Hilfe geschmiedetes Eisen wird porös u rissig

Fettkohle versus Anthrazit
Mit nichten ist beides schwer auseinanderzuhalten.
Fettkohle heist so, weil sie fett, gemeint ist teerig, ist. Das bedingt das zusammenbacken in der Esse, welches manche Schmiede schätzen.
Ich wollte nie wieder mit solchem Straßenbaumaterial schmieden! Der Gestank und das Gequime ist nichts was ich brauche!
Anthrazit ist fast frei von Teer und ist daher schneller gar in der Esse.
Wenn du beim Kohlenhändler unschlüssig bist: Fettkohle ist matt und manchmal bröckelig, A. ist glänzend und steinhart, so hart , dass ich ihn schon zu Schmuckstücken verarbeitet habe.
Halte mal ein Feuerzeug dran. das eine Mat stinkt und quimt, das andere zeigt kaum Rkt.
mfG. hatzahn
 
Anthrazit ist fast reiner Kohlenstoff und wird in England gern zum Feuerschweißen verwendet. Er qualmt so gut wie nicht. Fettnuß enthält noch viele teerartige Bestandteile, qualmt fürchterlich, backt gut zusammen und wird von Kunstschmieden üblicherweise verwendet. Wenn man nach Schmiedekohle fragt, erhält man in der Regel Fettnuß 4. Wenn man aus der Schmiedekohle, wie hier richtig beschrieben worden ist, die ölig -teerigen Bestandteile ausbrennt, erhält man eine Kohle, die in etwa leichtem Koks entspricht. In diesem Zustand ist sie nicht nur zum Schmieden, sondern auch zum Feuerschweißen ohne weiteres geeignet. Man kann auch gleich Koks in einer passenden Körnung nehmen- auch wieder Nr. 4- Es gibt ihn jetzt in 25 kg-Säckchen aus Plastik. Für den Transport und gegen den Dreck ist das gut. Die meisten Händler liefern so ab 20 Zentner.
Zum Anthrazit noch kurz: Trotz seiner Reinheit und des hohen Brennwerts hat er sich in meinem Feuer nicht bewährt. An der Stelle, wo die Luft eintritt, gibt es eine extrem heiße Flamme, die Wärme strahlt aber wenig ab. Es kann also passieren, daß man unten in ein größeres Werkstück schon ein Loch einschmilzt und oben ist es noch nicht richtig warm. Das läßt sich sicher durch eine Änderung des Gebläses und eine Mischung mit andere Kohle-z. B. Holzkohle-beheben. Mir war es zu umständlich, da ich mit dem Koks zufrieden bin.
MfG U. Gerfin
 
Hallo zusammen,

nach den vielen Antworten und dem langen Telefongespräch mit Steinpilz2, habe ich mir gedacht dass ich die Esse wieder auf den Originalzustand bringe und habe einen neuen Riemen für den Trettantrieb aufgezogen.
So habe ich gedacht, aber nu, jetzt muss es klappen. Aber Pustblume,
wenn was geklappt hat , dann war ich das und zwar zusammen geklappt!Ich wollte meinen so oft beschriebenen 12er Rundstahl zum glühen bringen, doch leider habe ich das Feuer mit meinem Schweiß vom petten gleich wieder gelöscht :staun: , so schwer lief die Mühle ( Schwungrad u. Lüfter). Gut dann eben mitTitan- Wunderspray nochmals alles schmieren und nochmal versucht. Ging schon besser, doch dann hatte ich keine Power mehr zum Schmieden, weil ich total ausgelaugt und meine Brille vor lauter Schweißperlen dicht war.
Mist :mad:
Heute habe ich meine Esse und das ganze verkloppte Eisen das ich produziert habe, zu einem Schmied in meiner Gegend geschleppt (hab ja ein gr. Auto :ahaa: ) Dabei ist nun heraus gekommen, dass der Fußantrieb mit Lüfter viel zuwenig Power hat (wahrscheinlich sind die Paddel im Gehäuse verschlissen) und mein Wohnwagen-Heizgebläse auch nicht genug Luft bis zu den Kohlen fördert, da zusätzlich die Luft an ein paar Rissen und über den angebauten Originallüfter entweicht.
Und was nun???:confused:
Habe ja noch einen Ringlüfter mit 230 Volt in der Werkstatt stehen.
Also zum Baumarkt geflitzt und Esseisen umbauen. Wird morgen wohl fertig.
Nun zu meinem verkloppten Eisen:
Das Eisen soll rissig geworden sein, weil
a: ich zu oft warm machen musste (zuwenig Luftstrom)
b: das Eisen dabei jedesmal dem Schwefel aus der Kohle ausgesetzt war
weil ich sie nicht genug abdampfen ließ
c: ich zuviel im zukalten Bereich das Eisen weitergeschmiedet habe.

