HGS Damastmesser bei Aldi

h.g.trunnion

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Hallo Forumiten,

bei Aldi (Süd?) gibt es derzeit zwei Solinger 'Damastmesser' von der Firma HGS (Gehring GmbH).
Beide nennt Aldi Santoku, das eine in 18 cm hat auch diese Form, das andere in 13 cm Klingenlänge könnte man auch als Gyuto oder Petty bezeichnen.

Als Stahl wird eine dünne Mittellage VG10 verwendet, die Damast-Tapete besteht aus je 32 Lagen rostträgen Stahl, der nicht näher benannt wird.
Der Griff aus 18/10 ist fugenlos angeschweißt.

Ich habe aus Spaß das 18er gekauft und getestet:
Gewicht: mittel, allerdings recht kopflastig
Out-of-the-box Schärfe: o.k., weiche Tomate problemlos in hauchdünne Scheiben geschnitten.
Schneidengeometrie und Schliff: hier kommt die Massenproduktion und der geringe Preis zum Tragen, denn die sehr leichte Rundung der Schneide eines typischen Santoku hat es nicht. Stattdessen ist es runder (gedacht), allerdings in mehreren Segmenten, also 'Ecken' geschliffen.
Die Schneidphase ist ausgesprochen winzig, ca. 0,5 mm, der Winkel nicht erkennbar.
Am meisten stört mich, dass der Schleifer zum Ende der Klinge (am Griff) es geschafft hat, einen leichten Recurve hinzulegen, um dann am Ende einen dicken Höcker stehen zu lassen. Das sieht man sehr schön, wenn man das Messer auf eine plane Oberfläche stellt. Allerdings habe ich es auch schon in der Verpackung beim Aldi gesehen und daraufhin alle dortigen Messer durchgeschaut; sie hatten sämtlich diesen Schliff-Fehler.

Der Griff aus Edelstahl ist definitiv nicht mein Geschmack. Er liegt allerdings deutlich besser in der Hand, als er aussieht.

Fazit: wer noch keine Messer mit einer VG10 Mittellage besitzt, kann hier für vergleichsweise wenig Geld diese Erfahrung sammeln.

Mich erstaunt, dass hier ein Solinger Hersteller solch eine Klingenkonstruktion im Preiswert-Segment in der Lage ist, herzustellen. Gespart wurde m. E. hauptsächlich am Griff und am Schliff.

Bin gespannt auf Euere Kommentare und Meinungen.

Lieben Gruß,

Norbert
 
hi,

also ich hab bisher keine Ahnung von Messern, hab nur ein paar mal hier im Forum "geschmökert". Längerfristig will ich mir aber mal irgendwann ein richtig gutes Küchenmesser zulegen.

Da ich gerade keine Lust und Zeit habe mich als Laie tagelang über Stähle, unterschiedliche Messerformen und Schleifsteine etc. zu informieren hab ich mir gedacht, ich kauf "zum üben" zunächst mal das Aldi Teil.

Also ich hab jetzt auch das "Große". Nach meiner laienhaften Meinung ist das nicht unscharf. Hab es bisher an einer Zitrone und Papier getestet (was man so da hat:hehe:). Müsste doch aber bestimmt noch ein bischen schärfer zu bekommen sein - dafür hab ich allerdings noch nix...

Darüber, wie man das macht und wie hart mein Gemüse für das Messer sein darf, muss ich mich auch noch informieren. Werd mich dann mal durch die ganzen entsprechenden Beiträge wurschteln. Ich hätte da ja theoretisch noch so ein paar Kohlrabi aus Tantes Garten...

Ach und zur oben gestellten Frage, in meiner zierlichen :D Frauenhand liegts recht gut - ein bischen kopflastig, kann schon sein. Von einem solchen "Schleifhöcker" (am Klingenende vorm Griff) kann ich an meinem nix erkennen :confused:
Ich finde den Stahlgriff auch nicht so schön, steh da eher auf Holz, rein optisch.

Lieber Gruß
Silberfisch
 
Ich hab heute auch eins, in groß und klein, gekauft.
Das Große habe ich direkt auf einem 1000er King und dann mit BB geschliffen. Ist recht schwer zu schleifen, gibt aber eine gute Schärfe. Wie lange die hält und ob es zu Ausbrüchen kommt, muss die nächste Woche zeigen. Was in der Verpackung nur zu ahnen war, aber ohne diese gut sichtbar und fühlbar ist; die Schweißnaht zwischen Klinge und Griff ist zimlich tief ausgeschliffen. Ich hoffe das es da nicht nach einiger Zeit zum Bruch kommt. Etwa 3cm vor dem Griff ist eine merkwürdige, scharf abgegrenzte, wenige mm lange, etwas 0,5mm tiefe gebogene Vertiefung in einer Seitenfläche zu sehen. Es scheind als währe da ein Spahn hineingedrückt worden und später abgefallen.
 
