HDS Rotary

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HankEr

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Diskussion zur Lampe hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=103684
Das Testmuster wurde uns von dkr Solutions zur Verfügung gestellt. Danke! :super:
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Einleitung
Die HDS Rotary ist das neueste Modell aus einer mittlerweile recht langen Reihe von Taschenlampen der Marken Arc, HDS und Novatac. Gleich ist ihnen allen das von Henry Schneiker geschaffene Grundprinzip mit mikroprozessorgesteuerter Schaltung im Kopf, Schalter am Heck und einer separaten Schaltverbindung dazwischen. Vier -- bei vielen Modellen programmierbare -- Schaltstufen und der Betrieb mit CR123 Lithiumbatterien oder 16340 LiIon-Akkus; auch verfügen alle Modelle über einen Tiefentladungsschutz.

Zur Einführung der Arc4 im Jahr 2004 war das Konzept einer programmierbaren Taschenlampe fast schon revolutionär, erst 2007 konnte Liteflux mit der LF2 eine Taschenlampe mit einer ähnlich hohen Individualisierbarkeit auf den Markt bringen. Aber wie so oft bei Produkten die ihrer Zeit voraus sind bleiben die Probleme nicht aus. Die Arc4 muss man in der Hinsicht wohl als Trauerspiel betrachten und auch die HDS bleiben von einer immensen Serienstreuung (hauptsächlich in der Elektronik) nicht verschont. Einzig Novatac ist es bisher gelungen hier von Ausreißern im groben Maßstab verschont zu bleiben.

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Lieferumfang
Die Taschenlampe kam bei mir ohne spezielle Verpackung aber mit einer Duracell CR123 Batterie, der Originalanleitung, einer deutschen Übersetzung davon, einer Pocket Reference Card und einem Blatt mit Sicherheitshinweisen an.

Lampenkörper

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Das hier besprochene Modell ist mit einem hervorstehenden Schalter (tactical) mit Gummikappe ausgestattet, man kann es aber auch mit einem flachen Schalter bekommen. Der Körper ist rotationssymmetrisch und es gibt nichts was ihn am (weg-)rollen hindern würde. Gewinde für einen Clip oder andere Anbauteile sind nicht vorhanden.

Die Lampe hat einen Durchmesser von 25,4mm und eine Länge von 98mm.

Der vordere Ring, lässt sich mit Handkraft lockern (habe ihn aber nicht demontiert).

Verarbeitung
Die Lampe sieht sehr edel aus und ist weitestgehend frei von Verarbeitungsmängeln. Statt der von außen sichtbare Bohrung im Heck hätte man aber sicher eine elegantere Lösung finden können.

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Ansonsten kann man aber nichts aussetzen. Die Anodisierung ist 1a und Reflektor und LED sind perfekt zentriert.

Bedienung
Mit Ausnahme des Rotary-Rings unterscheidet sich die Bedienung kaum von den anderen Modellen dieser Reihe. Ein Klick und man hat den Modus B, Doppelklick wechselt in Modus C und ein nochmaliger Doppelklick wieder zurück in B. Ein Dreifachklick und man hat Modus D und ein Klick und kurzes Halten bringt einen in den Modus A (i.d.R. Max). Längeres Drücken beschert einem bei angeschalteter Lampe Modus A und bei ausgeschalteter Lampe Modus B jeweils temporär während der Dauer des Haltens.

Die einzelnen Stufen sind individuell einstellbar auf verschiedene Helligkeitsstufen oder Blinkmodi, auch kann man diverse andere Optionen einstellen wie eine Tastensperre oder ein dauerhaftes schwaches Blinken um die Lampe im Dunkeln besser zu finden. Zudem kann man die Programmierbarkeit auch deaktivieren um ein versehentliches Verstellen zu vermeiden.

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Die Besonderheit der Rotary ist die Helligkeitsverstellung im Modus B mittels eines Drehrings am Ende der Lampe. Die Verstellung hat einen Drehwinkel von ~350° und einen Anschlag (Kreuzschlitzschraube) in beiden Richtungen; wobei sich auf den ersten und letzten ~30° keine Helligkeitsveränderung ergibt. Damit kann man sowohl die Helligkeit bei angeschalteten Modus B im laufenden Betrieb von MIN nach MAX verändern als auch in einem anderen Modus oder bei abgeschalteter Lampe eine entsprechende Leuchtstufe vorwählen.

