Hilfe beim Feuerschweissen benötigt

donfeierfeil

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Hallo,
meine Feuerverschweissungen halten nicht besonders.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass wenn ich das Borax bei Rotglut draufstreue, schmilzt es erst schön, brutzelt dann ein bisschen, und bildet, wenn ich noch ein bisschen mehr draufstreu, eine weisse Kruste ( wie ne Salzkruste am Meer). Wenn ich es dann wieder in meine Gasesse schiebe, gibt es ein wenig grüne Flammen und es riecht ein bisschen nach verschmortem Kunststoff. Wenn ich nun das Werkstück wieder raushole, ist so gut wie nix mehr vom Borax zu sehen, ein klein wenig spritzt zwar aus der Fuge heraus, aber weit weniger, als ich drauf getan habe. Wenn ich später die misslungene Verschweissung aufstemme, sehe ich zwar Stelllen, wo die Verschweissung funktioniert hat, aber auch Flächen, die massiv verzundert sind, als ob da nie Borax gewesen wäre!
Hilfe!
 
hi,
vielleicht verliert das borax einfach die wirkung wenn du es verbrennen lässt? könnte mir vorstellen, dass es nichts mehr bringt wenn es irgendwie in den stahl reinbrennt o.ä....
sebastian
 
Moin,
Wenn du das normale Borax gekauft hast, enthält das Kristallwasser, dadurch pilzt das dann immer stark auf bevor es schmilzt, wenn du es in die Glut hältst.
Wasserfreies Borax wird als Anhydrit verkauft
Grüne Flammen und verbrannter Kunststoffgeruch....mhh hört sich so an, als wenn du PVC in die Esse geworfen hättest... ;)
Also von dem Borax hab ich immer zweimal was aufgesteut, zwar sollte man es nicht übertreiben, aber durch das aufpilzen rutscht auch mal gerne was vom heißen Eisen runter.
Wenn du vorher die Flächen nicht mit ner Drahtbürste geschrubbt hast, oder gar blank gefeilt, kann das Borax auch nicht eine massive Zunderschicht lösen.

Salü
 
Hallo

Habe mit einem kollegen das in folgender reinfolge gemacht.
erhitzen, mittig quer anspalten, rechtwinklig biegen, ordentlich drahtbürsten und etwas borax gegen schlake drauf, erneut erhitzen, ordenlich bürsten, reichlich borax drauf, das packet kommplett zusammenklappen, dann auf schweis temperatur erhizen, boraxs auf die nähte geben und schnell verschweisen.
Vielleicht ist es wirklich die drahbürste die schon viel hilft. Borax schafft auch nicht alles an schlacke. Die grüne flamme seh ich auch. Manchmal auch noch nach dem schmieden wenn ich zu tief in die gasesse geschaut habe.

Grüße
Thomas
 
Hallo ich habe die Erfahrung gemacht dass es super klappt wenn vor dem ersten erwärmen ein bisschen borax zwischen den Lagen ist und dann bei rot noch ein bisschen Borax danach auf Schweisstemparatur gehen und schnell klopfen dann hälts auch! Hab aber auch noch meine Probleme evtl. gibts ja Hilfestellung für uns! Ich bereite die Pakete immer so zu dass die unterste Lage immer ca 5 cm länger ist wie das Paket dann bricht der angeschweisste Griff nicht ab wenns dann später zur Sache geht. Aber genau an der untersten Lage also dieser etwas längeren will das Paket auf ca 0,5 cm Richtung Griff nicht halten, warum??? Waren bestimmt 10 Versuche! Jetzt hab ich letzten Donnerstag mal 1.1730 und 1.2842 je 8mm vier Lagen im ersten Durchgang platt gemacht hat auch gehalten! Danach wie im vorigen Beitrag gespalten und auf 90 Grad gebogen, nochmals erwärmt und gebürstet und dann Borax drauf und zusammen! Auf Schweisstempartur und dann geklopft ganz brav ein Dutzend Schläge und dann drauf! Danach hochkant die Spannung steigt und ........klopf klopf klopf sch... hält nicht! Nochmals Borax drauf wieder auf Temparatur klopf klopf hält wieder nicht! Meine Frage was kann man tun wenn´s dann an ein paar kleinen Stellen geklappt hat und eben mitten drin nicht! Da komm ich mit keinem Schleiffer und keiner Drahtbürste hin und der bisschen Zunder wird anscheinend auch nicht vom Borax vertrieben. Wegwerfen und die Arbeit war umsonst oder gibts da Trix vom Profi!
 
