Herder K5, oft ist weniger genug

güNef

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Servus,

Herder K5 C-Stahl in Walnuss

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nachdem eine leichte Tendenz zu immer kostspieligeren japanischen Edelschmieden zu bemerken ist und mir schon lange klar geworden ist, das kein einziges neu gekauftes Serienmesser von der Schneidfähigkeit her unter meinem Bestand für eine Überraschung sorgt, lasse ich das mit leichter Hand an mir vorüberziehen und freue mich mit den Besitzern mit, die ihre neuesten Errungenschaften hier präsentieren.

Da die Standzeit eines Messers bei mir als Privatier eine wirklich untergeordnete Rolle spielt, muss diese Eigenschaft nicht ganz vorne gereit sein und auch für Pflege und Reinigung ist gut Zeit vorhanden, so darf es jetzt wieder C-Stahl und Naturhölzer als Griff und Klingenmaterial sein.

Auf einen Dünnschliff möchte ich nicht verzichten, der muss jetzt aber nicht neue Massstäbe setzten. Wenn eine durchschnittliche dicke Möhre nicht knackt, weder im hinteren noch einem anderen Bereich der Schneide/Klinge dann passt das schon. Noch dazu wenn als Gegengewicht eine ordentlich stabile Schneide vorhanden ist, die kaum etwas krumm nimmt. Solche Messer machen einen guten Job, ich erinnere da nur mal an mein Hohenmoorer Yvo.

Da nach wie vor die Schneidfähigkeit, gefolgt von einer für meine Anwendungen brauchbaren Schneidkantenstabilität die primären Ansprüche an eine Klinge sind, dazu noch eine leichte Schärfbarkeit und ein ausreichend feines Stahlgefüge um eine schön scharfe Schneide hinzubekommen, also nix wirklich ausgefallenes, so hab ich mir mal wieder ein Herder Carbon gegönnt. Wieder zu einfachen und schmucklosen Messern zurückzufinden ergibt sich wohl nach geraumer Zeit bei manchen Kochesserfreaks von selber.

Der Test eines Nakiris von einem anerkannt begabten und talentierten Hobbymessermacher hier aus dem Forum hat mich wirklich zum Grübeln gebracht.
Was hier an Qualität und liebe zum Detail machbar ist braucht sich nicht vor großen Namen zu verstecken und das Finish ist so sauber, das einem die Spucke wegbleibt. Davon aber zu einem anderen Zeitpunkt mehr.

Das wesentliche an dieser Erkentniss ist, dass ich mir hochpreisige Kochmesser nur mehr kaufen werde, wenn ich sie aussergewöhnlich schön finde und sie überdurchschnittlich sauber verarbeitet sind. Was die praktischen Qualitäten betrifft, bin ich umfangreich ausgestattet, diese sind in solch einem Fall also nicht mehr Kaufgrund.

Diesmal habe ich mich aus dem Herder-Sortiment bedient und aus der K-Serie ein K5 mit Walnussgriffschalen und Messingpins mit Carbonstahlklinge ausgesucht. Es ist das größte Modell dieser Reihe. Der „Deal of the Day“ vom Messerkontor Anfang August ausgerufen hat mich zugreifen lassen. Gewollt habe ich das K5 ja irgendwie schon immer, einfach weil mir das Profil, die Länge und das Design in die Hände spielt. Ich finde das Messer trotz der einfachen Konstruktion sehr hübsch.

Zur Schneidfähigkeit.....

es ist ein Herder und die ist gut. Es ist weder über Gebühr dünngeschliffen, noch leicht nagelgängig, aber eine durchschnittlich dicke Möhre lässt sich leicht und knackfrei schneiden, daran scheitern bereits viele andere Messer oft kläglich, auch solche die preislich Löcher in eine Kreditkarte schiessen können.

Will heißen nur die vordere Hälfte der Klinge ist kräftig gegen die Brettkante gedrückt als nagelgängig zu bezeichen, dahinter zeigt sich kein Stahlbläschen mehr.
Das will aber nichts heißen, andere Exemplare könnten auch durchgängig leicht nagelgängig sein, vor allem ältere....

