Hechtklinge - Anwendung / Sinn?

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gast

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Moin,
mich würde interessieren, ob jemand weiß, was der Zweck / Sinn der oberen Auskerbung einer Hechklingen ist.


Kommt die Form vom Bowie Messer? dann wäre es ja ursprünglich zum Abfangen der "gegnerischen Klinge" gedacht.
 
Die Spitzenform nennt man auch Clip-Point. (...als Suchtipp)
Und Bowies haben traditionell eben auch so eine ge"clipte" Spitze.

Ob Bowies wirklich die ersten Messer waren, die so etwas hatten, würde ich mir nicht zutrauen, zu beurteilen. Dafür bin ich zu wenig Bowie-Experte. Aber durchs Bowie ist diese Klingenform womöglich am berühmtesten geworden...

Zweck...
Je nun: man hat halt ne spitze Klinge, ne?
Kann man natürlich auch anders machen, muss man aber nicht. :D
Und es sieht einigermaßen elegant aus.

Es gibt ja auch (Bowie-)Messer, bei denen der Bereich des Clips angeschliffen ist.
 
Ah, danke für den Tip. Mir war die andere Bezeichnung nicht bekannt.
 
Kommt die Form vom Bowie Messer? dann wäre es ja ursprünglich zum Abfangen der "gegnerischen Klinge" gedacht.

Wenn, dann schon eher zur besseren Penetration.

Ansonsten ist die Clip-Point-Klinge eine Universalklinge:
vorn zum Beispiel schmal genug zum Häuten, hinten
breit und kräftig für grobere Arbeiten. Der Fantasie sind
da keine Grenzen gesetzt.

Haebbie

P.S.: Bowies müssen nicht unbedingt eine Clip-Point-Spitze haben.
 
P.S.: Bowies müssen nicht unbedingt eine Clip-Point-Spitze haben.

Unter Clip-Point-Spitze verstehe ich eher eine, bei der die Spitze, mehr oder weniger in der Schneidenlinie liegt.
(Also nicht mit diesem Innenradius wie bei einer Hechtklinge, eher mit flachem Außenradius).

Soweit ich weis gibt es Hechtklingen schon viel viel länger als Bowiemesser.
Irgendwo hatte ich gelesen, das Bowie wohl so ein Messer aus Solingen hatte...

Wenn der Rücken sachrf ist, nennt man das Rückenschneide.
:rolleyes:Und nicht mit Fehlschärfe verwechseln! Die Schärfe fehlt (normalerweise) nur zwischen Einsatz und Kropf/Heft:cool:.
 
Unter Clip-Point-Spitze verstehe ich eher eine, bei der die Spitze, mehr oder weniger in der Schneidenlinie liegt......

Kannst du gerne so für dich definieren..... der Rest der Messerwelt versteht aber unter ein Clip-Point-Klinge eben genau das, was Hawkbill schreibt: eine ausge"clippte" Klinge halt.

Muss nicht konkave sein... kann auch gerade sein.... aber es muss halt was "fehlen".

Und das macht man, damit die Klinge vorne schmaler wird..........das ist dann zum Pieksen gut.

Und ja... Messer mit so einer Klingenform gab es schon lange, bevor Herr Bowie von Milch zu Bourbon wechselte.

Gruß
chamenos
 
Wenn die Messerspitze in der Klingenmitte liegt, ist das schon eher eine Spear-Point-Klinge.

Haebbie
 
Zum Thema zurück und zur Ausgangsfrage.
Es gibt viele Schneidaufgaben, bei denen der Finger über die Klingenspitze gelegt wird. Beim Häuten wird so die Schnitttiefe kontrolliert. Das macht sich bei dieser Geometrie ganz gut. Außerdem, viel Schneide, wenig Klingengewicht. Es gibt sicher weitere Beispiele. Ich trage im Alltag oft ein Tuttlinger Bauernmesser. Ich mag es! Sehr!
bissel runterscrollen!
http://www.kneissler-messer.de/ProduHerst.htm#Messer
 
Ich bin selbst Jäger und nutze eher Droppoint und eine Aufbrechklingen (Gekrösemesser).
Ich werde beim nächsten Reh mal das 110 nutzen mit den Fingern und berichten.
 
Kannst du gerne so für dich definieren..... der Rest der Messerwelt versteht aber unter ein Clip-Point-Klinge eben genau das, was Hawkbill schreibt: eine ausge"clippte" Klinge halt.

Muss nicht konkave sein... kann auch gerade sein.... aber es muss halt was "fehlen".

[...]
Gruß
chamenos

Nun, dann hab ich wohl was falsch verstanden, ich dachte die Klingenspitze sollte so "schräg abgeschnitten" sein, wie es beim Sax häufiger vorkommt.
 
