Härte von Arkansassteinen

Greycap

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Kennt jemand eine Seite, die die Härte von Arkansassteinen verlässlich beschreibt? Ich suche kleinere (preisgünstige) Arkansassteine für jemanden (bin der Recherche-- und Bestellbeauftragte :hmpf:), der seine einfachen Gebrauchsmesser gerne "natürlich" schärft. Nur: auf den Seiten, die ich aufgerufen habe, sind entweder gar keine Information zu finden. Oder aber diese widersprechen sich.

Z.B. AC 1 (oder auch der größere AC2)
https://www.knifecenter.com/item/AC1/arkansas-stone-small-soft-whetstone-2-78-x-1-18-x-14 hier als Soft eingestuft.

Hier dann als Hard: http://www.bladehq.com/item--Hard-Arkansas-Pocket-Oil-Stone--20853.

AC 54 (oder der kleinere AC 53)
Soft: http://www.bladehq.com/item--Soft-Arkansas-Pocket-Oil-Stone--20419

Keine Angabe: https://www.knifecenter.com/item/AC54/arkansas-large-arkansas-pocket-stone.

Bei diesem (AC66):
https://wolfster.de/index.php?disp=shop&show=507/0/AC66; hier wird der Stein als Vergleichbar zu Norton India eingestuft (also eher mittel bis fein)

und hier als ultrafein:
http://www.bladehq.com/item--Dan-s-Whetstones-Aluminum-Oxide--26400

und hier dann als hard black / transluscend
https://www.knifecenter.com/item/AC66/aluminum-oxide-sharpening-stone

Orientiert habe ich mich dabei an der Tabelle
http://www.hocktools.com/temp/15hGritChart.pdf

oder der
https://www.sharpeningsupplies.com/Sharpening-Stone-Grit-Chart-W21.aspx

Die Steine und Seiten nur exemplarisch.

Bezug nehmend auf das Thema http://www.messerforum.net/showthread.php?135714-PA-Berichte-Arkansas-Steine-von-RH-Preyda:
Nur mit Öl zu verwenden oder auch mit Wasser? In dem verlinkten Thema ist es offenbar eine Frage des Härtegrades, wobei ich auch schon gelesen habe (leider vergessen, wo), dass Verwendung mit Wasser ebenso möglich ist.

Danke

Greycap
 
Da reicht schon ein Blick in die Wikipedia: Quarz - Mohshärte 7. Der Unterschied zwischen den einzelnen Arkansas-Typen liegt eher in der Dichtheit bzw. Festigkeit des Gefüges (ist ein mikrokristalliner Quarz), aber aus Quarz sind sie alle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Unterschied zwischen den einzelnen Arkansas-Typen liegt eher in der Dichtheit bzw. Festigkeit des Gefüges (ist ein mikrokristalliner Quarz), aber aus Quarz sind sie alle.

Genau das meinte ich. Da habe ich mich mit dem Begriff "Härte" falsch ausgedrückt. Es geht mir nicht um die mineralogische Zusammensetzung der Steine, sondern um die Verwendbarkeit. Also für welchen Schritt beim Schärfen sie geeignet sind. Und da widersprechen sich die Infos, die ich bei meinen Recherchen zusammengetragen habe, leider.
 
Genau das meinte ich. Da habe ich mich mit dem Begriff "Härte" falsch ausgedrückt. Es geht mir nicht um die mineralogische Zusammensetzung der Steine, sondern um die Verwendbarkeit. Also für welchen Schritt beim Schärfen sie geeignet sind. Und da widersprechen sich die Infos, die ich bei meinen Recherchen zusammengetragen habe, leider.

Angeboten werden Soft Arkansas, Hard Arkansas, Black Arkansas und Translucent Arkansas. In Deutschland wird der Translucent gerne als Hart-Arkansas umgedeutet, weiße und durchscheinende Steine sind immer Translucent Arkansas. Black Arkansas sind in Deutschland kaum zu kriegen. Der richtige Hard Arkansas wird soweit ich das weiß ebenfalls sehr selten hier angeboten.

