Holzkohle??

Also ob ein Rennofen platzen kann oder nicht?? Also auf meinem Gelände wollte jemand das nachmachen und sozusagen probeweise mal einen Rennofen laufen lassen, ich hatte nichts dagegen, und der ist geplatzt (aber nicht mit meiner Kohle) die hatte er wie in alten Zeiten in ner Grube selbst geköhlert und war leider viel zu feucht.
Kann auch sein das der Lehm zu naß oder sonst was der Grund war!

Zur Feuchtigkeit noch mal was allgemeines, Kohlenstoff selbst kann nur schlecht bis überhaupt nicht Wasser speichern, Es sind also die nicht vollständig verkohlten Holzstücke die binden und dann durch das verdampfen Platzen.

Industrieholzkohle erreicht aber nicht einen derart hohen Kohlenstoffgehalt wie Meilerkohle! Ergo beinhaltet es mehr Fremdstoffe die Wasser aufnehmen können!

Es ist vollkommen egal ob im Erdmeiler, Stahlmeiler oder Industrieell geköhlert wird, solange ein direktes Feuer die Pyrolose (Was Industiell nicht gemacht wird) antreibt, da es Industiell einfach unter Vakuum oder zumindest unter Sauerstoffausschluß passiert und zudem in wenigen Stunden. Diese eit reicht einfach nicht um es abzuschließen. Holzgeist und Holzteer können nicht vollständig entzogen werden!

Nur mal so als Beispiel ein Erdmeiler durchschnittlicher größe brennt 20-30Tage ein Stahlmeiler (gleiches Prinzip) 5-8Tage ein Industieofen macht das in 3-5std.

Zusammenstellung der Hölzer die prinzipiell gebrannt werden können.
Nach traditionellen geschtspunkten in ihren Heimatländern!

Europa

Rotbuche
Eiche
Erle
Esche
Kiefer
Fichte

Nordamerika

ale europäischen Hölzer soie zusätzlich:
Hickory
Akazie
Platane
Ulme
Tanne
Lärche

Südamerika

Eukalyptusarten

Gelegentliche Verkohlung in der Industrie (zB. für die beliebten Grillbrikets)

Sägemehl, Holzspäne
Nüsse, Hußschalen
Maiskolben,
Baumrinde
Baumwollkerne


Dann gibt es noch einige andere Rohstoffe die für spezielle Zwecke geköhlert werden!

Aus Weißdorn wird zB. Kohlestifte für Kohlezeichnungen etc.
 
Torsten Pohl schrieb:
Sagen wir mal so 12€/15kg plus Versand ab 5Säcken versandfrei irgendwas in der Art muß mal recherchieren was der Versand in den genannten Fällen kostet, oder eben halt Abhohlung bei mir.

Bin mit 20 Sack dabei, ich lebe allerdings nördlich von Hamburg, da wäre wohl Versand der Weg zur Kohle.
Möchtest Du eine Bestellung - also so richtig per Fax oder so?
 
Wenn es soweit ist bekommt Ihr natürlich eine ordentliche Rechnung das ist keine Frage, werde ende Februar einen Meiler machen speziell als Schmiedeholzkohle.
Das sind dann etwa 10t Holzkohle die dann abverkauft werden kein Problem soweit. Im Winter brenn ich aber nicht, da ich keine Lust habe 20Tage und Nächte bei minus Graden draussen zu sein :rolleyes: .

Ich kaufe bereits jetzt Buchen-Stubben dafür an, also wird es was venünftiges geben.
Versandkosten hab ich noch nicht so im Detail, sende aber zB. in die Lüneburgerheide (nicht Termingebunden also als Beiladung) 200kg gesackt für ca. 60Euro bringt also keinen um und da gibt es diverse Wege die ich erst noch ausloten muß.

Tschau Torsten
 
Fachwissen

Hallo Torsten, hallo die andern

Mal eine frage. Gibt es denn eine möglichkeit das fachwissen über holzkohle mal irgentwo nach zu lesen?. Bzw gibt es da fachliteratur??
Hier im Forum ist ja schon vieles an infos zusammen gekommen, aber gibts da auch gute bücher drüber?? Z.B. auch wo infos drin stehen was geschichtliche dinge angeht. Wie wurde früher(mittelalter) geköhlert??

Grüße
Thomas
 
Richtige Literatur dazu gibt es meines Wissens nach nicht, zumindest bring Libri, Amazon, Bookloker etc. dazu nichts.
Mein Wissen beruht zumeist auf dem Wissen der verschiedenen Forstamtlichen Ausbildungszentren und zB. den Studien der Uni Freiburg.

Welche Epoche interessiert dich speziell??