Zu der nicht durchgehenden Nagelgängigkeit habe ich eine Vermutung. Die für ein Herder hohe Härte dieser Serie von 61,5° kombiniert mit einem konsequenten Dünnschliff erhöht natürlich das Risiko von Ausbrüchen und um hier effektiv gegenzusteuern wird vermutlich der Anschliff nicht mehr mit letzter Disziplin ausgeführt. Ausreichende Schneidfähigkeit ist aber immer noch gegeben. Trotzdem könnte man dem K5 noch einen Schubs nach vorne verpassen, wenn man nachhilft!

Ich habe die Klinge mit Lineal und Messschieber abgearbeitet und mit Daten meiner anderen dünngeschliffenen Messern verglichen.

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Der Herdersche Dünnschliff wie hier schematisch dargestellt ist auf die Klinge übertragen und deutlich durch auflegen eines Lineals zu sehen. Knapp zwei Zentimeter vor der Wate geht's los, ab da ist die Klinge auf beiden Seiten konvex runtergeschliffen. Diese Klingengeometrie macht das Herder gut schneidfähig.

duennschliff.gif


Der „Kesselsche Walkschlliff“, hier schematisch dargestellt lässt sich nicht nachweisen, weder mit einem Lineal gefluchtet noch mit einer Schiebelehre vermessen.

walkschliff.gif


Daten und Fakten:

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Verarbeitung.....

der Klinge......

erstaunlich gut gearbeitet, der Klingenspiegel ist sauber und gleichmässig geschliffen, der Rücken poliert, aber nicht gebrochen, der Kehl sauber bearbeitet, das Klingenende entschärft. Das der Klingenrücken weder verundet noch gebrochen ist, stört angesichts der Tatsache das dieses Messer so überhaupt nicht Pinch-Grip geeignet ist, nicht die Bohne.

Die Klinge zeigt keinen Verzug, der Schliff ist gleichmässig mit kaum sichtbarer Schneidfase und Klinge und Griff waren waren gut geölt.

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Die Werksschärfe ist eher dürftig, hier wird viel Potential verschenkt. Wer die Grundzüge des Schleifens beherrscht kann aus dem C-Stahl eine hohe Schärfe rauskitzeln, dann beginnt das K5 zu zeigen was es eigentlich drauf hat.

Griff......

für ein Herder überragend würde ich sagen. Claudia hat mir Bilder der am besten verarbeiteten Griffe zukommen lassen und ich durfte dann auch noch meine Wunschmaserung aussuchen. Ich habe mir für die kontrastreiche hell-dunkel Variante entschieden, das ist natürlich reine Geschackssache, ob’s einem gefällt oder nicht.

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Herder über seine Walnusshölzer:

"Für die Walnussgriffe werden Stücke aus der Wurzel oder aus dem Stamm nahe der Wurzel verarbeitet. Das Holz kommt aus dem Badischen und aus Frankreich. Es ist hart, von elegantem Schwarzbraun und wunderschön verwirbelt gemasert – rar, edel und sehr haltbar, ein wirkliches Kleinod unter den europäischen Hölzern."

Der geringe Spalt der sich am Übergang zur Klinge zeigt, liegt noch locker in meinem Toleranzbereich, auch weil die Schalen nicht zusätzlich verklebt sind und es geöltes Naturholz ist, das gewissen Schwankungen unterliegt und nicht „stillgelegt“ wurde.

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Der Griff ist schön füllig, weit mehr als es auf den Produktbildern den Anschein macht, formidabel konturiert und gerundet. Der ganze Griff ist über 360° gründlich „ausgemacht“, dass heißt versäubert und poliert, keine Kanten und keine Messingniet spürbar. Herder nennt diesen Prozess der Griffmontage „Reiden“
Es ist aber immer zu empfehlen entweder sein Herder selbst in einem Laden auszuwählen oder seinen Händler des Vertrauens darum zu bitten, damit sichergestellt ist einen schön gemaserten und gut veräuberten Griff zu bekommen.

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Das Messer wirkt auf Bildern sehr leicht und fragil, was es keineswegs ist. In der Hand gewogen ist das K5 ein erwachsenes Messer. Der Balancepunkt liegt unmittelbar hinter den Kehl. Also nicht vorderlastig und der Griff fühlt sich dadurch schön satt an.

Die Reaktivität......

Herder typisch bildet sich eine rasche Patina aus, riecht kaum und färbt keine Lebensmittel an. Keine Geschmacksbeeiträchtigung

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Der Stahl......

