hangeschmiedetes Damasteel-Messer

Fliege

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Ich möchte Euch mein neues Messer unter www.messerschmied.net "aktuelles Projekt" vorstellen. Der Stahl ist aus 16 mm Rundstahl handgeschmiedet. Beim zusammenkleben des Griffes ist die schmale Elfenbeinscheibe verrutscht und es war ein schmaler Klebestreifen zwischen der Bronze und dem Elfenbein sichtbar. Volle Depression. Zuerst konnte ich den Fehler akzeptieren. Der Griff war fertig geschliffen. Alles perfekt nur dieser schmale Streifen. Einen Tag habe ich es ausgehalten. Dann die Säge genommen und das Elfenbein vorsichtig ausgesägt. Den Spalt mit Uhu Endfest 300 ausgefüllt. Den Kleber vorher mit reinem Pigment gemischt. Übergeschliffen. Nerven beruhigt.
 
Mal wieder eine sehr schöne Arbeit, wie alle Klingen von dir!! :super: Sind die Messer aus deinen Galerien eigentlich käuflich erwerbbar, oder haben die schon alle einen neuen Besitzer??? :hehe: :confused:

Gruß

Mirco
 
Sehr schöne Arbeit! :super:

Wie ist Damasteel zu schmieden? Rostfrei ist ja nicht ganz unproblematisch, wenn den Stahl nicht kaputt machen will.
 
Danke Mirco, ja die meisten Messer von diesem und letzten Jahr sind zu erwerben. Siehe Punkt "Privatverkauf".
Damasteel ist schwieriger zu schmieden im Vergleich zu den meisten Kohlenstoffstählen. Nach meiner persönlichen Erfahrung sollte man nur Holzkohle zum Schmieden verwenden. Bei einem Versuch mit schwefelhaltiger Schmiedekohle ist mir der Stahl an der Oberfläche mehrfach gerissen. Aber ich bin mir nicht sicher ob es wirklich daran gelegen hat. Jedenfalls mit der Holzkohle funktioniert es prima. Allerdings ist die Spanne des Temperaturbereiches, in dem man das Metall gut verformen kann, wesentlich geringer als bei den meisten Kohlenstoffstählen. Um die 16 mm Rundstahl zu einer Platte auszuschmieden, hilft mir in der Regel Fred. Zu zweit, mit zusätzlich einem 15 kg Hammer geht es recht flott vorwärts. Die Feinarbeit bekommt man dann gut alleine hin. Interessant ist, dass durch das unregelmäßigere per Hand schmieden schon recht interessante Muster entstehen, die sich auf den beiden Klingenseiten auch noch unterscheiden. Es hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass man die in der Rundstange vorliegende parallele Schichtung auch im schrägen Winkel dazu flach schmiedet. Die Temperaturbehandlung dieses Hochleistungsstahls (Weichglühen und Härten) bekommt man in der Esse nicht mehr hin. Hier ist ein Brennofen mit exakter Temperaturführung und die Verwendung von Härtefolie unabdingbar. Dabei ist eine Härtetemperatur von 1050°C mit einer Haltezeit von 15 Minuten notwendig. Ich schlage die Härtefolie so um die mit Papier umwickelte Klinge, dass der Erl harausragt. Zum eigentlichen Härten fasse ich mit einer Zange den glühenden Erl und mit der anderen Zange die Folie und ziehe die Klinge heraus. Sofort dippe ich die Klinge nur für kurze Zeit in das Öl. Man soll die Temperatur von 500 °C erreichen. Das ist so ziemlich Gefühlssache aber hat bisher funktioniert. So, dass mein Erfahrungsbericht. Ich bin mit dem Stahl sehr zufrieden. Also auch in der Hobbyschmiede gut zu verwenden. Besonders schön, dass er rostfrei ist. Viele Grüße nach Österreich.
Stefan Kühne
 
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