Günstiges Rasiermesser für Anfänger gesucht!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Karlchen

Mitglied
Beiträge
144
Hallo, ich suche ein günstiges Rasiermesser als Ersatz für meine Shavette.
Es sollte vom Preis her im Bereich von 55-60€ liegen.
Auf schnick-schnack ala aufwendiger Gravur&Ätzung leg ich keinen Wert auch wenn ein Bergischer Löwe zugegebenermaßen klasse ausschaut, viel mehr kommt es mir da auch die Rasureigenschaften des Messers an.

Wenn möglich würde ich einen Werksverkauf in Solingen aus zwei Gründen vorziehen:

1: Bin am Wochenende sowieso dort um mir mein Burgvogel Natura Line Santoku abzuholen
2: Schnäppchenmöglichkeit/Versand entfällt

Eines Vorweg, ich habe schon bei Burgvogel nachgefragt und sie haben zwar günstige und recht gute Rasiermesser im Programm allerdings momentan lieferengpässe.
Bei Zwilling hatte ich nachgefragt, produzieren wohl keine mehr.
Bei Böker war ich nicht aber hörte die Rasiermesser von denen sollen nicht (mehr) empfehlenswert sein.

Habt ihr Tipps oder Empfehlungen, es muss nicht zwangsläufig ein Werksverkauf sein, wäre halt vorteilhaft.


Vielen Dank.
 
In Solingen sind ja noch einige Hersteller beheimatet. Ob die einen Werksverkauf anbieten, weiß ich nicht, aber Du könntest ja vorher anfragen.

Ich würde es zuerst bei Ralf Aust versuchen. Der ist zwar etwas teurer, bietet dafür aber Messer, mit denen man sich auch wirklich sofort rasieren kann, ohne erstmal einen neuen Anschliff anbringen zu müssen. Die günstigen Modelle gehen im Shop bei 100 € los und sind das Geld definitiv wert.

Auch z.B. Dovo oder Wacker sind vor Ort.

Nachdem ich im letzten Jahr selber ausführlich auf der Suche nach einem Nachfolger für eine Shavette war wage ich allerdings die Behauptung, dass Du im angepeilten Preissegment kein vernünftiges und vor allem für eine gute Rasur geeignetes Messer finden wirst. Immerhin benötigst Du auch noch einen vernünftigen Streichriemen, sofern noch nicht vorhanden.

Solltest Du einem Rasiermesser selber einen guten, rasiertauglichen Anschliff verpassen können (und mit einer oft recht rustikalen Verarbeitung zurecht kommen), dann passt vielleicht auch ein günstiges Modell von Wacker oder Dovo, ansonsten würde ich in ein vernünftiges Messer investieren. Wenn es passt, wird Dich das Messer lange begleiten, und rasieren muss auch Spaß machen ;)
 
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, würde ich von Neuware abraten. Die wenigen Ausnahmen sind deutlich teurer als der von Dir genannte Rahmen. Die einzige mir bekannte Alternative ist der Mitgliederhandel in entsprechenden Fachforen. Dort werden oftmals gute gebrauchte und/oder restaurierte Messer angeboten.

Bei 50-60 Euro Budget sollte etwas zu finden sein. Mein Rat: bleib weg von vermeintlichen Schnäppchen aus den Online-Auktionshaeusern.
 
Ich hätte ja gerne das "First Class - Burgvogel" gekauft, das im Online-Handel für ~80€ gehandelt wird, aber im Werksverkauf 37€ kostet.
Soll wohl recht tauglich sein für den Anfang, nix besonderes kein schnick-schnack, eigentlich genau das gesuchte.


In puncto Preis, ich hätte mir eigentlich einen "Dovo Bergischer Löwe" kaufen wollen, allerdings hab ich bei einem Einkaufspreis von mind. 160€ bedenken falls ich am Ende auch _nicht_ bei der Messerrasur bleibe, und ein so schönes Stück irgendwo wegrostet.
Zumal ich halt auch meine Bedenken habe, inwiefern das Rasiermesser _nochmals_ gründlicher rasiert als eine Shavette, die ich mit Feather-Klingen belade (welche ich entgegen anderer Meinungen, nicht als unsanft empfinde).

Daher dachte ich mir, erstmal klein anfangen, dann ist es am Ende auch nicht so schlimm, um das dafür herausgeworfene Geld und im Zweifel um das Messer.


Aber Danke für die bisherigen Empfehlungen.
 
Ein Rasiermesser ist nicht gründlicher als eine Shavette. Nur kultiger und ohne Verbrauchsartikel.

Ich habe mir einmal ein Dovo als mein erstes Messer geleistet. Nach einigen Tagen habe ich dann frustriert aufgegeben. Jahre später habe ich dann begonnen, mir einige alte Messer zu restaurieren. Seitdem klappts gut. Und von neuen Messern (Ausnahmen bei mir waren von Thiers Issard, Wacker und Koraat) bin ich seitdem kuriert.

Aber: probiers halt aus...
 