Mittelalter ist ja zumindest für mich so kein genau definierter Begriff, das hängt stark mit der region zusammen, so wurde Kohle im Erdmeiler genauso hergestellt wie in der Kohlengrube.
Auch gemauerte Öfen waren teilweise in Betrieb, usw.
Für welchen Verwendungszweck ist relevant, als Heizstoff, zur Eisenverhüttung, als Arznei usw. alles setzte verschiedene Techniken vorraus. Oft mit identischem Ergebniss aber eigener Tradition!
Die Region entschied zumeist über die Verkohlungsart,Menge etc.
da mußt du einmal genauer werden dann kann ich dir schon einiges dazu raussuchen!

Tschau Torsten
 
chrischy schrieb:
Also die Föhrenkohle lässt mir keine Ruhe....
...bei uns (in Süddeutschland) wird die Lärche (Larix decidua) oft mit der Föhre (Pinus sylvestris) verwechselt.
Kleine Merkhilfe: Die Lärche wirft ihre Nadeln im Herbst/Winter ab, die Föhre nicht !
Doch zurück zum Thema; könnte es sich bei besagter Föhrenkohle evtl. um Lärchenholzkohle handeln ???
Gruß Chris :confused:
Nein Lärche war das bestimmt nicht. Müsste nach der Beschreibung der Kleinen Bäume in Hochlagen die Japanische Zergkiefer gewesen sein. Und da war noch viel Harz drann. Funken waren mäßig, obwohl in den weißen Gewändern schon viele Braune Pünktchen zusehen waren.
Geonohl
Wegen den Kohlensorten werd ich mal in meinen Büchern suchen (wenn ich mal wieder dran denke).
 
Was mich aus welcher zeit interessiert

Also: Ich beschäfftige mit dem thema mittelalter. Speziell Handwerk, halt mit dem beruf des schmiedes. Zeit: mitte 13´tes jhd. Genauer um 1250 rum. Gebiet das heutige Ruhrgebiet. Ecke Witten Hattingen.
Was mich interessieren würde wären infos über die herstellung von holzkohle aus dieser zeit. Wie hergestellt, was für holz, besonderheiten von damals gegenüber heute ect ect. Im Prinzip alles was man aus dieser zeit erfahren kann. Da ich dabei bin mir eine schauschmiede auf zu bauen, bastel ich halt daran so genau wie möglich zu sein. Und infos zum thema kohle würde den informationsgehalt dann auch wieder etwas bereichern.
Am besten wären archeologische funde an denen man sich orientieren könnte. Aber ich weis das das nur bei Sachgegenständen funktioniert. Oder gibt es Holzkohlenfunde aus dem 13´ten Jhd? :p wohl kaum. Zumindestens keine aussagekräftigen.

Das soweit dazu.

Warum japanische schwertschmiede in weis schmieden?. Da das mit dem schmieden immer eine zeremonielle sache war und man immer im geiste rein sein sollte damit man ein perfektes resultat erzielen konnte, denke ich wurde die geistige reinheit durch die farbe weis symbolisiert. Weis ist eine reine farbe.(symbolbedeutung)
Aber das ist jetzt mal so ein gedanklicher schnellschuß ohne in die bücher zu schauen.

Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas

Holzkohlefunde aus der damaligen zeit sind sehr wohl möglich, und gar nicht selten.
Da geköhlerte Holzkohle eigentlich nur noch reiner Kohlenstof ist verrotett der eigentlich nicht oder zumindest nur sehr lange.

So wurden zB. für Pfahlbauten etc. damals bis in die heutige Zeit herrein, die Teile des Holzes welches im Boden stecken sollte verkohlt, so das einen etwa 1-2cm dicke Schutzschicht entsteht.
Dies lässt keine Fäulniss zu und schützt extrem lange!

Anderes Beispiel um Gemarkungen und Felder zu markieren wurden auch schon früher Grenzsteine gelegt.
Dumm nur das diese genauso leicht auch verschoben/verlegt etc. werden können.
Also legten die Landvermesser in genau festgelgten Radien Plätzen etc. eine bestimmte Menge Holzkohlestücke darunter/daneben je nachdem.
Wo und wieviel wußten nur zwei Leute.
Einmal im Erdreich wird die Kohle zum Schwamm und ist nicht mehr mechanisch belastbar konnte also nicht ausgegraben und umgebettet werden (naja fast was ist schon sicher), dies ist also durchaus ein Siegel gewesen.

Zudem lassen sich bei einem größerem Stück Meilerkohle genau die Jahresringe ablesen etc. und auch welches Holz verwendet wurde ist leicht zu bestimmen wenn man vergleiche hat.

