Hilfe beim Bau - des perfekten Beils/Tomahawks für den Outdoor-Bereich

Kajetan Mai

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Hallo,

ich habe schon wirklich lange vor, mal selber ein kleines Beil zu bauen...
Dieses möchte ich anstatt eines Feststehenden Messern als ,,großes edc'' beim täglichen Waldspaziergang und beim Campen dabei haben.... (also eher für kleine Aufgaben, aber auch mal für Feuerholz).
Leider kenne ich mich nur mit Messern und nicht mit Äxten, Beilen, Tomahawks, usw. aus.

Da ich bisher noch nie eine Axt benutzt habe, weder beim Holzhacken, noch im Wald, habe ich keine besondere Vorstellung, was ich beim Design beachten muss, und was eher Vor- oder Nachteile wären.

Dennoch würde ich gerne mal eine bauen und testen, wie sich diese in der Praxis, im Wald bewährt. (Das Waffengesetzt spielt dabei auch eine Rolle, da ein Beil ja noch ein Werkzeug ist)

Für mich wäre wichtig, dass ich das Beil relativ verdeckt tragen kann, weshalb es nicht zu groß sein sollte.

Macht es überhaupt Sinn, eine Axt/Beil für den Outdoor-Bereich zu bauen?

Habt ihr irgendwelche Design-Vorschläge oder worauf ich besonders achten sollte? (also Balliger-Anschliff, Bart, Nacken, etc)


Viele Grüße :) ,

Kajetan
 
@Kajetan Mai: Ob es Sinn macht, ein Beil selber zu bauen, kannst nur du entscheiden. Wenn du das schon lange machen wolltest und es dir wirklich Spass macht, dann ergibt sich durch die Freude des Bauens schon Sinn.
Aus ökonomischer Sicht macht es keinen Sinn. Bei H-bach ab Euro 8.- bekommst du schon ein Beil. Nichts womit man bei Freunden brillieren kann, aber man kann damit Holz hacken, Heringe einschlagen etc.
Ich benutze so ein günstiges Beil. Habe auch keine Bedenken es auszuleihen.
Mir war wichtig, dass es nicht zu schwer ist. Du möchtest es jeden Tag mit in den Wald mitnehmen. Dann sollte das Beil höchstens 600 gr schwer sein. Es gibt natürlich auch leichtere, was angenehm ist. Aber wenn du nicht viel damit arbeiten musst, dann reicht ein günstiges Klick.
Und bei Karesuando kannst du richtig Geld ausgeben. Klick.

Gruss swifty58

P.S. Falls du wirklich ein Beil baust, dann musst du es hier unbedingt vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur als anregung aus der praxis der nutzung eines Beils:
Balliger anschliff ist sehr fein, Eventuel sowas wie eine bartaxt, jedoch in Beilform. Ich habe so ein kleines altes beil in nutzung zum kleinholz hacken.
 
Hast du eventuell an so etwas gedacht:
Full tang axe - 250 mm
oder
Bushcraft Axe/Survival Axe/Hatchet/Tomahawk/Camping Axe/ Handmade Axe/Full Tang Axe/ | Bushcraft axe, Survival axe, Bushcraft
oder
*Squire - (High Carbon) - Full Tang - Hatchet - Blade Blank | KnifeKits.com

Als Stahl könnte man, wenn rostfreiheit nicht gefordert ist, CPM 3V oder CPM 4V bzw. Vanadis 4 Extra nehmen, weil beide sehr zäh sind.
Wenn der Stahk rostfrei sein soll könnte 14C28N oder AEB-L eine gute Wahl sein, weil die unter den rostfreien die zähesten sind, sogar zäher als CPM 4V bzw. Vanadis 4E.
Siehe hier:
magnacut-stainless-toughness.jpg


magnacut-non-stainless-toughness.jpg

CPM MagnaCut - The Next Breakthrough in Knife Steel - Knife Steel Nerds
Die kommen fast an CPM 3V ran.
 
Meine Empfehlung für den Stahl wäre Federstahl 5160. Er zeichnet sich aus durch überragende Zähigkeit und ist leicht zu schärfen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man unterwegs ist. Hochlegierte Stähle tun sich da schwer. Nicht umsonst wird er gern für Äxte und Schwerter eingesetzt ...

5160-toughness-stainless.jpg


R'n'R
 
ich sehe da nicht so wirklich viel Sinn drin. Meiner Meinung nach benötigt ein Beil eine gewisse Stiellänge und auch etwas Gewicht des Kopfes, um wirklich mehr 'Zug' drauf zu bekommen als mit einem Messer wie z.B. einem Terävä Skrama oder was ähnlichem. Dann hat sichs aber auch mit der Führigkeit erledigt.
Habe draußen auch noch nie wirklich ein Beil vermisst. Feuerholz nimmt man bis Armstärke und für die paar Späne zum Anmachen schickt jedes Messer. Selbst wenn man ein Lean-To bauen möchte, langt ein Messer.