Zu den Kohlen:
Da meine 2 Sack nun ruckzuck aufgebraucht sind, bin ich zu dem Händler in meiner Nähe bei dem ich vor einem halben Jahr mal nach Schmiedekohlen nachgefragt hatte.
Der hatte dann auch eine Palette bestellt, weil ich Ihm sagte dass doch mehrere Schmiede immer nach Kohlen suchen und das die bestimmt auch gekauft werden.
Ups, die Palette steht da noch ganz verpackt und keiner hat was abgenommen. :eek:
Da habe ich mir gleich 2 Sack gekauft! Es ist aber Fettnuß 3,
bin gespannt wie die nun brennt. Auf alle Fälle ist sie etwas grösser, nicht soviel kleinkram drin.

Ausserdem werde ich meine Schmiede wohl nach draussen verlegen, werde eine Verlängerung an meinem Carport anbauen.4 Seitenwände für Windschutz,Dach und gut ist. Da kann es dann wegen meiner auch qualmen :ahaa:
Braucht noch jemand Schmiedekohlen in der Friesenlandschaft??
Habe da so ein klitze kleines schlechte Gewissen wegen der Palette mit Schmiedekohlen :rolleyes:

Gruß

Caschy
 
hallo zusammen, bin neu in diesem forum....
schmiede seit längerem damast
das problem mit der porösität kommt eindeutig vom schwefel:teuflisch
damast bedeutet feuerverschweissen. dies heisst, schichten aus eisen (kein kohlenstoff) und stahl (mit kohlenstoff) miteinander zu verschweissen. dass wichtigste dabei ist, ein sauberes feuer zu haben... sauberes feuer?! -> kein schwefel und sonstige verunreinigungen. ich leere desshalb meine esse nach ca. 4 stunden schmieden. das heisst, alles raus, mit besen reinigen und neu anfeuern. tönt aufwendig :mad:. aber ohne gehts nicht. wollte es anfangs auch nicht glauben. die kohle wird rund um die esse aufgeschichtet um den schwefel (und andern scheiss) zu verdampfen.
zur schmiedekohle: diese ist fett, wie schon erwähnt. eigentlich schlecht zum messer schmieden. doch sie hat den vorteil (wie auch schon erwähnt) zu backen. dies ist nützlich, um die hitze zu konzentrien. nur so kann die gewünschte stelle gezielt auf schweisstemperatur gebracht werden. also, viel glück und spass...

übrigens: holzkohle ist da viel besser. denke, meine professionelle kohle-esse durch eine gas-esse zu ersetzten. da hat man das problem nicht. und gas ist erst noch billiger (das beste wäre ein induktiver ofen mit schutzatmosphäre, hab ca. 1/3 eisenoxid bei 20 faltungen)
 
Hallo teutates, willkommen im Forum.

Im Unterschied zu dir schmiede ich weder seit Jahren Damast noch überhaupt. Das heißt aber nicht, dass wir auf der „Brennsuppn dahergschwumma kema“. (Bayerisch schreiben ist gar nicht so einfach.)

Erstens ist der Thread über 3 Jahre alt und zweitens ist die Behauptung, das Damast durch Feuerverschweißen von Eisen und Stahl hergestellt wird, zumindest problematisch. Entsprechende Informationen enthalten die Material- und Schmidethreads zuhauf.

Für alles Weitere bitte ich die Schmiedeprofis, zu übernehmen.
 
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