Eine allein richtige Antwort wird es für die Frage nach der Größe eines Damastpakets, das mit dem Handhammer ausgeschmiedet werden soll, nicht geben. Das hängt von einigen Faktoren ab, die von Fall zu Fall verschieden sind.
Hier ein paar Überlegungen, die weiterhelfen könnten:
1. Besteht Schmiedeerfahrung und bist Du an regelmäßige Arbeit mit dem Hammer gewöhnt ?. Ein erfahrener Schmied erzielt mit einem Hammer von weniger als 2 kg mehr Verformung als ein Ungeübter mit einem schwereren Hammer. Kraft und Ausdauer sind sicher hilfreich, sind aber weniger bedeutsam als eine gute Technik und Hammerführung. Alfred Habermann hat das in seinem Film in der Reihe "Der Letzte seines Standes " sehr schön demonstriert.
Wenn du nicht oder nur wenig geschmiedet hast, ist möglicherweise der 2-kg-Hammer schon zu unhandlich. Wichtig sind nicht einzelne wuchtige, sondern schnelle und exakte Schläge.
2. An welche Damastkombination hast Du gedacht ? Es ist hier eine Kombination von 1.2842 mit C 45 empfohlen worden. Das kann man nur unterstreichen. Es ist eine Kombination, die gut schweißt, relativ viel Hitze verträgt und gut verformbar ist- einmal, weil man sie recht heiß machen kann und dann auch, weil die Komponenten nicht warmfest sind.
Als Damastkomponente werden wegen der schönen Zeichnung und den guten mechanischen Eigenschaften oft chrom- und nickelhaltige Vergütungsstähle oder Gesenkstähle- etwa die Stähle der 1.27.. Reihe im Stahlschlüssel empfohlen. Damastkombinationen mit diesen Stählen sind schwieriger zu schweißen und weit schwieriger zu verformen. Das kann so bis zum (gefühlten) Vierfachen der Arbeit gehen.
3. Mit welchen Abmessungen des Ausgangsmaterials kannst Du arbeiten ?. Mit Bandsägeblättern, dünnen Federstahlblättern oder ähnlich dimensionierten Materialien kann man mit mittelgroßen Paketen schon mit Lagenzahlen bis 50 und mehr beginnen und braucht nur ein-zweimal zu falten, um auf die gewünschte Lagenzahl zu kommen. Das erleichtert die Arbeit natürlich. Daß man solche Pakete besonders vorsichtig und gleichmäßig erhitzen muß, damit einem die äußeren Lagen nicht wegbrennen, wirst Du dann auch bald merken.
4. Wie gut ist Dein Amboß ? Es gibt hier nicht nur Unterschiede im angenehm dumpfen oder ekelhaft grellen Klang, sondern auch in der Verformungsleistung. Bei einem ausreichend schweren Amboß kann man auf der hinteren Amboßkante recht gut strecken, ist er zu leicht, klappt das nicht so gut. Auch bei den Hämmern gibt es Unterschiede.
Das Problem, "in der Hälfte schlapp zu machen", stellt sich nicht wirklich.
Die Ausdauer, die zur Verschweißung erforderlichen wenigen Hammerschläge aufzubringen, hat selbst der degenerierteste Schreibtischtäter. Für das anschließende Strecken des Pakets gibt es dann keine Zeitvorgaben- dafür hat man dann soviel Zeit, wie man Geduld hat.
Noch eines: Durch präzises Schmieden auf Endform kann man viel Material sparen, Das kommt einem bei der Größe des Pakets zugute.
Um die Überlegungen noch ein bißchen konkreter zu fassen: Fang mit einem Paket von ca. 20 x 30 x 70 mm mit möglichst vielen Lagen an (ca 300 gr.), wähle eine gut schweißende und nicht hitzeempfindliche Kombination, achte auf Sauberkeit beim Falten, verwende ein ordentliches Flussmittel, schmiede möglichst nahe an die gewünschte Form heran (bei der gewählten Paketgröße sollten gut und gerne 3-4 mittelgroße Klingen herauskommen)- ja-fang an und viel Erfolg!
MfG U. Gerfin