Taperedtang
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Hallo,
nachdem ich festgestellt habe, dass mich das Messermachen nicht mehr loslässt, musste ich mir auch noch einen Härteofen zulegen. Nur wer seine Klingen selbst härtet, weiss wie die Wärmebehandlung genau durchgeführt wurde und kann somit auf die Eigenschaften einer Klinge Einfluss nehmen und auch eine gleichbleibende Qualität sicherstellen.
Die Suche nach einem geeigneten Ofen war nicht ganz einfach. Richtig gute Härteöfen für Stahl kosten ein Vermögen. Die vielen, für den Keramikbereich angebotenen Öfen, sind oft nur bedingt geeignet und Laboröfen haben oftmals einen zu kleinen Innenraum.
Ich bin dann auf die Firma Beltgrinders aus Polen gestoßen. Sie bietet in erster Linie Bandschleifer für den Messerbau an, aber auch Härteöfen. Die Härteöfen „Minihell“ werden in drei verschiedenen Größen angeboten, ich habe die mittlere Größe gewählt, mit einem Innenraum von 13 cm x 17 cm x 45 cm. Damit kann man schon richtig große Klingen wärmebehandeln.
Mir war eine exakte Temperatursteuerung wichtig und eine Leistung mit der auch hochlegierte Stähle wärmebehandelt werden können. Das bietet der Ofen, mit seinen 3 Kw (220V) bringt er max. 1200°C. Damit kann man fast alle Stähle härten.
Der Ofen heizt sich sehr schnell auf, 800°C sind in ca. 14 min. erreicht, 1000°C in ca. 20 min und 1200°C in ca. 31 min, mehr als 1200°C sind nicht möglich. Die Steuerung lässt mehr nicht zu, wenn man eine höhere Temperatur einstellt, wird automatisch auf 1200°C zurückgestellt. Vermutlich zum Schutz des Heizelements, die Leistung des Ofens würde sicherlich auch höhere Temperaturen zulassen.
Die Temperaturschwankungen der eingestellten Temperatur sind sehr gering. Bei einem ersten Test des Ofens betrugen sie bei einer Temperatur von 830°C nur +/- 3°C. Beim ersten Einsatz mit Härtegut (Klinge aus 1.2235) betrug die Schwankung nur +/- 1°C das finde ich sehr beeindruckend. Ob das so bleibt wird sich zeigen. Nach öffnen des Ofens zum hineinstellen der Klinge, fiel die Temperatur auf 812° C ab, nach ca. 20 sec. waren wieder 830°C erreicht. Der Ofen ist sehr gut isoliert, selbst bei 1200°C werden das Gehäuse nur handwarm.
Aufgrund der kompakten Abmessungen passt der ca. 30 kg schwere Ofen prima in mein Schwerlastregal in der Garage. Er steht auf einer massiven Granitplatte.
Im Innenraum gibt es jede Menge Platz.
Die Bedienung ist sehr einfach, Stecker in die Steckdose, Hauptschalter an, Temperatur einstellen, warten bis die eingestellte Temperatur erreicht ist und loslegen. Die Temperatureinstellung ist selbsterklärend, mit den Pfeiltasten Feld anwählen und Temperatur einstellen, oben wird die Temperatur im Ofen angezeigt, darunter die eingestellte Temperatur.
Ofen, Härteöl und Abschreckbehälter
Der Klingenhalter im Ofen ist ein Spare-Rib Halter für den Grill, den ich aber bald ausrangiert habe, warum sieht man gleich.
Der "Klingenhalter" nach 1200°C angeschmolzen und verschweißt, da bewegte sich nichts mehr.
Der neue Klingenhalter ist stabiler.
Die erste Klinge aus 1.2235 ist gehärtet, ich habe bewusst einen einfachen Stahl für den ersten Test gewählt. Härtetemperatur: 830°C, Haltezeit: ca. 5:30 min, abgeschreckt in Öl für ca. 10 sec., anschließend noch handwarm für 2 x 1 h bei 180°C angelassen.
Im Backofen zum Anlassen.
Der schwarze Schmodder ist beseitigt.
Das Ricasso ist auch wieder schick.
Klinge ballig geschliffen, Schneidenstärke: 0,3 - 0,4 mm.
Ich habe versucht eine feine Geometrie mit Stabilität zu verbinden.
Ofen direkt nach dem Ausschalten, Innentemperatur noch ca. 800°C.
Der erste Eindruck des Ofens ist sehr gut, die Verarbeitung ist in Ordnung, die Leistung sehr gut und das Preis-/Leistungsverhältnis finde ich super. Der Ofen kostet 877.- € dazu kommen 120.- € für die Spedition. Für ca. 1000.- € bekommt man einen sehr brauchbaren Härteofen, der für meine Ansprüche, die ich an einen Härteofen stelle, vollkommen ausreicht. Nach ca. 4 Wochen nach der Bestellung ist der Ofen da. Geliefert wird gut verpackt auf einer Holzpalette. Die Öfen sind nicht vorrätig, sondern werden nach der Bestellung erst gebaut. Die Details hierzu regelt man am besten per Email (z.B. dass man keinen polnischen Stecker am Stromkabel haben möchte, sondern einen für deutsche Steckdosen passenden). Die Modalitäten zum Kauf, Bezahlung und Lieferung kann man der Homepage entnehmen. Die Kommunikation findet in Englisch oder Polnisch statt.
