thomas hauschild
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Hallo
Ich weiß nicht, ob die untenstehende Anleitung für Wärmebehandlung etc. schon mal vorgestellt wurde. Gut es ist in manchen Dingen nicht ganz einfach an die Hilfsstoffe zu kommen. Die Anleitungen sind auch nicht die Neuesten, aber es steckt in einigen beschrieben Schritten doch etwas Wares drin.
Stammt wohl aus dem Mittelalter
Allerhand von Eisen und Stahl gemachte Instrumenta, Wehr und Waffen, und Werckzeuge, auf das härteste zu machen, und ein jedes nach seiner Erforderung zu bereiten.
Härtung zu den Degen-Klingen.
Die Klingen müssen zähe seyn, daß sie nicht im Stosen zerspringen; sie müssen auch scharff seyn, daß sie im Hauen wohl durchgehen, darum muß man sie mitten am Cörper mit Oel und Butter härten, daß sie zähe werden, an der Schneiden aber mit scharffen Dingen, daß sie sharff schneiden; und dieses geschiehet entweder in höltzernen Rinnen, oder mit Leinen-Lappen, in die gehörigen Wasser eingeduncket. Und mag man hier Verstand und Fleiß darzu gebrauchen.
Wie man die Damascenischen Klingen nachmachen kann.
Solches kann gar wohl geschehen, daß man solche Stücke von den Damascenischen nicht wol unterscheiden kann; dann man läst ein Messer auf das beste pollieren, und reibet es mit Kalch-Mehl wohl ab, hernach nimmt man Kalch, mit Wasser gemischet, und reibet es auf der Hand mit den Fingern untereinander, hernach berühret man die hell-pollierte Klingen darmit hin und wieder, und macht Flecken darauf, nach Gefallen, und läßt sie an dem Feuer, oder an der Sonnen trocken werden. Hernach muß man ein Wasser haben, darinnen Vitriol aufgelöset ist, und solches darüberstreichen, dann wo kein Kalch hinkommen ist, da wird alles schartz, und über eine kleine Zeit wäschet man es mit wasser ab, und wo der kalch gewesen, findet sich keine Farbe. Und gehet es recht artlich an, sonderlich wann man mit dem Kalch die Wasserstriche natürlich aufzutragen weiß.
An den Damascenischen Klingen das ausgegangene Wasser wieder sichtbar zu machen.
So wird ein Dolch, Degen oder Messer auf das beste pollirt, mit Schmirgel-Pulver und Oel, und endlich mit Kalch abgerieben, daß nirgend kein Flecklein mehr darinnen sey, sondern die Klinge überall aufs helleste gläntze und blincke, alsdann nimmt man Citronen-Saft, und mischet ihn unter Schuster-Schwärze, so aus Vitriol gemachet wird, darmit netzt man die Klinge über und über; wann dieses nun trocken worden, so kommen die Flecken an ihrem Ort alsobald wieder herfür, daß es scheinet, als ob es gewässert wäre.
Wie die Damascener-Klingen gemacht werden, oder das Eisen zu härten.
Die Türcken nehmen frisches Gämsen-Blut, machen die Säbel-Klingen neunmal glühend, und löschen sie jedesmahl in solchem Blut ab, so werden sie dermassen hart, daß sie Eisen schneiden, wie der Stahl von Damasco.
Die Messer auf das beste zu härten.
Man nimmt frische Rinds-Klauen, läßt die warm werden und schlägt mit dem Hammer auf der Seiten darauf, so springet das Marck heraus, das trocknet man auf einem Ofen, und legt es mit Messern schicht-weise, in einen darzu geformten Topff, doch daß allezeit zwey überschüssige darbey seyn, die man heraus nehmen, und darmit probieren kann, ob alles wohl zu Stahl worden; und wann man es noch einmal also machet, so werden sie recht hart.
Messer zum Brod schneiden auf das beste zu härten.