Borax

donfeierfeil schrieb:
..... Wenn ich es dann wieder in meine Gasesse schiebe, gibt es ein wenig grüne Flammen und es riecht ein bisschen nach verschmortem Kunststoff. Wenn ich nun das Werkstück wieder raushole, ist so gut wie nix mehr vom Borax zu sehen, ein klein wenig spritzt zwar aus der Fuge heraus, aber weit weniger, als ich drauf getan habe. Wenn ich später die misslungene Verschweissung aufstemme, sehe ich zwar Stelllen, wo die Verschweißung funktioniert hat, aber auch Flächen, die massiv verzundert sind, als ob da nie Borax gewesen wäre! ....

Das hört sich eigenartig an. Borax ist Na-Tetraborat, also eine Natriumverbindung. Diese färbt die Flamme GELB, nicht grün. Kupfer hingegen färbt die Flamme blau, Barium wohl grün, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht hast Du das falsche Material bekommen?

Da könnte Dir jeder Apotheker mit einer schnellen Laboranalyse helfen, wenn er mag.

Gruß

sanjuro
 
hatte den selben gedanken wie sanjuro.

die beschreibung wie sich das borax verhält ist mir gänzlich unbekannt.
auch auf die gefahr hin dass jetzt einige die augen verdrehen werden, aber ich gehöre zur sorte wenig/gar nicht bürsten, dafür mehr borax (hat sich für mich als die beste methode zu verschweissen herausgestellt, aber das ist OT).
was ich eigentlich damit sagen will ist, dass das borax im herkömmlichen sinne nicht verbrennen sollte. bei der verschweissung warte ich immer bis ich den mineralwassereffekt bekomme -> raus damit, geklopft und fertig. sicher wird es schwarz und bröselig nach einiger zeit, aber dass es verklumpt? check mal ob du wirlich borax bekommen hast...

und vielleicht noch ein tip - obwohl es das sicher auch andere meinungen gibt:
ich mach es meisten so, dass ich das borax auftrage wenn das material dunkelrot ist, dann auf orange-gelb erwärmen, nochmal borax, dann auf verschweisstemp.
ich bilde mir ein, dass diese methode den effekt hat, dass die verzunderung von vorne herein etwas gebremst wird, da sich ja eine schutzschicht um das material bildet-> weniger oxidation gekoppelt mit der zunderfressenden eigenschaft. ist aber wie gesagt nur ein Gedanke und ich kanns auch nicht belegen oder so... jedenfalls glaube ich, dass es so sein könnte, da ich mit der verschweissung an sich sonst kaum probleme habe.

[EDIT]
...wo die Verschweissung funktioniert hat, aber auch Flächen, die massiv verzundert sind, als ob da nie Borax gewesen wäre!

noch ein gedanke dazu. vielleicht hast du aus der "mitte" geschlagen, soll heissen dass eventuell noch schlacke zwischen den schichten war die nicht austreten konnte, weil du eventuell nicht "sauber" geklopft hast. was ich meine kann man sich am besten anhand einer fast leeren senftube vorstellen. um den letzen rest herauszupressen muss man von hinten beginnen den senf(alias die schlacke) nach vorne(beim paket auch seitlich) zu drücken. dann sollten diese ominösen unverschweissten stellen auch verschwinden- sofern der rest(temperaturn etc.) richtig gemacht wurde . also so schlagen, dass das borax-zunder-gemisch zu allen seiten rausspritzen kann.

resultat:
die schweissung hält
es sieht klasse aus, wenn die glühende schlacke durch die gegend fliegt UND
man bekommt endlich brandblasen :lach: :irre: :p


;)

[/EDIT]

Gruß Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne andere Frage, welche Stahlsorten nimmst Du?

Und wie schonmal gesagt, isses wirklich Borax was Du da drauf gibst?

Wie eben schmiedest Du das Paket vor dem Falten? Wenn es ne Buckelpiste ist und Du nicht vor dem Schweißen mal draufhaust um die beiden Stücke näher aneinander zu bekommen, könnt ich mir gut verstellen daß das Borax einfach rausläuft und nicht richtig arbeiten kann. Und dann schweißt es eben schlechter.
 
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