Xerxes
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Hallo Leute,
ich hab schon vor einiger Zeit angefangen für mich einige Grundlagen über das Schmieden und die Wärmebehandlung von Stählen aufzuschreiben. Im Laufe der Zeit ist daraus ein mehr oder weniger zusammenhängender Text geworden. Den möchte ich euch nicht vorenthalten.
Ich denke, dass dieser Text besonders für Anfänger ganz hilfreich sein kann und einige Aspekte durchleuchtet. Ich habe dabei versucht die teilweise doch recht komplizierten Sachverhalte möglichst einfach zu beschreiben, trotzdem ist es streckenweise nicht ganz so leicht geworden.
Ich muss allerdings sagen, dass dieser Text nur einen Auszug meinen jetzigen Wissensstand wiedergibt und ich garantiere nicht für die Richtigkeit. Ich bin gerne bereit den Text zu ergänzen oder zu korrigieren und hoffe da auf eure Mitarbeit. Allerdings fände ich es schade, wenn dieser Thread mit allen möglichen Kommentaren zugeschrieben und total unübersichtlich würde. Daher werde ich hier einen Diskussionsthread einrichten. Wenn allerdings jemand den Text selbstständig ergänzen möchte, kann er/sie das natürlich machen...
Los gehts:
1 – Eine kleine Stahlkunde:
Jede metallische Legierung, deren Hauptbestandteil Eisen ist und die einen Kohlenstoffgehalt zwischen ca. 0,02% und 2,06% hat, kann als Stahl bezeichnet werden. Wenn ein Stahl mehr als ca.
2,06% Kohlenstoff hat, liegt dieser bereits im sog. ledeburitischen Bereich und
wird somit als Gusseisen bezeichnet und ist konventionell nicht ohne Weiteres schmiedbar und somit für uns nicht zu gebrauchen (dies bezieht sich auf relativ reine Kohlenstoffstähle). Allerdings haben schon Stähle mit 1,7% Kohlenstoff ledeburitische Anteile und sind nicht
unproblematisch zum Schmieden. Im reinsten Fall bestehen besteht Stahl also nur
aus Eisen und Kohlenstoff. Moderne Stähle enthalten allerdings immer noch
andere Legierungselemente. Auch die sog. „reinen“ Kohlenstoffstähle haben immer gewisse
Anteile anderer Legierungselemente, z.B. Mangan und Silizium. Neben diesen „Hauptelementen“ können Stähle noch eine ganze Reihe verschiedener Legierungselemente wie Chrom, Vanadium, Wolfram usw. enthalten, die sich stark auf die physikalischen Eigenschaften des Stahls auswirken.
Für Klingenstähle ist der
Kohlenstoff mit Abstand das wichtigste Element. Der Kohlenstoff macht den Stahl
überhaupt erst härtbar und damit für Messer brauchbar. Um effektiv gehärtet
werden zu können, braucht ein "reiner" Kohlenstoffstahl mindestens
0,35 Massenprozent Kohlenstoff. Zum Härten später mehr.
Je höher der Kohlenstoffgehalt,
um so härter und verschleißfester kann ein Stahl gehärtet werden. Um so härter
ein Stahl wird, um so mehr verliert er aber auch seine Zähigkeit und wird
spröder. Diese Sprödigkeit kann man in etwa mit einem Feuerstein vergleichen.
Dieser Stein ist einer der härtesten Steine der Welt. Bei starken Schlägen
zersplittert er allerdings, ebenso, wie ein zu harter und spröder Stahl bei
starker Belastung zersplittern würde. Bei Stählen spricht man dann von einer
sog. Glashärte.