Zu solchen Brod-Messern taugt nicht wohl aller Stahl, sondern nur ein solcher, der, wann er gebrochen, gantz kleinkörnicht, und von Eisen wohl gereinigt ist, den läßt man gelinde heiß werden, und schmiedet solchen zu einem Messer, und arbeitet dann solches mit Feylen, und anderst, biß daß er die Form eines Messers bekommt, und läßt dieses pollieren. Endlichen legt man es ins Feuer, biß die Violen farb daran erscheinet, man bestreicht es aber mit Seyffen, daß man die Farbe im Feuer desto besser erkenne; alsdann nimmt man es aus dem Feuer, und bestreicht die Schneiden mit einem in Baum-Oel genetzten Tüchlein, bis es kalt wird: Also wird die Härte des Stahls, vermittelst des Oels und der sanfften Glühung, gemildert. Und dieses ist die beste Härtung zu den Brodt-Messern; dann kann man gleich mit allen Messern Brod schneiden und so befindet man doch, daß nicht alle Messer dafür tüchtig sind, wie man vermeynet.
Die Degen und Messer-Klingen und die Instrumenta von Eisen, auf das beste zu härten.
Wann ein Degen, Messer-Klinge, oder ein anders Instrument geschmiedet wird, und man löschet sie in warmen Ebers-Blut ab, wird man sich verwundern.
Daß ein Schwerdt oder Messer das andere schneidet.
So nimm das edle Kraut Verbena, Wullkraut und Urin, stosse die frischen Kräuter zuvor, dann laß es miteinander wohl sieden, in solches stosse das eisen, lasse es eine gute Weile darinnen liegen, so wirst du die Kunst bald wahre finden.
Eine unglaubliche Eisen- und Stahl-Härtung, die gemein Eisen wie Bley wegschneiden thut.
Nimm zu Pulver gebrannt Schuh-Leder, je älter das Leder, je besser es ist, geschmoltzen Saltz, gebrannnt Hornfeylicht, pulverisirt Venedisch Glaß, oder Glaß-Gall, eines so viel als des andern, vermische es wohl untereinander, nimm dann, was du glühen willst, netze es mit Harn, oder nimm es aus demselben heraus, und bestreue es mit diesem Pulver oder, mache eine Lage um die andere damit, zementire es 6. Stund, laß es die letzte Stunde durch glühen. Schuh-Ahlen also gearbeitet werden sie hart.
Die allerhärtesten Eisen-Härtungen.
Wann man das Eisen in destillirten Essig eintauchet, so wird es hart; desgleichen geschiehet es auch mit destillirtem Urin, wegen des Saltzes, so darinnen enthalten ist.
Man löschet es durch in Mayen-Thau, der auf den Kräuter-Blättern gesammelt wird, ab, so wird es überaus hart, dann dieser ist so gesaltzen, daß man es nicht meynen sollte, wie es aus dem Theophrasto zu erweisen ist.
Essig, darinnen Salmiac aufgelöset worden, giebt auch der stärcksten Härtuzng eine.
Wie denn auch, wann man Urin-Saltz und Salpeter in Wasser auflöset, und dann das Eisendarinnen ablöschet, giebt es eine unglaubliche Härtung.
Wann man Salpeter und Salmiac, eines so viel als des andern, nimmt, beyde gestossen untereinander vermischet, in eine Phiolen mit einem langen Halse thut, und solches mit einander an einen feuchten Ort, oder Roß-Mist, zu Wasser oder Oel werden lässet, und glühend Eisenwerck darinnen ablöschet, so wird es auch unvergleichlich hart.
So man den Todtenkopff vom Scheidewasserbrennen, in Wasser, eine Stunde siedet, und hernach durch ein klares Tuch lauffen lässet, und den Stahl darinnen ablöschet, wird er zähe hart.
Wann man auch eine Lauge von ungelöschtem Kalch und Soda Saltz machet, und klar durchlauffen lässet, hernach das Eisen darinnen ablöschet, so wird es gleichfalls überaus hart. Und dieses sind gar fürtreffliche Härtungen, und werden alles verrichten, was man hierinnen verlanget.