Ich nehme an das K5 ist aus dem selben C-Stahl (W75C1) wie die 1922er Serie, genauere Angaben dazu hab ich nicht gefunden, jeder der eine belegbare Quelle nennen kann, die anderes angibt, bitte nur her damit. Herder selbst nennt einfach C80 als universellen Kohlenstoffstahl für alle seine rostenden Klingen.

Der Stahl ist auf ca. 60° HRC gehärtet und lässt für den Hausgebrauch eigentlich keine Wünsche offen, sofern einem die etwas aufwendigere Pflege von Klinge und Griff nicht stört. Ein ungeliebtes Herder sieht auch bald so aus.

Herder über die K5 Reihe:

"Je höher der Kohlenstoffanteil (Kohlenstoffstahl C80 mit einem Kohlenstoffanteil von 0,75%) im Stahl, desto höher kann er gehärtet werden. Die Härte der meisten Messer beträgt HRC 58. Manche Klingen weisen eine Härte von HRC 60 auf, die Kochmesser der K-Serie sogar von 61,5. Ihre hohe Schnittstärke verdanken diese Messer also dem Material, ihre hohe Schnitthaltigkeit einem materialbedingten Selbstschärf-Effekt: In ständigem Gebrauch nutzt die Klinge sich gleichmäßig ab, und der spitze Schneidwinkel bleibt so immer erhalten. Durch ihre Korrosionsanfälligkeit, sie verfärben sich durch den Kontakt mit Feuchtigkeit, wie Obst- und Gemüsesäften, bläulich bis schwarz, und in ständigem Gebrauch nutzen sich beide Klingenseiten gleichmäßig ab. Dadurch bleibt der spitze Schneidwinkel immer erhalten. Das Messer wird kleiner und schmaler, aber es wird nicht stumpf. Legt man eine solche Klinge unter das Mikroskop, kann man sehen, daß dieses Material eine erheblich grobkörnigere Oberfläche hat als das rostfreie. Diese grobere Oberfläche packt natürlich besser am Schneidgut an als ein glatte, also ein weiterer Grund, warum diese Messer besser schneiden"


Fazit......

Es gibt nicht viele europäische Messer mit solch einer Geometrie und Schneidfähigkeit ab Werk, noch dazu in leicht schärfbarer C-Stahlvariante.

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Wer partout kein japanisches Messer möchte und ein ausgewogenenes Verhältnis zwischen Schneidfähigkeit, Schneidkantenstabilität und leichter Schärfbarkeit zu einem akzeptablen Preis kaufen möchte ist hier richtig.

Die Schneidhaltigkeit im Hausgebrauch wird ohnehin überbewertet und mit einem Keramikstab lässt sich der Stahl lange auf einem vernünftigen und gut brauchbaren Niveau halten bis ein frischer Grundschliff nötig ist. Aufgrund der von Herder genannten Härte von 61,5° bin ich mir über das Anwenden eines Wetzstahls mit Feinzug/Mikrozug nicht sicher ob das gut geht. Ich benütze keinen, kann dazu also auch kein Urteil abgeben. Sollte jemand ein K5 mit Wetzstahl scharfhalten und das klappt gut, möge er das bitte hier ergänzen.

Ich sehe und finde keinen Grund das Herder K5 nicht zu empfehlen!


Mein persönlicher Zugang.......


Verglichen mit meinen dünnsten japanischen Messern kann das Herder nicht mit, aber unter rationalen Gesichtspunkten ist das ein sehr gut schneidfähiges Messer.

Im Zuge des K5-Kaufes hab ich mal meinen Bestand an deutschen Messern zusammengelegt und mir so wieder mal vor Augen geführt. Nüchtern betrachtet wird für mein Verständnis damit alles abgedeckt, vom leichten, rostträgen Schnitt des Schanz Lucidus I, über die goldene Mitte vom Hennicke Yvo und den Herdern aus C-Stahl bis zu den beiden mit Bedacht gewählten Stücken von Güde. Messer aus Japan werden eigentlich gar nicht gebraucht um selbst gehobene Ansprüche zufrieden zu stellen.

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Aber es gibt ja zum Glück auch ein Leben jenseits der Vernunft! :haemisch:

Hier noch ein Klingenfinish-Vergleich mit einem K-Sabatier 200/8 + Hohenmoorer Yvo

Ein mit Kaffee vorpatinierter 1.3505 trifft auf 14C28N und die natürliche Herder C-Stahl Patina

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Ich pflege Stahl und Griff mit manischer Sorgfalt, ich probiere zur Zeit auch ein kleines 10.000er Erdblatt aus, dass ich zum Auffrischen für mein AS-Caly 3 und Artelier Perceval gekauft habe. Wenn die Leistung dann spürbar abnimmt, folgen in der Regel ein paar Züge über einen Honyama Bruchstein oder einen Arkansas Keramikstab.