Bei einem Kohlenstoffgehalt von 0,8% hat ein „reiner“ Kohlenstoffstahl sein sog. Eutektikum erreicht. Das bedeutet, dass er mit Kohlenstoff gesättigt ist. Im gehärteten Zustand ist im Idealfall (bei idealer Härtung) der gesamte Kohlenstoff mit dem gesamten Eisen eine Verbindung eingegangen und hat das sog. Martensit gebildet. Martensit ist der Gefügezustand von Eisen und Kohlenstoff, den wir als Härte spüren (dazu später mehr). Hat ein Stahl weniger
als 0,8% Kohlenstoff, so reicht der Kohlenstoffgehalt nicht für eine
vollständige martensitische Umwandlung des gesamten Gefüges und im gehärteten Stahl bleiben
neben dem entstandenen Martensit noch Reste von nicht gehärteten Eisen und
Kohlenstoff (Diese „Reste“ können je nach Abkühlgeschwindigkeit Ferrit, Perlit oder Bainit
etc. sein. Nicht so wichtig!). Diese Kombination aus nicht oder nur teilweise gehärteten
Eisen/Kohlenstoff und Martensit macht den Stahl besonders Zäh, weshalb Stähle
mit zwischen 0,5% und 0,75% Kohlenstoff gerne als Federstähle verwendet werden.
Solche Stähle mit weniger als 0,8% Kohlenstoff bezeichnet man als untereutektoide Stähle.
Hat ein Stahl mehr als 0,8% Kohlenstoff, so bleibt nach der vollständigen
martensitischen Umwandlung beim Härten noch überschüssiger Kohlenstoff
vorhanden, der sich im Gefüge des Stahls neben dem Martensit anordnet. Dieser
Kohlenstoff liegt dort nicht in Reinform vor, sondern ist selbst eine Verbindung aus
Kohlenstoff und Eisen. Man nennt diese Art der Verbindungen, in denen sich Eisen oder Legierungselemente mit Kohlenstoff zu harten „Partikeln“ verbinden Karbide, in diesem Fall also ein Eisenkarbid, das sogenannte Zementit. Wenn Zementit im gehärteten Stahl vorliegt, macht es
diesen besonders hart und verschleißfest, gleichzeitig reduziert es allerdings auch
die Zähigkeit. Deshalb werden hoch-kohlenstoffhaltige Stähle z.B. für
Schneidmesser und Feilen benutzt, die eine hohe Schärfe, Schnitthaltigkeit und
Standzeit brauchen, die aber keinen starken mechanischen Belastungen ausgesetzt
werden. Solche Stähle sind z.B. für feine Küchenmesser besonders interessant. Kohlenstoffstähle
mit mehr als 0,8% Kohlenstoff bezeichnet man als übereutektoide Stähle.
Neben dem Kohlenstoff haben auch die Legierungselemente gravierende Auswirkungen auf die Eigenschaften sowie die richtige Wärmebehandlung der Stähle. Wie bereits beschrieben enthalten moderne Stähle, auch reine Kohlenstoffstähle, immer geringe Anteile an Mangan und
Silizium. In der Regel zwischen 0,3% und 0,5%. Besonders Mangan steigert die
Durchhärtbarkeit und senkt die Umwandlungsfreudigkeit der Stähle (außerdem steigert
es die Zähigkeit und Schweißbarkeit), was dazu führt, dass sich der Bereich der
maximalen und minimalen Abkühlgeschwindigkeit der Stähle beim Härten verschiebt
(dazu mehr beim Thema Härten). Das hat die Konsequenz, dass alle modernen
Stähle die wir fürs Messermachen verwenden in Öl statt in Wasser gehärtet
werden sollten. Das trifft auch auf Stähle zu, die explizit als „Wasserhärter“
ausgezeichnet sind. Diese Angaben beziehen sich in der Regel auf Probewürfel
mit deutlich größeren Querschnitten. Bei solch großen Werkstücken wäre eine
Wasserhärtung angebracht, um eine ausreichende Einhärtung zu erreichen. Bei den
geringen Querschnitten, wie sie bei der Herstellung von Messern vorliegen, wäre eine Wasserhärtung jedoch fatal. Die Abschreckung glühender Stähle
