Selektiv härten
tomtom84 schrieb:
... 4034 mit HAMON härten - taugt der Stahl dafür und wie bereite ich den Lehm für den Mantel? Kann ich statt Lehm auch Ton nehmen?
thjorve
Ob der Stahl dafür taugt, weiß ich nicht; er muss im hoch gehärteten Bereich Martensit bilden.
Sicher gibt es zu diesem Thema auch in den Suchfunktionen entsprechende Antworten. Vor allem sind aber auch die japanischen Fachbücher eine Hilfe; die klären schon die Fachbegriffe: der HAMON ist die "Härtelinie" (die sehr selten eine Linie, sondern meist ein diffuser Bereich von größeren oder kleineren Martensitkristallen ist), die YAKIBA ist der gehärtete Bereich.
Ton hat eine hohe Plastizität und fällt meist schon beim Trocknen von der Klinge ab - das ist nicht hilfreich. Lehm (mineralisch im Wesentlichen auch Ton) enthält unplastische Bestandteile (z.B. Sand) und schwindet daher nicht so stark beim Trocknen. Die Chance, dass er auf der Klinge haftet, ist dadurch größer. In jedem Fall muss man experimentieren und herausfinden, welche Zuschlagstoffe in welcher Menge hinzuzufügen sind (gepulverte Holzkohle, Quarzmehl, ggfs. Methylzellulose als Haftmittel, SiC u.ä.). Dann gibt es noch das Problem der "Warmhaftung": wie verhält sich die auf der Klinge gut durchgetrocknete und langsam angewärmte Packung im Feuer?
In Japan wurde die ganze Klinge mit einer dünnen Schicht überzogen, der Rücken zusätzlich mit einer dickeren Schicht. Dann wurde mit einem Bambusspatel im Bereich der Schneide ein Muster in den Lehmmantel gekratzt, das nach dem Härten den Verlauf des HAMON bestimmte. Die Schneide blieb stets mit einer dünnen Lehmschicht gegen Verzunderung/Entkohlung geschützt.
Also: Bücher lesen und ausprobieren! Viel Glück!
sanjuro