Herder Lignum 3 vs. Makeso Santoku ein (völlig sinnloser) Vergleich

Pierknüppel

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Warum sinnlos ?
1. Das Makeso wird gar nicht mehr hergestellt
2.Ich bin weder Koch noch Hobbykoch,aber ich schnibbel alles kurz und klein ,was mir meine Lieblingsköchin so hinstellt
3. Unterschiedliche Stahlsorten ,aber dazu später mehr

Beide Messer haben die Santokuform mit westl. Griff aus Pflaumengriffschalen am durchgehenden Erl.Beide haben ein Gewicht von knapp unter 130 g.Beide eine Klingenlänge an der Schneide von 168 mm und beide eine Klinge im Solinger Dünnschliff mit einer Höhe von ca 45 mm.Diesen Dünnschliff habe ich mal nachgemessen
Klingenstärke am Rücken direkt ....... Herder ....... Makeso
hintem Griff : ............................... 2,2mm ....... 2,0mm

Klingenstärke ca 55mm also 1/3.........1,7mm........ 1,6mm
der Klingenlänge vorm Griff :

und ca 110mm also 2/3 der...............1,5mm.........1,3mm
Klingenlänge :

Klingenstärke mitte Klinge also
genau zwischen Schneide und
Rücken
hinterm Griff :.................................1,4mm........ 1,3mm

1/3 :.............................................1,3mm.........1,0mm

2/3 :.............................................1,1mm.........0,8mm

Also beide guter Solinger Dünnschliff.Zum Klingenstahl :Das Herder nicht rostfrei mit schöner Patina lässt sich schneller auf eine etwas höhere Schärfe bringen und hält diese Schärfe auch länger als das Makeso in rostfrei.Trotzdem geht auch das Makeso gut durch jedes-auch hartes Gemüse wie Kolrabi oder Sellerie zu meiner vollen Zufriedenheit,wenn auch eine gefühlte Nuance schlechter wie das Herder.aber das Herder kostet auch ca 100€ und das Makeso hat mal 18€ gekostet.Es gibt noch ein paar Restbestände mit schönen Olivenholzgriffen für 29€.
Fazit:Wer nicht viel Geld für ein Messer ausgeben will (oder nicht kann)und oder Scheu vor rostenden Messern hat findet hier noch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Achso:der Schwerpunkt beim Herder liegt perfekt zw. Klinge und Griff,beim Makeso liegt er ca 1 cm hinterm Ggriffanfang.So ,mehr fällt mir gerade nicht ein.
Grüsse aus dem Norden
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den gar nicht sinnlosen Vergleich. Ähnlicher wäre sich wohl das Herder Standardsantoku und das Makeso, aber man vergleicht halt was man hat. Meiner Ansicht nach ist die Dicke des Rückens nicht besonders aussagekräftig für die Schneidfähigkeit. Die Klingenmitte ist schon besser.
Am besten kann man die Schneidfähigkeit aber an der Dicke direkt hinter der Wate ablesen. Wenn du einen Messschieber hast, kannst du die Werte vielleicht nachreichen. Aussagekräftig ist auch, wie groß die Delle bei der Nagelprobe wird. Reicht die Delle weit in die Klinge, dann wird die Klinge nur langsam dicker, was die Schneidfähigkeit erhöht. Ist die Delle nur 1-2mm groß, ist die Schneidfähigkeit geringer.
 
@ Windkind
Naja ,ich habe die Klingendicke am Rücken und in der Klingenmitte jeweils am Griff ,nach 1/3 und nach 2/3 der Klingenlänge gemessen um nachzuweisen ,das und um wieviel sie sich verjüngt.Leider ist die Tabelle ,die ich angelegt habe ,so komprimiert worden ,das sie völlig unübersichtlich geworden ist .Also der 1. Wert gilt immer für Herder ,der 2. Wert für Makeso .Du hast natürlich absolut Recht-über die Nagelgängigkeit hätte ich was schreiben müssen.Also nagelgängig sind sie beide.Aber wie weit sich die Delle in die Klinge wölbt,kann ich im Moment leider nicht prüfen,da ich das Messer gerade heute ins Gartenhäuschen gebracht habe.Was meinst Du mit an der Warte ? 3mm oder 5mm über der Schneide ?
Achja ,eigentlich wollte ich auch das einfache Santoku von Herder aber mit viel Glück hab ich das Lignum für den selben Preis in der Bucht bekommen.So ,jetzt tut mir der Finger weh vom tippen.
Grüsse aus dem Norden
 
Wate nicht Warte, also ohne r.
"Eine Wate (auch Facette) ist bei Schneidwerkzeugen, wie z. B. bei Seitenschneidern eine kleine Anfasung der Schneide." Man kann auch Sekundärfase sagen. Wenn's nagelgängig ist, dann beträgt die Dicke hinter der Wate ca. 0,1-0,2 mm.
 