Sonsten kann man auch den Stahl und Eisen überaus hart machen, so man Ochsenzungen-Kraut, sammt der Wurzel und allem, mit so viel Eisenkraut, ein, zwey, oder drey Stund, in Wasser siedet, läßt es dann durchseihen; was man nun darinnen ablöschet, das wird hart.
Oder, man nimmt Ochsen-Koth (von einem Ochsen, der nichts als Gras frißt) machet es mit Wasser und pulverisierter Seyffen zu einem dünnen Teig, mit diesem temperirt man das Eisen, so wird es also hart, daß es auch ander Eisen schneidet.
Oder, man nimmt frischen grossen Rettig, reibet solchen auf einem Reib-Eisen, und presset den Saft starck aus, es giebt auch eine gute Härtung wann man etwas darinnen ablöschet.
Oder, man nimmt alten Manns-Harn, thut solchen in einen Hafen, gießt Wasser daran, und läßt es halb einsieden, zum drittenmal, dann härtet man darinnen.
Oder, man nimmt Nessel-Saft, frischen Knaben-Harn, Ochsen-Gall, Saltz und starcken Wein-Essig, eines so viel als des andern, es giebt eine unglaubliche Härtung.
Oder, man nimmt Affa foetida, Euphorbia, Laudan. Ferap. Diese Stücke alle gestossen, untereinander vermischet, und thut es auf das glühende Metall, so macht es solches überaus hart.
Man bestreichet ein glühend Eisen oder Stahl mit Gänse-Schmaltz, und löschet es hernach mit Sauerkraut-Brühe ab.
Ein sonderliches Secretum, die Waffen und Gewehr auf das härteste zu machen.
Mache folgende gleich eingetheilte Mixtum also: Nimm gemein Saltz, Operment, gebrannt Bocks-Horn und Salmiac, eines so viel wie das andern, vermische es, wohlgepulvert, unter einander, überschmiere dann deine Waffen mit schwartzer Seyffen, streue bemeldtes Pulver darauf, wische es alsdann mit einem nassen Lumpen, und lege es in ein starckes Kohl-Feuer, lasse es durch und durch glühen, daß es gantz roth wird. Wann solches geschehen, so lösche es in Menschen-Harn ab, willst du es öfters thun, so stehet es dir frey.
Stahl zu härten, wie er zu Brest bereitet wird.
Nimm Urin von einem Mann, gemein Saltz, Ruß aus einem Schornstein, mische alles unter einander zu einer Massa, bedecke darmit das Eisen, wann es vorhero, wie es seyn solle, zubereitet ist, darnach mache einen teig von Töpffer-Dohn, so groß als ein Bogen Papier, und so dicke wie ein kleiner Finger, mehr oder weniger, wickele das Eisen darein, binde es mit einem eisernen Draht zusammen, und lege es also in ein starck Feuer, so wird es eine grüne farbe geben, wann die vergangen, so ist es fertig.
Ein gut Härt-Wasser, das Eisen darmit zu härten.
Man nimmt gebrannten Alaun und Salpeter, jedes 1. Loth, Salmiac 2. Loth, stosse alles zu feinem Pulver, koche das in sehr starcken Wein-Essig, in einem kupffernen Geschirr; in diesem Wasser lösche Eisen ab, so wird es sehr hart.
Oder, nimm gemein Wasser 3. Pfund, Alaun 4.(?) Loth, Römischen oder Ungarischen Vitriol, 2. Loth, Grünspan I. Quintlein, Stein-Saltz, 8. Loth, koche alles untereinander; und wann es gekochet ist, so thue darein weissen Weinstein, gemein Saltz, jedes 1. Loth, koche es abermalen ein wenig. Mit diesem Wasser bestreiche das Eisen, wann es wohl glühet, so wird es hart werden.