Der Soft Arkansas wird durchaus für den Grundschliff genommen. Da künstliche Steine hier in der Effektivität deutlich überlegen sind, nehmen die meisten künstliche Schleifsteine. Von der Dichte der Steine sind die am leichtesten.

Der nächste in der Dichte (aufsteigend) ist der Hard Arkansas ("true hard" Arkansas). Der wäre dann der Verfeinerungsstein.

Black Arkansas sind noch dichter. Die werden dann für den letzten Schritt genommen.

Translucent Arkansas sind von der Dichte her geringfügig höher angegeben als die Black Arkansas. Da kommt es auf den individuellen Stein an, welcher als Finisher der Bessere ist.

Das Schliffbild der Arkansas Steine hängt wesentlich davon ab, wie plan die Steine sind (falls das Messer eine breite plane Fase hat) und noch mehr davon, wie die Oberfläche konditioniert wird. Es macht einen Unterschied, ob man mit einer Diamantplatte abrichtet und den Stein mitsamt den von der Diamantplatte hergestellten scharfen Kanten verwendet oder ob man danach die schärfsten Kanten und Oberflächen Maxima glättet. Und wirklich schön wird das Schliffbild meistens erst, wenn man mit einem geeigneten weicheren Karbonstahlmesser den Stein mit ordentlich Druck auf der Schneide einarbeitet, damit die Kanten die tiefer unter den obersten Maxima liegen ebenfalls von gröberen Artefakten befreit werden.

Was man gelegentlich gebraucht bekommen kann sind Wachita. Die werden manchmal mit Soft Arkansas verwechselt und machmal mit Hard Arkansas. Da die Dichte hier über einen größeren Bereich streut, kann der jeweilige Stein also am ehesten mit einem der beiden verglichen werden.
 
Moin,

wir arbeiten direkt mit dem Hersteller RH Preyda zusammen, und von ihm beziehen wir auch sämtliche Informationen.

Ich hänge hier nochmal unsere Tabelle an, aus der die Entsprechungen in Körnungsangabe hervorgehen.

Was hier in der Aufzählung der Qualitäten übrigens vergessen wurde, ist der "Surgical Black", der zwischen "Hard Black" und "Translucent" angesiedelt ist.

Die Steine bestehen alle aus Novaculite, und der Unterschied besteht in der Dichte der Steine. Je dichter, je feiner.

Wenn es noch Fragen gibt, helfe ich gerne weiter.
 

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Nur mit Öl zu verwenden oder auch mit Wasser? In dem verlinkten Thema ist es offenbar eine Frage des Härtegrades, wobei ich auch schon gelesen habe (leider vergessen, wo), dass Verwendung mit Wasser ebenso möglich ist.
Der Arkansas gilt klassischerweise als Ölstein. Wasser geht aber auch. Petrol geht auch. Emulsion geht auch. Ich kann bezüglich Schleifresultat keine wesentlichen Unterschiede erkennen und habe auch schon alte ölige Steine (u.a. ein alter GBB und ein weisser Arkansas) in der Abwaschmaschine gereinigt und anschliessend mit Wasser verwendet. Kein Problem.

Und ja, der weisse Arkansas is wirklich seeeeehr fein, ich habe eigentlich keine Verwendung dafür (aber er fühlt sich gut an!)
 
Und ja, der weisse Arkansas is wirklich seeeeehr fein, ich habe eigentlich keine Verwendung dafür (aber er fühlt sich gut an!)


Mit der Bezeichnung "weiß" wäre ich bei Arkansas-Ölsteinen vorsichtig. Das könnte dann ein heller in "Soft" sein, oder auch ein "Translucent", was ja der größtmögliche Unterschied überhaupt ist.
 