Wate wird auch anders definiert. Wikipedia trifft es da nicht genau oder zumindet nicht für Messer.
Bei der Firma Wüsthof bezeichnet es einfach einfach ein Messer mit glatter Schneide.

http://www.wuesthof.com/deutschland/wissen/die-richtige-schneide/index.jsp

In der Sammlung Solinger Fachausdrücke bei der Firma Olbertz geht der Begriff noch weiter und kann jenach Situation auch nur Vorderseite bedeuten.

http://www.pocketknives.de/Über-uns/Fachausdrücke-in-Solinger-Platt/Buchstabe-UVW.html
 
Früher habe ich auch Schneide und Wate gleichgesetzt. Dann habe ich den Begriff in der Wikipedia aber anders definiert gefunden. Seitdem ist die Sekundärfase für mich die Wate. Es gibt also Messer mit und ohne Wate (ohne Sekundärfase, die bis auf null ausgeschliffen werden.)

In dem allgemeinen Messerartikel ist das auch nicht eindeutig: "Jede Klinge hat eine Spitze (3), „Ort“ genannt, und eine Fase oder Wate (Schneidfase auch Sekundärfase oder Schleiffase) (4), die scharfe Kante, von der letztlich die Schneidwirkung ausgeht. Die Schneidfase kann noch eine Mikrofase haben, wenn beim Abziehen der Klinge in einem etwas stumpferen Winkel gearbeitet wird. Die Fase ist die Schneidkante der Klinge, die in einem bestimmten Profil angeschliffen ist."

Man kann nicht schreiben die Wate ist die Fase und im selben Satz, die Wate ist die Kante. Was denn jetzt? Ist die Wate die Fase oder die Kante? Ist die Wate die Stelle, an der die Fasen, d.h. die beiderseits abgeschrägten Flächen, zusammentreffen, also die Kante bzw. die Schneide, die schneidet. Oder ist die Wate die abgeschrägte Fläche, die sich vom Primärwinkel absetzt?
 
Hier (1. Link) steht es wieder anders: "Wate: Wenn man eine Klinge im Schneidenbereich noch mal anfast, spricht man von einer Wate. Europäische Messer sind i.d.R. mit Wate geschliffen."
 
Wie sich bei Recherchen ja feststellen läßt, wird er Begriff "Wate" unterschiedich gebraucht. Entweder als Ident für Schneide, dasjenige Messerbestandteil, welches als allererstes die Haut der Tomate trifft, oder als Ident für die Sekundärfase. Messerschleifer z.B. sprechen häufig von "polierter Wate". Das kann nicht die Schneide sein. Es könnte also Sinn machen - wenn man sich zweifelsfrei verständigen will - den Begriff "Wate" zu umgehen und genau zu beschreiben, was man denn meint. Oder man einigt sich hier im Forum auf den Begriff, auf den man sich im obigen thread schon einmal - nach langer Diskussion - geeinigt hat: Wate gleich Schneide. Ansonsten könnte dieser thread länger werden :D ...

Gruß R'n'R
 
Lohnt nicht mehr viel über die Messer zu schreiben ,denn im Makeso-Shop sind sie nicht mehr gelistet = ausverkauft !In der E-Bucht hat er aber noch (die letzten ?) liegen .Deswegen ja auch "ein sinnloser Vergleich".
Grüsse aus dem Norden
 
Meinst du nicht, dass es sein kann, dass Makeso wieder welche produziert? In dem Fall wäre es schon nicht schlecht, wenn du noch eine Aussage über die Dicke der Klinge direkt hinter der Sekundärfase machen könntest. Wär ein schöner Abschluss des Threads und hat auch keine Eile.
 
Laut Aussage von Herrn Keller wurde die Produktion eingestellt weil sich das Messer nur schlecht verkauft hat .Ich hab ihn per Mail mal gefragt ,ob er statt dessen ein Kochmesser (Gyuto) ins Programm nehmen wolle ,habe aber noch keine Antwort .Zum Nachmessen komme ich die nächsten 2 Wochen wohl nicht .
Grüsse aus dem Norden
 
Wirklich schade. Makeso hat leider schon lange ein Nieschendarsein geführt, weil die einfach fast unbekannt sind. Mit ein zwei Passarounds hier im Forum o.'. wäre das sicher schnell gelöst gewesen.
 