Dabei muss man dazu sagen, dass der Rotary-Modus ein Modus wie jeder andere ist und sich auf jeden beliebigen Slot programmieren lässt. Wer will kann die Lampe also auch auf High und Variabel beschränken indem er Slot B-D einfach auf Rotary programmiert. Ich habe bei mir mal D (Drippelklick) so belegt.

Der Ring läuft sanft und mit genau richtigen Widerstand um ihn auch einhändig bedienen zu können. Die Leuchtstufen verlaufen sinnvollerweise logarithmisch und nicht linear wie das bei manch anderen Lampen mit Drehschalter der Fall ist.

Ähnlich wie beim flachen Schalter meiner Novatac bildet sich (aufgrund der Dichtung) beim Zuschrauben ein kleines Luftpolster unter dem Schaltergummi was die Bedienung etwas schwammig macht. Auch hier empfiehlt es sich beim Zuschrauben den Schalter herunter zu drücken um das weitestgehend zu verhindern.

Unterschiede zur Novatac P

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Die Novatac benutzt eine frei im Batteriefach liegende Spiralfeder für die Signalübertragung vom Schalter zum Kopf, bei der Rotary verläuft dieser Kontakt durch die Wand des Batterierohr was den Vorteil hat, dass dieser sich im Gegensatz zur Feder nicht einfach beim Batteriewechsel aus dem Staub machen kann.

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Bei der Rotary bildet das komplette Hinterteil aus Schalter und Batterierohr eine Einheit wohingegen die Novatac aus drei verschraubten Teilen (Kopf, Batterierohr, Heck) besteht.

Das Gewinde des Novatac ist sehr viel feiner und spitzer als das der HDS. Die HDS Variante erscheint mir sinniger.

Die HDS braucht keinen expliziten Batterie-Reset für die Erkennung von Primärzelle/Akku mehr, sondern macht diesen automatisch sobald man sich beim Batteriewechsel etwas Zeit läßt (60s stromlos).

Die maximale Stufe hat standardmäßig einen Burst-Modus, d.h. die Helligkeit von 200lm bleibt nur für 40s bevor die Lampe zur Laufzeitverlängerung und Hitzevermeidung auf 140lm zurückschaltet.

Die Programmierbarkeit ist im Auslieferungszustand deaktiviert, kann bei Bedarf aber natürlich aktiviert werden.

... war da noch was? Ach ja das ..
Licht

Die Lampe ist in der maximalen Stufe merklich heller als meine Novatac 85P was die angegebenen 200lm realistisch erscheinen lässt. Der Lichtkegel ist ab einer Distanz von ca. 15cm artefakt- und farbstichfrei. Die Lichtverteilung (Winkel Spot/Spill) würde ich als identisch zur Novatac beschreiben, evtl. ist der Spot ein wenig stärker abgegrenzt und der Rand des Lichtkegels etwas heller.

persönliches Fazit
Eine interessante Lampe und die Möglichkeit den variablem Modus auf jeden beliebigen Slot zu legen macht sie für mich fast perfekt. "Fast" da ich im Alltag doch schlankere Lampen bevorzuge.

Wenn sie sich als zuverlässig herausstellt und keine Animositäten zeigt, dann ist sie der perfekte Nachfolger für die Novatacs.

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Laufzeittest
Bestückt werden kann die Lampe mit den gängigen CR123 3.0V Primärzellen und 16340 3.7V LiIon Akkus. Getestet wurde die Lampe mit den weit verbreiteten Panasonic CR123 Zellen und AW 16340 Akkus mit 750mAh Nennkapazität:

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Zum Schutz der Lampe schaltet diese nach 40 Sekunden in Level 24 (höchste Stufe) einen Gang zurück auf Level 23 - Laut Anleitung 141 Lumen. Wenn man jetzt die Lampe aus- und wieder an schaltet startet sie wieder bei Level 24.