Ich weiß nicht, ob die untenstehende Anleitung für Wärmebehandlung etc. schon mal vorgestellt wurde. Gut es ist in manchen Dingen nicht ganz einfach an die Hilfsstoffe zu kommen. Die Anleitungen sind auch nicht die Neuesten, aber es steckt in einigen beschrieben Schritten doch etwas Wares drin.
Stammt wohl aus dem Mittelalter

Allerhand von Eisen und Stahl gemachte Instrumenta, Wehr und Waffen, und Werckzeuge, auf das härteste zu machen, und ein jedes nach seiner Erforderung zu bereiten.
Härtung zu den Degen-Klingen.
Die Klingen müssen zähe seyn, daß sie nicht im Stosen zerspringen; sie müssen auch scharff seyn, daß sie im Hauen wohl durchgehen, darum muß man sie mitten am Cörper mit Oel und Butter härten, daß sie zähe werden, an der Schneiden aber mit scharffen Dingen, daß sie sharff schneiden; und dieses geschiehet entweder in höltzernen Rinnen, oder mit Leinen-Lappen, in die gehörigen Wasser eingeduncket. Und mag man hier Verstand und Fleiß darzu gebrauchen.
Wie man die Damascenischen Klingen nachmachen kann.
Solches kann gar wohl geschehen, daß man solche Stücke von den Damascenischen nicht wol unterscheiden kann; dann man läst ein Messer auf das beste pollieren, und reibet es mit Kalch-Mehl wohl ab, hernach nimmt man Kalch, mit Wasser gemischet, und reibet es auf der Hand mit den Fingern untereinander, hernach berühret man die hell-pollierte Klingen darmit hin und wieder, und macht Flecken darauf, nach Gefallen, und läßt sie an dem Feuer, oder an der Sonnen trocken werden. Hernach muß man ein Wasser haben, darinnen Vitriol aufgelöset ist, und solches darüberstreichen, dann wo kein Kalch hinkommen ist, da wird alles schartz, und über eine kleine Zeit wäschet man es mit wasser ab, und wo der kalch gewesen, findet sich keine Farbe. Und gehet es recht artlich an, sonderlich wann man mit dem Kalch die Wasserstriche natürlich aufzutragen weiß.
An den Damascenischen Klingen das ausgegangene Wasser wieder sichtbar zu machen.
So wird ein Dolch, Degen oder Messer auf das beste pollirt, mit Schmirgel-Pulver und Oel, und endlich mit Kalch abgerieben, daß nirgend kein Flecklein mehr darinnen sey, sondern die Klinge überall aufs helleste gläntze und blincke, alsdann nimmt man Citronen-Saft, und mischet ihn unter Schuster-Schwärze, so aus Vitriol gemachet wird, darmit netzt man die Klinge über und über; wann dieses nun trocken worden, so kommen die Flecken an ihrem Ort alsobald wieder herfür, daß es scheinet, als ob es gewässert wäre.
Wie die Damascener-Klingen gemacht werden, oder das Eisen zu härten.
Die Türcken nehmen frisches Gämsen-Blut, machen die Säbel-Klingen neunmal glühend, und löschen sie jedesmahl in solchem Blut ab, so werden sie dermassen hart, daß sie Eisen schneiden, wie der Stahl von Damasco.
Die Messer auf das beste zu härten.
Man nimmt frische Rinds-Klauen, läßt die warm werden und schlägt mit dem Hammer auf der Seiten darauf, so springet das Marck heraus, das trocknet man auf einem Ofen, und legt es mit Messern schicht-weise, in einen darzu geformten Topff, doch daß allezeit zwey überschüssige darbey seyn, die man heraus nehmen, und darmit probieren kann, ob alles wohl zu Stahl worden; und wann man es noch einmal also machet, so werden sie recht hart.
Messer zum Brod schneiden auf das beste zu härten.
