Haller Nodachi mit Problemen

Patrick71

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Hallo,

bin recht neu hier im Forum aber nun will ich auch mal was fragen :D

es geht wie schon oben geschrieben um ein Haller Nodachi. nun zu den Problemen

1. ich wollt mal fragen wie/ ob man das Wachs aus der Scheide bekommt. es sieht recht eklig aus wenn man die Klinge rauszieht und sie ist jedes mal verschmiert :argw: laut Lieferant soll das so sein, aber das ist mein erstes Schwert was so verschmiert ist. ich tippe mal auf ein unsauberes verarbeiten der Scheide. bekomm ich das Zeug da irgendwie raus oder muß ich mir ne neue Saya bauen?

2. das ist der Griff, mit einer länge von 52cm ist er recht lang, was für ein Nodachi normal ist, aber es sieht total bekloppt aus weil der so gerade ist. kann ich den Stahl im Griffbereich biegen oder ist der gehärtet oder sowas? will da nicht einfach rumbiegen und das Ding vll abbrechen. zu bemerken ist noch das ich keine schmiedemöglichkeiten habe, also würde alles am Schraubstock und mit nem Hämmerchen von statten gehen :D

Danke schon mal für die Antworten
 
kann ich den Stahl im Griffbereich biegen oder ist der gehärtet oder sowas?

Ok, ich bin zwar kein Nihonto-Experte - aber dazu möchte ich nur sagen:
Auch wenn sich die Nakago biegen lässt (normalerweise würde ich davon ausgehen, daß die weicher ist als die Klinge, aber bei diesem Modell...hm, wer weiß) hast Du immer noch den restlichen -geraden- Tsuka der dann übrigbleibt und wohl nicht mehr passen wird. Dann müstest Du Dir das auch gleich neu bauen.
Ob sich der Aufwand bei einem 99,-€ Deko-Schwert lohnt, musst Du natürlich selbst entscheiden...

Gruß,
Hawkbill
 
ich hatte eigentlich vor den ganzen Griffbereich zu biegen von daher komm eh ein neuer Griff drann. die ganzen anderen Nodachi haben ja gebogene Griffe ( Tsuka). Habaki, Tsuba und Kashira hab ich schon andere, die Originalen sahen nicht so toll aus. die Wicklung an Tsuka und Saya werden auch neu gemacht, da dunkelbraunes Kunstleder nicht so mein Fall ist.
 
Hallo Patrick,

Traditionell wird ein japanisches Schwert nicht am Griff gehärtet. Beim Yaki-ire (Härtung) befindet sich nämlich dieses Stück des Schwertes, egal ob Nodachi, Nagamaki, Katana oder welchen Schwerttypus auch immer, bereits am Rande des Schmiedefeuers.
Das heißt der Griff ist leichter zu verformen als der gehärtete Klingenbereich - relativ. AAAAAAAAAAAAABER ich würde nicht zu einer Kaltformung raten, da es ohne Übung sehr, SEHR schnell passieren kann, daß der Griffstahl dann aussieht wie ein Propeller - WENN sich überhaupt was tut.

Wenn ich soeinen Griff unbedingt biegen wollte, dann gibt es eine Möglichkeit, die so geht:
Den/die/das Nodachi vollständig demontieren. Die klinge unten an der Grenze zum Griffteil mit Lappen so umwickeln, daß die Klinge so viel Kontaktfläche wie möglich mit dem/den Lappen hat. Dann die Lappen reichlich mit Wasser naß machen. Jetzt die Griffpartie achtsam warmformen, was praktischerweise auch mit einer nicht zu kleinen Lötlampe geht. Dabei müssen Sie aber unbedingt drauf achten, daß die Lappen häufig mit Wasser übergossen werden UND die Wärme oberhalb des Griffes nicht zu viel wird. Das heißt, daß man nicht zu dicht an den gehärteten und polierten Teil des feinen Stückes kommen darf. Wenn auch die Temperatur nicht ausreichen mag, um die Härtelinie verschwinden zu lassen (über 700°C - was mit der Lappenmethode utopisch ist - es sei denn die Lappen brennen schon :lechz: ), muß man trotzdem Gefühl dafür haben.​