Schaut euch mal die neueste Ausgabe von Test (von der Stiftung Warentest) an. Dort ist auch das Aldi Messer getestet und etliche andere bereits hier diskutierte.
Übrigens das Aldi Messer hat "gut" abgeschnitten.
Gruß
Alf
 
Ja, ind im Test stand was von "..und ist nicht einmal Spülmaschinen geeignet" oder hab ich das falsch in Erinnerung :hmpf:.
Da ist anscheinend noch nicht bekannt das Stahl nicht in Spülmaschinen soll, nur Keramik Messer und anderes verträgt die Spülmittel mit den Temperaturen.
Was soll man dann von den restlichen Bewertungen halten?
 
Ja, ind im Test stand was von "..und ist nicht einmal Spülmaschinen geeignet" oder hab ich das falsch in Erinnerung :hmpf:.
Da ist anscheinend noch nicht bekannt das Stahl nicht in Spülmaschinen soll, nur Keramik Messer und anderes verträgt die Spülmittel mit den Temperaturen.
Was soll man dann von den restlichen Bewertungen halten?

Es gab nur dann eine negative Bewertung wenn der Hersteller spülmaschinengeeignet zusicherte aber dies nicht stimmte, was aber bei dem Aldi Messer nicht der Fall war.
Interessanter finde ich den Falltest bei dem Böker Keramikmesser, -das ist doch tatsächlich zerbrochen, wer hätte das gedacht?
Gruß
Alf
 
hi nochmal,
nachdem ich heute und gestern Gemüse mit dem Messer geschnibbelt hab, wollte ich noch was dazu bemerken.

Wie in einem der früheren Threads zum Aldi Messer (genau das gleiche gabs ja schon öfter bei Aldi) hier schonmal bemerkt wurde, bleibt das Schnittgut an der Klinge ziemlich haften. Das ist beim Schneiden doch sehr lästig und erschwert ein zügiges zerkleinern. Die Schärfe an sich (ohne nachgeholfen zu haben) fand ich ja o.k.

Interessant, dass das Messer in den alten Threads so unterschiedlich bewertet wurde (also auch von Leuten, die für sich beanspruchen, was davon zu verstehen). Ich tendiere dazu zu glauben, dass die von Aldi verkauften Messer doch recht unterschiedlich sind :confused:.

Stand in den älteren Threads nicht auch schon mal, dass der Griff zu klein sei? Das fand ich jetzt garnicht (o.k. meine Hände sind schon recht klein und das ist halt so sicher nicht zu pauschalisieren).
Für mich könnte das Messer sogar ein bischen kleiner sein (das hätte ich vorher auch nicht gedacht).

Viele Grüße
 
Damastmesser bei Aldi

.....im Test stand was von "..und ist nicht einmal spülmaschinengeeignet" oder hab ich das falsch in Erinnerung?.....
Da ist anscheinend noch nicht bekannt, dass Stahl nicht in Spülmaschinen soll, nur Keramik-Messer und anderes verträgt die Spülmittel mit den Temperaturen.....
Das ist so nicht richtig. Ein rostfreies Messer mit geeignetem Griff (z.B.18/8 oder VA, Zytel o.ä.) nimmt in der Atmosphäre der Spülmaschine keinen Schaden. Weder die Temperatur noch die Spülmittel greifen den Stahl an, zumindest nicht kurzfristig. Im Dauergebrauch mag das je nach Klingenstahl etwas unterschiedlich sein.

Das Problem mit der Spülmaschine ist nach meiner Erfahrung, dass die Messer mit anderen Metallgeräten zusammen in die Spülkörbe gesteckt werden und dann im Spülgang mehr oder minder heftig gegeneinander stoßen.

Das macht die Messer stumpf, nicht etwa das Waschmittel oder die läppischen 95°C.

Gruß

sanjuro
 
Interessanter finde ich den Falltest bei dem Böker Keramikmesser, -das ist doch tatsächlich zerbrochen, wer hätte das gedacht?