Zu solchen Brod-Messern taugt nicht wohl aller Stahl, sondern nur ein solcher, der, wann er gebrochen, gantz kleinkörnicht, und von Eisen wohl gereinigt ist, den läßt man gelinde heiß werden, und schmiedet solchen zu einem Messer, und arbeitet dann solches mit Feylen, und anderst, biß daß er die Form eines Messers bekommt, und läßt dieses pollieren. Endlichen legt man es ins Feuer, biß die Violen farb daran erscheinet, man bestreicht es aber mit Seyffen, daß man die Farbe im Feuer desto besser erkenne; alsdann nimmt man es aus dem Feuer, und bestreicht die Schneiden mit einem in Baum-Oel genetzten Tüchlein, bis es kalt wird: Also wird die Härte des Stahls, vermittelst des Oels und der sanfften Glühung, gemildert. Und dieses ist die beste Härtung zu den Brodt-Messern; dann kann man gleich mit allen Messern Brod schneiden und so befindet man doch, daß nicht alle Messer dafür tüchtig sind, wie man vermeynet.
Die Degen und Messer-Klingen und die Instrumenta von Eisen, auf das beste zu härten.
Wann ein Degen, Messer-Klinge, oder ein anders Instrument geschmiedet wird, und man löschet sie in warmen Ebers-Blut ab, wird man sich verwundern.
Daß ein Schwerdt oder Messer das andere schneidet.
So nimm das edle Kraut Verbena, Wullkraut und Urin, stosse die frischen Kräuter zuvor, dann laß es miteinander wohl sieden, in solches stosse das eisen, lasse es eine gute Weile darinnen liegen, so wirst du die Kunst bald wahre finden.
Eine unglaubliche Eisen- und Stahl-Härtung, die gemein Eisen wie Bley wegschneiden thut.
Nimm zu Pulver gebrannt Schuh-Leder, je älter das Leder, je besser es ist, geschmoltzen Saltz, gebrannnt Hornfeylicht, pulverisirt Venedisch Glaß, oder Glaß-Gall, eines so viel als des andern, vermische es wohl untereinander, nimm dann, was du glühen willst, netze es mit Harn, oder nimm es aus demselben heraus, und bestreue es mit diesem Pulver oder, mache eine Lage um die andere damit, zementire es 6. Stund, laß es die letzte Stunde durch glühen. Schuh-Ahlen also gearbeitet werden sie hart.
Die allerhärtesten Eisen-Härtungen.
Wann man das Eisen in destillirten Essig eintauchet, so wird es hart; desgleichen geschiehet es auch mit destillirtem Urin, wegen des Saltzes, so darinnen enthalten ist.
Man löschet es durch in Mayen-Thau, der auf den Kräuter-Blättern gesammelt wird, ab, so wird es überaus hart, dann dieser ist so gesaltzen, daß man es nicht meynen sollte, wie es aus dem Theophrasto zu erweisen ist.
Essig, darinnen Salmiac aufgelöset worden, giebt auch der stärcksten Härtuzng eine.
Wie denn auch, wann man Urin-Saltz und Salpeter in Wasser auflöset, und dann das Eisendarinnen ablöschet, giebt es eine unglaubliche Härtung.
Wann man Salpeter und Salmiac, eines so viel als des andern, nimmt, beyde gestossen untereinander vermischet, in eine Phiolen mit einem langen Halse thut, und solches mit einander an einen feuchten Ort, oder Roß-Mist, zu Wasser oder Oel werden lässet, und glühend Eisenwerck darinnen ablöschet, so wird es auch unvergleichlich hart.
So man den Todtenkopff vom Scheidewasserbrennen, in Wasser, eine Stunde siedet, und hernach durch ein klares Tuch lauffen lässet, und den Stahl darinnen ablöschet, wird er zähe hart.
Wann man auch eine Lauge von ungelöschtem Kalch und Soda Saltz machet, und klar durchlauffen lässet, hernach das Eisen darinnen ablöschet, so wird es gleichfalls überaus hart. Und dieses sind gar fürtreffliche Härtungen, und werden alles verrichten, was man hierinnen verlanget.
