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Die Geschichte von Hubertus aus dem Messerkatalog 2008 (Wieland Verlag GmbH) mit freundlicher Genehmigung von Herrn Wieland und Herrn Ritter.
Die Hubertus Schneidwarenfabrik
Kuno Ritter ist einer der wenigen Solinger Hersteller, die noch immer in handwerklicher Fertigung traditionelle Jagdmesser und Nicker sowie Sport- und Taschenmesser produzieren. 1932 wurde die Firma von Kuno Ritter im Solinger Stadtteil Gräfrath gegründet. In der Startphase konnten die Fabrikationsräume und das Knowhow der Schneidwarenfabrik Friedrich Plücker mit genutzt werden, um Fahrtenmesser herzustellen. Bereits 1934 firmierte Kuno Ritter selbst als „Stahlwarenfabrik“ mit einem beträchtlich erweiterten Programm von Bestecken sowie Haushalts- und Berufsmessern.
Als Markenzeichen verwendete Kuno Ritter zunächst seinen Namensschriftzug, ab 1934 ein KR-Monogramm in doppeltem Oval. Zur selben Zeit wurde ihm von der Reichszeugmeisterei als dritter Solinger Firma die Zulassung für die Produktion und Lieferung von „Fahrtenmessern und Dienstdolchen“ zugeteilt.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg begann Kuno Ritter eine Kooperation mit der Messerfabrik Weltersbach. Kuno Ritter konzentrierte sich zunächst auf Messer mit feststehender Klinge, während Weltersbach sich auf Taschenmesser beschränkte. Da Kuno Ritter verstärkt den Export nach Nordamerika betrieb, während Weltersbach vorrangig nach Fernost exportierte, konnten beide Firmen schnell an ihre Vorkriegserfolge anknüpfen.
Mit dem Kauf des Handelshauses J. Albert Schmidt Nachf., das Kuno Ritter bereits seit Firmengründung mit Messern beliefert hatte, wurden 1950 mehrere Markenzeichen und Wortmarken übernommen – darunter auch die Marke Hubertus. Der heilige Hubertus als Schutzpatron der Jäger war ideal für Jagdmesser.
Konsequent wurde die Vielfalt von Jagdmessern weiter ausgebaut und Messertypen wie klassische Hirschfänger und Saufänger mit einklappbarer Klinge und einschwenkender Parierstange gefertigt. Hubertus-Messer wurden bald nach Japan, Südafrika und Mittelamerika verkauft.
1961 konnte die Solinger Stahlwarenfabrik Gebr.Gräfrath gekauft werden. Diese 1869 in Widdert bei Solingen gegründete Firma verfügte unter anderem über viele Werkzeuge zur Fertigung von Taschenmessern und Springmessern. Nach dem Erwerb der Firma und der Übernahme der Facharbeiter wurde die Kooperation mit Weltersbach beendet. Die steigende Nachfrage nach Messern mit klappbarer Klinge konnte nun durch die Produktion im eigenen Unternehmen erfüllt werden.
Renommierte Solinger Firmen und selbst namhafte Wettbewerbsunternehmen ließen bei Hubertus bereits Spezialitäten mit eigenem Markenzeichen fertigen, und viele ausländische Kunden wissen die Sonderserien von Hubertus zu schätzen. Limitierte Messerserien führte Hubertus erstmalig 1982 zum 50. Firmenjubiläum ein, und mit dem 1986 erfolgreich vorgestellten Jahresmesser mit Damaszenerstahl- Klinge begann eine zehnjährige Serie mit einem speziellen Jahresmesser, limitiert auf 150 Exemplare pro Jahrgang.