in Wasser ist um ein vielfaches schneller und schroffer als in Öl. Wenn Stähle jedoch
schneller als die jeweilige maximale Abkühlgeschwindigkeit es zulässt,
abgekühlt werden, neigen sie extrem zu Rissbildung. Wer etwas mehr Erfahrung mit dem Härten hat, kann sich mit einer „fraktionierten“ Härtung, erst in Wasser, dann in Öl, versuchen. Dazu später mehr…
Kurze Anmerkung, historische
Rennstähle enthalten, anders als moderne Stähle, in der Regel neben Kohlenstoff
so gut wie keine anderen Legierungselemente (von Phosphor und Schwefel mal
abgesehen, die sind nochmal ne ganz eigene Sache). Das macht diese Stähle sehr
„umwandlungsfreudig“ was wiederum zur Folge hat, dass diese Stähle sehr
schnell abgekühlt werden müssen damit sie vollständig härten. Bei solchen
Stählen wäre auch bei dünneren Querschnitten eine Wasserhärtung angebracht. Aber
eben nicht bei modernen Stählen…
Das Silizium hat einen ähnlichen
Effekt wie Mangan, wobei es besonders stark die Zähigkeit und die
Federeigenschaften der Stähle begünstigt. Daher wird Silizium vielen
Federstählen in höheren Mengen zugesetzt. Zusätzlich hat Si als sog. Karbidbildner
noch die Eigenschaft, erst bei höheren Temperaturen in Lösung zu gehen, wodurch
die Härtetemperatur von siliziumlegierten Stählen in der Regel höher liegt als
die von „reinen“ Kohlenstoffstählen. Was es mit diesen Karbiden und der
Löslichkeit auf sich hat kommt später… Außerdem verhindert Si ab einer gewissen
Konzentration die sog. Blausprödigkeit…
Neben Si und Mg, die in allen modernen Stählen in gewissen Mengen vorhanden sind, gibt es noch eine ganze Reihe anderer Legierungselemente. Die Wichtigsten sind Chrom, Vanadium,
Wolfram, Nickel, Molybdän, Niob, Titan, Tantal, Kobalt.
Auch diese Legierungselemente
können mit Kohlenstoff Verbindungen eingehen und ihrerseits Karbide bilden. Das
können z.B. Chromkarbide, Vanadiumkarbide, Wolframkarbide etc. sein. Dazu aber
mehr unter Wärmebehandlung…
ich hab schon vor einiger Zeit angefangen für mich einige Grundlagen über das Schmieden und die Wärmebehandlung von Stählen aufzuschreiben. Im Laufe der Zeit ist daraus ein mehr oder weniger zusammenhängender Text geworden. Den möchte ich euch nicht vorenthalten.
Ich denke, dass dieser Text besonders für Anfänger ganz hilfreich sein kann und einige Aspekte durchleuchtet. Ich habe dabei versucht die teilweise doch recht komplizierten Sachverhalte möglichst einfach zu beschreiben, trotzdem ist es streckenweise nicht ganz so leicht geworden.
Ich muss allerdings sagen, dass dieser Text nur einen Auszug meinen jetzigen Wissensstand wiedergibt und ich garantiere nicht für die Richtigkeit. Ich bin gerne bereit den Text zu ergänzen oder zu korrigieren und hoffe da auf eure Mitarbeit. Allerdings fände ich es schade, wenn dieser Thread mit allen möglichen Kommentaren zugeschrieben und total unübersichtlich würde. Daher werde ich hier einen Diskussionsthread einrichten. Wenn allerdings jemand den Text selbstständig ergänzen möchte, kann er/sie das natürlich machen...
Los gehts:
1 – Eine kleine Stahlkunde:
Jede metallische Legierung, deren Hauptbestandteil Eisen ist und die einen Kohlenstoffgehalt zwischen ca. 0,02% und 2,06% hat, kann als Stahl bezeichnet werden. Wenn ein Stahl mehr als ca.