Mit der Bezeichnung "weiß" wäre ich bei Arkansas-Ölsteinen vorsichtig. Das könnte dann ein heller in "Soft" sein, oder auch ein "Translucent", was ja der größtmögliche Unterschied überhaupt ist.
Na ja, gekauft hatte ich das Ding vor 30 Jahren als 'Arkansas Abziehstein für Schnitzwerkzeuge'. Sieht aus wie Marmor, ist aber deutlich härter. Im Vergleich: Der GBB lässt sich mit feinem Schleifpapier bestens abrichten, beim Arkansas gibt es dagegen kaum sichtbare Kratzer und keinen Staub. Somit werde ich den Stein heute abend stolz mit wasserfestem Filstift auf den Namen 'Translucent' taufen!
 
Danke für die informativen Antworten. Schade, dass die Farbe nicht immer ein klarer Hinweis dafür ist, welcher Stein vorliegt. Die Einordnung der Steine mit vergleichenden Korngrößen ist in der verlinkten Übersicht sehr gut dargestellt.
Nur: Viele Händler wissen offenbar selber nicht, was sie da eigentlich verkaufen (siehe mein Ausgangspost, wo ein Stein z.B. einmal als soft, einmal als hard eingestuft wird). Dies war und ist das Hauptproblem bei der Auswahl der Steine. Für den Fein- und Feinstschliff sind die entsprechenden Steine durchaus eine Überlegung wert.
Der Vorteil von Natursteinen auch in der Soft-Variante - so habe ich es zumindest gelesen - scheint darin zu liegen, dass die Steine lange plan bleiben. Smith's - nur als Beispiel - gab an, dass der mittlerweile eingestellte Taschenstein 4'' (600er Körnung) bei normalem Gebrauch (was immer das heißt) 8-10 Jahren lang nicht abgerichtet werden muss.
Gut zu wissen, dass es mit Wasser auch geht, Öl nicht zwingend zur Benetzung der Steine erforderlich ist.

Ich wünsche ein schönes Wochenende.
 
Im Zusammenhang mit der vergleichbaren Körnung der Steine habe ich noch eine Frage:

In der verlinkten Tabelle wird z.B. ein Soft-Arkansas mit 400-600 Gritangegeben. Worauf bezieht sich die Körngrößenangabe? FEPA F? JIS? ANSI? Da die Körnung der Steine von Soft bis Translucent von 400 bis zu 8.000 - 10.000 reicht, würde ich JIS vermuten.
Das hieße dann, ein Soft-Arkansas läge dann bei 280 bis 320 FEPA?

Laut der Tabelle
https://www.danswhetstone.com/information/stone-grades-101/
wäre der Soft-Arkansas feiner; da es sich um eine amerikanische Seite handelt, gehe ich hier von ANSI aus.

Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da der translucent mit 6000-8000 angegeben ist, müßte JIS gemeint sein. In FEPA wäre das in der Höhe im Nanobereich zu suchen... :hehe:

Das mit den Körnungsangaben ist mit größter Vorsicht zu genießen. Durch die Härte kann man durch unvollständiges oder unsauberes Abrichten Artefakte auf der Oberfläche hinterlassen, die um Größenordungen jeneits des Erwarteten liegen. Deshalb auch das penible Einarbeiten bei den höheren Körnungen.

Durch das langsame Abrunden der Kornform neigen gut eingearbeitete Steine dazu, die durchschnittliche Erwartung an das Schliffbild deutlich zu übertreffen. Gute Rasiemesser Finisher aus dem Arkansas Lager dürften durch das Polieren und Einarbeiten bei 10K oder sogar gelegentlich darüber liegen.

Genauso kann man durch häufige Nachbearbeitung mit Diamantplatten einen Arkansas stets im untersten Körnungsbereich halten. Gelegentlich leider mit dazu gepaartem rüpelhaften Schleifgefühl... :mad:
 
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