Härtefehler

Ich arbeite auch mit einem Ofen aus einem Dentallabor. Die Entlüftung an der Rückseite habe ich mit passendgemachtem Ytong lose verstopft.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heisst also, die Klingen in die Nähe des Messpunktes gebracht,
wäre schon viel gewonnen!? Das heisst auch, die Feinsilberprobe
muss sich ebenfalls in der Nähe des Messpunktes befinden!?
Oh Mann, Superforum hier, ich werd jeden Tag ein bisschen schlauer!!!
Danke dafür, Axel.
 
Das heisst auch, die Feinsilberprobe
muss sich ebenfalls in der Nähe des Messpunktes befinden!?

Nein, die Feinsilberprobe kommt mittig in den Ofen und mit dem Fühler misst du deine Rektaltemperatur. :steirer:
Mensch, natürlich Probe nahe Fühler, du willst doch rauskriegen, welche Temperatur dein Thermometer beim Schmelzen des Silbers anzeigt... (soll noch einer behaupten, es gäbe keine blöden Fragen ;))

Danach würde ich dann den Fühler noch unterschiedlich positionieren (falls da bei deinem Ofen überhaupt geht), um rauszukriegen wo / wie groß die Temperaturunterschiede im Ofen sind. Sonst müsstest du (nachdem du den Fühler einmal "geeicht" hast) die Probe an verschiedenen Stellen anbringen.

Grüße Rainer
 
Mensch, natürlich Probe nahe Fühler, du willst doch rauskriegen, welche Temperatur dein Thermometer beim Schmelzen des Silbers anzeigt...

Soweit ich den Thread hier verstanden habe interessiert genau das eigentlich weniger.
Ich hoffe doch stark, dass ein NiCrNi Element samt zugehöriger Anzeige weniger als 1 oder 2 Grad Fehler aufweist. Allerdings kann man nicht davon ausgehen, dass die Temperatur im Ofen gleichmäßig ist. Gerade in den Ecken oder nahe der Tür ist sie üblicherweise geringer als in der Mitte, oben ist sie höher als unten,...

Desshalb muss das Silber (oder der zusätzliche Fühler) genau da hin, wo später das Messer liegt.
 
Ich denke, der Fehler ist jetzt mit großer Sicherheit gefunden-vergl. Beitrag 12.
Durch das Abdecken der Heizwendeln mit dem Härtegut entsteht ein gewisser Hitzestau, der zur Überhitzung des Härteguts und zur Zerstörung der Heizwendeln führen kann.
Ich habe mir aus einem Stück Schamotte eine Aufnahme für die Klingen gemacht, die in Schlitzen des Schamottes stehen. Der Schamottestein hat unten auch Füßchen, eben damit er nicht auf den Heizwendeln steht.
Eine ähnliche Konstruktion aus V2 A wäre wegen des schnelleren Wärmeübergangs noch besser.
Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich in den meisten Fällen aus dem Schmiedefeuer härte, weil man da den einen oder anderen kleinen Trick einbauen kann.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
´n Abend Stefan,
Das Gerät ist OK, aber der Fühler
... 11,23 Euro für den Fühler bis 1100 Grad...

ist eigentlich für einen Heräus-Ofen zu kurz, jedenfalls für den MR170 und den MR270. Die Türen dieser Öfen haben schon rund 70 mm Dicke, da misst man wirklich nur im vorderen Bereich des Ofens, im hinteren wird er aber deutlich wärmer als vorn. Der Brennraum hat beim MR170 rund 300 mm Tiefe, da bleiben dann nach hinten schon einige cm über...
Mir wäre da ein Fühler mit 300 mm Länge lieber, da bist Du dann bei den einschlägigen Händler mit Stecker und Zugentlastung bei rund 30 € plus Märchensteuer und Porto. Ausserdem wird bei dem langen Fühler der Griff nicht weich :super:

Gut, alles in allem sind das rund 70 - 80 T€uronen.
Ich habe mir auch für die Messaufgaben zwischendurch ein Gerät mit einem kurzen Fühler angelacht, zum Messen in meinem Heräus MR170 taugt der jedenfalls nicht.

