Hammer aus 42CrMo4V

hardc0re

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Moin, ich habe mir aus 42CrMo4v eine art Schlichthammer gebaut da ich dringend was derartiges brauchte, gehärtet habe ich ihn komplett (ganzer Kopf) in rapsöl, angelassen bei 250°... frage ist... kann man ihn so lassen?

Weil ich ständig von selektiver Härtung der bahnen lese .. aber mich frage wie ich das in meiner Gasesse hinkriegen sollte...,ich las das das Stielloch eig. weicher sein muss...,würde es reichen den bereich des stiellochs mit dem Brenner anders "anzulassen"?



MFG
 
Hi Hardcore,
wenn Du den Hammer als Schlichthammer beutzen willst, also: Du legst ihn auf das Werkstück und schlägst mit einem anderen Hammer auf den Schlichthammer, dann solltest Du nur die Bahn härten und den Rest nicht. Die Gefahr ist, dass der Schlichthammer absplittert, wenn Du drauf schlägst.

Mit der Gasesse dürfte es kein Problem sein, selektiv zu härten. Du bringst den ganzen Hammerkopf auf Härtetemperatur und schreckst dann nur die Bahnseite bis kurz unters Auge ab. Wenn Du es richtig machst (mir gelingt es nur selten) kannst Du die Restwärme gleich zur Bahn wandern lassen und damit anlassen (goldgelb).

Gutes Gelingen.

Grüße

Jörg
 
Ilmarinen: Danke schonmal für die guten hinweise... soweit hatte ich garnicht gedacht.. stimmt was du sagst ;) ,meinst du es stellt ein Problem dar den bereits gehärteten Hammer, wieder weichzuglühen und erneut zu härten?

Und noch eine dämliche Frage ...: klopp ich mir nicht den butterweichen hinteren teil des Hammers ziemlich schnell platt/pilzig wenn ich nur die Bahn härte die auf dem Werkstück liegt?
 
Das Weichglühen kannst du dir sparen. Einfach nochmal härten und entsprechend anlassen. Und nein das macht keine Probleme, wieso sollte es? Du hast sogar einen Normalisierungsschritt dazugewonnen.
 
Hi Hardcore,
meinst du es stellt ein Problem dar den bereits gehärteten Hammer, wieder weichzuglühen und erneut zu härten?

Du solltest den Hammerkopf nur nicht zu schnell erwärmen, da er gehärtet ist.

Und noch eine dämliche Frage ...: klopp ich mir nicht den butterweichen hinteren teil des Hammers ziemlich schnell platt/pilzig wenn ich nur die Bahn härte die auf dem Werkstück liegt?
Ja schon, aber das kann man dann beizeiten einfach wegschleifen. Und so schlimm platt schlagen tut man das auch nicht. Außer man haut ständig auf die Kanten. Außerdem hat der von dir gewählte Stahl eh schon ungehärtet etwas mehr Härte als normales Eisen.



Grüße

Jörg
 
Alles klar, da ich eh noch einen zweiten Hammerkopf gemacht habe, habe ich diesen heute so wie du sagtest gehärtet.

Auf dem Bild kann man am schwarzen bereich die Härtungszone sehen, sollte so ok sein?




Und nochne Frage zum einstielen.. da ich ein paar Stiele hierhabe.. hab ich einfach mal an einem getestet ihn 2 drittel einzusägen und nur zum testen einen Buchenholzkeil 1mm in den spalt ganz locker einzubringen.. Ergebnis... sofort nen spalt im unteren stielbereich wo der Sägeschnitt aufhört.. wie macht man es richtig? Der Sägeschnitt liegt schräg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Schlichthammer handelt es sich um einen sogenannten Hilfshammer (wie z.Bsp. Schrotbeile, Lochhämmer oder Prägehämmer) und die werden eigentlich überhaupt nicht mit einem Hammerkeil gesichert. Sie können ja auch nicht weg fliegen da Du ja mit diesen Hämmern auch nicht zuschlägst, sonern sie werden ja nur auf das Werkstück aufgelegt um dann mit dem Hand- oder Vorschlaghammer darauf zu schlagen.
Gruß Egbert
 
Hallo hardcOre,
habe in deinem 1. th. "Schlichthammer" gelesen. Bei der Ausführung dachte ich mir ???? mit der exakten Bahn und den scharfen Kanten wird er nicht glücklich, schon gar nicht wenn er ihn als geführten Hammer einsetzt.
Jetzt erhellt sich mir der beabsichtigte Zweck als Setzhammer, und trotzdem ???? da wird er nicht froh werden.
Ein Schlicht- oder Setzhammer ist geometrisch etwas anders aufgebaut als der "Fäustel" den du gemacht hast. Die Trefferfläche die sich dem Zuschläger bietet ist stets ballig und im Wesentlichen kleiner als die Arbeitsfläche (auch diese eher leicht ballig, mit gerundeten Kanten). Sieh dir doch mal entsprechende Bücher an, wie den stets zu empfehlenden Harvard Bergland, auch ein Blick auf den Katalog von Angele Schmiedebedarf ist hier schnell und aufschlussreich.
Zum Einstielen ist schon das Entscheidende gesagt worden, locker - sonst prellt es wie Sau und du haust dir auch wieder unnötig Macken in die Oberfläche.
Wenn jetzt der Einwand kommt, ich hab da gesehen wie jemand so geschlichtet hat..... Mag ja sein, ich weiß allerdings nicht wie das dann zustande gekommen ist, aus einer Verlegenheit heraus oder wider besseren Wissens, der Punkt ist - wie ist es richtig.
Also nimm den Fäustel und mach einen Schmiedehammer draus, habe an einem meiner Fäustel eine Seite sogar richtig leicht hohl geschliffen für Lochdorne und Meissel. Mach dir nach Vorbild z.B. Angele einen richtigen Schlicht- Setzhammer, und du wirst Freude dran haben.
Grüße aus München
Stefan
 