Man kann die Methode ohne zu viel Aufwand in der Werkstatt und mit Übung an wertärmeren Stahlstücken ähnlicher Verarbeitungsfreudigkeit durchaus hinkriegen. Mit Sinn, Verstand und Gefühl ist es keine Hexerei.
Sie können sich aber auch einen Schmied suchen, der das macht. - Er wird mit der Lappenmethode vertraut sein - jeder Schlosser und co. kennt sie, denk ich.
Man muß aber wissen, daß der Querschnitt des Griffstücks/der Angel wieder dem Ursprünglichen genug gleicht, sodaß die Tsuba (Stichblatt), die Seppa (Unterlegscheiben) und die Habaki (Griffzwinge) wieder montierbar sind. Vielleicht muß die Habaki sogar neu angepaßt oder neu gebaut werden! Der Angel kann mit der Feile zur Leibe gerückt werden bis die Metallteile wieder durchgehen.

Alles in Allem ist der Aufwand überschaubar für einen des Handwerks geschickten Unfremden.

Zu der Wachssache kann ich mangels Wissens nichts sagen, aber kommt Zeit, kommt Antwort.

Ich hoffe ich konnte schonmal ein Stück weit Licht ins Dunkel Bringen.
 
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danke euch beiden für die Antworten

so hab mal den Griff enternt. ich glaub den haben die für die Ewigkeit da draufgemacht der epoxy war hartnäckig aber ich bin es auch :D
zu meiner Verwunderung ist die Angel schon in der gewünschten Biegung nur die/der Tsuka war gerade
 
Ach ja, sehen Sie? Das macht ihr Vorhaben doch recht einfach. :)

Bleibt nur noch das Problem mit dem Wachs (vielleicht verhärtetes schlechtes Öl?).
Ich hab ein bisschen darüber überlegt: Vielleicht läßt sich da was mit einer Flaschenbürste oder einem selbstgebastelten Schaber machen?
Es gibt ja auch fettlösende Mittel, aber es ist ja immer soeine Frage ob die nicht den Lack zerstören oder die Verleimung lösen und sich das Holz verzieht.
Wenn's wirklich keine bessere Lösung gibt, könnte man vielleicht die verleimten Scheidenhälften trennen und den Wachs dann entfernen (mit ein WENIG Wachsentferner)?
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Buch "Japanische Schwertschmiedekunst" steht geschrieben, daß das Trennen der Scheidenhälften die Methode zum Reinigen des Innenraumes ist.
Traditionell werden die Holzhälften dehalb mit einer Reispaste (Stärkegehalt - Mancheiner weiß vielleicht wie gut Daumen und Zeigefinger zusammengeklebt werden, wenn man klebrigen Reis oder totgekochte Nudeln zwischen den Fingern hatte.) verleimt. Diese hält gut genug, aber nicht so gut, daß die Holzteile nicht schadlos wieder getrennt werden könnten. Aber wer weiß, welcher Leim bei genau DER Scheide benutzt wurde? Wenn Holzleim verwendet wurde, der auch im Baumarkt zu kaufen ist(Ponal wasserfest & co.), dann ist nichts mit Trennen, außer Sägen, aber dann fehlen 2mm Material u.s.w.u.s.f.
Nebenbei ist noch zu wissen, daß Magnolienholz, die traditionell japanische Holzwahl dafür, sehr weich ist. Das ist gut, um die Klinge nicht zu zerkratzen, aber das Holz nimmt wohl sehr leicht Schaden. Auch hier die Frage ob wirklich DAS Holz verwendet wurde.
Notgedrungen bleibt garnichts anderes übrig als Schaben oder Neubauen, soweit ich das sehe.
 
zu 2: warum gehst du da nicht einfach mal mit einem Putzlappen rein?