Da bin ich bei Ede, die Gründlichkeit einer Shavette wird, vor allem als Anfänger, nicht von einem Rasiermesser übertroffen. Dafür steigt das Verletzungsrisiko :hehe:

Dennoch mach es einfach mehr Spaß mit einem richtigen Messer, da spielt der erwähnte Kult und Nimbus durchaus eine wichtige Rolle. Dafür steigt aber auch der Aufwand, vor allem was die Pflege des Messers und das Schärfen angeht. Das ist zwar kein Hexenwerk, aber eben auch nicht so easy wie eine fertige Klinge in eine Shavette einzulegen und sofort rasurbereit zu sein.

Ich stehe durchaus auf diesen Nimbus, musste aber auch feststellen, dass mir aktuell einfach die Zeit und Muße fehlt, mich auf das Thema Messerrasur voll einzulassen. Als Resultat bin ich wieder bei meinem Hobel gelandet, das ist einfach praktikabler, wenn auch bei weitem nicht so cool. Aver spätestens wenn ich in Rente gehe, kommt das Messer wieder dran (wobei ich dann wohl zu tatterig sein werde :steirer:)
 
Also hat die Messerrasur eigentlich garkeine Vorteile gegenüber der Shavette soweit ich das verstanden habe.
Da verstehe ich dann das Gerede über eine sanftere Rasur die zugleich noch gründlicher sein soll nicht, alles nur ein Placebo? :staun:

Ich hab vor ein paar Jahren mit der Nassrasur angefangen um genau zu sein mit einer Sedef-Shavette und Derby-Klingen mittlerweile seit mehr als 2 Jahren mit Feather-klingen unterwegs, wunderbar und bisher ohne jeden Cut.
Dachte das Rasiermesser wäre der nächste Schritt hin zum Closest-Shave, aber anscheinend nicht :eek:
S
Schätze ich werde dann erst recht mit einer günstigen Solinger Klinge von Burgvogel (37-40€) alias "First Class Burgvogel" anfangen, die glaub ich sogar hier im Forum mal besprochen und für tauglich befunden wurde.
Zumal so wie ich hörte eigentlich alle Messerrohlinge aus ein und dem selben Werk kommen sollen, von daher...



Vielen Dank! :)
 
Moin

Also hat die Messerrasur eigentlich garkeine Vorteile gegenüber der Shavette soweit ich das verstanden habe.

da hast du dann was falsch verstanden;)

Da verstehe ich dann das Gerede über eine sanftere Rasur die zugleich noch gründlicher sein soll nicht, alles nur ein Placebo? :staun:

Nein.... sicher nicht.

..... mittlerweile seit mehr als 2 Jahren mit Feather-klingen unterwegs, wunderbar und bisher ohne jeden Cut.

hast du schon einmal die Klingen vorher mit feiner Paste abgeledert? Du wirst merken, dass da noch viel geht.

Dachte das Rasiermesser wäre der nächste Schritt hin zum Closest-Shave, aber anscheinend nicht

Hast du, wie gesagt, falsch verstanden.

Schätze ich werde dann erst recht mit einer günstigen Solinger Klinge von Burgvogel (37-40€) alias "First Class Burgvogel" anfangen,

Und was genau soll das dann bringen?
Damit du was merkst, brauchst du besseres Werkzeug. Und sowas kostet halt entweder Geld, was der einfache Weg ist, oder eben Zeit und Mühe.

Zumal so wie ich hörte eigentlich alle Messerrohlinge aus ein und dem selben Werk kommen sollen, von daher...

Gib zwei Schleifern den gleichen Rohling und du bekommst zwei verschiedene Messer.
Der Rohling ist bei einem Rasiermesser so ziemlich das unwichtigste Detail.
Viel wichtiger ist die Wärmebehandlung und dann das Wichtigste: der Schliff. Und den macht ein Mensch.

Welche Rasiermesser taugen, ist dir hier nun mehrfach geschrieben worden.

Wenn du nur billig, billig irgendein Rasiermesser haben möchtest, von dem irgendwer mal geschrieben hat, dass man sich damit irgendwie die Haare aus dem Gesicht kratzen kann, dann besorg dir für 15,-€ ein Gold-Dollar aus "Weitweitweg".

Gruß
chamenos
 
Entschuldige, aber Ede-Wolf.schrieb "Ein Rasiermesser ist nicht gründlicher als eine Shavette. Nur kultiger und ohne Verbrauchsartikel." und [Nick] pflichtete dem noch bei :)

Hab immer gehört das der Haartest ein grobes Indiz für die schärfe eines Messers sein sollte, und das wenn man das Haar in einem 90Grad Winkel nach 2cm kappt, die Schärfe gut sein sollte um sich damit zu rasieren (Zitat aus einem Review zum Aust-Messer), das selbe habe ich gerade mit einer frischen Feather getestet und das Haar ist nach ca. 0,7cm durch, bei einer Derby ist es mehr als das doppelte.

Ich würde also mit meinem geringen Wissen über Rasiermesser annehmen, die Feather wäre schärfer.

OFF-TOPIC:

Danke übrigens für deine Tipps beim Kochmesser-Thread hab das Kohlenstoffstahl-Santoku bei Burgvogel heute morgen abgeholt, und bis auf die Optik steht das 40€ Burgvogel Natural-Line Messer dem 150€ Haiku-Santoku in kaum was nach, soweit man das nach so kurzer Zeit beurteilen kann.
Review wird nach 1-2 wöchiger Nutzung folgen.


