Gürtelschlaufe bei Nordischen Scheiden

feive

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Hallo, ich beschäftige mich zur Zeit mit der Herstellung Nordischer Messerscheiden.

Dazu hätte ich zwei Fragen.

Zum einen wie an solchen Scheiden die Gürtelschlafe befestigt wird.

Zum anderen würde ich gerne wissen, wie man bei einem Messer, bei dem die Klingenbreite schmaler als die Höhe des Griffs ist, erreicht, dass vom Griff zur Klinge die Scheide keinen Absatz macht. Habe schon eine Scheide direkt am Messer genäht, wobei dieser Absatz eher unschön aussieht.
Oder kann es sein, dass in diesem Fall ein "fließender" Übergang nur mit Holzkern zu erreichen ist ? Und sollte man generell einen Holzkern zum schutz der scheide vewenden?
 
Die mir bekannten nordischen Scheiden haben alle eine Holzkern oder einen Plastikkern. Die Schlaufe wird meistens nicht angenäht, sondern durch eine Öffnung gezogen. Das ist sinnvoll, weil die Schlaufe nach einigen Jahren ersetzt werden muss, während eine gute Scheide sehr lange hält, wenn sie etwas gepflegt wird. Eine sehr schöne Ausführung findest Du auch im Tutorial http://www.messerforum.net/showthread.php?46818-Lederscheiden-mit-Holzkern. Da wird die Schlaufe um die Scheide herumgeführt und kann deshalb als Ganzes ersetzt werden.
 
Vielen dank für deine Antwort.

Dieses Toturial ist wirklich sehr interessant und hilfreich.

Eins versteheich nicht. wo wird die Gürtelschlaufe um die Scheide herumgeführt?
 
Nicht alle nordischen Scheiden haben einen Holzkern, sogar nur der kleinste Teil davon. Meist werden sie aber auf einem Leisten genäht und geformt, da kann man den Übergang dann fließend gestalten.
Ich finde einen wohlgeformten "Absatz" aber durchaus sehr ästhetisch, man kann ihn auch durch Pauten noch etwas "verzieren", ich nehme den Leisten deshalb nicht oft. Das Anfertigen eines Leistens lohnt sich meist auch nur wenn man ein Messer mehrfach identisch nachbauen will.
Die Gürtelschlaufe wird oft nur gesteckt, allerdings im Nassen Zustand und durch mehrere Löcher hindurch, sodass es nachher wirklich gut sitzt. Diese Verbindung ist mir noch nie auseinandergegangen...
Besorg dir das Büchlein von Havrd Bergland, da wird eigentlich fast alles dazu erklärt. Das Buch von Bo Bergmann ist auch okay, da gibts einige Seiten auch bei Google-Books frei zu sehen. Mir persönlich gefällt der norwegische Stil aber besser als der Schwedisch/Finnische von Bergmann.
Grüße
 
Eins versteheich nicht. wo wird die Gürtelschlaufe um die Scheide herumgeführt?
Seite 2, Beitrag 39, zweitletztes Bild. OK, bei der ersten vorgestellten Scheide wurde die Schlaufe angenäht, ich hatte die zweite gemeint.
Aber gib doch mal im Google bei Bildersuche puukko scheide ein, da siehst Du die verschiedensten Lösungen für die Gürtelschlaufe.
 
Bei diesem Messer http://www.messerforum.net/showthread.php?104723-schwarzer-Nordmann habe ich die Scheide auch ohne Kern um das Messer genäht. Damit seitlich kein Absatz entsteht, habe ich Pappe in Klingenform ausgeschnitten, aber etwas breiter als die Klinge und genau so breit wie der Griff und dann auf die Klinge geklebt (doppelseitiges Klebeband). Dadurch hat die Klinge später auch mehr Platz in der Scheide und kann diese nicht so leicht beschädigen. Auf der Stufe auf Vorder- und Rückseite der Scheide liegt der Griff im eingesteckten Zustand auf, und die Klinge hängt dadurch frei in der Scheide. Man kann auch auf der Vorderseite einen glatten Übergang machen, indem man auf die Pappe noch sowas wie Knete o. ä. aufträgt und vom Griff zur Klingenspitze sanft ausformt. Danach wird das Messer ganz normal in Frischhaltefolie eingewickelt und die Scheide wird um das Messer genäht. Eine Stufe auf der Rückseite würde ich aber auf jeden Fall machen wenn man keinen Kern hat.

Die Halterung für die Gürtelschlaufe ist einfach durch drei Schlitze in der Scheide gefädelt. Da ist nichts genäht oder geklebt. Wenn die Scheide trocken ist hält das.

Ich habe bei der verlinkten Scheide nach der Anleitung von Thomas Löfgren gearbeitet http://www.amazon.de/Nordische-Sche...1450/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1356606923&sr=8-1 . In dem Buch ist alles gut erklärt und bebildert, es wird aber nur dieser eine Scheidentyp vorgestellt. Ich würde grundsätzlich dazu raten irgendein Buch zum Thema anzuschaffen. Es geht eigentlich schon damit los das Leder vor dem Vernähen richtig zuzuschneiden. Auch wird das Messer immer wieder für einige Schritte aus der nassen Scheide genommen um z.B. die Gürtelschlaufe einzuziehen, oder die obere Kante anzupassen. Das alles ausführlich zu erklären würde den Rahmen hier sprengen.
 
Vielen Dank für deine Antwort Fundinn,

habe die Scheide schon gebaut und sie ist meiner Meinung nach gut gelungen. Allerdings habe ich nicht Kante auf Kante genäht(erschien mir sehr schwierig),
und habe doch einen Holzkern aus ganz dünnem Sperrholz eingesetz. Man sieht fast nicht ob ein Kern vorhanden ist oder nicht. Im Vergleich zu deiner Scheide ist eher rustikaler, was jedoch nichts macht. Es ist ein absolutes Gebrauchsmesser(Griff aus Birkenrinde, traumhaftes Griffgefühl). Vielleicht werde ich mal ein paar Bilder einstellen.
 
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