2,06% Kohlenstoff hat, liegt dieser bereits im sog. ledeburitischen Bereich und
wird somit als Gusseisen bezeichnet und ist konventionell nicht ohne Weiteres schmiedbar und somit für uns nicht zu gebrauchen (dies bezieht sich auf relativ reine Kohlenstoffstähle). Allerdings haben schon Stähle mit 1,7% Kohlenstoff ledeburitische Anteile und sind nicht
unproblematisch zum Schmieden. Im reinsten Fall bestehen besteht Stahl also nur
aus Eisen und Kohlenstoff. Moderne Stähle enthalten allerdings immer noch
andere Legierungselemente. Auch die sog. „reinen“ Kohlenstoffstähle haben immer gewisse
Anteile anderer Legierungselemente, z.B. Mangan und Silizium. Neben diesen „Hauptelementen“ können Stähle noch eine ganze Reihe verschiedener Legierungselemente wie Chrom, Vanadium, Wolfram usw. enthalten, die sich stark auf die physikalischen Eigenschaften des Stahls auswirken.
Für Klingenstähle ist der
Kohlenstoff mit Abstand das wichtigste Element. Der Kohlenstoff macht den Stahl
überhaupt erst härtbar und damit für Messer brauchbar. Um effektiv gehärtet
werden zu können, braucht ein "reiner" Kohlenstoffstahl mindestens
0,35 Massenprozent Kohlenstoff. Zum Härten später mehr.
Je höher der Kohlenstoffgehalt,
um so härter und verschleißfester kann ein Stahl gehärtet werden. Um so härter
ein Stahl wird, um so mehr verliert er aber auch seine Zähigkeit und wird
spröder. Diese Sprödigkeit kann man in etwa mit einem Feuerstein vergleichen.
Dieser Stein ist einer der härtesten Steine der Welt. Bei starken Schlägen
zersplittert er allerdings, ebenso, wie ein zu harter und spröder Stahl bei
starker Belastung zersplittern würde. Bei Stählen spricht man dann von einer
sog. Glashärte.
Bei einem Kohlenstoffgehalt von 0,8% hat ein „reiner“ Kohlenstoffstahl sein sog. Eutektikum erreicht. Das bedeutet, dass er mit Kohlenstoff gesättigt ist. Im gehärteten Zustand ist im Idealfall (bei idealer Härtung) der gesamte Kohlenstoff mit dem gesamten Eisen eine Verbindung eingegangen und hat das sog. Martensit gebildet. Martensit ist der Gefügezustand von Eisen und Kohlenstoff, den wir als Härte spüren (dazu später mehr). Hat ein Stahl weniger
als 0,8% Kohlenstoff, so reicht der Kohlenstoffgehalt nicht für eine
vollständige martensitische Umwandlung des gesamten Gefüges und im gehärteten Stahl bleiben
neben dem entstandenen Martensit noch Reste von nicht gehärteten Eisen und
Kohlenstoff (Diese „Reste“ können je nach Abkühlgeschwindigkeit Ferrit, Perlit oder Bainit
etc. sein. Nicht so wichtig!). Diese Kombination aus nicht oder nur teilweise gehärteten
Eisen/Kohlenstoff und Martensit macht den Stahl besonders Zäh, weshalb Stähle
mit zwischen 0,5% und 0,75% Kohlenstoff gerne als Federstähle verwendet werden.
Solche Stähle mit weniger als 0,8% Kohlenstoff bezeichnet man als untereutektoide Stähle.
Hat ein Stahl mehr als 0,8% Kohlenstoff, so bleibt nach der vollständigen
martensitischen Umwandlung beim Härten noch überschüssiger Kohlenstoff
vorhanden, der sich im Gefüge des Stahls neben dem Martensit anordnet. Dieser
Kohlenstoff liegt dort nicht in Reinform vor, sondern ist selbst eine Verbindung aus
Kohlenstoff und Eisen. Man nennt diese Art der Verbindungen, in denen sich Eisen oder Legierungselemente mit Kohlenstoff zu harten „Partikeln“ verbinden Karbide, in diesem Fall also ein Eisenkarbid, das sogenannte Zementit. Wenn Zementit im gehärteten Stahl vorliegt, macht es
diesen besonders hart und verschleißfest, gleichzeitig reduziert es allerdings auch
die Zähigkeit. Deshalb werden hoch-kohlenstoffhaltige Stähle z.B. für
Schneidmesser und Feilen benutzt, die eine hohe Schärfe, Schnitthaltigkeit und
Standzeit brauchen, die aber keinen starken mechanischen Belastungen ausgesetzt
werden. Solche Stähle sind z.B. für feine Küchenmesser besonders interessant. Kohlenstoffstähle
mit mehr als 0,8% Kohlenstoff bezeichnet man als übereutektoide Stähle.
