Metall ist nicht ohne, gerade bei höherer Härtung. Das Problem mit den "billigen" TBM ist meiner Erfahrung nach die in der Regel unzureichende Verwindungssteifheit aufgrund der relativ dünnen Säulen. Das hat dann zur Folge, dass ganze System ab einem gewissen Punkt lieber dem Druck nachgibt anstatt sauber mit 0° nach unten zu bohren. Spätesten bei höheren Materialstärken merkt man dann, wie der Bohrer eiert und keinen sauberen Kreis hinterlässt.
Steht und fällt aber natürlich alles mit dem Einsatzzweck. Wenn du einfach nur Löcher brauchst, ohne sonderlich hohe Anforderungen an die Präzision, dann tut es auch ein Einsteigergerät von bspw. Güde. Ich habe mich irgendwann mal für eine Holzmann entschieden, den Kauf aber leider schnell bereut. Das Teil scheppert ohne Ende und die Säule sowie Gewindeführung ist absoluter Mist. Hätte lieber in eine Optimum investieren sollen. Alles darunter (auch Bosch und Co.) ist jenseits der Holzbearbeitung eigentlich Mist, wenn man ganz ehrlich ist.
Ansonsten: Die alten Maschinen vor 1990 sind tatsächlich oft deutlich robuster gebaut und können nicht nur Weichholz, sondern auch Metall ohne Murren bohren, so lange man die technischen Grundbedingungen einhält (richtige Bohrer, stufenweise Durchmesser erhöhen, Drehzahl anpassen, Schneidöl verwenden etc.). Die sparen halt nicht so sehr beim Material wie die heutigen Fernostprodukte, die wegen der Transportwege möglichst leicht sein sollen (und daher auch entsprechend klapperig sind).
Die Bohrständer von Wabeco sind übrigens nicht unumstritten. Meiner Recherche nach brauchen die immer noch ein paar Anpassungen und Upgrades, scheitern bei harten Metallen am Ende aber auch wieder an der unzureichenden Stabilität/Steifigkeit. Sinnvoller wäre imo ein alter, gebrauchter Bohrständer aus Gusseisen. Gibt in der Bucht häufig diverse Modelle aus der DDR, die noch halbwegs massiv gebaut sind. Im Zweifelsfall nach dem Gewicht fragen. Je schwerer, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das System nicht vor Scheppern auseinanderfällt und sich nicht beim Aufsetzen des Bohrers verwindet.
Kombinieren würde ich das mit einer Handbohrmaschine mit guter Drehzahlregulation, z.B. einer Metabo.
Randnotiz:
Im englischen Sprachgebrauch heißen solche Bohrer auch "drill press". Das "press" bringt es eigentlich sehr gut auf den Punkt, denn man arbeitetet eigentlich mit einer Presse, einem langen Hebel, der den Bohrer Richtung Werkstück drückt. Beim Druckaufbau stoßen sich Bohrer und Werkstück ab. Daher ist es sehr, sehr wichtig, dass die Auflage, die Pinole, der Antriebsblock mit Lagerung, die Standsäule sowie das Fußteil unter der einwirkenden Hebelkraft nicht nachgeben. Bei Holz, welches idR. viel weicher ist als diese Metallkonstruktion, ist das normalerweise gar kein Problem. Bei der Metallbearbeitung hingegen muss man leider ganz andere Standards an den Tag legen, wenn man sorgenfrei und halbwegs präzise und reproduzierbar arbeiten möchte. Ich weiß nicht, wie oft mir schon das Bohrfutter rausgeschossen ist, weil die billige Maschine nicht mit Metall zurechtkommt, sich verbiegt und resoniert ohne Ende. Mein Tipp: Spare nicht am falschen Ende, wenn du längerfristig damit arbeiten möchtest. Ich ärgere mich heute noch, die billige Kiste genommen zu haben.
Wünsche viel Erfolg auf deinem Weg!