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Den Griff öle ich mit Orangenöl jeden Abend nach Gebrauch, bis das Holz gesättigt und gut damit durchtränkt ist. Eine vollständige und dauerhafte Imprägnierung mit Leinöl/Paraffin incl. gut einwöchiger Trocknung an einem hellen Platz habe ich meinem 1922er angedeihen lassen nebst einer Löskaffeepatina und halte das für ein gute Variante, diese Messer so für einen längeren Zeitraum gut präpariert und koserviert zu haben. Das gilt natürlich für das K5 genauso, kann man so machen muss man aber nicht.

Vergleich mit einem Herder 1922 mit Leinölgrifffinish und Löskaffeepatina:

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Ich hoffe der Bericht über ein olles Herder war kurzweilig und informativ genug um bis zum Ende durchzuhalten!

Gruß, güNef
 
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Ich hoffe der Bericht über ein olles Herder war kurzweilig und informativ genug um bis zum Ende durchzuhalten!

Gruß, güNef

Und Wie! Vielen Dank dafür! Es braucht auch wirklich keine Japaner, denn die können nichts besser als gute alte Deutsche Messer, und auch die neuen sind wirklich toll.

Grüße Wastl.
 
Ja klar hält man da durch,
Schöner, ausführlicher Bericht und wie immer Klasse Bilder.
Danke fürs zeigen.
Kannst Du den schon was zur Schnitthaltigkeit sagen?
Gruß Klaus
 
Eine tolle Vorstellung mit ebenso schönen Vergleichsmessern.
Am meisten beeindruckt bin ich von dem zweifarbigen Griff deines K5; wunderschön.

Danke für das sehr gelungene Plädoyer an die europäische Messerschmiedezunft.

Gruß, kup
 
Hallo güNef
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen : kurzweiliger Bericht mit tollen Bildern .Danke .
Da ich ein Lignum 3 mein Eigen nennen darf ,weiß ich wovon du schreibst . Es gehört immer noch zu meinen 2 Lieblingsmessern ,aber mehr wie 2 hab ich auch garnicht:p Was ich damit sagen will :Ich habe bei diesem Messer niemals das Verlangen nach jap, Lasern gehabt .
@ Klaus
Die Standzeit ist (für mich) absolut zufrieden stellend .Ich gehe davon aus ,das beide Messer den gleichen Stahl haben .Allerdings ist die Standzeit beim Hohenmoorer (hier ist nun mein anderes Lieblingsmesser genannt) gefühlt noch mal ein gutes Stück drüber .
@ güNef
Dein europ. Kochmesser-Vergleich wird immer umfangreicher je mehr Zeit verstreicht :haemisch:
Gruß Jens
 
Hallo güNef,

auch mir gefallen Messer und Bericht sehr gut!

Aber:
Das der Klingenrücken weder verundet noch gebrochen ist, stört angesichts der Tatsache das dieses Messer so überhaupt nicht Pinch-Grip geeignet ist, nicht die Bohne.

Gruß, güNef

Ist die Klinge zu schmal? Oder liegt es an der Form? Wie hältst du es denn?

:confused:
 
Hallo güNef,

daß Du fortan der Priorität Ästhetik folgst kann ich nachvollziehen.

Gelungene Darbietung!

Horst
 
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Servus,

vielen Dank für die wohlwollenden Kommentare, es freut mich das der Bericht so gut ankommt!

Ist die Klinge zu schmal? Oder liegt es an der Form? Wie hältst du es denn?

das es für mein Verständnis Pinch-Grip untauglich ist liegt am Griff und weniger am Klingenrücken, den könnte ich ohne viel Aufwand brechen!

Der Griff verjüngt sich zur Klinge hin keinen Millimeter und endet somit mit zwei harschen Aussenkanten auf beiden Seiten die weit in den Kehl hineingezogen sind und diese drücken unangenehm in Daumen und Mittelfinger. Hier müsste der Übergang tüchtig abgerundet werden um das Messer angenehm führen zu können! Kann man machen, aber man müsste den Griff ziemlich bearbeiten um alles abzurunden. Ich finde eine 180er Klingenlänge ohnehin fast zu kurz um weit in die Klinge zu greifen.