Gibt es in deiner Region Chroniken aus der Zeit welche Herschaft etc. Köhlerei war immer verbrieftes Recht und ein Teil mußte den Lehnsherren abgegeben werden.
Das sollte sich in Stadt- Orts- Kirchchroniken finden lassen.
Gab es einen in der Literatur erwähnte Armeee, Schlachtfeld etc. Holzkohle war ein wichter Stoff in jeder alten Armee nicht nur für Bum Pulver. setz da mal regional an ich werd auch mal sehen was mein Archiv dazu hergibt.
Auch gut wäre eine Apotekekerbibel aus der Zeit, Holz-Kohle war ein gern genutztes Mittel gegen Magenbeschwerden etc. auch Vieh-Heiler haben das gerne benutzt.

Tschau Torsten
 
Holzkohle

Hallo - auch ich würde 10 Sack nehmen und abholen -

soll die Bestellung per email erfolgen oder wie hast Du es Dir vorgestellt

Gruß Uli
 
Wow

Hallo Thorsten

Na das sind mal infos!!! DANKE! Das mit den Pfostenlöchern kannte ich schon da ich mich auch mal mit Archeologie als grabungshelfer beschafftigt habe.
Bei den funden meinte ich eher so ein utopisches ideal wie: ca. im Jahre 1250 hat Köhler/schmied YX gerade geköhlert/geschmiedet. Ein Blitz, ein donner, eine Temporäre, örtlich begrenzte eiszeit von 755jahren hat in plötztlich so wie er war mit samt seiner ausrüstung eingefrohen, und wir haben jetzt nach dem wir alles aufgetaut haben einen 100% Komplettfund mit allem was dazu gehört. Textilfunde, Sachkulterfunde, regional kulturelle besonderheiten, werkzeug rohstoffe.........eben alles.
Ich weis utopisch. Aber das wär doch mal ne vorlage. Aber warscheinlcih würde ich dann mein hobby aufgeben weil ich dann erkenne das ich es nie schaffen werde mit meinen heutige mittel an die qaulität von damls zu kommen.
Aber lassen wir das!!!
Genau, wie soll das mit der bestellung ablaufen??

Grüße und allen ein schönes WE
Thomas

P.S.
Bereich wäre genau das lehen Berghausen der familie Hardenberger.(burg hardenstein) Das Lehen wurde vergeben von Kloster essen werden! Ist dann zwar schon ca1300. Aber das wäre mal eine genaue regionale eingrenzung.
 
Zur Bestellung:

sobald ich wieder Brenne (was Februar/März der Fall sein wird), wird ein Meiler speziell hierfür gemacht das reicht für alle (ca.8-10t) wenn nicht wird ein weiterer gebrannt.
Es wird definitiv keinen Engpaß geben dafür stehe ich gern gerade.
Material für diesen Meiler kaufe ich bereits an und ist auch schon ausreichend vorhanden.
Zudem wird im Moment Holz gemacht, für nächstes Jahr, also mit Unimog und Hänger ab in den Wall usw. da bleibt zum brennen wenig Zeit.
Ich wärme den Thread dann garantiert wieder auf, falls er bis dahin eingeschlafen sein sollte!) , so das keiner vergessen wird, hab ja schließlich auch was von.
Ich habe als ich diesen Thread gestartet habe überhaupt nicht mit einer derartigen Reaktion gerechnet, und die Saison ist eh abgeschlossen,also nix mehr da!
Aber das ändert sich wieder und in Zukunft weiß ich bescheid.

Eine Frage hätte ich aber schon nich an euch alle, welche Stückelung braucht ihr eher grob oder fein, von der Größe her vergleichbar wie zB. Fettnuß, handelsübliche Grillkohle wie wollt ihr es haben was vertragen eure Essen, wird dann entsprechend gebrochen und gesiebt!
Sollte wenn es geht aber schon eine größe für alle sein!!!

Tschau Torsten
 
@Thomas

na gut versetzen wir uns mal in die Zeit:

Was brauchte damals ein Köhler und wie war dieser berufszweig angesiedelt.

Er brauchte a. Holz is logisch oder, b Wasser zum löschen des aufgerissenen Meilers, einen möglichst ebenen Platz mit leichter Neigung (dies diente dazu das damals begehrte Nebenprodukt Holzteer aufzufangen, sozusagen das Bitumen des Mittelalters)
Halte mal bei einem Spaziergang in deine Region die Augen auf, du wirst mehr Köhlerplätze finden als du denkst, spätestens wenn noch eine Muldeangelgt ist um Regenwasser aufzufangenbist du fündig geworden.
Überprüfen kannst du das auch einfach mal ein kleines Loch ausheben vielleicht so 40-60cm (dann dürftest du in der richtigen Zeit sein) ist der Boden schwarz, Bingo!

