Holz: Wie bekomme ich glatte, glänzende Oberflächen?

Ja, die Poliermaschine wollte ich festzwingen und sie dann als Tischpoliermaschine nutzen. Da kann man sowohl normale Polierscheiben als auch auf den Klettteller Klettpolierscheiben nutzen. Ich denke und hoffe, dass das auch gut geht.
Als Wachs wollte ich Carnaubawachs nutzen. Gibts das in verschiedenen Körnungen?? Ich habe nur so "Riegel" gesehen.
Bleibt für mich die Frage nach der Polierscheibe. Wenn ich dich richtig verstanden habe, nutzt du Tuchpolierscheiben. desa1985 meinte ja, man sollte für jedes Werkstück eine eigene Polierscheibe nehmen. Da sollte die einzelne Polierscheibe nicht zu teuer sein. Was bietet sich da an? Geht ganz normaler Synthetikschwamm? Oder muss es Fell oder Tuch sein???

Gruß,
Tobias
 
hi nochmal,

also wie gesagt: ich nehme Tuchscheiben.
Ich habe zwar auch große, aber für auf die Schnelle in der Tischbohrmaschine nehme ich welche, die ich vor Ewigkeiten mal im Baumarkt gekauft habe, Durchmesser so um die 12cm. Ist ein wenig klein an sich, aber größere kann ich von der Kraft her nicht in die Bohrmaschine einspannen und es reicht auch für einen ordentlichen Glanz. Es geht mit `nem großen Schleifbock und größeren Scheiben noch einen Tick besser, aber da liegen keine Welten dazwischen.
Ich bin nie auf die Idee gekommen, was anderes wie Tuchscheiben zu nehmen, habe auch noch nie von Filz oder Fell für Holz gehört, aber wer weiß ?(wenn Du schon so hartnäckig die fortwährenden Empfehlungen zu Tuchscheiben ignorierst ;-))
Als Wachs habe ich weiße Blöcke, nennt sich supraweiß und meines kommt von www.bladesandmore.de - ist aber natürlich nicht die einzige Möglichkeit.
Ich nehme eine Scheibe für Holz allgemein und je nach dem habe ich noch welche für Buntmetall und Stahl. Man kann vielleicht noch für helle und dunkle Hölzer eine extra nehmen, aber mehr tut erst einmal nicht Not.

Viele Grüße und viel Erfolg,
torsten
 
Ahh, alles klar! Danke ihr beiden! Hatte schon gedacht, dass ich für jedes Werkstück eine neue Scheibe brauche. Das wär ins Geld gegangen. Bei der Poliermaschine ist jetzt eine Polierscheibe aus Fell dabei. Die nehme ich mal zur Probe. Ansonsten nehme ich natürlich Tuch!! :D
Wird das Holz durch das Wachsen noch dunkler (wie beim Ölen), oder bleibt es so wie es vor dem Wachsen war (nur halt glänzender)??
Falls das Wachs die Maserung nicht hervorhebt wie ein Öl: Was könnte ich vor dem Wachsen machen, dass das Holz so richtig schön strukturiert heraus kommt?

Danke und Gruß,
Tobias
 
Was könnte ich vor dem Wachsen machen, dass das Holz so richtig schön strukturiert heraus kommt?

Ölen:D
Allerdings ist bei manchen Hölzern Ölen gar nicht soo toll, finde ich.
Ich habe gerade ein Stück ostindischen Palisander, dass ohne Öl besser aussieht. Das nachdunkeln surch das Öl verwässert den Kontrast.
Auch interessant ist ein Vergleich von Ölen auf Leinölbasis mit Tungöl.
Tungöl "feuert" auch an, hat aber nicht so einen gilbenden Effekt.
Ich benutze oft ein Hartwachsöl mit allen möglichen Wachsen (u.a. Carnauba, Palmen und auch Leinöl) sowie Orangenschalen als Lösungsmittel - riecht recht lecker, härtet komplett aus (auch dank Sikkativen) und erfüllt seinen Zweck. Nach 24h ist es dann spätestens hart und dann Poliere ich mit der Maschine.

Gruß,
torsten
 
Ja, ja, so eine Antwort hatte ich mir schon gedacht...

Jetzt mal ein konkretes Beispiel: Ich habe ein Stück Imbuiaholz (Pfefferholz). Das ist fertig geschliffen und ich habe es mehrmals geölt. Das Holz saugt aber wie Sau und man merkt vom Ölen gar nichts. Die Oberfläche ist stumpf und unansehnlich. Da bringt mir jetzt Ölen auch nichts. Das zieht wieder ein und ist "verschwunden". Daher dachte ich ja gerade, dass das Wachsen mit Carnauba dem Abhelfen würde und ich eine Schicht bekomme, die auf der Oberfläche bleibt und die Holzstruktur hervorhebt, evtl. Schleifspuren überdeckt und das ganze zum Glänzen bringt.

Habt ihr mich da mit dem Polieren mit Carnaubawachs auf die falsche Fährte gelockt??

Gruß,
Tobias
 
hi,

ja klar - polieren. Dann bekommst Du zwar nicht unbedingt eine geschlossenen Schicht, aber das Holz glänzt dann (je nach dem wie gut es sich polieren läßt). Super polieren läßt sich z.B. Cocobolo, bei Amboina gibt es auch Stücke, die gar nicht so recht hochglänzen wollen - nur mal so als Beispiel, dass es da auch vom Holz abhängt.

Das Öl ist ja eine Lasurgeschichte; heißt soll Einziehen, Grundieren, die Saugfähigkeit stark herabsetzen ohne eine Schicht an der Oberfläche zu bilden. O.K. bei einer ausreichenden Anzahl an Behandlungsgängen bekommt man dann auch eine Schicht an der Oberfläche, aber das geht ja auch schneller mit Wachsen eben oder Schellack, bzw. Schellack-Öl-Gemischen (Eukalypt hat da einschlägige Erfahrungen).

Also ich nutze Öle zum Grundieren und zum "Anfeuern" der Farbe und der Spiegel/ Riegelung des Holzes. Den Glanz mache ich danach mit der Politur.
Dabei bleiben aber die Holzporen offen (d.h. ein wenig Wachs kann sich da schon reinsetzen, aber es wird keine vollständig geschlossene Schicht erzielt). Das sieht recht natürlich (im Sinne von nicht lackiert aus) und bekommt trotzdem einen tollen Glanz.

Wenn es eine geschlossene Oberfläche werden soll, dann hilft der Griff zu CCL-Öl (hochglanz) oder eben dem oben schon erwähnten Schellacken. Letzteres ist aber eine Wissenschaft für sich und zudem recht zeitaufwändig. Ich habe es aufgegeben, da es mir zu lange dauert und wie ich finde doch noch recht empfindlich ist.
Ergibt zwar einen noch intensiveren Glanz und auch die Spiegel im Holz werden noch einmal betont, aber sieht auch künstlicher aus - ist eben Geschmackssache.

Dann doch lieber von Zeit zu Zeit neu an der Tuchscheibe mit Wachs über den Griff gehen und fertig is.

So, Monologende.
Hoffe, das beantwortet Deine Frage soweit.

gruß,
torsten
 
ach ja: Schleifspuren überdecken wird schwierig. Ich schleife oft bis Korn 1000 oder auch mal 1500 und poliere dann.
 
Zurück