Hubertus hat Marktnischen immer erkannt und genutzt: sei es in den 50-er Jahren die Bajonett- Fertigung für internationale Auftraggeber, Clubmesser für US-Knifeclubs oder innovative Rettungsmesser, die inzwischen allein in Deutschland bei über 1200 Feuerwehren und Rettungsdiensten die Schutzausrüstung ergänzen, bis hin zu Produkten mit ausgefallenem Griffmaterial wie Widderhorn (Big Horn), gefrästem und gefärbten Büffelknochen, Perlmutt oder Elfenbein mit Scrimshaw-Verzierung. Hubertus-Messer fanden und finden Liebhaber in der ganzen Welt. ■
Die Hubertus Schneidwarenfabrik
Kuno Ritter ist einer der wenigen Solinger Hersteller, die noch immer in handwerklicher Fertigung traditionelle Jagdmesser und Nicker sowie Sport- und Taschenmesser produzieren. 1932 wurde die Firma von Kuno Ritter im Solinger Stadtteil Gräfrath gegründet. In der Startphase konnten die Fabrikationsräume und das Knowhow der Schneidwarenfabrik Friedrich Plücker mit genutzt werden, um Fahrtenmesser herzustellen. Bereits 1934 firmierte Kuno Ritter selbst als „Stahlwarenfabrik“ mit einem beträchtlich erweiterten Programm von Bestecken sowie Haushalts- und Berufsmessern.
Als Markenzeichen verwendete Kuno Ritter zunächst seinen Namensschriftzug, ab 1934 ein KR-Monogramm in doppeltem Oval. Zur selben Zeit wurde ihm von der Reichszeugmeisterei als dritter Solinger Firma die Zulassung für die Produktion und Lieferung von „Fahrtenmessern und Dienstdolchen“ zugeteilt.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg begann Kuno Ritter eine Kooperation mit der Messerfabrik Weltersbach. Kuno Ritter konzentrierte sich zunächst auf Messer mit feststehender Klinge, während Weltersbach sich auf Taschenmesser beschränkte. Da Kuno Ritter verstärkt den Export nach Nordamerika betrieb, während Weltersbach vorrangig nach Fernost exportierte, konnten beide Firmen schnell an ihre Vorkriegserfolge anknüpfen.
Mit dem Kauf des Handelshauses J. Albert Schmidt Nachf., das Kuno Ritter bereits seit Firmengründung mit Messern beliefert hatte, wurden 1950 mehrere Markenzeichen und Wortmarken übernommen – darunter auch die Marke Hubertus. Der heilige Hubertus als Schutzpatron der Jäger war ideal für Jagdmesser.
Konsequent wurde die Vielfalt von Jagdmessern weiter ausgebaut und Messertypen wie klassische Hirschfänger und Saufänger mit einklappbarer Klinge und einschwenkender Parierstange gefertigt. Hubertus-Messer wurden bald nach Japan, Südafrika und Mittelamerika verkauft.
1961 konnte die Solinger Stahlwarenfabrik Gebr.Gräfrath gekauft werden. Diese 1869 in Widdert bei Solingen gegründete Firma verfügte unter anderem über viele Werkzeuge zur Fertigung von Taschenmessern und Springmessern. Nach dem Erwerb der Firma und der Übernahme der Facharbeiter wurde die Kooperation mit Weltersbach beendet. Die steigende Nachfrage nach Messern mit klappbarer Klinge konnte nun durch die Produktion im eigenen Unternehmen erfüllt werden.
Renommierte Solinger Firmen und selbst namhafte Wettbewerbsunternehmen ließen bei Hubertus bereits Spezialitäten mit eigenem Markenzeichen fertigen, und viele ausländische Kunden wissen die Sonderserien von Hubertus zu schätzen. Limitierte Messerserien führte Hubertus erstmalig 1982 zum 50. Firmenjubiläum ein, und mit dem 1986 erfolgreich vorgestellten Jahresmesser mit Damaszenerstahl- Klinge begann eine zehnjährige Serie mit einem speziellen Jahresmesser, limitiert auf 150 Exemplare pro Jahrgang.
Hubertus hat Marktnischen immer erkannt und genutzt: sei es in den 50-er Jahren die Bajonett- Fertigung für internationale Auftraggeber, Clubmesser für US-Knifeclubs oder innovative Rettungsmesser, die inzwischen allein in Deutschland bei über 1200 Feuerwehren und Rettungsdiensten die Schutzausrüstung ergänzen, bis hin zu Produkten mit ausgefallenem Griffmaterial wie Widderhorn (Big Horn), gefrästem und gefärbten Büffelknochen, Perlmutt oder Elfenbein mit Scrimshaw-Verzierung. Hubertus-Messer fanden und finden Liebhaber in der ganzen Welt. ■