakt ausgefräst und ein Stück Werkzeugstahl-es war der gutmütige 1.2842- perfekt plangeschliffen, sodaß er saugend in die Aussparung des Baustahls passte. Das passte so genau, daß das bißchen Luft, das zwischen Mantel und Kern saß, partout nicht herauskonnte. Es schweißte also nicht und sein Zutrauen zum Damast war zerstört:" Wenn man unsauber arbeiten muß, damit etwas klappt, kann die Technik nicht gut sein". Er fasst erst wieder so ganz langsam Vertrauen, seit er gehört hat, man könne Damast auch mit plangeschliffenen und ringsum schutzgasverschweißten Blechen machen.
MfG U. Gerfin
 
Zurück