Die Laufzeit bleibt mit beiden Zellen mehr als 60 Minuten auf einem (fast) konstanten Level. Nach 65 Minuten fällt die Helligkeit bei Verwendung von 16340 Zellen innerhalb von 5 Minuten kontinuierlich ab, bis kein Photon mehr den Emitter verlässt. Hierbei fordert die HDS alle 60 Sekuden zum Wechsel der Zelle auf. Die Leerlaufspannung der LiIon Zelle betrug nach dem Abschalten noch 3,06 V - ein akzeptabler Wert. Bei der Nutzung von CR123 Primärzellen fällt die Helligkeit nach 70 Minuten auf Level 22, welches weitere 55 Minuten konstant gehalten wird. Innerhalb einer weiteren knappen Stunde fällt die Helligkeit kontinuierlich ab.

Die Lampe besitzt, wie man sieht, eine interessante Regelung, welche über lange Zeit konstant Licht bietet, den User aber nicht plötzlich im Dunkeln stehen lässt und genügend Zeit bleibt, die Energiequelle zu wechseln oder durch weiteres Runterdimmen die Laufzeit zu verlängern.
 
Kommentar von Heinz:


Die HDS Rotary ist eine sehr wertig gearbeitete Lampe, deren Herkunft aus einer Manufaktur erfrischend authentisch wirkt.
Nicht so leblos steril, wie ein chinesisches Massenprodukt, strahlt die Lampe genau den Charakter aus, den Individualisten lieben.
Keine industrielle Massenware, aber dennoch präzise gefertigt, mit dem Flair, den nur eine Manufaktur bietet.

Wer sich für eine Rotary entscheidet, bekommt das Beste aus zwei Welten.
Präzise Fertigung und den Hauch der Individualität einer Custom-Lampe.

Ich mag die Rotary, da passt fast Alles, nur der kühle Tint und der schwabbelige "raised button" , des Testexemplars, gefallen mir nicht.
Der "flush button", also der plane Drücker fühlt sich viel besser an.

Der Tint ist Geschmackssache und beim nächsten Exemplar wahrscheinlich anders.


Heinz
 
Erstmal noch ein paar Bildchen:

Reflektor frontal:

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Kontakte: Ich bin ja jetzt nicht der Elektronikfachmann. Aber die großflächigen Kontakte machen mir einen bessern Eindruck, als die oft üblichen zwei dünnen Federchen.

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Größenvergleich: HDS/SurefireC2/Jetbeam Raptor

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Verarbeitung: Haptisch ist die HDS Rotary Meilen vom den Lampen entfernt, die ich in letzter Zeit in der Hand hatte. Der satt und spielfrei laufende Drehring, sauberes Knurling und Beschriftung und die gleichmässige Anodisierung sind sicher ein paar Faktoren. Ich seht auch drauf, dass auf der HDS keine halben Romane in unterschiedlichen Schriften und Schriftgrößen aufgedruckt sind. Ok, ist subjektiv, Haptik ist eh subjektiv. Ne Surefire sind auch nur drei banale Drehteile und trotzdem fühlt sie sich anders an (dass es drinnen auch anders ausschaut, kommt dazu). Und genau so gehts mir mit der HDS. Massiv, satt, aus dem Vollen. Ok, kostet eben. Man kann allerdings auch statt drei billigeren Lampen eine teurere kaufen.

Bedienung: Zwiespältig :D An dem Ding ist Gott und die Welt programmierbar, und wer das tun möchte, sollte sich nen Abend frei und mindestens ein Bier in die Hand nehmen. Das wird nicht meine Welt. Ich muss aber zugeben, dass die Programmierung klar strukturiert ist. Wenn man die Logik erst mal begriffen hat, läuft das schon. Aaaaaaaber - und das ist mal ein positives aber ;) Man muss die HDS Rotary nicht programmieren. Die default Werte sind für mich sinnvoll gewählt. Auf Klick ist man auf Slot 2, der mit der stufenlosen Regelung belegt ist.