Viele Grüße
Matthias
nachdem ich festgestellt habe, dass mich das Messermachen nicht mehr loslässt, musste ich mir auch noch einen Härteofen zulegen. Nur wer seine Klingen selbst härtet, weiss wie die Wärmebehandlung genau durchgeführt wurde und kann somit auf die Eigenschaften einer Klinge Einfluss nehmen und auch eine gleichbleibende Qualität sicherstellen.
Die Suche nach einem geeigneten Ofen war nicht ganz einfach. Richtig gute Härteöfen für Stahl kosten ein Vermögen. Die vielen, für den Keramikbereich angebotenen Öfen, sind oft nur bedingt geeignet und Laboröfen haben oftmals einen zu kleinen Innenraum.
Ich bin dann auf die Firma Beltgrinders aus Polen gestoßen. Sie bietet in erster Linie Bandschleifer für den Messerbau an, aber auch Härteöfen. Die Härteöfen „Minihell“ werden in drei verschiedenen Größen angeboten, ich habe die mittlere Größe gewählt, mit einem Innenraum von 13 cm x 17 cm x 45 cm. Damit kann man schon richtig große Klingen wärmebehandeln.
Mir war eine exakte Temperatursteuerung wichtig und eine Leistung mit der auch hochlegierte Stähle wärmebehandelt werden können. Das bietet der Ofen, mit seinen 3 Kw (220V) bringt er max. 1200°C. Damit kann man fast alle Stähle härten.
Der Ofen heizt sich sehr schnell auf, 800°C sind in ca. 14 min. erreicht, 1000°C in ca. 20 min und 1200°C in ca. 31 min, mehr als 1200°C sind nicht möglich. Die Steuerung lässt mehr nicht zu, wenn man eine höhere Temperatur einstellt, wird automatisch auf 1200°C zurückgestellt. Vermutlich zum Schutz des Heizelements, die Leistung des Ofens würde sicherlich auch höhere Temperaturen zulassen.
Die Temperaturschwankungen der eingestellten Temperatur sind sehr gering. Bei einem ersten Test des Ofens betrugen sie bei einer Temperatur von 830°C nur +/- 3°C. Beim ersten Einsatz mit Härtegut (Klinge aus 1.2235) betrug die Schwankung nur +/- 1°C das finde ich sehr beeindruckend. Ob das so bleibt wird sich zeigen. Nach öffnen des Ofens zum hineinstellen der Klinge, fiel die Temperatur auf 812° C ab, nach ca. 20 sec. waren wieder 830°C erreicht. Der Ofen ist sehr gut isoliert, selbst bei 1200°C werden das Gehäuse nur handwarm.
Aufgrund der kompakten Abmessungen passt der ca. 30 kg schwere Ofen prima in mein Schwerlastregal in der Garage. Er steht auf einer massiven Granitplatte.
Im Innenraum gibt es jede Menge Platz.
Die Bedienung ist sehr einfach, Stecker in die Steckdose, Hauptschalter an, Temperatur einstellen, warten bis die eingestellte Temperatur erreicht ist und loslegen. Die Temperatureinstellung ist selbsterklärend, mit den Pfeiltasten Feld anwählen und Temperatur einstellen, oben wird die Temperatur im Ofen angezeigt, darunter die eingestellte Temperatur.
Ofen, Härteöl und Abschreckbehälter
Der Klingenhalter im Ofen ist ein Spare-Rib Halter für den Grill, den ich aber bald ausrangiert habe, warum sieht man gleich.
Der "Klingenhalter" nach 1200°C angeschmolzen und verschweißt, da bewegte sich nichts mehr.
Der neue Klingenhalter ist stabiler.
Die erste Klinge aus 1.2235 ist gehärtet, ich habe bewusst einen einfachen Stahl für den ersten Test gewählt. Härtetemperatur: 830°C, Haltezeit: ca. 5:30 min, abgeschreckt in Öl für ca. 10 sec., anschließend noch handwarm für 2 x 1 h bei 180°C angelassen.
Im Backofen zum Anlassen.
Der schwarze Schmodder ist beseitigt.
Das Ricasso ist auch wieder schick.
Klinge ballig geschliffen, Schneidenstärke: 0,3 - 0,4 mm.
Ich habe versucht eine feine Geometrie mit Stabilität zu verbinden.
Ofen direkt nach dem Ausschalten, Innentemperatur noch ca. 800°C.
Der erste Eindruck des Ofens ist sehr gut, die Verarbeitung ist in Ordnung, die Leistung sehr gut und das Preis-/Leistungsverhältnis finde ich super. Der Ofen kostet 877.- € dazu kommen 120.- € für die Spedition. Für ca. 1000.- € bekommt man einen sehr brauchbaren Härteofen, der für meine Ansprüche, die ich an einen Härteofen stelle, vollkommen ausreicht. Nach ca. 4 Wochen nach der Bestellung ist der Ofen da. Geliefert wird gut verpackt auf einer Holzpalette. Die Öfen sind nicht vorrätig, sondern werden nach der Bestellung erst gebaut. Die Details hierzu regelt man am besten per Email (z.B. dass man keinen polnischen Stecker am Stromkabel haben möchte, sondern einen für deutsche Steckdosen passenden). Die Modalitäten zum Kauf, Bezahlung und Lieferung kann man der Homepage entnehmen. Die Kommunikation findet in Englisch oder Polnisch statt.
Viele Grüße
Matthias
