Moin aus Hamburg! Ich stand vor der selben Frage mit dem kleinen Unterschied, dass ich vier Messer brauchte. Da mich unterschiedliche Materialien faszinieren (jedenfalls deutlich viel mehr, als mich Uneinheitlichkeit bei Tisch stört), habe ich mich entschieden, nicht nur die Griffmaterialien, sondern auch das Fabrikat zu variieren. Fünf sind es mittlerweile, zwei bis drei stehen noch auf der Liste...
Jedes einzelne hat Vor- und Nachteile. Manche sind eher subjektive Eindrücke (Design, Handlage), andere eher objektiv wie Spaltmaße, Schärfbarkeit und Geometrie.
Von oben nach unten:
- Windmühlen rostfrei Walnuss
- Hohenmoorer Vespermesser
- Windmühlen Fehrekampf Palisander
- Markus Balbach Tafelmesser mit Buckelsklinge
Es ist nicht einfach, einen Favoriten zu küren. Absolut spaltfrei verarbeitet sind das Markus Balbach Messer und Uli Hennickes Hohenmoorer. Das letztere und das Fehrekampf liegen aber durch die schmaleren Griffe nicht so komfortabel in der (bzw. meiner) Hand. Die Schneidleistung ist die den Windmühlen etwas besser als bei den beiden anderen, obwohl alle ootb gut performen. Am leichtesten schärfbar werden ebenfalls die Herder Messer sein, bzw. lassen sie sich ohne Fehlschärfe am Klingenbeginn bearbeiten. Mehr oder weniger in Handarbeit entstanden sind alle, die Preise reichen von 17,- Euro für ein rostfreies Buckels Kirsche bis zu 119,- für das Hohenmoorer.
Draufsicht, von oben nach unten:
- Hohenmoorer Vespermesser
- Windmühlen rostfrei Walnuss
- Windmühlen Fehrekampf Palisander
- Markus Balbach Tafelmesser mit Buckelsklinge
Das Klingenende sieht beim Buckels Walnuss und beim Balbach ordentlich aus, das könnte man nur auf ganz hohen Niveau bemängeln. Absolut sauber das Hohenmoorer, das Fehrekampf ist im Toleranzbereich von sehr gut.
Sicht auf die Unterseite, von oben nach unten:
- Hohenmoorer Vespermesser
- Windmühlen rostfrei Walnuss
- Windmühlen Fehrekampf Palisander
- Markus Balbach Tafelmesser mit Buckelsklinge
Beim Fehrekampf sieht/erahnt man die Schwachstelle eines jeden dünngeschliffenen Windmühlen Messers mehr noch als bei der Draufsicht: setzt die von Hand geschliffene Klingenverjüngung nur ein kleines bisschen zu früh ein, hat man zwischen dem auf der Innenseite planen Griff und der Klinge einen Spalt. Balbach und Hohenmoorer sind perfekt. Den nicht sehr schönen Schlitz des Walnussgriffs des normalen Windmühlen Buckels habe ich mit Hartwachs verfüllt, wie es auch zum Parkettreparieren benutzt wird, er ist erst auf dem letzten Bild zu erkennen.
Hier der angesprochene Schlitz auf der Unterseite der normalen Buckelsmesser. Unverfüllt finde ich ihn unakzeptabel, verfüllt (siehe oben) fällt er nicht mehr auf (eine Sache von 5-10 Minuten)
- Windmühlen rostfrei Kirsche
Auf meiner Liste stehen noch ein Schanz, eins mit Carbonklinge, ein Otter und vielleicht eins von Klaas.
Vielleicht kann das unentschlossenen etwas helfen!
Meine momentane Kaufempfehlung (die je nach Stimmungslage sich auch noch ändern kann): Schneidleistung, Handlage des Griffs und P/L sprechen für die normalen Windmühlen Buckels. Schöner verarbeitet sind die Messer von Balbach und Hennicke. Das Fehrekampf ist in erster Linie dann schön, wenn man den Film gesehen hat und der Herr euch ebenso sympathisch war, wie mir - oder wenn man das mitgelieferte Etui (oben bei Bodo zu sehen) brauchen kann für den Picknickkorb. Es soll aus grubengegerbtem Leder sein, fühlt sich allerdings etwas kunstledrig an.
Edit, weil noch wichtig: die Be-Werbung des Dünnschliffs lügt in diesem Fall nicht. Die Buckels schneiden ein Brötchen, ohne in der Mitte einen Teigklumpen der Verwüstung zu hinterlassen.
Grüße, Uwe