Nutzwälder in heutiger, praktisch sortenreiner Form gab es nicht, verkauft wurde als Heizmaterial in die Städte, an Gießereien, Schmieden etc.
Aber auch an Werften usw.
Holzteer war sehr begeehrt, und das ist auch schon ein guter Ansatzpunkt, bei reinen Buchen oder Eichenholzmeiler fehlanzeige die liefern so gut wie nichts davon.
Nadelhölzer, Obstgehölze (Kirche zB.) jedoch hohe quantitäten.
Du kannst also schon mal davon ausgehen das damals alles was irgendwie dick genug und nach Holz aussaht verköhlert wurde und zwar so wie es kam.

Der nächste Punkt der eine große Rolle spielt ist die zunehmende Bevölkerungsdichte die sich auch damals schon ausgewirkt hat. Mal abgesehen von Katastrophen, Kriegen etc. gab es auch damals schon mehr Menschen wie der Boden ernähren konnte.
Also war es vielen Baueren erlaubt, neue Flächen zu roden und das Holz als Heizmaerial zu verwenden, oder einen Zugewinn zum kargen Ertrag zu erwirtschaften in dem sie Nebenbei Köhlerei betrieben (daher auch das verbriefte und kostenpflichtige Recht).

Tschau Torsten
 
Herzlichen Dank für die Überlassung dieser Fülle von Fachwissen.

@Torsten : Dir ist bis jetzt keine einschlägige Fachliteratur zu diesem Thema bekannt ... ich habe den Eindruck, Du könntest das ändern (zumal ein brennfreier Winter vor der Tür steht).

... munter bleiben ...
DACK

"A big blade separates men from boys"
 
Danke für die Blumen Dack :steirer:

ist schon so das mich das Interessiert seit ich Kind bin, und seit etwa 15Jahren Nebenberuflich mache.
Klar das sich in der zeit das ein oder ander Wissen anhäuft, insbesondere wenn ältere menschen vorbeikommen und sich auf ein Gespräch einlassen höhre ich gerne zu.
Einzige Fundquelle für Literatur ist das Antiquariat, und evtl. diverse Uni´s, aber halt sehr dünn gesät.
Man kann aber auch nicht sagen beim Brennen muß das so oder so laufen dann klappt es.
Im Prinzip ist der Prozess zwar immer gleich, aber eben nur im im Prinzip Eine Ablaufanleitung gar noch mit einem zeiltlichem Ablauf ist und wäre schlicht zum scheitern verurteilt.
Ich hänge halt auch persönlich sehr, an diesem fast ausgestorbenem Beruf.

Tschau Torsten
 
Holzkohle zum Schmieden

Hallo Torsten

wie sieht es mit der Holzkohle aus - kannst Du schon etwas sagen , bis wann sie fertig ist ?

Möchte nicht ungeduldig erscheinen - ist nur eine höfliche anfrage :hmpf:

Gruß Uli
 
Oh, ein interessanter thread, den ich damals gar nicht gesehen habe.

Eines hätte ich noch hinzuzufügen. Meine Freunde von der HISPAMÉBRO in Frankreich, die sehr, sehr viel mit Holzkohle im Rennofen verhütten und schmieden (alleine bei der letzten Fête du Fer waren es 7 Säcke a 500 Kilo, neben vielen Zentnern normaler Schmiedekohle und etwa 300 Kilo Propan), sagten mir, dass Eichen-Holzkohle dafür nicht gut geeignet ist, weil sie zu viel Phosphor enthält, was das Ergebnis erheblich verschlechtert. Eine gleichlautende Aussage kam auch von Pavel Rihacek aus Tschechien, der vollständig traditionell japanische Klingen herstellt und Eichenholzkohle selbst beim Schmieden meidet.

Natürlich kann man diesen Effekt auch bewusst benutzen, um phosphorhaltige, spröde Stähle nach historischen Vorbildern zu fertigen.

Achim
 
Hallo Achim

Nach meinen Infos ist zum Rennfeuerverhütten gerade die leichte, eigentlich minderwertige Nadelholzkohle gut, weil sie schnell genug runterbrennt und guten Luftdurchsatz gewährleistet. Das mit dem Phosphor in der Eiche ist sehr interessant und auch logisch.
 
Ja, Arno, man sieht's bei den Japanern. Was dort im Tatara Verwendung findet, ist Pinienholzkohle.
 
Hallo Torsten,

direkte Mail ist ja nicht möglich. Da ich von Fettnuß über Gas nun auch zu Holzkohle wechsel interesiert mich die Möglichkeit über dich Holzkohle zu beziehen.. nur wie...?
meine Adresse ist Hoffmann.Schnura@t-online.de
 
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