Holz trocknen aber wie !

Santino011

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Hallo
ich habe heute im Garten ein paar Stämme abgeholz ,denn ich möchte sie als Messergriffe verwenden.Das Holz ist seher frisch Wie trocken Aufschneiden,die Rinde absägen Die kannsten mit Wachs , Lime Sozusagen versiegel aber was ist richtig :confused: :confused:
wie verhindert man das risse in das holz kommen , wo aufbewaren bzw. trocken vieleicht habt ihr ein paar nützlich tipps :hehe:

liebe grüsse Santino



meine kleine seite :http://messermachen-hobby.de.tl
 
Hallo,
du kommst nicht drum rum, es einfach ein bis zwei Jahre liegen zu lassen , am besten Im Keller oder auf dem Dachboden, guter Luftaustausch wäre von Vorteil.
Kommt immer aufs Holz drauf an.

Es sei denn, du kannst deinen Backofen für ein paar Wochen bei 30 Grad mit einem Spalt geöffnet entbehren:mad:
Gruß Stefan
 
....ich habe heute im Garten ein paar Stämme abgeholzt, denn ich möchte sie als Messergriffe verwenden. Das Holz ist sehr frisch. Wie trocknen aufschneiden, die Rinde absägen? Die Kanten mit Wachs, Lime sozusagen, versiegeln, aber was ist richtig? ..... Wie verhindert man, dass Risse in das Holz kommen, wo aufbewahren bzw. trocknen. Vielleicht habt ihr ein paar nützlich Tipps...
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Massivholz trocknet unter günstigen Bedingungen etwa 1 cm pro Jahr von jeder Seite, entsprechende Belüftung vorausgesetzt. Ein junger Baum mit einem Durchmesser von 10 cm (ohne Rinde) braucht also etwa 5 Jahre.

Risse lassen sich nie völlig vermeiden. Die Schnittflächen mit Wachs versiegeln sorgt für langsame Trocknung, was günstiger ist. Meist ist es von Vorteil, wenn das Holz nach einiger Zeit der Trocknung in dicke Bretter oder Kanteln aufgeschnitten wird. Schnittflächen quer zur Faser immer einwachsen!

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Ich bin kein Schreiner, ein Freund von mir ist aber einer undbald sogar Meister.

Der sagte mir mal, die Risse entstehen dadurch, dass der Kern des Holzes schwächer schrumpft als die äußeren Schichten.

Es kommt dadurch zu Tangentialspannungen - womit wir wieder beim Maschinenbau wären.

Wenn man den Stamm der länge nach mit der Kettensäge bis zum Kernholz einschneidet, sollten Risse weitgehend vermeidbar sein. Quasi eine Entlastungskerbe (ja, manchmal erhöhen Kerben die Stabilität!).


MfG
newtoolsmith
 
Der Kern muss durch zersägen offen gelegt werden, ganz wie newtoolsmith schreibt.
Je kleiner dann die Teile sind, umso schneller geht natürlich das Trocknen.
Wenn du eh nur Messergriffe draus machen willst, dann schneid halt Kanteln von 2x4cm und sehr reichlicher Länge. Risse wird es nur von den Stirnseiten her geben, die damit Abfall werden.

Solche Stückchen sind in 8 Wochen im furztrocken-geheizten Wohnzimmer fertig.

Ein Versuch in der Mikrowelle bei ca 400W ist auch nicht verkehrt. Je nach Holzart bist du in 3 min trocken, 1 Woche nachreifen, loslegen.

Immerhin willst du ja keine Geigen bauen oder Monumentalskulpturen schnitzen.
 
Der sagte mir mal, die Risse entstehen dadurch, dass der Kern des Holzes schwächer schrumpft als die äußeren Schichten.

Es kommt dadurch zu Tangentialspannungen

Selbst wenn die Schrumpfung (in %) innen wie aussen gleich wären:
Die äusseren Ringe sind nun mal länger, damit ist deren Schrumpfung (in Millimetern) auf jeden Fall grösser als bei den inneren, kürzeren Ringen, weswegen sich die gesägten Bretter in Richtung der grösseren Jahresringe wölben und geschlossene Querschnitte eben längs aufreissen.