Effektiv muss das aber jeder für sich entscheiden...

Letztendlich sollte aber die Temperatur da gemessen werden wo die Klinge zum Härten hingelegt wird, da ist es wohl am wichtigsten.

Da jeder Ofen ein eigenes Verhalten hat und jede Regelung wohl auch, muss das Zusammenspiel schon gut ausgeknobelt werden, damit die Härterei auch so klappt wie es sein soll.
Gute Regelungen haben eine Autotuning-Funktion, die eben dieses Zusammenspiel optimiert und Fühler, Regelung und Ofen prozessorgesteuert automatisch aufeinander abstimmt.

Freddie
 
OK, das mit der blöden Frage nehme ich hochoffiziell zurück, da ist wohl die weihnachtliche Stimmung mit mir durchgegangen ;)

Aber wenn Axel schon eine Kontrolle mit der Silberprobe machen will (und so habe ich seine Frage verstanden), dann ist es doch sinnvoll zuallererst mal die Genauigkeit der Messung damit zu prüfen. Kost' nix extra, macht nicht viel Arbeit und gibt Sicherheit, dass da nicht noch ein weiterer Fehler liegt. So können sich z.B. die Thermospannungen eines Fühlers mit der Zeit ändern, da kann eine Kontrolle nicht schaden.
Dass er beim nächsten mal die Klinge nicht mehr flach auf den Boden legt, davon gehe ich aus.

Grüße Rainer
 
Hallo Erka!
Das mit der blöden Frage ist schon vergessen.
Ich glaube,bei dem Thema haben wir alle ein bisschen gelernt.Gruss, Axel.
 
Zuletzt bearbeitet:
...So können sich z.B. die Thermospannungen eines Fühlers mit der Zeit ändern...

Gut, durch Alterung bedingt kann sich die Thermospannung eines Temperaturfühlers ändern, aber ich denke nicht, dass diese Fühler nur eine Lebenszeit von ein paar Messzyklen haben. Bedingt durch den mehr oder weniger "sporadischen" Einsatz der allgemein in der Messermacherszene vorkommenden Härteöfen und den darin verbauten Thermoelementen, unterliegen diese wohl keiner so großen Alterung, dass diese zu einer erheblichen Abweichung der Härtetemperatur führen wird.
Dies dürfte vielleicht in Lohnhärtereien eine Rolle spielen, wo die Öfen rund um die Uhr laufen.

Die Lösung wäre vielleicht folgendes Vorgehen:


  • Überprüfung der Einstellung des richtigen Thermoelementes am Regler
  • Anzeige des Temperaturreglers überprüfen, entweder durch
  • die Silbermethode für einen Temperaturbereich, bei Feinsilber sind das 961°C oder durch
  • ein geeignetes Messgerät
  • Wahl der korrekten Härtetemperatur nach Herstellerangabe oder Erfahrungswert.
  • Einlegen der Klingen in einen "Kamm", d.h. die Flächen der Klinge sollte weitgehend frei bleiben um eine Überhitzung oder zu geringe Temperatur zu vermeiden.
  • Verwendung eines geeigneten Abschreckmediums, i.d.R. auf ca. 60-80°C vorgewärmtes Öl.
  • Den Weg, bzw. den Vorgang des Entnehmens der Klinge bis zum Abschreckmedium so kurz und schnell wie möglich zu gestalten.
  • Die Klinge beim Verbringen ins Abschreckmedium nicht in der Mitte oder an der Spitze mit einer Zange zu halten sondern am Erl
  • Die Klinge beim Abkühlen leicht schwenken, um auftretende Gasblasen, die evtl. die schnelle Abkühlung beeinträchtigen könnten, zu eliminieren.