Sonsten kann man auch den Stahl und Eisen überaus hart machen, so man Ochsenzungen-Kraut, sammt der Wurzel und allem, mit so viel Eisenkraut, ein, zwey, oder drey Stund, in Wasser siedet, läßt es dann durchseihen; was man nun darinnen ablöschet, das wird hart.
Oder, man nimmt Ochsen-Koth (von einem Ochsen, der nichts als Gras frißt) machet es mit Wasser und pulverisierter Seyffen zu einem dünnen Teig, mit diesem temperirt man das Eisen, so wird es also hart, daß es auch ander Eisen schneidet.
Oder, man nimmt frischen grossen Rettig, reibet solchen auf einem Reib-Eisen, und presset den Saft starck aus, es giebt auch eine gute Härtung wann man etwas darinnen ablöschet.
Oder, man nimmt alten Manns-Harn, thut solchen in einen Hafen, gießt Wasser daran, und läßt es halb einsieden, zum drittenmal, dann härtet man darinnen.
Oder, man nimmt Nessel-Saft, frischen Knaben-Harn, Ochsen-Gall, Saltz und starcken Wein-Essig, eines so viel als des andern, es giebt eine unglaubliche Härtung.
Oder, man nimmt Affa foetida, Euphorbia, Laudan. Ferap. Diese Stücke alle gestossen, untereinander vermischet, und thut es auf das glühende Metall, so macht es solches überaus hart.
Man bestreichet ein glühend Eisen oder Stahl mit Gänse-Schmaltz, und löschet es hernach mit Sauerkraut-Brühe ab.
Ein sonderliches Secretum, die Waffen und Gewehr auf das härteste zu machen.
Mache folgende gleich eingetheilte Mixtum also: Nimm gemein Saltz, Operment, gebrannt Bocks-Horn und Salmiac, eines so viel wie das andern, vermische es, wohlgepulvert, unter einander, überschmiere dann deine Waffen mit schwartzer Seyffen, streue bemeldtes Pulver darauf, wische es alsdann mit einem nassen Lumpen, und lege es in ein starckes Kohl-Feuer, lasse es durch und durch glühen, daß es gantz roth wird. Wann solches geschehen, so lösche es in Menschen-Harn ab, willst du es öfters thun, so stehet es dir frey.
Stahl zu härten, wie er zu Brest bereitet wird.
Nimm Urin von einem Mann, gemein Saltz, Ruß aus einem Schornstein, mische alles unter einander zu einer Massa, bedecke darmit das Eisen, wann es vorhero, wie es seyn solle, zubereitet ist, darnach mache einen teig von Töpffer-Dohn, so groß als ein Bogen Papier, und so dicke wie ein kleiner Finger, mehr oder weniger, wickele das Eisen darein, binde es mit einem eisernen Draht zusammen, und lege es also in ein starck Feuer, so wird es eine grüne farbe geben, wann die vergangen, so ist es fertig.
Ein gut Härt-Wasser, das Eisen darmit zu härten.
Man nimmt gebrannten Alaun und Salpeter, jedes 1. Loth, Salmiac 2. Loth, stosse alles zu feinem Pulver, koche das in sehr starcken Wein-Essig, in einem kupffernen Geschirr; in diesem Wasser lösche Eisen ab, so wird es sehr hart.
Oder, nimm gemein Wasser 3. Pfund, Alaun 4.(?) Loth, Römischen oder Ungarischen Vitriol, 2. Loth, Grünspan I. Quintlein, Stein-Saltz, 8. Loth, koche alles untereinander; und wann es gekochet ist, so thue darein weissen Weinstein, gemein Saltz, jedes 1. Loth, koche es abermalen ein wenig. Mit diesem Wasser bestreiche das Eisen, wann es wohl glühet, so wird es hart werden.
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