Zu Hause kommt ein Beil fürs Holz machen auch nur zum Einsatz, um kleine Klipper fürs Anmachen zu machen - ein Beil ist für mich nicht Fisch nicht Fleisch. Beim Hacken habe ich eine eher kurzstielige Axt mit 1250g Kopf - die kann ich noch einhändig führen und brauche nicht beide Hände - und: die hat genug Kraft. um die Größe an Holz anzugehen, ab der Spalten Sinn ergibt. Zum Entasten von Stämmen kommt eh meist die Kettensäge heutzutage zum Einsatz, aber ich hab das auch schon manuell gemacht; dann aber wieder mit langstieliger Axt.

.... aber wenns Spaß macht .... ;

Balliger Anschliff wurde schon genannt und auch sinnvolle Stähle - auf der Liste könnte noch C60 oder C70 stehen sowie 1.4034 von der rostträgen Fraktion. 80CrV2 käme auch noch in Frage oder 1.2550 bis maximal 1.2552 aus dem wolframlegiertem Lager. Muss aber alles eigentlich nicht wirklich sein. Ein einfacher Stahl mit sehr gemäßigtem C-Gehalt tut es allemal. Und lässt sich leicht und gut Schärfen. Wie bei jedem Werkzeug ist das nun einmal unabdingbar.

Wenn Du das machst, natürlich bitte sehr gerne Zeigen - ist immer schön, sich die Sachen dann auch anschauen zu können. Viel Erfolg auf jeden Fall (y)

Ach ja: wenn schon Beil, dann hinten am besten eine gerade etwas größere Fläche zum 'Hämmern' - ist manchmal ganz praktisch. Und vlt. noch was zum Nägel rausziehen, braucht man auch manchmal. Nur so als Idee ;

Viele Grüße
Torsten
 
Moin,
danke für die zahlreichen Antworten und die vielen Stahl-Empfehlungen!

derzeit bin ich noch auf der Suche nach einem Shop, der eine der C-Stahl-Legierungen anbietet, da meine bisherige Stahl-Quelle leider keine der Stahlsorten im Angebot hat....:(

Für C-Stahl habe ich mich wegen dem feinerem Gefüge und der besseren Schärfbarkeit aber auch, da ich den Kopf brünieren möchte, entschieden.
(welchen genau ich nehme, weiß ich bis dato noch nicht)

Mal sehen, wie gut sich aus dem Stahl, ohne diesen zu schmieden, ein Beil-Kopf formen lässt...;)

Liebe Grüße :),

Kajetan
 
Hab das Jägerbeil von Gränsfors, das wird Dir etwas zu groß sein - allerdings haben die tatsächlich hervorragende Beile/Äxte mit extremste hoher Praxistauglichkeit. Da kann man ja formmässig mal Anleihen nehmen...
 
Hi,
ich habe mir vor ein par Jahren ein Beil zu genau zu diesem Zweck geschmiedet und bin da, was den Nutzen angeht etwas anderer Meinung als Torsten. Bei der Stahlwahl hat er allerdings vollkommen Recht.

Meins ist ein Bartbeil aus C60,
Länge der Schneide 105mm
Dicke hinter der Warte 2,5mm, am Beginn des "Bartes" 2,9mm, dann wirds dicker für das Stielloch
Schliff ballig
Gewicht 540g + 110g Scheide

Es hat sich unterdessen als recht praktischer Allrounder herausgestellt. Man kann damit dünnere Bäume fällen (so ab 20 cm Durchmesser ist eine Axt dann aber wirklich überlegen), diese behauen oder zu Feuerholz zerkleinern. Durch die Ausführung als Bartbeil kann man oben greifen und damit präzise schnitzen, Hobeln und schneiden. Möhren stiften geht auch. Nur Holzscheite spalten klappt wegen der dünnen Klinge nicht so gut.
Natürlich hat Torsten recht, dass spezialisiertere Werkzeuge wie Fällaxt, Ziehklinge, Schnitzmesser oder Nakiri diese Aufgaben besser erledigen, aber die hab ich beim Campen selten dabei.
Wobei, das Nakiri könnte eigentlich mal mit in den Rucksack...

Und es ist tatsächlich so, dass man mit einem Beil am Gürtel weniger komisch angeguckt wird, als mit einem großen Messer. Warum auch immer

C60 bekommst du in kleinen Mengen und passenden Abmessungen z.B. im Recknagel Resteshop.

viele Grüße,
Benne
 
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