Einfach mit einer dünnen Stange riendrücken und wieder rausziehen (sollte natürlich lang genug sein, daß ausreichend viel draussenbleibt;))
 
hmm du kennst aber schon ne Öffnung vom Saya, mit einer Länge von 107 cm und und die Öffnung ist gerade mal 1,5X 3,5cm wird das mit dem Putzlappen und dem haken wohl unmöglich werden.

das mit dem öffnen der Saya wird wohl auch problematisch, schon allein wegen dem Lack :( . das Holz was verwendet wurde, hmm gute Farge. Am Griff war es ein recht leichtes, weiches und saugfähiges Holz, ob es sich da jetzt um Magnolienholz handelt, keine Ahnung. Die "Rochenhaut" am Griff wurde wahrscheinlich mit so einer Reispaste verklebt sie ging beim entfernen recht leicht vom Griff ab. mal sehen wie sich der Bau des Griffes verhält, dann werd ich bestimmt auch die Saya neu bauen, wird schon schief gehen :)

so hab dann mal noch ne frage. es geht um die Wicklung der Saya. es ist zwischen den beiden Befestigungsösen, eine Wicklung wie am Griff. nun wollt ich mal fragen ob es da irgend welche Befestigungsknoten gibt. das gute bei der Originalwicklung ist , das dünnes kunstleder verwendet wurde und das haben die einfach angeklebt. ich hab schon mal gegooglet aber nur was über die normale Wicklung gefunden.

kann da vll wer helfen? Danke schon mal im Voraus :)
 
hmm du kennst aber schon ne Öffnung vom Saya, mit einer Länge von 107 cm und und die Öffnung ist gerade mal 1,5X 3,5cm wird das mit dem Putzlappen und dem haken wohl unmöglich werden

Cry.Sys meinte wohl sowas in der Art, wie die Stangen, die man z.B. zur Laufreinigung (also bei Gewehren) benutzt. Die gibt es mehr oder weniger flexibel aus Metall, mit ner Öse vorne dran, wo man einen Stoffstreifen einfädeln kann. Sowas passt auch in eine Saya. Kann man sich ja auch selber bauen (mit stabilem Draht in passender Länge...)
Auf diese Art dürfte es aber vermutlich ziemlich lange dauern, um da zufriedenstellend was rauszubekommen.

Vielleicht noch eine Möglichkeit, die man noch auprobieren könnte:
Die Saya mit der Öffnung nach unten auf saugfähiges Material stellen. Und zwar an einem Ort wo es möglichst warm ist (neben eine Heizung, in die Sonne o.ä.; vielleicht mit einem Fön etwas nachhelfen - Temperatur natürlich so wählen, daß da nichts beschädigt wird). Mit etwas Glück verflüssigt sich das Fett/Wachs soweit, daß zumindest ein größerer Teil rausläuft.
 
Hallo Patrick71,

Die Aussage:
Die "Rochenhaut" am Griff wurde wahrscheinlich mit so einer Reispaste verklebt sie ging beim entfernen recht leicht vom Griff ab.
interpretiere ich dahin, daß du wenig Vertrauen auf die von mir genannte Methode allgemein legst. (Nebenbei bemerkt, daß nie die Rede war, daß ROCHENHAUT so befestigt wird! Wie ebendiese befestigt wird weiß ich nicht.) Aber die Zaya (Schwertscheide) wird so gemacht, und das hält auch! Aber eben nicht so stark, daß die Holzhälften unbrauchbar werden würden bei einer Trennung beider Hälften, die zur Reinigung im Land der aufgehenden Sonne gemacht wird. (H.+L. Kapp, Yoshihara Y.: Japanische Schwertschmiedekunst, Ordonnanz Verlag.) Allerdings wird das mit einem Bild begleitet, das eine Shira-Zaya (~einfache, unlackierte Schwertscheide) zeigt. Ob es da Unterschiede gibt, wird nicht erwähnt.
Also, wieso nicht? Dann muß man nicht immer das volle Programm machen, sondern lackiert eben.
 
