herbert
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@schleifalot: die Angaben in der Literatur gelten für dicke Stücke (gemessen an Messerklingen) und sind für die Praxis relevant. Die echte Härte hängt nicht nur von der Zusammensetzung ab, sondern auch von der Wärmeführung, also wie schnell heize ich auf, wie schnell habe ich die Durchwärmung erreicht, wie lange löse ich, kriege ich schon inhomogenes Austenitkorn, oder habe ich es noch, ist es schon homogen, feinkörnig, wird es schon grob (Haltezeiten, Temperaturen), wie fortgeschritten ist der Lösungszustand und so weiter. Das ist alles aus den Merkblättern nicht unbedingt zu entnehmen. Das ist in den ZTA (Zeit-Temperatur-Austenitisierung-Schaubildern) festgehalten. Die findet man im Atlas zur Wärmebehandlung der Stähle. Ist teuer. Und solche Untersuchungen macht man heute kaum noch.
Die Abkühlgeschwindigkeit ist auch für so umwandlungsträge Stahle wie die hochlegierten noch von Bedeutung, wenn man feine Geometrien hat.
Drum muß man sich nicht wundern, wenn man bei Messern große Härten erreicht. Allein schon wenn man die Austnitkorngröße klein hält (bei Stahlen wie 100Cr6 z.B. prima durch "Vorhärten" zu erreichen indem man viele Keime erzeugt)kriegt man immer bessere Werte als in der Literatur angegeben.
Die Abkühlgeschwindigkeit ist auch für so umwandlungsträge Stahle wie die hochlegierten noch von Bedeutung, wenn man feine Geometrien hat.
Drum muß man sich nicht wundern, wenn man bei Messern große Härten erreicht. Allein schon wenn man die Austnitkorngröße klein hält (bei Stahlen wie 100Cr6 z.B. prima durch "Vorhärten" zu erreichen indem man viele Keime erzeugt)kriegt man immer bessere Werte als in der Literatur angegeben.