Hilfe bei Griffherstellung (Mooreiche)

Paddy777

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Liebe Messerfreunde,

als langjähriger Messerfan habe ich vor kurzem das Ka-Bar Becker BK2 erworben und möchte nun die Kunststoffgriffschalen durch einen selbstgemachten Griff aus Mooreiche ersetzen (die Schrauben im Bild sind nur provisorisch, der Schliff ist noch nicht final, es wird noch ergonomisch geschliffen):



Zunächst wollte ich die ursprünglichen Schrauben/Muttern zur Befestigung verwenden. Dazu müsste ich jedoch die drei vorhanden 5mm Bohrungen in halber Tiefe mit 10mm Bohrungen erweitern, in denen dann Schraubenkopf und Mutter verschwinden (wie beim Originalgriff):



Leider ist das verwendete Holz nicht stabilisiert und die Fasern brechen leicht raus. Eine Testbohrung mit einem 10mm Holzbohrer ergab dann folgende Katastrophe:




Das möchte ich nicht meinem Griff antun!

Jetzt suche ich nach Möglichkeiten weiterzukommen und habe zwei Ideen:

1. Jemand kann mir verraten, wie ich die Löcher gebohrt bekomme, ohne das das Holz splittert (vielleicht vorher mit Leinöl stabilisieren? Das wollte ich sonst machen, wenn der Griff ausgeschliffen ist.)
2. Ich klebe die Griffe mit Epoxidkleber an und stecke Messingstifte in die drei 5mm Bohrungen. Gefiele mir auch.

Was würdet Ihr daraus machen? Falls ich mich für die Messingstifte entscheide: Sollte ich den Griff vorher ergonomisch zu Ende schleifen und anschließend befestigen? Oder lieber jetzt anbringen und fixieren, und den kompletten Griff inkl. Messing am Schluss in Form bringen?

Wichtig zu wissen: Ich habe keine Werkstatt oder schwere Maschinen, nur Bohrmaschine und Schleifpapier! :giggle:

Über ein paar gute Tipps würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße
Paddy
 
Mehrere Möglichkeiten
- generell scharfe Bohrer, nicht zu tiefe Geschwindigkeit
- Evtl über die Mooreiche ein Opferholz legen?

Bestimmt haben die Holzwürmer hier noch andere Ideen…
 
Forstnerbohrer - wenns den in 10 mm gibt.
Evtl. wegen der Schärfe ruhig nen neuen spendieren.
Und dann im Bohrständer.
 
Wenn diese Schale jetzt nicht mehr brauchbar sein sollte, kannst du verschiedene Möglichkeiten daran austesten. Standard 0815-Holzbohrer aus einem Set sind für solche speziellen Hölzer meist eher ungeeignet, da sie deutlich zu grob spanen. Sie reissen in so einem Holz eher, als dass sie schneiden. Forstnerbohrer mit D10... - es gibt sie zwar, aber... :unsure:
Versuche das mal mit einem scharfen HSS-Stahlbohrer möglichst vorsichtig zu bohren. Du hast allerdings auch eine ungünstige Stelle für die Bohrung "ausgesucht", da kam dank Faserverlauf auch noch Pech dazu :censored:
 
Hallo,

Ich kenne das Problem sehr gut! Da brauchst du eine Führung, da ein 10mm Bohrer Dir sofort abhaut....
Ich würde Dir einen Flachsenker empfehlen...: Klick
Bei dem im Link hat der Zapfen einen Durchmesser von 5,3mm... die 0,3mm bekommst Du schnell abgeschliffen, wenn Du den Senker in Deine Bohrmaschine einspannst und ne Feile dran hältst.....


Falls Du dich für die Messing-Variante entscheidest, würde ich den Griff vor dem Verkleben fertig schleifen, da Du ansonsten die Beschichtung zerstörst, was nicht schön aussieht.


Viele Grüße,

Kajetan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Herzlichen Dank für die Antworten. Werde dann erstmal weiterschleifen.
Mein Schwiegervater hat ein paar Werkzeuge mehr, vielleicht kann ich noch bei ihm mit einem Flachsenker vernünftig bohren.

Das ausgerissene Loch im Holz war ja zum Glück nur ein Teststück. Hat mir aber nicht grade Mut gemacht, das Ganze weiterzuverfolgen.

Wenn ich hier weitergekommen bin, zeige ich nochmal das Ergebnis.

Danke und schönes Wochenende!
Paddy
 
Flachsenker wäre schon richtig, aber idR hat man meist den Satz in Toleranzklasse mittel, da ist der Zapfen 5,5 und der Senker 11. Wenn eher Holz-Werkzeuge da sind, hab ich mit Fräsern von der Oberfräse ganz gute Erfahrungen gemacht, vorausgesetzt, die Drehzahl ist hoch genug. -Alles erst mal testen, logo...
 
Technisch gesehen wäre der Flachsenker, wie von Kajetan verlinkt, das richtige Werkzeug. Das Reduzieren des Zapfendurchmessers auf 5 mm mit der Feile, wie beschrieben, halte ich für "gewagt" - es ist immerhin HSS mit ca. 65 Rockwell. Lieber die Löcher auf 5,3 mm aufbohren.

Ein "Opferholz" darüber wird auch helfen, aber vor allem das gute Festspannen des Holzes und die Verwendung einer Ständerbohrmaschine.

So bekommst du die Ansenkungen für die Schraubenköpfe hin - und machst du auf der Mutterseite?

Deswegen würde ich als Lösung deine 2. Idee empfehlen und die Schalen verstiften und verkleben.

Greetz

Virgil
 
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