Die Antwort hinsichtlich Gestaltung der Spitze der "Hechtklinge" ist eigentlich ganz einfach. ... Macht beim Stechen besser "Pieks". :hehe:
 
Hallo,

früher hieß diese Spitzenform auch Pandurenspitze und hat vermutlich den Sinn, dass man damit mit einem stark gekrümmten Säbel besser zustechen kann. Man findet sie bei Langwaffen nämlich nur daran.

MfG
Roland
 
Ein weiter Zweck der Clip-Point-Klinge ist, wie bei der Drop-Point-Klinge, die Spitze näher an die Mittelachse der Klinge zu bringen.

Dann ist diese besser Kontrollierbar. Denn je weiter die Spitze der Klinge in der Nähe der Schneide liegt desto besser ist diese zu kontrollieren. Folglich haben Schaffußklingen die am besten zu kontrollierende Spitze.


Muss nicht konkave sein... kann auch gerade sein.... aber es muss halt was "fehlen".

Ich dachte Klingen bie den die Spitze vom Rücken gerade runtergezogen ist würden zu den Drop-Point Klingen zählen, zumindest werden diese von den Herstellern meist so beschrieben. Oder liegen diese genau zwischen den beiden Formen und man kann es sich aussuchen:confused:
 
Moin

Ein weiter Zweck der Clip-Point-Klinge ist, wie bei der Drop-Point-Klinge, die Spitze näher an die Mittelachse der Klinge zu bringen.

Nein....ist es nicht. Bei einer Clippoint-Klinge ist die Spitze da, wo der Macher sie haben will. Es wird halt hinter der Spitze am Rücken Material "weggenommen". und das einzig zu dem Zweck, dass die Klingenspitze ausgedünnt wird.....optische Gründe mal außen vor.

Bei nahezu allen Bowie-Messern (ob historisch oder aus aktueller Produktion) liegt die Spitze deutlich über der Mitteachse

Dann ist diese besser Kontrollierbar. Denn je weiter die Spitze der Klinge in der Nähe der Schneide liegt desto besser ist diese zu kontrollieren. Folglich haben Schaffußklingen die am besten zu kontrollierende Spitze.

Auch nicht richtig. Das mag vielleicht mit Einschränkungen beim Schneiden auf einer Unterlage gelten. Beim "freien" Schnitzen ist die watenspitze Klinge eher hinderlich. Ebenso, wenn der Hauptverwendungszweck der Spitze das Stechen ist. Und die beste Kontrolle über die Spitze bei einem Haumesser hast du, wenn du gar keine dran hast.

Gruß
chamenos
 
Zuletzt bearbeitet:
...Ich dachte Klingen bie den die Spitze vom Rücken gerade runtergezogen ist würden zu den Drop-Point Klingen zählen, zumindest werden diese von den Herstellern meist so beschrieben...

Hm, sämtliche Definitionen die ich bisher kannte (und auf Anhieb finde), besagen, daß eine Drop-Point-Spitze am Rücken eine Kurvatur nach außen besitzt (also konvex ist).
Sinn der Sache ist, die Spitze stabiler zu machen als z.B. bei einer Clippoint-Klinge (weil: mehr Material dahinter).

- In manchen Fällen ist diese Wölbung nur halt sehr, sehr flach... (Inwieweit das sinnvoll ist im Hinblick auf die Stabilitätsgeschichte, sei mal dahingestellt...)

Hast Du gerade mal so ein Beispiel zur Hand, wo eine Spitze mit komplett "geradem Rücken" als Drop-Point bezeichnet wird?
 
Guten Abend,

an dieser Stelle möchte ich kurz aus:
"Europäische Hieb- und Stichwaffen" erschienen im Militärverlag der DDR 1981, 4. Auflage erschienen 1986" zitieren.
Unter Pandurenspitze findet sich folgendes: "Am Rücken konkav eingezogene Klingenspitze; zuerst im 18. Jh., an ungarischen Pandurenmessern; zu Beginn des 19. Jh. bis etwa 1830/40 modische Erscheinung an Säbelklingen, vor allen der Kavallerie."

Stralsund
 
Moin
Nein....ist es nicht. Bei einer Clippoint-Klinge ist die Spitze da, wo der Macher sie haben will. Es wird halt hinter der Spitze am Rücken Material "weggenommen". und das einzig zu dem Zweck, dass die Klingenspitze ausgedünnt wird.....optische Gründe mal außen vor.

Bei nahezu allen Bowie-Messern (ob historisch oder aus aktueller Produktion) liegt die Spitze deutlich über der Mitteachse

Ähhm, natürlich. Die Spitze ist ja erst durch den Clip-Point da wo der Messermacher sie haben will. Ansonsten sähe die Klinge so aus wie die z.B. der Lapplandmesser - mit der Spitze auf Rückenhöhe.
Oder reden wir hier völlig aneinander vorbei?

Und klar ist bei nahezu allen Bowie-Messern die Spitze über der Klingenachse. Aber sie ist eben näher ran gerückt und liegt nicht auf Rückenhöhe wie bei einer "normalen" Klinge.

Gruß
Richard
 
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