Härtelinie bei 1.2842

yaammoo

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Hallo,

ich möchte eine aus 1.2842 geschmiedete Skinner-Klinge partiell Härten. Kann ich bei dem Stahl überhaupt eine gute Härtelinie erzielen oder ist das vergebene Liebesmüh, weil der Stahl dafür gar nicht geeignet ist?


yaammoo
 
Halten wir den Thread aufrecht, irgendwann kommen die Fachleute. Aber ist es nicht so, dass der 2842 durch den Mangangehalt zum Durchhärten neigt?

Allgemein gilt wohl, je weniger Legierungsanteile, desto besser bildet sich ein Hammon.

Herbert hat dazu einiges verfasst. Er läßt Dich bestimmt an seinem Wissen teilhaben.

Ansonsten hoffen wir auf die Schmiede, die das vielleicht doch schon geschafft haben.
 
Es geht super mit 2842, das geheimniss hat eine Name: Markus Balbach :D
 

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Das es geht ist gar keine Frage :cool:

Der Unterschied zwischen einer 1.2842 oder 1.2510 Klinge und einem Reinen C-Stahl ( z.b.C60- C105 )
ist vergleichbar mit dem Betrachten einer Bergkette am Horizont bei klarer Sicht oder bei Nebel bzw. Smog.

Man sieht beides, einmal gestochen scharf und akzentuiert und einmal eher verschwommen und diesig.

Peter
 
Kevin Wilkins schrieb:
Wenn Markus die Wärmebehandlung macht, sehen die top aus und schneiden noch besser!


Jaaaa, wenn Markus Balbach die Wärmebehandlung macht .......
Leider bin ich nicht Markus Balbach. Aber ich werd mich einfach mal daran versuchen und wenn´s ganz gut wird weiß ich, dass ich Markus schon das Wasser reichen kann, haha, hüstel...
 
Claymore schrieb:
Das es geht ist gar keine Frage :cool:

Der Unterschied zwischen einer 1.2842 oder 1.2510 Klinge und einem Reinen C-Stahl ( z.b.C60- C105 )
ist vergleichbar mit dem Betrachten einer Bergkette am Horizont bei klarer Sicht oder bei Nebel bzw. Smog.

Das ist ja richtig poetisch, fast schon japanisch

Ich werd es einfach mal versuchen. Worin pack ich die Klinge denn am besten ein und wie dick sollte ich den Mantel machen.

yaammoo
 
Geht ganz einfach und man kann auf geheimniskrämerei sehr gut verzichten.

Geheimniskrämerei: Aus meiner Erfahrung wird damit eher das Schelchte verborgen als das Gute gefördert.

Entweder abdecken mit Lehmmantel oder einfach nur bis zu einer bestimmten Tiefe ins Öl stecken und wenn die Klinge dann am rücken nicht mehr sichtbar glüht dann vollständig rein.

Viel erfolg
 
wenn grad kein Lehm verfügbar ist, tut's auch feiner Schamottemörtel (zuschalgstoffe stören hierbei)
Und umwickel es mit einem dünnen Draht ( Bindedraht ) das hindert dern Mörtel vorm abplatzen



gruß

Peter
 
Claymore schrieb:
wenn grad kein Lehm verfügbar ist, tut's auch feiner Schamottemörtel (zuschalgstoffe stören hierbei)
Und umwickel es mit einem dünnen Draht ( Bindedraht ) das hindert dern Mörtel vorm abplatzen

Ich habe auf diese Weise meine Klingenrohlinge (s. Thread "Zwei Härteversuche") gehärtet -> optimal!

Wenn ich es richtig verstehe, dann bekomme ich im Idealfall eine harte Schneide, gefolgt von einem Übergangsbereich und dann den ungehärteten Rest.

Beim Ätzen meines ersten CK45-Versuchs erscheint der Übergangsbereich als milchig weiße Linie, und der ungehärtete Teil ist etwas dunkler als die Schneide (so soll's sein).

Beim 1.2842 ist die Sache aber irgendwie umgekehrt: die Schneide erscheint dunker als der Rest :confused: :

hamon.gif

Reagiert hier das Metall anders (unwahrscheinlich) oder ist der hellere Übergangsbereich beim 1.2842 einfach so breit, dass er die restliche Klinge bedeckt und es gar keinen wirklich ungehärteten Teil mehr gibt (meine Vermutung, da sich der hellere Bereich sehr schwer feilen und schmirgeln läßt)?

Ich habe mal gelesen, dass in diesem Übergangsbereich der Stahl seine größte Härte hat. Stimmt das?

(Wo gibt's C70 o.ä. als Flachstahl für einen "stockremoval" Tanto?)
 
Je nach Stahlsorte reagieren die Gefüge anders auf das Ätzen.
Der Übergangasbereich ist ein sog. Zwischenstufengefüge oder auch Bainit. Die Bainitforschung ist ein hochinteressantes Gebiet. Verallgemeinert kann man sagen, dass Bainit ähnliche Eigenschaften aufweist wie Federstahl. Die Härte kann unter bestimmten Umständen fast so hoch sein wie bei Martensit, aber sie in keinem Fall übertreffen. Bei der Festigkeit sieht es anders aus. Hier ergeben Kombinationen von von Martensit mit Bainit die höchsten Festigkeitswerte.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Peter
 
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