Hammerschlag-Methode bei Klingenspiel

Sam Hain

Mitglied
Beiträge
1.166
Mahlzeit!

Die Methode, den Achsniet mit vorsichtigen Hammerschlägen zu bearbeiten, um bei Slipjoints und Backlocks Klingenspiel zu beseitigen, ist ja bekannt. Genaueres findet die Suchfunktion dazu aber nicht. Es wird immer nur angedeutet. Daher mal ein eigener Thread dazu.

Bei deutlich sichtbaren und überstehenden Nieten (z.B. bei Spydercos altem Endura) ist das ja recht einfach: Harte Unterlage, Schlosserhammer, etwas Gefühl und fertig. Hat bei meinem auch schon bestens funtioniert.

Aber was macht man, wenn der Niet in der Backe sitzt und damit schön bündig geschliffen wurde? In den meisten Fällen ist er mit dem bloßen Auge gar nicht mal zu erkennen, wenn die Oberflächenbearbeitung sauber war.
Ich fand den vagen Hinweis auf Gummi- oder Kunststoffhämmer, und nun würde ich gern die Mechanik-Profis hier um Rat fragen:

Was nimmt man da am Besten? Kunststoff? Gummi? Kupfer? Und was eignet sich als Unterlage? Zu hart sollte es ja wohl nicht sein, da sonst die aufliegende Backe Macken bekommt. Aber es muss auch hart genug sein, damit der Niet eine ausreichende Stauchung erhält. :confused:

edit: Im konkreten Fall geht es um ein Queen "Mountain Man". Meiner Meinung nach ein super Messer, aber das Klingenspiel raubt mir den Nerv.


Wer kann helfen?
Danke!
 
Ich mach's immer so:

Backen mit Gundelputz polieren, dann kann man die Niete erkennen.
Eine Backe mit Tesa-Gewebeband abkleben.
Diese auf eine harte, flache Unterlage legen.
In der Mitte der nun obenliegenden Niete einen gut spitz geschliffenen Körner ansetzen und mit einem leichten (!) Hammerschlag die Niete ankörnen.
Klingenspiel überprüfen und den Vorgang so lange wiederholen, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wurde.
Dabei immer sauber in der selben Körnung ansetzen, damit auch wirklich nur eine runde Körnung entsteht.
Sich langsam und mit dezenten Schlägen an das gewünschte Ergebnis herantasten. Für eher grobmotorisch veranlagte Bastler ist ein leichter Hammer hilfreich.
Vorsicht, ein einziger "wütender" Hammerschlag und man hat ein "Beinahe-Fixed".
Die entstandene Körnung kann man mit Schmirgelpapier etwas glätten, sie fällt dann nicht mehr so auf, und es sieht aus, als "gehöre das so".

edit - hab noch etwas vergessen
Hat man auf einer Seite bereits eine deutliche Körnung, und das Klingenspiel ist zwar geringer, aber noch nicht gering genug, kann man das Spiel auch auf der gegenüberliegenden Seite weitertreiben. So kann man mit Geduld und Feingefühl zwei identische Körnungen anbringen, sieht aus wie ab Werk vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
also den Niet mit einem Körner auftreiben? Hervorragender Vorschlag, danke!!:super:
Sobald ich meinen Körner gefunden habe, probiere ich das aus und werde den Erfolg berichten.

edit: Problem! Beim Polieren stellte ich fest, dass bei diesem Modell der Niet offenbar unter den Backen sitzt, also nicht bis an die Oberfläche reicht. Bekomme ich die (vermutlich geklebten) Backen durch Erwärmen ab, oder sollte ich da anders vorgehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück