Härte prüfen / Härteprüfer bauen?

jafi

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Hallo zusammen,

Seit ich meinen Härteofen fertig habe und der auch sehr gut funktioniert, versuche ich natürlich weiter zu perfektionieren. Es macht zwar schon Spass, alles so genau wie möglich richtig zu machen. Aber ich würde unheimlich gerne prüfen, welche Härten ich den erreicht habe. Natürlich kenne ich den Glasritztest und den Test mit einer (neuen, kleinen) Feile. Aber richtig befriedigend ist das nicht. Einen professionellen Härteprüfer kann ich mir nicht leisten und er würde sich auch nicht lohnen.

Dazu zwei Ideen:
1. Eine Reihe von Prüfkörpern aus gehärtetem Stahl, verschieden hoch angelassen und auf professionellem Härtetester vermessen. Man schaut, welcher Körper gerade noch ritzt. Nachteil: Kratzer!

2. Härtetester selbst bauen! Mir schwebt ein Aufbau vor, bei dem ich die Hauptkraft mittels Handhebel und Exzenter aufbaue. Die Vorkraft könnte man mit einer Spindel anlegen. Um die Kräfte zu messen, kommt eine (Personen?-)Waage dazwischen. Die Eindringtiefe wird mit einer Meßuhr gemessen.
Den Eindringkörper müßte man natürlich kaufen.

Was haltet ihr von den Ideen?

viele Grüße,
Jan.
 
Hallo zusammen,



Dazu zwei Ideen:


2. Härtetester selbst bauen! Mir schwebt ein Aufbau vor, bei dem ich die Hauptkraft mittels Handhebel und Exzenter aufbaue. Die Vorkraft könnte man mit einer Spindel anlegen. Um die Kräfte zu messen, kommt eine (Personen?-)Waage dazwischen. Die Eindringtiefe wird mit einer Meßuhr gemessen.
Den Eindringkörper müßte man natürlich kaufen.

Was haltet ihr von den Ideen?

viele Grüße,
Jan.

Ich plage mich mit einem ähnlichen Problem.
Früher konnte ich unentgeltlich prüfen lassen, geht jetzt nicht mehr.
Personenwaagen, übrigens auch andere, sind in der Regel rel ungenau.
Mit einer Meßuhr die Eindringtiefe zu messen geht auch nicht exakt.
Wenn Du schon mal zwei fehlerhafte Parameter in einer Messung hast ist diese nicht mehr korrekt, m.M.
Derzeit `messe`ich mit meinen Feilen von Dick, in Moosbach werde ich je nach Erfolg die Herren Steigerwald, Thomas Walker und Armin II besuchen, und versuchen zu erfahren, wieviel `Prüflohn`die Herren denn so wollen.
Wenn ich mich nicht täusche können die o.g. messen, und ich würde es mir halt was kosten lassen.
Für meine Arbeiter nutze ich derweil die Feile:D

Stefan
 
sehr informativ ist auch das hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Härte

http://de.wikipedia.org/wiki/Poldihammer

besonders das:

,,Eine Abwandlung der Brinellprüfung ist die Prüfung mit dem Poldihammer, bei welcher der Eindruck der Kugel durch einen undefinierten Hammerschlag von Hand erzeugt wird. Wegen der schlagartigen Belastung handelt es sich um ein dynamisches Härteprüfverfahren. Dabei dringt die Kugel rückseitig in einen Metallstab mit definierter Härte ein..´´

...scheint umsetzbar zu sein.
 
Hab' sowas mal auf 'nem Trödel gefunden... aber noch nicht mit gearbeitet:rolleyes:
 

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poldihammer eignet sich nur zur abschätzung der brinellhärte (hm-kugel)

für gehärteten stahl brauchts vickers (pyramide) oder rockwell (kegelstumpf)

vickers benötigt eine lupe mit zählstrichen
rockwell eine messuhr mit 1000stel

ich hatte das projekt auch mal geplant.

habe dann für 50euro all inc ein universal-härteprüfgerät aus der bucht gezogen
 
poldihammer eignet sich nur zur abschätzung der brinellhärte (hm-kugel)

für gehärteten stahl brauchts vickers (pyramide) oder rockwell (kegelstumpf)

vickers benötigt eine lupe mit zählstrichen
rockwell eine messuhr mit 1000stel

ich hatte das projekt auch mal geplant.

habe dann für 50euro all inc ein universal-härteprüfgerät aus der bucht gezogen

Jau!!!!!!!!!!!, wenn ich dann auch eines fischen kann ;)

