Hersteller gesucht - Solinger 6teiler rot

porcupine

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Dieses Messer war mal ein Werbegeschenk. Es ist im Stil eines Schweizermessers gehalten. Alle Teile tragen die Aufschrift "rostfrei", die Messerklinge "INOX Solingen Germany". Wo sich auf den Griffschalen sonst das Schweizerkreuz befindet, steht "Qualität made in Solingen".
Die Platinen sind aus Edelstahl, nur eine kleine Zwischenlage aus Alu. Die Formen von Ahle und Dosenöffner weichen stark vom Schweizer Vorbild ab und sind glattpoliert, d.h. nicht geschärft. Der Korkenzieher hat 5 Wendeln und ist schlanker als bei einem Schweizer 84 mm Modell.

Ich habe dieses Messer, als ich es bekam, in der Schreibtischschublade meines Büros gelagert zum gelegentlichen Gebrauch, weil das recht vielen Leuten zugänglich ist und weil auch des öfteren mal was wegkommt. Wollte dort kein gutes Victorinox deponieren. Dies ist ja schließlich "nur" ein Fake.

Da ich es derzeit aber gerade in Benutzung habe, stelle ich fest, dass es soo übel gar nicht ist. Zwar bleibt das Endfinish ein wenig hinter einem Vic zurück, aber es ist solide und von der Technik her ohne Beanstandung. D.h., die Teile bewegen sich leicht, die Federspannung stimmt, und durch das leicht erhöhte Gewicht wegen der Stahlplatinen wirkt es vertrauenswürdig.

Weiß jemand, wer diese Messer produziert hat? Die von Zwilling tragen ja das entsprechende Logo, daher dürfte es also nicht stammen. Oder gibt/gab es mehrere Hersteller, sodaß man es nicht näher bestimmen kann?
 

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Grenzwolf hat meiner Meinung nach zu 100 Prozent recht. Als Bestätigung ein Bild dazu.
Wenn man das Bild zoomt, sieht man auf der Seite das Logo "Qualität, made in Solingen".
Gruß Ingo
 
Grenzwolf hat meiner Meinung nach zu 100 Prozent recht. Als Bestätigung ein Bild dazu.
Wenn man das Bild zoomt, sieht man auf der Seite das Logo "Qualität, made in Solingen".
Gruß Ingo

Leider ist dieser von Ingo verlinkte Hinweis unqualifiziert, irreführend und offensichtlich in mehreren Aussagen falsch:

1. "Das Echte [ergänzt: auf der Verpackung!] ... bezieht sich darauf, dass die Solinger Messerproduzenten ..."
Es gab unter mehreren Hundert Solinger Messerherstellerr nur zwei, die die Schweizer Armee mit Soldatenmessern ausgestattet haben.
Diese Art der Verpackung ist einzig von einem Solinger Hersteller ab Mitte der 1980er Jahre verwendet worden.

2. ".. die Solinger Messerhersteller vor Elsener ... einige Soldatenmesser an die Schweizer Armee geliefert hatten."
Es wurden nicht nur "einige" Soldatenmesser von den zwei Solinger Herstellern geliefert, sondern sowohl die komplette Erstausstattung als auch Folgeaufträge mit mehreren Hundert Stück.

3. "Teilweise wurden die Kopien der Schweizermesser mit "Solingen" gestempelt, obwohl sie ... bei Foron in der DDR produziert wurden.
Ich bezweifle, dass "Foron" Produzent war, eher wohl eine Marke von GML - Genossenschaft Messerschmiede Leegebruch.

Korrekt in dem von ingoweimar verlinkten Text ist jedoch der Eingangssatz zu dem daneben mit Verpackung abgebildeten Taschenmesser "... aus Solingen unbekannter Produktion."
Dem Schreiber des Textes mag der Hersteller unbekannt sein.
Die Information von wernerh "Die Kartonage kenne ich von Richartz-Messern." zeigt offensichtlich den tatsächlichen Sachverhalt zum Hersteller auf.
Sowohl das abgebidete Messer als auch die Verpackung stammen nicht von einem unbekannten Hersteller und auch nicht von "Foron in der DDR" sondern von Gebr. Richartz, Solingen:

https://picload.org/view/dlwgwawl/richartzoffizierm1988.89.jpg.html

Die in diesem Post benannte Beschreibung der unterschiedlichen Messermarkierungen passen eindeutig zu den von Gebr. Richartz hergestellten Taschenmessern.
Teilweise waren sie zusätzlich auch mit der Marke "Wal" gekennzeichnet.

Grüße
cut
 
Cut, von wann, aus welchem Jahr, stammt dein Foto?