EDIT:
Ich finde es übrigens recht witzig, das du ausgerechnet das "Gold-Dollar" als übelstes übel heranziehst, wo sich mehr als ein dutzend Leute für das Messer aussprechen, die es mindestens in die Liga eines Dovo-Bismarck nach einer Schärfung (die wohl recht unproblematisch sein soll) heben.
Nur leider ist es nicht mehr so günstig wie früher mal, zumindest hab ich es noch nicht für 1,99€ gesehen, ansonsten wäre es ein no-brainer sich gegebenfalls (wenn überhaupt) das Messer für 20€ von jemanden schleifen zu lassen.

Man muss keine hundert und mehr Euros ausgeben um ein gutes Messer zu kriegen, so kommt dein Post zumindest bei mir rüber.


Danke erstmal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Punkt 1 (knapp am offtopic befürchte ich): ich bin tatsächlich der Ansicht, dass eine Shavette genauso gründlich rasiert wie ein Top-Über-Ober-Rasiermesser das perfekt geschärft ist. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

Punkt 2 (nicht wesentlich besser, lasst uns doch für Rasurthemen meinetwegen einen eigenen Thread aufmachen): der Hanging-Hait-Test ist ein Indikator, allerdings nicht mehr als das. Auch bei Bestehen des Tests ist ein Messer nicht zwingend rasurfertig.

Punkt 3: Gold-Dollar gehört für mich in die Liga "gestanztes Dosenblech". Es gab einmal in einem der Fachforen einige Tests, in denen die Schärfgurus versucht haben verschiedene Billigprodukte aus Online-Auktionen brauchbar zu machen. Fehlanzeige.

Punkt 3: man muss keine hundert Euro und mehr ausgeben um ein gutes Messer zu bekommen. Korrekt. Man kann auch irgendwo ein gut erhaltenes altes Messer kaufen (Flohmarkt, Auktion, etc) und dann selbst restaurieren. Dazu sollte man allerdings wissen worauf man achten muss (Verschliff, Ausbrüche, Marktpreise, usw.) und in der Lage sein zu entrosten, Griffschalen aufzuarbeiten oder zu bauen und neu zu vernieten. Dann ist das Messer aber noch nicht scharf.

Alternativ kauft man bei jemandem dessen Hobby diese Restaurierungen sind, ein fertiges Messer - analog zu meinem ersten Vorschlag. Soll es ein neues Messer sein, geht nach meiner Erfahrung kein Weg daran vorbei, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie immer wird es nicht nur am Messer liegen, sondern insbesondere auch an den Fähigkeiten des Anwenders ;)

Da bin ich als Anfänger einzuordnen, habe aber eben keinen Unterschied zu meiner Shavette feststellen können, was die Gründlichkeit angeht (mit einem sehr gut geschärften Aust-Messer). Das mag sich mit der Zeit ändern, der Aha-Effekt blieb bei mir allerdings deutlich aus.
 
Hallo! :)


Der Grund warum ich keine 100+€ ausgeben möchte ist folgender, ich planne fest mir eigene Messerschalen anzufertigen, habe ehrlich gesagt sogar schon das Holz hier liegen.
Allerdings wollte ich auch etwas auf den Messerrücken gravieren (lassen), und da möchte ich einerseits am besten ein komplett blankes (kein Werks-Schnickschnack) Messer das nebenher noch rasieren kann, daher fallen die Messer im 100€ bereich eigentlich weg, weil es zu schade drum wäre wenn da was schief geht.

Habe Herrn Aust gestern eine Email bezüglich eines "Rasiermessers ohne Schnick-Schnack und Heft" kontaktiert, und warte bisher auf eine Antwort.

Ich hätte das wohl vielleicht am Threadanfang klarstellen sollen, nichtdestotrotz schönen Dank an alle! :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und, hast du schon ne Antwort erhalten?
Wie hast du dich nun entschieden?

Ich würde auch nicht mehr als 80 € ausgeben wenn es dann eh nicht original bleibt - kann ich in sofern gut nachvollziehen, macht aber die Auswahl dann etwas schwieriger :argw:
 
Nein leider nicht, ehrlich gesagt weiß ich mitterweile auch nicht ob ich bei jemanden ein Messer/Klinge kaufen wollen würde, der es nicht schafft innerhalb von drei Tagen auf eine simple Mail zu antworten :/

Hätte ich die nötigen Mittel um eine alte Klinge gut zu restaurieren, so wäre ich wahrscheinlich heute schon auf "E-Bye" fündig geworden (einige Messer anno 1850 in gutem Zustand)
Zumal derartige Messer eine Geschichte hinter sich haben, so ungewiss sie auch sein mag :)

Macht das ganze irgendwo deutlich schicker als Klinge x-y aus Hinterfuchsingen die vom Azubi oder Praktikanten fertiggestellt wurde, und mit Massenware-Heften aus Plastik lieblos vernietet wurden.


Also mal abwarten....
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück