Hallo,
so, nun muss ich auch mal eine Lanze für Herder brechen.
O.k, ich hatte mir im Fachhandel schon das ein oder andere mal Herder-Messer angeschaut und mich damals tatsächlich die Finger davon gelassen, weil die Griffe nicht sauber verarbeitet waren.
Allerdings waren das nur die kleineren Sorten bis hin zu “Für zwei”, das ja dann schon einen etwas gehobeneren Anspruch suggeriert.
Dann war ich vor zwei Wochen im Rahmen der SG24h bei Herder und habe mir die Manufaktur angeschaut.
(siehe hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=48688)
Ich wollte auf jeden Fall einen Hechtsäbels und hatte mich auch für das Santoku Lignum 3 interessiert.
Dabei natürlich auch mal auf die anderen Sachen im Sortiment einen Blick geworfen.
Vorweg sei mal gesagt: es IST alles Handarbeit. Nichts von wegen heißer Werbeluft. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.
Ich hatte mich zunächst etwas geärgert, dass der Verkaufsstand, den Herder in diesem Rahmen dann doch mal ausnahmsweise auf dem Werksgelände hatte, Listenpreise anbot.
Hatte erwartet, dass direkt ab Werk der Preis deutlich günstiger ist.
Aber ganz ehrlich, nachdem ich die aufwendige Produktion gesehen hatte, wollte ich gar nicht mehr allzu sehr handeln und habe mich gewundert, wie die die Messer überhaupt zu diesen Preisen hinbekommen.
Aber warum ich eigentlich schreibe:
Ich hatte bestimmt 20 der hochpreisigen Messer genau beäugt, um sie genau auf die hier so oft diskutierte schlechte Griffqualität zu überprüfen - und zwar sowohl noch in der Produktion, als auch am Verkaufsstand.
Und ich muss sagen: die hochpreisigen Teile waren alle 1a verarbeitet.
Mir fiel die Wahl wirklich schwer, weil eines so gelungen wie das andere war.
Klar, bei den Buckelsklingen für 12,90 Euro musste ich schon ein wenig suchen, bis ich einen Griff gefunden hatte, der mir gefiel. Und auch der ist nicht perfekt.
Aber das kann ich bei dem niedrigen Preis auch akzeptieren, genau wie bei den Schnippchen.
Aber mein Hechtsäbels ist absolut klasse verarbeitet.
Die Klinge ist schnurgerade und gleichmäßig im Schliff und nagelgängig.
Und der Griff ist wirklich sauber.
Schönes, glatt geschliffenes Holz, dass sich rundum exakt ans Metall anschmiegt. Kein Spalt am Griff zu erkennen. Nichts dran auszusetzen.
Und so waren eben auch die anderen, Hechtsäbels, Santokus und 1922er, die ich in Händen hielt.
Vielleicht also doch nur eine gewisse Streubreite aufgrund von Handarbeit und Naturmaterial.
Damit habe ich den Eindruck gewonnen, dass Herder im Normalfall schon auch eine gute Griffverarbeitung hinkriegt. Nur eben nicht immer. Und für solche Fälle gibt es ja immer noch die Möglichkeit der Reklamation. Nur meine persönliche Meinung.
Viele Grüße
HaveALook
PS: klar, es mag sein, dass andere Hersteller die Messer mit Mängeln nicht als 1a-Ware auf den Markt bringen.
Wie im anderen Thread beschrieben, ist mir z.B. bei Burgvogel aufgefallen, dass Messer schon mit winzigen Fehlern deutlich günstiger als 1b-Ware verkauft werden und nicht mehr den Burgvogel-Stempel tragen.
Das wäre natürlich auch eine seriöse Variante, womit sich Herder aus der Schusslinie ziehen könnte.