Freddie
 
Zur Kontrolle der "Wärmearbeit" eines Ofens (also des Produkts aus Temperatur und Zeit) eignen sich keramische Brennkegel sehr gut. Sie stellen eine sehr preisgünstige Möglichkeit dar, einen Ofen zu kalibrieren, und eignen sich vor allem auch dafür, die Temperaturunterschiede innerhalb eines Ofens darzustellen. Es wird häufig nicht beachtet, dass sich die Temperaturverteilung in Abhängigkeit von der Gestaltung und Beschickung des Ofeninhalts durch Veränderung der Konvektion, aber auch der Infrarot-Durchdringung deutlich ändert. Hier unterscheiden sich Gas- und Elektroöfen deutlich.

Zur Information ein Text aus dem Netz (Reimbold & Strick):

.....Die Pyrometerkegel werden zur Messung sowohl der Auswirkungen der Zeit als auch der Brenntemperatur innerhalb eines Keramikbrennofens eingesetzt. Die kombinierte Wirkung von Temperatur und Zeit ist entscheidend und stellt einen der wichtigen Aspekte erfolgreicher Keramikherstellung dar.

Pyrometerkegel von Orton sind empfindliche Indikatoren, die in der Lage sind, die bei einer „Wärmearbeit“ bestehenden Unterschiede mit einem bemerkenswerten Maß an Genauigkeit anzuzeigen......

Gruß

sanjuro
 
So, ich habe mir nur 50 Ortonkegel für die Temperatur 836 Grad bestellt, um in meinem Ofen zu testen, ob die Temperatur gleichmäßig auch in den Ecken ist. Der Ofen ist recht klein und um z.B. Klingen bis 25cm härten zu können, muss ich sie diagonal hineinstellen. Sollte jemand auch solche Kegel haben wollen, kann er sich melden, denn ich werde bestimmt nicht alle 50 verbrauchen...:D Danke nochmal an Sanjuro für den Tipp mit den Kegeln, ich kannte nur Segerkegel, aber die werden nicht mehr hergestellt.

Da ich mit dem Hintergrund dieses threads heute wieder gehärtet habe, hier noch ein paar Anmerkungen. Ich habe in das Entlüftungsloch meines Ofens ein konisches Schamottstück gesteckt und den Temperaturfühler des o.g. externen Thermometer dazwischengesteckt. Die hat den angenehmen Effekt, dass die Hitze nicht austritt und der Fühler heil bleibt. War also Dämlichkeit von mir, was ich neulich schrieb mit der verschmorten Isolation des Kabels.
Jedenfalls messe ich nun bei an der Skala des Ofens eingestellten 840° mit dem Thermometer 836° in der Mitte der Kammer. Da kann man ganz zufrieden sein, die Klingen ritzen jedenfalls beide Glas.

(Hat zwar mit dem ursprünglichen Thread wenig zu tun, passt aber thematisch hier doch irgendwie gut hin)

PP
 
......Ich habe in das Entlüftungsloch meines Ofens ein konisches Schamottestück gesteckt und den Temperaturfühler des o.g. externen Thermometers dazwischengesteckt. Dies hat den angenehmen Effekt, dass die Hitze nicht austritt und der Fühler heil bleibt......
Noch besser geht das mit ein wenig Keramikfaser-Watte.

Gruß

sanjuro
 
@ Theo,

solange der Fühler/ das Thermoelement der gleiche Typ ist wie ihn die Anzeigeeinheit will eigentlich sind die Stecksockel aller Thermoelemente gleich, nur die verwendeten Materialien sind unterschiedlich.

Die Kennzeichnung der einzelnen Typen erfolgt durch Farben. So wie ich das sehe, ist der für das angegebene Messgerät/ bzw. die Anzeigeeinheit Fühler ein Typ K und der von Dir rausgesuchte ist auch ein Typ K. Sollte also passen.

Eine gute Seite ist da auch die von TC Direct

Freddie
 
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