Ich greife das Messer nur am Griff wenn ich damit arbeite und das funktioniert ausgezeichnet. Wer nur mit Pinch-Grip arbeitet muss sich natürlich umgewöhnen.

"Zitat von Pierknüppel

@ Klaus
Die Standzeit ist (für mich) absolut zufrieden stellend .Ich gehe davon aus ,das beide Messer den gleichen Stahl haben .Allerdings ist die Standzeit beim Hohenmoorer (hier ist nun mein anderes Lieblingsmesser genannt) gefühlt noch mal ein gutes Stück drüber .

Genau so ist es! Standzeitfragen sollten wir Wastl, Kiam, berko und Co. überlassen, die Jungs simulieren eine Haushaltsbelastung von einem halben Jahr in ein paar Tagen und können so eine wirklich brauchbare Aussage treffen.

"Zitat von krassi"

...Nur hat er leider die üblichen grottig finsteren Herderschen "Traditions Spalten" im Vorderen Bereich.. wenn sie das endlich mal beheben würden.

Wie ich schon sagte, bei diesem Herder passt das schon und sieht auf den Bildern schlimmer aus als es in Wirklichkeit ist. Ich hab schon schlimmere Griffe gesehen, aber du hast schon recht, andere können das auch, warum nicht Herder? Meine beiden Güde-Griffe sind perfekt versäubert, die machen das vor!

Zum Dünnschliff der K Serie meinte ja auch Mitsuaki von Ashi zu mir (er hatte sich wegen mir ja auch ein K2 bestellt)
Das die Messer schon eigentlich zu dünn wären für seinen Geschmack aber das K5 sieht da echt top aus in der Beziehung.

Mein Ashi ist dünner als das K5, wahrscheinlich sind die kleineren Klingen insgesamt dünner. Mein 1922 Office misst knapp vor der Spitze 0,09mm/1mm über der Wate, ja das ist schon einschüchternd dünn! :D

Zur Griffmaserung muss ich sagen, das Claudia vom Messerkontor hier einen großen Anteil hat. Sie sucht sich immer die besten Messer raus, die Auswahl die sie mir gezeigt hat war bei fünf Messer denkbar schwer, die Griffe waren alle schön, dieser hier aber besonders markant und aussergewöhnlich.

Gruß, güNef
 
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Moin,
vielen Dank für den umfassenden Bericht :super: Ein sehr schönes Plädoyer für europäische Kochmesser. Die Messer von Hennicke, Herder, Güde und Schanz vom "deutschen" Gruppenbild würden wahrlich jeder Küche zur Ehre gereichen.

btw Wann gibts den Bericht zum Hennicke Acutus II Allzweckmesser?:steirer:

Gruß
Thomas
 
Moin güNef,

wirklich ganz großes Lob für mal wieder einen absolut gelungenen Bericht. Hab schon drauf gewartet, bis mal wieder so einer kommt von dir :)

Bei der Aktion habe ich auch überlegt, ich versuche mich angesichts von ein paar Küchenmesser- und Schleifmedientechnischer "Großanschaffungen" aber etwas am Riemen zu reißen und hab deshalb nicht zugeschlagen, jetzt bereue ich es etwas :rolleyes:

Der Griff sieht (wie übrigens bei meinem K1 in Carbon/Walnuss auch) wirklich gut und spaltfrei aus. Frage bleibt natürlich ob das jetzt Herder oder Claudia zu verdanken ist... das ist da immer so das Thema. Aber jedenfalls von dem vorliegenden Messer zu urteilen kann man wirklich nicht meckern.

btw Wann gibts den Bericht zum Hennicke Acutus II Allzweckmesser?

Das würde ich auch gern wissen... :D
(handelte es sich nicht um ein "altes" Acutus I soweit ich weiß?...)