IronSteve: Klar du hast schon recht, ich weis auch wie sie normalerweise aussehen,zb die picard Schlichthämmer, btw, die kanten sind schon leicht abgeschrägt, sieht man nur schlecht, ich wollte was mit komplett planer bahn machen um meine kleinen Damastpakete praktisch wie einen Flachstahl auszuschmieden oder klingen geradezurichten.

Ich hab ihn nach diesem "Vorbild" gemacht: http://file1.npage.de/006839/44/bilder/tm_60_sc.jpg Das die Seite auf die mit dem 2ten Hammer eingeschlagen wird kleiner sein sollte ,auch klar.. aber ich hab hier nicht die Möglichkeiten soviel Material abzufräsen.. das Stielloch einfräsen zu lassen kostete schon n bischen was bei der Maschinenbaufirma in der ich es machen lies


MFG
 
Hi Hardcore,
auch klar.. aber ich hab hier nicht die Möglichkeiten soviel Material abzufräsen.. das Stielloch einfräsen zu lassen kostete schon n bischen was bei der Maschinenbaufirma in der ich es machen lies

dann solltest Du Dich ans Schmieden wagen. Das Auge nicht fräsen (sorry, aber da schüttelt es jeden Schmied) sondern aufdornen. Und dann den Zuschlagbereich "einfach" dünner Schmieden.

Mein Tipp: Spar das Geld für's Fräsen lassen und kauf dir lieber ein Bißchen geeigneten Warmarbeitsstahl für einen Spaltmeisel und C 45 oder den 42CrMo4V für Dorne und schau ob Du einen erfahrenen Schmied findest, mit dem Du so ein Werkstück und die geeigneten Meisel und Dorne umsetzen kannst. So jedenfalls hab ich das gemacht. Man hat dann Stück für Stück gutes Werkzeug und lernt unheimlich viel dabei.

Viel Erfolg

Jörg
 
Hallo hardcOre,
da du ja selbst deine Damastpakete schmiedest und auch einen Zuschläger zur Verfügung hast, dürfte das selbst Herrichten eines entsprechenden Setzers nicht mehr das Problem sein. Versuche doch evtl. erst einmal ein Muster aus ganz normalem St 37, danach geh auf etwas härtbares. ( den 42 CrMo4V halte ich für etwas zu überdimensioniert als Material, i. d. R. geht das ab C45 und etwas mehr bis C75, völlig ausreichend auch für Dorne und Meissel. Einfach die Materialangaben der industriellen Hersteller ansehen)
Zum planen Ausschmieden ist dir schon klar, das der Setzer nur minimal Material verdrängt, er glättet nur leicht die Unebenheiten durch das Recken mit einer balligen Hammerbahn. Auch sollte hier schon im Wesentlichen das Paket parallel sein, gerade wird es allerdings durch das Pressen zwischen Amboss und Hammerbahn. Nur wenn der Zuschläger nicht sauber zentrisch und in Linie zum Setzer trifft ( und das ist händisch fast auszuschliessen, evtl. mit einem Tritthammer nach Schmierler/Wien), wird durch diesen Schub der Setzer dir wieder leichte Macken und damit Unebenheiten ( Krümmungen ) ins Material bringen.
Mangels Zuschläger und dank Übung, bevorzuge ich das Richten und Glätten von Hand. Das bloße Richten zwischen Setzer und Amboss hinterlässt ( und das ist jetzt meist eine philosophische Anschauung unter den Schmieden) immer noch zu viele Spannungen im Stahl ( bei Schmiedeeisen ist das unerheblich, und da wird die Technik meistens angewendet) die beim Normalisiern und Härten für Verzug sorgen. Was ich als Richten von Hand bezeichnet habe kannst du bei Harvard Bergland mit Feinschmieden vergleichen, Gefügeverfeinerung und Spannungsabbau mit Ausrichten. Mit Übung ist das ganz gut hinzubekommen, auch in Dimensionen bei denen an einer Klinge nur noch ein paar Zehntel zum Schleifen drauf sind, und das ist für mich der Reiz des Schmiedens gegen Stockremoval.
Deine Hämmer mußt du jetzt nicht in die Tonne treten, bei einem 2 kg Fäustel habe ich eine extrem breite "Finne" angebracht um gezielt recken zu können.
Also lieber gleich den richtigen Weg gehen, als sich mit Halbheiten rumärgern.
Stefan
 
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