GML / Foron produzierte die Schweizer Messer ab den 80er Jahren und hatte über 200 Abnehmer im Ausland.

Die Messer, die dann an Solinger Firmen gingen, waren fertig gemarkt, mit den Logos der Abnehmer.
 
Cut, von wann, aus welchem Jahr, stammt dein Foto? ...

Die Abbildung der "Werkzeugmesser in Rubin" stammt aus dem Gebr. Richartz Katalog 1988/1989.

Es gab diese Messer aber von Gebr. Richartz mindestens seit 1985.

https://picload.org/view/dlwrwowa/1985_86.jpg.html


... GML / Foron produzierte die Schweizer Messer ab den 80er Jahren ...

Die Messer, die dann an Solinger Firmen gingen, waren fertig gemarkt, mit den Logos der Abnehmer.


Die von Gebr. Richartz damals vertriebenen Messer dieser Serie wurden eindeutig in der Fabrik von Gebr. Richartz in Solingen gefertigt.
Neben den mit eigener Marke "Wal" vertriebenen Messern belieferte Gebr. Richartz auch mehrere Solinger Schneidwarenhersteller und markierte diese Messer mit den Kundenzeichen, z.B. für J.A. Henckels ZWILLING, PUMA und andere.

Aus Gesprächen mit damaligen Aussendienstmitarbeitern von Gebr. Richartz und von Victorinox ist mir bekannt, dass J.A. Henckels Zwilling irgendwann in den späten 1980er Jahren mit ähnlichen Werkzeugmessern auf GML als Liefernat gewechselt ist und von der Industrie- & Handelskammer abgemahnt wurde, weil die Messer aus der DDR unrechtmäßig mit SOLINGEN markiert waren.

@ Grenzwolf
Welche Logos von (westdeutschen?) Abnehmern sind dir bekannt, mit denen GML/Foron diese Messer gemarkt hat?

Grüße
cut

Grüße
cut
 
Cut, danke für deine Ausführungen.

Mir sind bislang bekannt, Zwilling, Dreizack und Puma.

Die Werbetaschenmesser, die auf der Griffschale die Unterschrift des Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl tragen... stammen auch aus Leegebruch und sind nach meiner Kenntnis mit Zwilling gemarkt.
 
In Hinblick auf "Schweizermesser" / "Soldatenmesser und deren Herstellung durch die Genossenschaft Messerschmiede Leegebruch (GML / Foron) mit Ursprungsangabe "Solingen":

...
Mir sind bislang bekannt, Zwilling, Dreizack und Puma. ...

Interessante Aufzählung, Grenzwolf. Besten Dank!
Abbildungen mit Details der Markierungen solcher Messer würden mich erfreuen.

... Die Werbetaschenmesser, die auf der Griffschale die Unterschrift des Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl tragen... stammen auch aus Leegebruch und sind nach meiner Kenntnis mit Zwilling gemarkt.

Ich kenne solche Werbetaschenmesser des Bundeskanzleramts aus mehreren Sammlungen.
Alle sind (bis auf das fehlende Victorinox-Logo und stattdessen der speziellen Werbemarkierung mit dem Bundesadler und der Signatur als Druck auf der schwarzen Griffschale) identisch mit dem damals serienmäigen Messer Victorinox Mini Classic und haben auf dem Klingenansatz diese Prägung:
VICTORINOX
SWISS MADE
STAINLESS


Grüße
cut
 
Leider ist dieser von Ingo verlinkte Hinweis unqualifiziert, irreführend und offensichtlich in mehreren Aussagen falsch:

Grüße cut

Nun Cut, dann war es eben unqualifiziert und irreführend.
Deswegen sehe ich keinen Grund auf die Produktion von Messern in Leegebruch (unter dem Dach des Kombinat Foron) für westdeutsche Firmen weiter einzugehen.

Schönen Abend noch.
 
Nun Cut, dann war es eben unqualifiziert und irreführend.
Deswegen sehe ich keinen Grund auf die Produktion von Messern in Leegebruch (unter dem Dach des Kombinat Foron) für westdeutsche Firmen weiter einzugehen.

Schönen Abend noch.

Hallo Ingo,

Ich schätze Deine Beiträge und habe mit meinem Hinweis ausdrücklich die von Dir verlinkte Information als unqualifiziert und irreführend bezeichnet.

Wer den von Dir verlinkte Hinweis erstellt hat ist mir nicht bekannt und sicherlich wirst Du beim Lesen selbst erkannt haben, dass die dort getroffenen Aussagen wohl kaum fundiert sind.


Grüße
cut
 
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