Neben dem Kohlenstoff haben auch die Legierungselemente gravierende Auswirkungen auf die Eigenschaften sowie die richtige Wärmebehandlung der Stähle. Wie bereits beschrieben enthalten moderne Stähle, auch reine Kohlenstoffstähle, immer geringe Anteile an Mangan und
Silizium. In der Regel zwischen 0,3% und 0,5%. Besonders Mangan steigert die
Durchhärtbarkeit und senkt die Umwandlungsfreudigkeit der Stähle (außerdem steigert
es die Zähigkeit und Schweißbarkeit), was dazu führt, dass sich der Bereich der
maximalen und minimalen Abkühlgeschwindigkeit der Stähle beim Härten verschiebt
(dazu mehr beim Thema Härten). Das hat die Konsequenz, dass alle modernen
Stähle die wir fürs Messermachen verwenden in Öl statt in Wasser gehärtet
werden sollten. Das trifft auch auf Stähle zu, die explizit als „Wasserhärter“
ausgezeichnet sind. Diese Angaben beziehen sich in der Regel auf Probewürfel
mit deutlich größeren Querschnitten. Bei solch großen Werkstücken wäre eine
Wasserhärtung angebracht, um eine ausreichende Einhärtung zu erreichen. Bei den
geringen Querschnitten, wie sie bei der Herstellung von Messern vorliegen, wäre eine Wasserhärtung jedoch fatal. Die Abschreckung glühender Stähle
in Wasser ist um ein vielfaches schneller und schroffer als in Öl. Wenn Stähle jedoch
schneller als die jeweilige maximale Abkühlgeschwindigkeit es zulässt,
abgekühlt werden, neigen sie extrem zu Rissbildung. Wer etwas mehr Erfahrung mit dem Härten hat, kann sich mit einer „fraktionierten“ Härtung, erst in Wasser, dann in Öl, versuchen. Dazu später mehr…
Kurze Anmerkung, historische
Rennstähle enthalten, anders als moderne Stähle, in der Regel neben Kohlenstoff
so gut wie keine anderen Legierungselemente (von Phosphor und Schwefel mal
abgesehen, die sind nochmal ne ganz eigene Sache). Das macht diese Stähle sehr
„umwandlungsfreudig“ was wiederum zur Folge hat, dass diese Stähle sehr
schnell abgekühlt werden müssen damit sie vollständig härten. Bei solchen
Stählen wäre auch bei dünneren Querschnitten eine Wasserhärtung angebracht. Aber
eben nicht bei modernen Stählen…
Das Silizium hat einen ähnlichen
Effekt wie Mangan, wobei es besonders stark die Zähigkeit und die
Federeigenschaften der Stähle begünstigt. Daher wird Silizium vielen
Federstählen in höheren Mengen zugesetzt. Zusätzlich hat Si als sog. Karbidbildner
noch die Eigenschaft, erst bei höheren Temperaturen in Lösung zu gehen, wodurch
die Härtetemperatur von siliziumlegierten Stählen in der Regel höher liegt als
die von „reinen“ Kohlenstoffstählen. Was es mit diesen Karbiden und der
Löslichkeit auf sich hat kommt später… Außerdem verhindert Si ab einer gewissen
Konzentration die sog. Blausprödigkeit…
Neben Si und Mg, die in allen modernen Stählen in gewissen Mengen vorhanden sind, gibt es noch eine ganze Reihe anderer Legierungselemente. Die Wichtigsten sind Chrom, Vanadium,
Wolfram, Nickel, Molybdän, Niob, Titan, Tantal, Kobalt.
Auch diese Legierungselemente
können mit Kohlenstoff Verbindungen eingehen und ihrerseits Karbide bilden. Das
können z.B. Chromkarbide, Vanadiumkarbide, Wolframkarbide etc. sein. Dazu aber
mehr unter Wärmebehandlung…
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