Hans
 
Selbst wenn die Schrumpfung (in %) innen wie aussen gleich wären:
Die äusseren Ringe sind nun mal länger, damit ist deren Schrumpfung (in Millimetern) auf jeden Fall grösser als bei den inneren, kürzeren Ringen,
Hans

Das ist so nicht ganz richtig.

Wäre die Schrumpfung gleich, würde auch nichts reißen, - es würde sich nur der Querschnitt verkleinern.
Es werden drei Schrumpfungen (auch Schwund genannt) unterschieden.
1tens in Faserrichtung, dieser Schwund ist minimal und zu vernachlässigen.
2tens vom Kern zur Rinde (radial), da liegt der Schwund bei Nadelholz bei etwa 5% und
3tens entlang der Jahresringe (tangential), da liegt der Schwund bei Nadelholz bei etwa 8%. Das hat unter anderem etwas mit der Zellstruktur des Holzes zu tun.
Im Klartext: Ein Stück Stamm schwindet im Umfang stärker als im Durchmesser. Deshalb reißt es.
Das Holz in Längsrichtung aufschneiden bedeutet also, kontrollierte "Risse" zu verursachen.
Da Holz die meiste Feuchtigkeit in Richtung des Faserverlaufs aufnimmt, ist das Versiegeln der Enden eine gute Sache und zwar nicht, damit es langsamer trocknet, sondern damit es gleichmäßiger trocknet.
Kleine Querschnitte herstellen indem man das Holz aufsägt ist auch gut, wobei ich 20x40mm für ein wenig dünn halte. Ein Quadratischer Querschnitt wäre da besser, z.B. 40x40mm. Solche Kanteln kann man dann auch gleich im Wohnzimmer oder der Werkstatt trocknen.
Die Sache mit der Mikrowelle funktioniert (eigene bittere Erfahrungen) nur bei sehr dünnen Holzstücken. Grünholzdrechsler machen das so. Mir sind da schon mehrere Kanteln (40x40mm) mit einem Knall zerrissen, da die Feuchtigkeit im Inneren nicht schnell genug aus dem Holz entweichen konnte.
Das alles gilt aber nur für Holz mit einem geraden Faserverlauf. Bei Dreh- Wimmer- oder Maserwuchs sieht das schon wieder ganz anders aus und da können die "lustigsten" Sachen bei passieren. Ich habe irgendwo in der Werkstatt noch ein Stück Holz liegen, das hat sich auf 40cm Länge um fast 270 Grad gedreht.
Ist leider ein bißchen dick für einen Korkenzieher.

Viele Grüße aus Berlin

chamenos
 
3tens entlang der Jahresringe (tangential), da liegt der Schwund bei Nadelholz bei etwa 8%. Das hat unter anderem etwas mit der Zellstruktur des Holzes zu tun.
Im Klartext: Ein Stück Stamm schwindet im Umfang stärker als im Durchmesser.
chamenos

Hallo chamenos,

ich stimme zu, dass der Schwund in Umfangsrichtung die Risse verursacht und wir die anderen Richtungen hierbei vernachlässigen können.

Aber das steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage, die ich an einem Beispiel verdeutlichen will:

Betrachten wir einen Ausschnitt eines Stammes mit einem Innendurchmesser von 80 mm und einem Aussendurchmesser von 100 mm.
Der Umfang dieses Rings würde sich aussen um 8 mm verkürzen, innen jedoch nur um 6.4 mm und so setzt sich das bis innen fort.
Der Stammumfang will sich aussen also mehr als innen verkürzen, dadurch entstehen Zugspannungen in Umfangsrichtung, die irgendwannn zum Versagen des Holzes führt, der Stamm reisst ein.

