Holzbehandlung

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stbranger

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Hallo Messergemeinde,
nachdem ich schon seit einem Jahr hier im Forum rum lese, habe ich meinen ersten Versuch gewagt. Ich habe eine einfache fertige Klinge geschenkt bekomme und feile zur Zeit meine ersten Griffschalen. Jeder fängt klein an. Ich würde gerne meine Schalen gerne ölen oder spricht was dagegen. Nur stellt sich die Frage mit was??

Gruss Benedikt
 
Hast du schonmal versucht, die Suchfunktion mit Begriffen zu füttern, zb "Holz" und "ölen"?

Vielleicht noch ggf. "verkleben" o.ä. hinzufügen, und du hast erstmal Lesestoff für eine Weile :)

Gruss, Keno
 
Gerade als Einsteiger ist die Frage berechtigt finde ich und die Suchfunktion aus 3 Gründen nicht so optimal. Erstens weiß man noch nicht wonach man sucht und zweitens steht in den Foren (ich sprech mal allgemein von Foren ;) ) oft nur die Meinung von Leuten die denken, schon mal gehört haben oder vermuten aber noch nicht selbst probiert haben und die Experten "vergessen" manchmal die (für Einsteiger) oft wichtigen Details.

Also geb ich mal meinen persönlichen (auf wenigen aber durchaus erlebten Erfahrungen basierenden) Senf zu der Frage:

- ich würde das Holz ölen, kein Wachs verwenden (gibt jetzt bestimmt nen Aufschrei :cool: ) und auch keinen Lack oder Schellack verwenden

Begründung: mit Öl wird das Holz wasserfest (im Gegensatz zu Schellack) UND man kann eine herrliche Politur erzeugen die wesentlich länger hält als die mit Wachs erzeugte

Alles was du brauchst ist Zeit, eine mit (ökologisch vertretbaren) Sikativen versetzte Leinölfirnis (6 Euro der Liter im Baumarkt) und Terpentin bzw. Terpentinersatz (Viele schwören auf Balsamterpentin oder Orangenöl als Lösungsmittel aber da es als (verdampfendes) Lösungsmittel eingesetzt wird, spielt es bis auf den Geruch keine Rolle welches du nimmst...ich sag nur billiges Baumarktterpentinersatz)

Vorgehensweise (Vorschlag):
-fertigen Griff in Stufen ganz fein (naß aber mäßig naß) abschleifen (Schleifwolle ist NICHT nötig), Naßschleifpapier aus dem Baumarkt (60 - 800 Körnung) und eventuell noch spezialpapier (1200, 2400, 4000 Körnung), nach jeder Schleifstufe alles schön sauber und trockenwischen, jede Schleifstufe wirklich ausschleifen, nimm dir die Zeit!!! (lieber zuviel als zuwenig) sonst gibts später Kratzer (sieht man erst wenn man dann fertig ist)
-alles schön trocknen lassen
- Terpentin und Firnis im Verhältnis 50:50 mischen
- fertigen Messergriff über Nacht drinn stehen lassen (man kann natürlich das ganze auch in einer selbstgebauten Vakuuumkammer usw......bringt das wirklich was hat das schon mal einer untersucht, hält ein Griff dann 20 statt 10 Jahre?)
-Griff rausnehmen abwischen "trocknen" (aushärten) lassen, wichtig...lass ihm Zeit am besten ein paar Tage
-bei mir hat sich eine anschließende Politur mit Leinölfirnis bewährt, dazu mit nem fusselfreien Lappen (kein Klopapier (fusselt), kein Küchenpapier (schleift), ganz gut macht sich n Brillenputztuch) eine superdünne Schicht auftragen und das ein paar mal im Abstand von 2 Tagen (wegen "trocknen") wiederholen

tadaaaaaaa schöner wasserfester glänzender Griff

Bemerkung:
-tungöl soll schneller aushärten und das Holz soll nicht so dunkel werden wie bei Leinöl, kann es aber nicht bestätigen da nicht ausprobiert
-die Diskusion Poren im Holz zu schließen ist soweit ich weiß noch im Gange (wenn man denn keinen Schellack, Wachs oder Sekundenkleber nehmen will), ich führe gerade einen Selbstversuch mit dem Leinölfirnis-Bimsmehl Ansatz...sieht bis jetzt gut aus, trocknet aber noch
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Beitrag meines Vorschreibers ist zwar absolut superinteressant, aber mir persönlich würde das viel zu lange dauern.

Ich empfehle deshalb ganz einfach DANISH-Oil.