So ziemlich jeder, der weiss, was Keramik ist. Das Thema ist hier seit Jahren durch. Genau wie der Umstand, dass man ein Keramikmesser nicht wirklich scharf bekommt. Es hält die Werkschärfe natürlich recht lange - wem das langt. Aber es muss einfach flacher geschliffen sein, als ein Stahlmesser. Das iss halt so ;)

Pitter
 
Ich hatte mir schon letztes Jahr die kleine Version bei Feinkost Albrecht gekauft und den Schliff überarbeitet. Das Teil benutze ich seitdem fast täglich in der Küche und bin, zumal für den Preis, immer noch mehr als zufrieden.
LG
Stefan
 
AW: Damastmesser bei Aldi

Das ist so nicht richtig. Ein rostfreies Messer mit geeignetem Griff (z.B.18/8 oder VA, Zytel o.ä.) nimmt in der Atmosphäre der Spülmaschine keinen Schaden. Weder die Temperatur noch die Spülmittel greifen den Stahl an, zumindest nicht kurzfristig. Im Dauergebrauch mag das je nach Klingenstahl etwas unterschiedlich sein.

Das Problem mit der Spülmaschine ist nach meiner Erfahrung, dass die Messer mit anderen Metallgeräten zusammen in die Spülkörbe gesteckt werden und dann im Spülgang mehr oder minder heftig gegeneinander stoßen.

Das macht die Messer stumpf, nicht etwa das Waschmittel oder die läppischen 95°C.

Hallo sanjuro

vor mehr als zwanzig Jahren erzählte mir unser damaliger Hausschlachter (der so ein 40-jähriges Berufsleben mit eigener Firma hatte): kochendes Wasser gehört nicht an scharfe Messer.
Elektrolyte im Wasser greifen die nur wenigen Atomlagen der eigentlichen Schärfe an und lösen Bestandteile aus derselben (meine Erklärung: elektrolytische Zellen durch verschiedene Materialkombinationen, heißes Wasser mit Spültabs ist sehr "aktiv"). Das "Grau"-werden der Messerfläche durch Lösen von Materialpartikeln hat an der Schneide eine besonders verstumpfende Wirkung.
Abwischen mit Lappen und handwarmen Wasser hat meinen Messern noch nie geschadet!

Gruß Klaus
 
So ziemlich jeder, der weiss, was Keramik ist. Das Thema ist hier seit Jahren durch. Genau wie der Umstand, dass man ein Keramikmesser nicht wirklich scharf bekommt. Es hält die Werkschärfe natürlich recht lange - wem das langt. Aber es muss einfach flacher geschliffen sein, als ein Stahlmesser. Das iss halt so ;)

Pitter


Du meinst also ich wüsste nicht was Keramik ist, ich meine Du weist nicht was Ironie ist!
Gruß
Alf
 
Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass die hoch alkalischen Spümaschinenreiniger dem Messerstahl zusetzen können, aber ich kann es nicht beweisen.
Was ich aber mit Sicherheit sagen kann:
Destilliertes / demineralisiertes Wasser greift jeden Stahl an. Selbst 18/10 zeigt auf Dauer Korossionserscheinungen wenn er zu lange in der feuchten Maschine bleibt. Und solches Wasser findet sich in jeder Maschine - und wenn es nur Kondenswasser ist.
Daher ist es mir nicht klar, weshalb so viele ihrem Messer so was antun. 1, 2 oder 3 Messer abwischen ist doch nicht DIE Arbeit.

Jetzt aber trotzdem allen

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN.
 
Was soll man dann von den restlichen Bewertungen halten?

Hab das Test-Heft auch gelesen. Die Gewichtung der verschiedenen Test-Gebiete sowie die Auswahl der getesteten Messer gibt Anlaß zur Kritik. Vor allem der Abstand zwischen dem Testsieger bei den Santokus (Chroma Haiku H 05) und dem Kai Seki Magoruki das noch hinter dem Aldi Messer kommt obwohl es, wie auch Test schreibt, die beste Schärfe und Schnittqualität im Praxistest hat. Das Kai hat bei der Reinigung abgeloost und das war denen wohl wichtiger als die Schnittqualität.

Da frage ich mich nur: Test ist doch für den Mainstream Durchschnitts-Verbraucher. Hätten sie entweder ein billigers (z.B. Wasabi) oder ein teureres (z.B. Shun) von Kai getestet, hätte das wohl gewonnen da dort die Reinigung kein Prob ist.
Aber der Test galt ja wohl auch nicht speziell für Großküchen. Und das Kai Messer hinter dem Aldi Messer zu plazieren ist nicht nur eine Frechheit - es entbehrt auch jedem Realitätsbezug.

