Haiku Original - was taugen die?

Vinc

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Hallo zusammen,

ich lese mich jetzt seit ein paar Wochen hier ein, weil ich gerne mal etwas neues ausprobieren wollte.

Um grob zu wissen, wie mein jetziges Equipment einzuschätzen ist im Vergleich zu den hier diskutierten Messer, würde ich gerne mal Eure Einschätzung hören.
Per SuFu habe ich nur spärliche Infos gefunden, die auch noch Jahre alt sind.

Deswegen möchte ich mal fragen, was ihr so von den Haiku´s haltet - ich habe ein H05 Santoku 17cm, ein H06 Kochmesser 20cm und ein H02 Allzweckmesser 12 cm.
Schärfen tue ich die selbst mit Wassersteinen, klappt auch ganz ok, aber kenne ja auch (noch) nichts besseres. :)

Könnt ihr mir ein wenig Einschätzung zu den Geräten geben? Und ich habe den Eindruck, dass die recht dünn sind, habe aber leider kein geeignetes Messinstrument - kennt jemand von Euch die Abmaße, so im Vergleich zu einem "günstigen" Kenso oder Tadafusa oder den oft erwähnten Lasern?

Sorry wenn die Frage völlig dumm ist, dann ziehe ich sie gerne zurück.

Danke! :)
 
Gute Frage, nächste Frage... oder anders gesagt: Was willst du nun genau wissen? Ob die Dinger was taugen? Ob es sich für dich lohnen würde, sie gegen ein Tadafusa, Kenso oder gar einen doppelt so teuren Laser (z.B. Ashi) zu ersetzen? Oder ob du zuviel für die Messer gezahlt hast...

Ich gebe mal meine völlig subjektive und nicht wirklich fundierte Meinung ab (weil ich sie nur vom Sehen her kenne und von dem Hersteller bisher nur die 301er Messer benutzt habe)....

Taugen die was? Kann ich nicht wirklich sagen, das kannst nur du selber beantworten... mich würden sie vermutlich nicht glücklich machen, wenigstens wenn ich da die 301er als Maßstab nehme. Die hat mein Koch bei dem ich als Nebenjob kellner-neben ner Magnetleiste voller GLOBAL- in seiner Kochschule für seine Gäste rumfliegen und ich kann seine Begeisterung für die Messer nicht wirklich teilen. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angelangt, wo ich teilweise ein eigenes kleines Messer auf Verdacht einpacke, wenn ich vermute das ich vorweg bei irgendwelchen Vorbereitungen mithelfen muß.... xD

Lohnt es sich die zu ersetzen? Ich würde sagen ja, wobei daß jetzt nicht heißt das du mehrere hundert Euro in die Hand nehmen und alle 3 ersetzen mußt. Ich vermute, dass die Dinger schlechter schneiden als ein Tadafusa, schwerer zu schleifen sind und die Schärfe weniger lange halten (weil nur ~56 HRC). Wäre also eventuell eine Überlegung wert zu schauen, ob du nicht ein Santoku von Tadafusa oder Kanso austestet... das Kochmesser würde ich als Messer fürs Grobe definitiv behalten und bei Schnippelmessern würde ich auch keinen Asiaten nehmen, da steht der Preis nicht in Relation zu dem was man z.B. von Herder oder Victorinox geboten bekommt (ausser der besseren Optik).

Ich hab mir eben mal die Mühe gemacht und bei YT nen Produktvideo der Haiki Serie angeschaut, wo man die Messergeometrie sieht...die ähnelt doch den 301er und fällt für mich eher in die Kategorie "Europäer im Japangewand". Sprich du hast eine Klinge, wie man sie auch von Wüsthof, WMF oder Zwilling bekommt (unverwüstlich), die für etwas exotisches Flair eben einen "japanischen" Griff hat. Also ja, die schneiden definitiv schlechter als ein Tadafusa oder als ein teurer Laser, wie ein Ashi, Suisin oder Konosuke...

Wie schaut es mit dem Preis/Leistungsverhältnis aus... ich vermute nicht gut, da CHROMA eine bekannte Marke ist und man da eben den Namen fett mitbezahlt... ich halte die Porsche 301er z.B. genauso für überteuert,wie KAI "Mälzer Edition" oder KASUMI Messer und vermute, dass es bei den HAIKU Original nicht anders sein wird. Eventuell nicht ganz so krass wie bei den 301er, da man hier eben die Marke Chroma und das Porsche Design zahlt. Ich denke also für 100€ bekommt man sehr wahrscheinlich bessere Messer, deren Hersteller eben nicht so bekannt und in jedem Kaufhaus zu finden sind, oder die in Auftrag für Händler hergestellt und unter deren Eigennamen dann laufen (wie die Eden Kanso z.B.).
 
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Vor einer Antwort kurz zu meinem Kontext: Ich lese mich seit ca. 9 Monaten in den Küchenmesserteil vom Forum ein, meine Hands-on Erfahrung beschränkt sich aber auf zwei Messer, die von Jürgen Schanz ausgedünnt sind und ein K5 von Herder in rostfrei.

Nun zur Frage: Eines meiner nachgeschliffenen Messer ist ein Haiku in 14cm (im Endeffekt ein Petty). Vor dem Dünnschliff war das Messer zwar benutzbar, schneiden machte aber nicht sonderlich viel Freude. Nun, ballig gegen null ausgeschliffen, mit einer Spitze die weniger als 0,25mm breit ist macht das Schneiden schon Spaß, erfordert aber eben auch etwas mehr Konzentration und Vorsicht. Ich schärfe das Haiku mit einem Sharpmaker und Ultra-Fine Keramik, das Messer wird bissiger scharf als meine Kai Wasabi Messer, hält die Schärfe aber nicht so lange (56 HRC vs. 58 HRC).

Die Haiku Messer haben den Vorteil, schön leicht zu sein (Pseudo-Wa Griff). Mit einem Dünnschliff von Jürgen Schanz sind das auch gute Messer aber eben nur mit regulärem (will nicht sagen 0815) Stahl.

Gruß,
Paper-Crane
 
Karnstein hat den Kern der Sache schon ganz gut erfasst: Es sind Messer aus stinknormalem Chrom-Moly-Stahl, ganz normal auf 59° HRC gehärtet. Die Geometrie ist eher auf der soliden Seite. Dieses Qualitäten entsprechen der unteren Kategorie japanischer Messer, die man deutlich günstiger bekommt, wenn man nicht den Namen Chroma mitbezahlen muss. Mir sind die Haikus nach einem ganzen Sommer, den ich damit arbeiten musste, so dauerhaft unangenehm in Erinnerung, dass ich sie nie kaufen und sobald wie möglich ersetzen oder zumindest ausdünnen lassen würde.
 
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