Das gibt es beim Zubehörhandel (Steigerwald, Schanz uvm.), einfach in dünnen Schichten auf den fertig geschliffenen Griff auftragen und jede Schicht trocknen lassen. Wenn man da so 3-5 Schichten drauf hat, ist das Holz auch ordentlich versiegelt und es sieht gut aus.

Nur bei dunklen Hölzern nehme ich das Hartwachs vom Stefan Steigerwald. Es "feuert" die Maserung noch etwas an.

Viele Grüße

Erich
 
Also ich öle einfach mit Leinöl, dass man als Lebensmittel kaufen kann. Wir haben damit auch unsere Pergola damals eingelassen und diverse Gerätestiele.

Einfach möglichst fein ausschleifen.

Mehrmals mit Öl einpinseln, und schön in Ruhe lassen.

Ich empfinde das als sehr angenehmes, hygienisches Finish und es ist sauber und einfach. Grundlegend gehen auch andere Pflanzenöle, man muss ihnen nur lange genug Zeit geben um auszuhärten.

Am Anfang möglichst wenig anfassen, die geölten Schalen ziehen bevor sie abgebunden haben den Schmutz geradezu an.
 
Also ich hab auch schon einige Öle durch und grade heute ist wieder ein Messer fertig geworden und ich bin die anderen Griffe mal durchgegangen.
(Wenns fertig is gehts vielleicht in die Gallerie :hehe:)

Ich muss sagen, dass die ersten aus Eibe und Kirsche, die ich einfach in Olivenöl gelegt habe im Vergleich zu den anderen in nichts nachsetehen sogar eine finde ich schöne halbglänzende Patina geben.

Nur mal so als Denkanstoß, vielleicht hatte ja jemand schon ähnliche Erfahrungen
 
und das Olivenöl wird nicht ranzig? nicht dass nach nem halben Jahr das messer schlecht riecht.
 
Also ich öle einfach mit Leinöl, das man als Lebensmittel kaufen kann.....Grundlegend gehen auch andere Pflanzenöle, man muss ihnen nur lange genug Zeit geben, um auszuhärten.....
Alle natürlichen Pflanzenöle mit einem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren können potentiell ranzig werden und dabei auch Gerüche erzeugen. Dabei werden sie je nach Sorte unterschiedlich schnell dickflüssig oder auch fest. Keinesfalls ist jedes Öl zur Konservierung von Holz geeignet, wenn man ästhetische und praktische Aspekte (Handhabung, Staubbindung, Wasserfestigkeit usw.) berücksichtigt. Allerdings verbessern die meisten Öle sofort nach dem Auftrag auf das Holz das Aussehen, weil die Maserung deutlicher hervortritt.

Es gibt ja einige Öle, die sich seit Jahrhunderten bewährt haben; wenn man sich an diese hält, ist der Erfolg ziemlich sicher. Leinöl (für Speisezwecke) wird nach längerer Zeit durch natürliche Autoxidation ranzig (= fest bzw. hart). Diesen Vorgang beschleunigt man durch Erhitzen des Leinöls und evtl. Zusatz von sog. Sikkativen. Das Produkt nennt man dann Leinöl-Firnis. Damit erzielt man gute Resultate. Noch besser, weil natürlicherweise schneller aushärtend und härter werdend, ist das chinesische TUNG-Öl. Mit Hilfe von Verdünnungsmitteln (z.B. natürlichem Terpentin) kann man das Eindringen ins Holz verbessern; ebenso durch ein Vakuum-Verfahren (wurde im Forum breitflächig erörtert).

Die Konservierungsöle können eine farbliche Veränderung der Holzfarbe bewirken. Vor Gebrauch sollte man sich daher über die Wirkungen informieren (Info z.B. von Fa. Dick in Metten).

Gruß

sanjuro
 
Einfach mal Hartöl von Livos probieren.
Ungiftig, Lebensmittelecht, strapazierfähige Holzoberfläche.
Ergibt nach Aushärtung und polieren eine samtig-glänzende Oberfläche,die
absolut wasserabweisend ist. Toll für Küchenmesser.
Im Waldorfkindergarten wurden damit Holzmöbel, Holz-Fußböden und
Holzspielzeug behandelt.

http://www.livos.de/
(nein, ich arbeite nicht im Waldorf KiGa oder für Livos.):D
 
@Alle Danke für die Antworten.
Ich denke, dass ich das Leinöl Firnis testen werde. Da hat sich gestern Abend noch eine Bezugsquelle in der Verwandschaft aufgetan. :).

Ich geh dann mal wieder schleifen.
Gruss Benedikt
 
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