Also, ich habe mir eines von den Makeso´s mit Pflaumenholzgriff bestellt. Ist eine Messung oder ein wie auch immer gearteter Bericht erwünscht, wenn ich mal Erfahrungen sammeln konnte oder haltet ihr das für völlig sinnlos?

yaammoo
 
Von mir aus ist es erwünscht. Das brachte ich ja oben schon zum Ausdruck. Drei Messpunkte dauern schätzungsweise unter einer Minute. Wenn die Klingengeometrie stimmt, sehe ich darin durchaus eine Alternative zu Herder. Die Verarbeitung der Griffe auf den Bildern sieht recht anständig aus. Die Preise für die Buckelsmesser gehen bei Herder immer weiter nach oben. Bei Makeso sind sie dagegen im Rahmen geblieben. Warum soll man nicht auch mal ein Messer von Makeso empehlen, wenn die Klingengeometrie stimmt. Was nachgefragt wird, wird auch produziert.
 
Ich hab mein Makeso Santoku heute morgen bekommen. Hier ist ein Kurzreview:



Makeso ist ein solinger Haushaltswarenhandel, der Name steht für Martin Keller Solingen. Herr Keller lässt unter anderem einige Messer in Solingen für sich fertigen und verkauft diese zu sehr günstigen Preisen. Das hier besprochene Santoku läuft leider aus, da es sich nicht so blendend verkauft, es gibt aber noch ein paar in der Bucht zu kaufen. Ich gehe davon aus, dass ein paar Reviews in Foren wie diesem dieses Problem hätten lösen könnten - das Messer ist nämlich in Ordnung.
Es gibt zwei Varianten des Santokus: Mit Pflaumenholzgriff (26€) und Olivenholzgriff (30€). Da meines ein Geschenk an einen guten Freund ist, habe ich zu der teureren Variante mit Olivenholz gegriffen, die jetzt völlig ausverkauft ist.

Der Griff (Bilder siehe unten) ist aus für den Preis sehr schön gemasertem Holz und sehr ordentlich verarbeitet, da können sich deutlich teurere Messer noch eine Scheibe von abschneiden. Es gibt lediglich einen kleinen Spalt hinten unten, der aber auch nicht tief geht. Das Messer liegt gut in der Hand, der Griff ist sinnvoll dimensioniert. Das Messer ist minimal grifflastig mit Balancepunkt bei der ersten Griffniete.

Die Klinge aus solinger Standardstahl (vermutlich X45CrMoV15) ist dünngezogen, aber nicht ideal. So ist sie im hinteren Bereich nagelgängig, im vorderen Drittel aber nicht mehr, weil der Bauch der Klinge offenbar nicht berücksichtigt wurde. Ansonsten ist sie aber gleichmäßig geschliffen und nicht verzogen. Die Auslieferungsschärfe ist im hinteren Klingenbereich in Ordnung, vorne ließ sie stark zu wünschen übrig. Der Rücken ist nicht gebrochen, was aber schnell auf dem 1000er Stein machbar ist.



Fazit:
Nach einem ausgiebigen Neuschliff auf dem Stein ist das Makeso Santoku ein ordentliches Messer. Mit dem Dünnschliff des Herder-Santokus kann sich das Makeso definitiv nicht messen, dafür hat es einen deutlich besseren Griff. Schade, dass man für das Privileg eines Griffes dieser Machart und Qualität bei Herder das vierfache bezahlen muss (Lignum Santoku). Insgesamt kann man das Makeso für die empfehlen, die sehr günstig an ein ordentliches Messer kommen wollen. Ein ausgiebiger Neuschliff ist aber nötig. Ich würde empfehlen, das Messer direkt an Jürgen Schanz schicken zu lassen und es dort nachdünnen und neu schleifen zu lassen, was zwar den Preis um etwa 20€ erhöht, dafür hat man dann ein wirklich sehr gutes Messer, mit dem man lange glücklich sein kann.


 
Moin,

danke dir für die Eindrücke, das klingt ja alles in allem garnicht mal schlecht :super:
Werde es auf die Liste setzen wenn ich in Zukunft mal wieder ein Messer verschenken werde :D

Gruß, Gabriel
 
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