Stefan
 
Tja, in der Bucht habe ich bisher auch nur Teile gesehen, die für 500+ weggegangen sind. Das ist weit jenseits meiner Möglichkeiten.
Was die Uhr anbelangt: Ich habe auf dem Flohmarkt (für 3€!) eine Tastuhr gekauft, die 2µm pro Skalenstrich hat. Das entspricht einem Rockwellgrad! Die professionellen Geräte haben ja auch eine Meßuhr. Das sollte also genau genug sein.
Und es muß doch möglich sein, eine Waage zu finden, die genau genug ist! Eigetlich ist das aber auch nur zum Kalibrieren nötig. Schließlich sind es immer die gleichen (zwei) Kräfte, 10kP und 140kP. Wenn man also eine Feder eine definierte Länge zusammendrückt, von der man weiß, dass die genau 140kP ergibt...
So leicht gebe ich nicht auf :hehe:

viele Grüße, Jan.
 
lief vor nem guten jahr ab. sommer oder spätsommern.

waren übrigens 36euro fracht :hehe:


btt

theoretischer aufbau für eine probenstärke von 2-10mm:

-diamant in spielfrei gelagerter hülse mit querstift
-messuhr greift position der hülse am querstift ab
-federpaket 1: "lange" schraubenfeder, vorgespannt, im bereich +-8-10mm mit einer resultierenden kraft von 10kp (98,1N (10,0kg (100 tafeln schoki ;))))
-federpaket 2: wie paket 1, jedoch 140kp (1373N) druckkraft
-federpaket 1 befindet sich geschachtelt in paket 2.
-federpaket 1 ist länger als paket 2 (nur ein paar mm)
-excenter mit 2 rastflächen: rastfläche 1 bringt paket 1 unter druck, rastfläche 2 paket 1 und 2.

denkbar wäre ein aufbau aus hydraulikrohr billig und starkwandig(=> DEHNUNG!!!)
 
Zuletzt bearbeitet:
@kababear

so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt!
natürlich wäre es mir auch lieber, wenn ich ein gutes Gerät irgendwo günstig abstauben könnte...Da hast du wirklich Schwein gehabt!

Allerdings:
10kP(98,1N (1,0kg (10 tafeln schoki ;))))

Stimmt nicht: 10kP(98,1N (10kg (100 tafeln schoki ;))))

viele Grüße, Jan.
 
woops.. musste den beitrag 2mal tippen (drahtloses netzwerk in der fh => :) :confused: :rolleyes: :mad: )
da ist mir dann wohl was passiert...
 
Mit dem Problem „nicht vorhandenes Härteprüfgerät“ habe ich mich auch lange herumgeschlagen. Ein neues Gerät kam wegen der hohen Anschaffungskosten nicht in Frage. Also habe ich das gemacht was alle mit etwas kleinerem Geldbeutel machen, ständig die „Bucht“ überwacht, in der Hoffnung das etwas bezahlbares an Land gespült wird. Nach längerer Zeit war dann da tatsächlich ein Gerät, in der falschen Kategorie eingestellt und so unentdeckt von den meisten anderen Strandräubern. Baujahr so um1960, mit folgendem Kommentar des Verkäufers „der Prüfdiamant scheint in Ordnung, sämtliche Teile müssten (könnten) vorhanden sein). Was tun sprach Zeus, Bieten was der Geldbeutel hergibt?
Mit dem Satz „wenn was kleines dran ist kann man es bestimmt Reparieren und ein Prüfdiamant dürfte auch nicht die Welt kosten“ versuchte ich meine Seele und mein Bankkonto zu beruhigen. Wenn vielleicht nur was kleines dran ist......
Ich habe dann vorher doch einen Händler mit Reparaturservice in meiner nähe gesucht, denn Holzauge sei wachsam. Auf die Frage nach Ersatzteilen für ein 50 Jahre altes Gerät meinte der „ist kein Problem, ein neuer Prüfdiamant kostet so 150-170€, bei einer defekten Messuhr liegst du so bei 300-340€, neue Gewichte machen etwa 700€ aus“. Vor Schreck hat sich mein Konto gleich selbst gesperrt. :eek:
Ich habe ihm dann gesagt ich bin Hobbymesserschmied mit einem doch sehr begrenztem Budget, da hat er gelacht. Er meinte „wir haben ständig Gebrauchtgeräte, die gibt es überholt schon für etwa 200-250€ “.
Das war doch ein Wort, also Termin ausgemacht und hingefahren. Ich hatte dann die Wahl zwischen einem Analog und einem Digitalgerät, der Preis war der gleiche. Nach einer ausführlichen Beratung habe ich mich für das weniger anfällige Analoge entschieden. Für das Gerät und zwei gebrauchte Härtevergleichsplatten habe ich dann 200€ bezahlt, einzig der Transport des 80kg Trumms in meinem kleinen Pkw war etwas problematisch.
Das Gerät möchte ich nicht mehr missen, von Aussagen „nach Tabelle müssten es genau ...HRC sein“ habe ich nie etwas gehalten. Anbei zwei Bilder des guten Stückes. Die Firma heißt übrigens MTL-Prüfsysteme in Langgöns, bei Wetzlar.