  • Einmal klick - stufenlose Regelung
  • Während des Betriebs durchdrücken - volle Pulle, egal, welche Helligkeit man mit dem Ring gewählt hat
  • Lässt man den Knopf wieder los, ist man wieder in der gewählten Helligkeitsstufe (24 verschiedene wählbar)
  • Nochmal klick - aus

Kleine Helligkeitsstufe wählen, damit man sieht, wo man hin trappst. Mal kurz drücken, wenn man viel Licht braucht. Wunderbar, mehr muss für mich gar nicht sein.

Licht: Hell genug und dunkel genug. Ich brauche kein lowlowlow, bei dem gerade mal die LED glimmt, aber man nichts weiter mit anfangen kann, außer sagen zu können, meine Lampe hat lowlowlow ;) Das low der HDS reicht, um nachts den Weg zu sehen, ohne sich zu blenden. Oder um in nem fremden Haushalt den Weg zum Klo zu finden, ohne jemanden mit einer zu hellen Funzel zu stören. Der Regelbereich der HDS Rotary passt mir wunderbar.

Laufzeitmessung: Ein paar Anmerkungen:

  • Gemessen wurde mit Panasonic CR123 Primärzellen und AW ICR123 (3,7V) Akkus, jeweils ungekühlt.
  • Im Graphen zur Messung mit den CR123 Zellen sieht man ein paar Peaks - das sind die Blitze, mit der die Lampe abfallende Spannung signalisiert. Da die Blitze sehr kurz sind, die Messung aber mit 2s Samplingrate durchgeführt wurde, ists Zufall, ob die Blitze mit aufgezeichnet werden, oder nicht. Also nicht wundern ;)
  • Die Messungen von mir und die von Creep zeigen unterschiedliche Laufzeiten - und im Web hab ich nochmals andere gefunden ;) Ich habe meine Messungen mal zu HDS weiterleiten lassen und warte auf Antwort. Auch mit einem renommierten deutschen Hersteller von Lampen habe ich das Thema angesprochen. Offensichtlich ist es so, dass es bei Laufzeitmessungen viele Variablen gibt - Toleranzen in den Batterien/Akkus, Umgebungstemperatur, wird gekühlt oder nicht - daraus resultierende Einfluss auf LED Wirkungsgrad und Akkuleistung ... usw. Dazu kommt, dass im Falle der HDS die Regulierung permanent versucht, die gerade anstehende Leistung auch maximal zu nutzen. Eine konservativere Steuerung würde vermutlich zu mehr einheitlichen Werten führen.

Die gemessenen Laufzeiten sind also grundsätzlich nur als Anhaltswerte zu verstehen; die in der Praxis vermutlich übertroffen werden, weil kaum jemand eine Lampe durchgängig auf "high" betreibt. Wir bleiben mal an den Thema dran, aber eine Standardisierung von Laufzeitmessungen gibt es meines Wissens nicht einmal in der Industrie.


HDS_Rotary_AW123.PNG


HDS_Rotary_Pana_CR123.PNG



Nachtrag: Ich habe bei HDS nachgefragt, wie es dazu kommen kann, dass die Messungen bei "gleichen" Primärzellen (waren bei mir immer Panasonic CR123) recht stark voneinander abweichen. Hier die Antwort:

Looking at the blue lines in the two graphs, and only at the step-
down points, there are many possible things that can cause the
differences. The most likely is the variations between different
Panasonic batteries. The step-down process is sensitive to total
circuit resistance and the battery is the single biggest source of
circuit resistance at high power. The temperature of the cell can
also affect the results. If one cell develops a higher internal
resistance than the other, this will affect when the step-down takes
place - the first step-down takes place sooner with a higher total
resistance.

We do our testing with either Battery Station or Duracell batteries
and the curves look essentially the same test after test. They are
both premium quality batteries and the data clusters tightly. Years
ago I tried testing with cheap Chinese batteries and gave up because
the graphs came out dramatically differently from one battery to the
next. I was forced to go back and rerun all of the tests with
premium batteries.

On the graph with the funny-looking spikes dropping to near zero,
that is a result of the test system catching the double-blink battery
warning - those negative blips can be ignored.

As far as the ratios being off, that is likely to be caused by using
an inexpensive test system. When we run the tests on an spectral
integrating sphere, the test results show the proper ratios. Single
filter systems have trouble accounting for changes in spectral
content. And they are not always linear even with the same spectral
content.
 
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