Gruß, Gabriel
 
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... lag besser in der Hand, aber trotz allem sind die Griffe vom K2 leider viel zu klein.
IMHO nur, wenn man versucht, das K2 (oder eines der anderen kleinen Ks, also K0 bis K3) im üblichen Griff für große Kochmesser zu greifen. Habe ich zuerst auch versucht, und es war mir natürlich zu rund (im Querschnitt) und nicht hoch genug, um die Hand auszufüllen.
Irgendwann merkte ich, dass das K2 beim Schneiden (überwiegend Tomaten, Kartoffeln und Zwiebeln klein würfeln) immer wieder auf einmal ganz anders in meiner Hand lag, eher so wie ein Tafelmesser. Es ist schließlich ein kleines Messer und eher für filigranere Arbeiten gedacht, und irgendwie passt dazu diese Griffhaltung offenbar sehr gut...
Zeigefinger und Daumen halten vorne seitlich das Messer fest, nicht mal ganz vorne, sondern etwas zurück, dazu kommt als zweiter Haltepunkt das Griffende hinten vor der Handwurzel. Die drei anderen Finger halten nur von unten ganz locker das Messer in die Hand gedrückt (sprich: das Griffende). Das Ganze ist tatsächlich sehr entspannt, für feinen Zugschnitt... (Wiegeschnitttauglich ist die Klingenform ja eh nicht.)


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...ich schließe mich dem an, dass K5 ( ich habe die Rostfreie Variante) ist ein tolles Messer, ( bis auf die empfindlichkeit der Griffe) mir liegt der Griff gut in der Hand.


...komme auch sehr gut mit dem k2 klar, auch mit den deztlich kleinerem Griff.
Beide schneiden einfach gut und sind leicht scharf zuhalten.
 
... ( bis auf die empfindlichkeit der Griffe) ...
Ich empfehle, die einmal einige Stunden in heißem, langsam abkühelnden Lein- oder Walnussöl zu tränken. Dabei zwischendurch ggf. nachfüllen, dass der Griff immer komplett untergetaucht ist - der saugt so einiges auf. ;)
Beide Öle polymerisieren nach einiger Zeit unlösbar im Holz aus, das ist dann also dauerhaft ziemlich versiegelt.
Das Gute: das Holz behält seinen Charakter, sieht nicht irgendwie beschichtet aus, sondern nur ein wenig "fettig" glänzend, und fasst sich sehr gut an.

Hier das K2 und das "Junger Koch" in Walnussöl:

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Walnuss in Walnuss

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Herder Windmühlenmesser "Junger Koch"

Letzteres ist übrigens quasi ein K2-Klon ohne Spitze! Unterschiede in der Klingenform im Grund nur die Spitze (weil is nich ;-)) und das Stück direkt vor der Spitze, das ist beim Jungen Koch deutlich weiter abgerundet und hochgezogen, wodurch es im Gegensatz zum K2 auch eher Wiegeschnitttauglich ist (und dafür ist es ja da, dass die Kleinen u.a. auch den lernen). Der Griff ist etwas weniger dick, dafür breiter und flacher. Also ein wenig, als ob der eher kreisrunde Querschnitt des K2 ein wenig plattgedrückt wurde. Handausfüllend für Kinder halt - aber auch für Erwachsene etwas mehr in der Hand.

Dünnschliff meines Exemplars (verschenke ich demnächst an den Sohn eines guten Freundes) super, sehr leicht nagelgängig (mehr als meine drei anderen Herder), sehr gleichmäßig ausgeführt, auch die Feinpließtung.
Griff für Herder-Verhältnisse sehr gut, einzig leicht überstehende Holzkanten zum Erl am Rücken. Die sind aber in einem Abwasch mit der Klingenrücken-Entgratung und dem Feinschliff des Griffs vor der Ölung (alles mit 600er Papier in Längsrichtung) schnell Geschichte.

Unterschied zum K2 sonst halt das günstigere, einfachere Holz, der einfachere, kurze Erl, der einfachere (aber rostträgere) Stahl und das weniger aufwändige Klingenfinish. Dafür kostet es aber je nach K2-Version auch deutlich bis mehrfach weniger.

Man muss halt nur den Rücken vorne etwas runterschleifen oder -feilen (mit Diamantfeile schnell erledigt), wenn man eine Spitze haben möchte... Das ist eh toll: Wenn ein beschenkter Junge größer wird und der Vater sein OK gibt, bekommt das Messer eine Spitze und er kann es auch als "Großer" noch lange benutzen...
 
Also, dass mit dem Öl im Glas ist ne tolle Idee für einen faulen Menschen wie ich es bin. Erhitzt du das öl vorm ins Glas füllen? Oder ist das wasser im Becken heiß?
Danke
Gruß
Rq69
 
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