das auseinander bauen der Scheide wegen der Reinigung, da hab ich noch nie was von gehört. wenn man sich so die Videos und Berichte anschaut hätte ich nie gedacht das so etwas überhaupt möglich wäre ohne irreparabel Schäden zu hinterlassen. ich werd wohl lieber neu bauen ehe ich was kaputt mache und es danach nicht mehr zusammen bekomme :) und alles nur weil Haller Wachs in die Scheide geschmiert hat und den Griff gerade machen mußte :confused:

was ich nicht verstehe ist, das alle Hersteller von Nodachi und Odachi sich wahrscheinlich noch nie ein Original angeschaut haben denn alle Griffe sind gerade :confused: bei katanas sind die Griffe doch auch gebogen und da schein es jeder Hersteller zu wissen :argw:

kennt zufällig einer von euch ob es einen Hersteller von solchen Schwertern gibt der weiss was er macht?
 
Min

und alles nur weil Haller Wachs in die Scheide geschmiert hat und den Griff gerade machen mußte .................

Haller schmiert da gar nichts rein.....die importieren den Kram, so wie er ist, aus China. Wo die Chinesen solche Dinger her haben (Indien/Pakistan???) weiß ich nicht. Eventuell dengeln sie die Wallhanger auch selber.

kennt zufällig einer von euch ob es einen Hersteller von solchen Schwertern gibt der weiss was er macht?

Du meinst das jetzt nich ernst, - oder?

Wir reden hier doch von dieser Möhre: http://www.budoten.com/samuraischwerter/haller-reiter-samuraischwert-nodachi/psa/605433/ ?

Sowas heißt bloß Nodachi. Das ist aber keins.

Gruß
chamenos
 
hmm das Problem ist aber nun mal das diese Möhre dem Original mit am ähnlichsten kommt. ich könnte mir auch das nodachi von cold steel kaufen, aber 500 euro für nen Krumsäbel mit langem Griff möcht ich nicht ausgeben. man kann auch an ein katana einen 1m langen Griff dran machen und für 2000 euro kaufen. wie schon erwähnt, bei den Katanas schaffen es die meisten Hersteller ja auch die Schwerter wie echte Katanas aussehen zu lassen. mir ist es nicht wichtig Zementblöcke mit durchzuhacken, mit irgend welchen Schnittests zu prollen oder das der Stahl 10000 mal gefaltet ist. ich bin einfach auf der suche nach einem Nodachi oder Odachi
 
Mir wäre es furchtbar peinlich einen Billigsäbel zu haben, der einem echten "am ähnlichsten" sein soll, ist uncool. Cooler ist es ein echtes Schwert im japanischen Stil zu haben, das nicht den Anspruch auf Authentizität erhebt, aber funktioniert. Ob das jetzt ein Cold Steel sein muss weiß ich auch nicht, die Dinger funktionieren jedenfalls. Zementblöcke hackt man aber so oder so mit keinem Schwert, das billig Ding wird vermutlich schon an der Tischplatte die Pfoten von sich strecken.

BTW, Plural von Katana ist Katana, nicht Katanas.
 
Mindtrip


dann zeig mir doch mal einen Shop der "echte" nodachi oder odachi anbietet.

ich persönlich nehm lieber ein billigen Säbel der dem Original ähnlich sieht, als ein echtes Schwert im japanischen Stil was dem Original auch nur ähnlich sieht aber funktioniert. mir geht es um das Aussehen und ob es funktioniert ist nicht so wichtig
 
wenn du mich schon zitierst dann auch richtig. ich schrieb das " ich persönlich nehm lieber ein billigen Säbel der dem Original ähnlich sieht, als ein echtes Schwert im japanischen Stil was dem Original auch nur ähnlich sieht aber funktioniert"

da sieht man wer Ahnung hat das erste heißt nur odachi ist aber nur ein großes Katana

wenn du nen Shop oder Schied kennst der nur die Klingen anbietet wäre das super, da ich eh den Griff neu machen muß weil kashira, menuki, fuchi und tsuba meist nicht so toll aussehen oder gibts das odachi da auch billiger? $1630 sind etwas teuer wenn man tsuka und saya neu machen muß weil sie bescheiden aussehen

achja ein längerer Griff der dann auch noch gebogen ist wäre gut, sonst ist es auch nur ein teureres echtes schwert was einem odachi ähnelt
 
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