Schließlich benutze ich das Messer hauptsächlich zum schneiden - und nicht zum spülen.
 
die Sache ist ganz einfach. beim "Mainstream Durchschnitts-Verbraucher" ist die vorwiegend geforderte Eigenschaft eine Küchenmessers unkomplizierte Handhabung (nehme ich nun das richtige Messer für mein Gemüse?) und vor allem anderen die Pflege in der Spülmaschine.

Ich kenne fast keine Durchschnitt Verbraucher, der seine Messer NICHT in die Maschine tut. Meine gebetsmühlenartigen Hinweise, das sei nicht sooo gut und wäre doch eigentlich auch keine Arbeit, ernten regelmäßig Unverständnis. Daher ist das Ergebnis auf dieser Basis schon nachzuvollziehen. Auch herrscht ja immer noch die Meinung vor, scharfe Messer sind sehr gefährlich.

grüße
mart
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

mein Sohn hat mir heute beide Messer mitgebracht. Bei dem Kleinen ist die Klinge selbst torsions-verbogen und fluchtet auch nicht mit dem Griff. Außerdem zeigt bereits die Auflichtkontrolle, dass es total stumpf ist.

Das Große ist OK und da ich schon lange einen Ersatz für mein großes Küchenmesser suchte, werde ich es behalten.

Kopflastig? Ganz im Gegenteil: Ausgewuchtet ist es, sowohl Griff als auch Schneide haben ihr Gewicht.

Dass es sich gut schärfen lässt, davon bin ich überzeugt, das höre ich schon am Klang :)

Viele Grüße an Alle!
Rolf
 
Hallo,

ich habe mir letzte Woche mehr aus Zufall (lagen halt im Kassenwartebereich) das kleine Santoku von Aldi gekauft. Das war mein erstes "japanisches" Messer. Ich habe sonst noch Güdemesser von Manufaktum.

Als erstes bin ich dann ins Internet um mich über japanische Messer zu informieren. Das Ergebnis dieser Informationssuche und der ersten Versuche mit dem neuen Messer war, daß ich mir gleich am nächsten Tag das große Santoku vom Aldi gekauft habe.

Und nach etwas längerer Recherche besonders auch hier im Forum, habe ich mir dann einen 1000/3000 Kombistein + Schleifhilfe bestellt. Zudem noch zwei Hattoris.

Gestern kam dann der Schleifstein und ich wollte mit den beiden Aldimessern mal etwas üben. Dabei habe ich mich beim Aufsetzen der Schleifhilfe so ungeschickt angestellt, dass ich mir in den Handballen geschnitten habe. Das ganze wurdedann mit fünf Schnitten genäht. So ungefährtlich sind scharfe Messer denn doch nicht :teuflisch

Ich habe dann gestern doch noch das Schleifen geübt und beide Aldi-Messer bestanden den Tomaten- und den Papiertest.

Heute sind die Hattoris gekommen. Die sehen wirklich edel aus und sind sehr scharf. Der Tomatentest besonders mit dem großen, war wie durch Butter schneiden.

Ich glaube, mich hat der Messervirus erwischt. :rolleyes:


Wingo
 
Gestern kam dann der Schleifstein und ich wollte mit den beiden Aldimessern mal etwas üben. Dabei habe ich mich beim Aufsetzen der Schleifhilfe so ungeschickt angestellt, dass ich mir in den Handballen geschnitten habe. Das ganze wurdedann mit fünf Schnitten genäht. So ungefährtlich sind scharfe Messer denn doch nicht :teuflisch

Schleifhilfe ist meist nach kurzer Übung nicht mehr nötig...

Ich glaube, mich hat der Messervirus erwischt. :rolleyes:

herzliches Beileid an deinen Geldbeutel :haemisch:
 
hi,

die Form der Santoku's war noch nie mein Ding, ich betrachte das Große nicht als Messer sondern als Beil. Dennoch habe ich es genommen, weil ich schon lange einen Ersatz für mein großes Kochmesser suchte und bisher einigemale in Gebrauch gehabt für die Dinge, die ich sonst mit dem großen Kochmesser erledigt habe, z.B.:

Tomaten und Pizza schneiden - wow!
Kapern hacken - nach wenigen Augenblicken war alles klitzeklein und kein Brei wie sonst ;)

Fazit: Für den Preis empfehlenswert, auch wenn die Gilde der Messermacher das anders sehen sollte (Stichwort Dumping). Heutzutage kostet alles Geld, viel Geld...

Das Kleine habe ich übrigens nicht genommen, es war mieserabel verarbeitet und obendrein noch krumm und stumpf. Über den Ladentisch erwarte ich ein scharfes Messer, auch wenn es nicht viel kostet und ich mit Schleifmitteln umgehen kann.

Viele Grüße,
Rolf
 
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