Grüße
Martin
 

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Hallo Ihr

Sehter, genau wie Steinpilz habe ich das auch gemacht. Manchmal braucht gut Ding eben etwas Weile. Da ich nicht die Zeit habe, jeden Tag an den Strand zu gehen und nach Treibgut zu spähen, habe ich einfach auf den richtigen Tip gewartet. Und der sah eben auch so aus: Bei einer Firma fragen, die die Dinger Kalibriert. Und prompt hat `s geklappt (war allerdeings schon etwas teurer, da kalibriert (ca. 280.- EUR und neuer Diamant für ca. 180.- EUR. Im "Tausch", die Diamanten werden nämlich ein bis zwei mal nachgeschliffen, kostet mich ein neuer etwa 140.- EUR) und auch sonst sehr gut in Schuss... Ach ja, und ne neue Vergleichsplatte habe ich sogar geschenkt bekommen (kostet auch güstigstenfalls 180.- EUR)!

P.s.: 200.- EUr für so ein Gerät ist schon seeeeeeehr günstig. Glückwunsch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jafi,

durch Zufall habe ich auf der Seite von Taramonas
einen Link zum Messermacher Ray Rogers entdeckt. Der hat sich ein Härteprüfgerät selber gebaut, und das hat mich an dieses Thema hier erinnert. Ich habe nur kurz einen Blick drauf geworfen, aber wenn die Idee noch aktuell ist, kann das ja eine gute Anregung sein.

Grüße Rainer
 
Oh, Vielen Dank!

genau sowas in der Art schwebte mir vor!
Hätte mich auch gewundert, wenn nicht irgendwo auf der Welt ein verrückter Messermacher sowas schonmal gebaut hätte. Mir (bzw. meiner Werkstatt...) ist das beschriebene Gerät etwas zu groß von der Grundfläche her, aber ich werde es bei Gelegenheit mal gründlich studieren, den Gedanken reifen lassen und schauen, was die Zeit so bringt :D

viele Grüße, Jan.
 
Man muss sich einfach mal die Frage stellen ob man seine Zeit mit Messermachen oder mit Werkzeugbauen verbringen möchte! Und wenn schon selbstbauen, dann gibt es für den Anfang nützlicheres als einen Härtetester.

Abgesehen davon kommen die meisten Selbstbaulösungen im Endeffekt nicht billiger als gebrauchte Geräte, und hierbei ist der Arbeitsaufwand nicht mitgerechnet.
 
Man muss sich einfach mal die Frage stellen ob man seine Zeit mit Messermachen oder mit Werkzeugbauen verbringen möchte! Und wenn schon selbstbauen, dann gibt es für den Anfang nützlicheres als einen Härtetester.

Ehrlich gesagt muß ich mir die Frage nicht stellen. Es ist ein Hobby für mich und da mache ich, was mir (gerade) am meisten Spass macht. Meist sind das (Klapp-)Messer, manchmal Schmuck, manchmal aber auch Geräte und Vorrichtungen für meine Werkstatt. Da ich mir gerade einen Härteofen gebaut habe und Perfektionist bin, kam der Wunsch nach einem Härtetester. Da ich über Monate keine Gebrauchten unter 1000€ gesehen habe, dachte ich halt an Eigenbau, das Prinzip ist ja sehr einfach.

Wenn man wirtschaftlich und effizient arbeiten will oder muß, darf man natürlich nicht so denken und muß sich obengenannte Frage stellen.

viele Grüße, Jan
 
Hm unabhängig von der Diskussion, Jan kannst du mal deinen Härteofen vorstellen am liebsten natürlich mit Bildern??

Im übrigem finde ich beide Meinungen haltbar, so ist der Gang zum nächstem Maschinenhändler sicher der beste, aber der Eigenbau nichts desto troz ebenso befriedigend.
Mich persönlich reiz es zB. immer wieder, eine Maschine für irgendeinen Zweck selbst zu bauen und oft genug stelle ich dann später eine Kauflösung daneben. Nicht weil der Eigenbau nichts taugt, sondern einfach weil ich mit etwas Sitzfleisch dann doch mal eine günstig bekomme, und nicht stehen lassen kann.
Ich finde allerdings das es Grnezen gibt die bei jedem "Bastler" anders definiert sind und stark von den eigenen Möglichkeiten abhängen.

Tschau Torsten der nach wie vor Interesse hätte am Eigenbauhärteofen
 
hallo,
ich habe mir ein poldi härteprüfer geholt fehlt aber die vergleichstabelle
wenn ihr zufällig eine habt wäre es klasse sie über binderko@arcor.de
zu bekommen

mfg ergo
 
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