Nachtrag
Der Versagensmechanismus wirkt sich mit zunehmendem Durchmesser des Stammes stärker aus, da der absolute Schwund (in mm) zunimmt.
Bei sehr kleinen Durchmessern (Ästen, Zweigen) sind die Belastungen dagegen sehr viel kleiner, weshalb die äussere Holzschicht nicht versagt.

Hans
 
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Hi Martin Das Holz ist Apfel,Birne,Haselnuss

Liebe grüsse Santino


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Zuletzt bearbeitet:
ich stimme zu, dass der Schwund in Umfangsrichtung die Risse verursacht und wir die anderen Richtungen hierbei vernachlässigen können.
Aber das steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage, die ich an einem Beispiel verdeutlichen will:

Genau eben nicht.
Die Risse entstehen durch die Differenz zwischen tangentialem und radialem Schwund. Das liegt daran, dass die Zellen in der Draufsicht "oval" sind und sich eben etwas mehr in Läng- als in Querrichtung zusammenziehen. Gäbe es diese Differenz nicht würde das Stück Holz im Querschnitt einfach nur kleiner werden, egal welchen Durchmesser es hat.

chamenos
 
Hi zusammen,
hab auch ein Problem. War vor kurzem ein paar Tage am Gardasee. Dort habe ich unter anderem Olivenöl gekauft. Mit großen Augen sah ich im Hof der Ölmühle einen Haufen Olivenholz. Schön aufgeschlichtet und zum verbrennen im Kamin hergerichtet. Ich bin ganz nervös geworden. :lechz:
Auf Anfrage hat man mir erlaubt ein paar Stücke mitzunehmen. Jetzt hab ich ein paar Teile etwa 60 cm lang und etwa 12cm im Durchmesser. Wie sollte ich das am besten trocknen und aufbewaren. Im Ganzen lassen oder gleich in "mundgerechte" ( messergriffgroßgerechte ) Stücke schneiden. Habt Ihr einen Tip ??

Gruß vom Mops
 
Hallo Mops,
schau Deine Stücke mal an. Sind diese so gespalten, dass der Kern durchtrennt wurde, dann lass diese bis zum Frühling draußen trocken und dunkel (beschattet) liegen. Ist der Kern noch im Spaltling, so spalte die Stücke nochmal. Wenn Du schnell an trockenes Holz kommen möchtest, so spalte auf ca. 8cm Stärke pro Spaltling, lagere draußen trocken und dunkel. Bei Außentemperaturen von wieder 15Grad in den Keller oder auf einen Schuppen bei guter Belüftung. Hast Du Dich für die 8cm Variante entschieden, so hole das Stück dann in die Wohnung und bewahre es z.B. auf dem Flur auf. Jetzt kannst Du die Außenflächen schon mal glatt hobeln und Dich an der Maser erfreuen, während Du wartest. Nach einem Monat hole es in die gute Stube, die dann nicht mehr so beheizt wird, aber im Vergleich trockener ist. Im Hochsommer sollte Dein Spaltling dann trocken genug sein um grob zuzuschneiden. Rinde erst jetzt entfernen. Wenn Du Dir Zeit lassen möchtest, solltest Du die Hirnenden mit Lackfarbe streichen.
Mit freundlichen Grüßen
Nikwalla
 
Satino, nehme dir die Tipps von Mikromeister und Nikwalla zu Herzen. Alles wesentliche ist darin enthalten. Ich vermute das du nur Aststücke hast, wenn die ziemlich dünn sind gibt es einen kleinen Trick. Um zu verhindern das dir die Stücke übermäßig aufreißen bohre vor dem trocknen den Kern etwas aus und lasse die meiste Rinde dran. Säge die Stücke nicht zu kurz (so 20-25cm), dann hast du nach dem trocknen in der Mitte meistens noch genügend rissfreies Holz. So mit zwei drei Jahren musst du auch beim trocknen kleiner Stücke rechnen. Also mach es wie die Eichhörnchen.:p Jedes Jahr im Herbst/Winter ein bisschen Holz sammeln, dann hast du nach einer weile immer etwas brauchbares auf Lager.

Auch liebe Grüße
Martin
 
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